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Mädchen, deine 36er Füße

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Nichts ist schöner, als einen Frauenfuß zu massieren. Nicht einmal ein Lottogewinn könnte mir Deine Füße madig machen. Würde ich entscheiden müssen zwischen meiner seligen Großmutter und deinen Fersen, könnte ich mit Bestimmtheit den Rollstuhl meiner Zeugerin einen Berg hinunterstoßen.
Von dem dann entstehenden Erbe könnten wir uns einen tollen Fotografen leisten, der die Füße lieblich belichtet und abschießt. Nur gegen Anfassen hab ich was. Nein, anfassen darf er nicht. Überall, aber nicht an deinen kleinen Füßen. Die gehören mir. Fremdfassen bedeutet Krieg. Meine Energie würde ich nur noch auf Rache lenken. Dem Fotografen auflauern und ihn mit Steinen beschmeißen. Vielleicht würde ich ihn sogar auf Vergewaltigung verklagen. Müsste man aber schauen, ob er auch die einzelnen Zehen berührt hat.

Glaub mir Mädchen aus Bobitz, ich bring Dich ganz groß raus. Hab da ein paar Kontakte und wenn ich die nutze, dann regnet es Geld auf Deine Beine. Entlang an deiner seidenen Haut bis zu deinen Füßen. Sie werden von Geldscheinen bedeckt sein und zwischen den Scheinen wird mein Gesicht liegen und Dich anbetteln, mir Deine Zehen zwischen die Lippen zu stecken. Zart lecke ich über Deine lackierten Nägel und wenn da ein Nietnagel dabei ist, beiße ich zu und maniküre zugleich. So verbindet sich Lust und Nutzen ganz romantisch. Kerzenlicht lässt die schönen Stellen noch lieblicher erstrahlen. Ziehen meine gierigen Küsse auf deine Hornhaut, wie Hunde auf einen Knochen hetzen.
Fasse ich Deine Füße, fasse ich den Himmel und liegst du auf dem Rücken und streckst Deine Beine in die Wolken fängt die Sonne an zu scheinen. Überall ist Licht, wenn die Socken fallen. Das kann nicht nur ich so sehen.

Da ist ein gewaltiges Potential in der Männerwelt vorhanden und wir Beide werden danach greifen. Du mit Deinen wunderschönen Bodenberührern und ich mit meinen Kontakten.
Den Peter kennst Du ja schon. Der kann aus Gummi Wunderwerke gießen. Er soll Deine Füße als Plastikschmeichler produzieren. Männer und von mir aus auch Frauen können sich dann die Plastedinger sonst wo reinstecken und wir werden reich. Du mit Deinen Füßen und ich mit ....

Hab ich schon mal gesagt oder? Mädchen aus Bobitz, was schaust du so angestrengt aus dem Fenster? Hast du da wider Schuhe gesehen? Ja, jetzt weinst du wieder, aber Mädchen, Du weißt doch, dass Schuhe nicht gut für Deine Füße sind. Sie zwängen Dich ein und verpassen Dir eine meterdicke Hornhaut, die sich nicht gewaschen hat.
Weißt Du, dass ist ungerecht. Ich investiere in Dich all mein Geld und meine Zeit, raspele Dir Deine Hornhaut ab, maniküre mit meinen Zähnen und du schaust nach Schuhen. Ich hab doch letzte Woche all die Gefahren der Schuhe demonstriert.
Kannst du dich nicht mehr an die vielen Leute erinnern, die Dir ihre Beine gezeigt haben. Weißt du, wie schwer es war Fußkranke zu finden? Jeder zerlumpte Stampfer, den Du gesehen hast, hat mich 50 € gekostet. Das Geld musst du mir erst einmal wieder verdoppelt reinbringen, dann können wir über Sandalen reden. Was? Sag mal spinnst du? Pumps? Wie geht es Dir denn?
Moment, nachdem ich Dich gestern fußreflexzonenmassiert habe, warst du doch auch schon ganz komisch und wolltest Strümpfe haben. Nicht das ich Deinen Fußbekleidungspunkt getroffen habe. Gib mal her Deine schönen weißen Füßlein. Lass mich mal sehen. Mhh, sieht ganz ok aus. Hier ist nur wieder ein kleiner Nietnagel. Rifspp. Keine Druckspuren von gestern. Wenn ich nur wüsste, welchen Punkt ich gestern genau getroffen habe.
Warum hast du denn rausgesehen? Wegen den Wolken? Wieso denn das? Natürlich mag ich auch Wolken, aber ich erzähl mir gerade den Mund strähnig und du schaust nach draußen, weil Wolken ziehen? Mensch Kindchen, dass war eine Metapher. Die Sonne ist nicht wirklich immer am scheinen, wenn Du nackte Füße hast. Das ist eher die Sonne in meinem Herzen. Die ist ganz groß, ich freue mich wie ein Schuljunge den man mal nicht verprügelt, wenn ich Deine Füße sehe und wenn ich sie berühre, fühle ich mich so, als wenn ich einen Orgasmus bekomme. Wie sich das anfühlt? Als wenn eine Sonne explodiert. So fühlt sich das an.

Wenn Du wegen den Wolken rausgesehen hast, wie bist du dann auf Schuhe gekommen? Vögel? Welche Vögel? Nein, da sind keine mehr und das hört sich auch wirklich sehr unglaubwürdig an. Vögel fliegen doch nicht durch die Luft und haben Schuhe im Schnabel. Am liebsten würde ich Dir für diese rotzfreche Lüge eine scheuern. Hast nur Glück, dass ich Angst habe um Deine zuckersüßen, kleinen Zehchen habe. Du könntest ja vom Stuhl knallen und so ungeschickt fallen, dass Deine Zehen verkrüppelt sind und bleiben. Du hast gar keine Ahnung was eine Fuß-OP heute kostet. Mädchen aus Bobitz was denkst Du Dir eigentlich? Nein, fang nicht an zu weinen. Komm mal her, es tut mir leid, dass ich so schroff bin, aber wenn es um Schuhe geht, kenn ich keinen Spaß. Ich will doch nur Dein Bestes. Du sollst ganz groß mit deinen zarten Zehen rauskommen.

Schau mal, ein Spitzensportler hängt sich doch beim Wettkampf auch keinen Dobermann um den Bauch. Er würde es gerne machen, weil der Dobermann die Gegner dezimieren würde, aber er macht es nicht.
Ein Bäcker macht beim Teigkneten keine Grimassen und eine Kosmetikerin trägt auch keine Boxhandschuhe während sie irgendwelche Pickel ausdrückt. Sie würde es gerne machen, damit ihre Hände sauber bleiben, aber es schickt sich nicht.
Du aber denkst; „Ach, jetzt bin ich mal ein Fußstar und brauch auf meine Füße nicht mehr achten. Mir doch egal, was der Typ sagt. Ich will schöne Schuhe, die sich in mein zartes Fleisch striemeln.“ So denkst du doch, oder? Du durchtriebenes Stück Leib mit wunderschönen Füßen.

„An dieser Stelle unterbrechen wir Sie. Bis hierher war es sehr unterhaltsam und wie sie gesehen haben, haben wir uns ein paar Notizen gemacht. Sie sollten uns ein ganz normales Schuhverkaufsgespräch vorführen. Vielleicht haben sie bemerkt, dass es ganz schön ausgeufert ist. Es war ja nun mehr ein Loblied, wenn auch ein komisches, auf irgendwelche Füße.“

„Auf Mutters Füße ja.“

„Sie wissen aber, dass wir eigentlich Schuhe verkaufen wollen und keine Füße, oder? Wir suchen einen Menschen, der uns davon überzeugt, dass er Frauen davon überzeugen kann, dass sie sich selbst überzeugen Schuhe zu kaufen, die sie eigentlich nicht kaufen wollten.“

„Was? Ja, aber man kann ja trotzdem dann die Füße anfassen!“

„Aber nicht freilassen.“

„Dann besetzen sie die Stelle nicht mit mir. Was für eine Monstrosität. Ein KZ der Füße. Abgeschoben in den Mief der Socken und Lackummantelungen, aus denen es niemals Befreiung gibt. Außer der Fuß ist ein ....“

„Der nächste bitte!!“
 
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Kommentare  

Oje, ich stell mir sowas ja immer bildlich vor. Füße, das is ja echt ein megakrasses Thema. Aber das mit der Maniküre im Mund ist meiner Ansicht nach ein wenig heftig. Ansonsten, ok.

 (26.02.2004)

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