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Liebesbriefe schreiben

Kurzgeschichten · Romantisches
Ich schrieb mir die Seele aus dem Leib.
Ich schrie in Worten nach ihm.
Mein gesamter Körper wand sich in den Sätzen.
Keine Acht genommen, auf Rechtschreibung, Zeichensetzung oder Grammatik.
Leidenschaft in Buchstaben.
Kein zweites Mal durchlesen, aus Angst, die Angst könnte mich doch noch einholen.
Alles loswerden.
Alle Mauern auf einmal einstürzen lassen.
Einzelne Begriffe lassen Vorhänge fallen.
Keine überflüssigen Umschreibungen.
Jedes einzelne Wort wichtiger den je und eine Offenbarung.
Meine Gedanken schießen in elektronischen Impulsen durch mein Gehirn.
Chaos als einzige Ordnung.
Und dann bin ich fertig.
Sehe das beschriebene Blatt Papier vor mir liegen.
Zweifel versuchen sich von meinem Magen zu meinem Kopf durchzukämpfen, doch Gott sei dank läßt sie mein Herz nicht durch und drängt sie wieder zurück.
Was soll schon passieren, außer das mein Leben keinen Sinn mehr hätte und meine Welt zusammenbrechen würde.
Kitschig, leidenschaftliche Ängste vor vernebelten Windmühlen.
 
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Kommentare  

Ganz toll hast du die rasenden Ströme im Kopf
und die daraus resultierenden Gedanken in
Worte gefasst. Und das sich die Zweifel
zurückgedrängt haben, halte ich für besonders
wichtig, um flugs handeln zu können. Denn der
Zusammenbruch der eigenen Welt kann sogar
das Grinsen des Todes heraufbeschwören! Ganz
toll gefallen hat mir auch die Wortwahl "
Kitschig, leidenschaftliche Ängste vor
vernebelten Windmühlen."


Michael Brushwood (28.06.2016)

Geil!

Ben Pen (28.06.2016)

Hallo, gefällt mir sehr gut. lg Sabine

Sabine Müller (13.02.2006)

Echt klasse!!! Ich bin wirklich sprachlos, deinen Text zu lesen, war ein ganz tolles Gefühl...

gassenpoetin (28.12.2004)

Mir gefält die Geschichte, auch wenn sie nicht sehr durchschaubar ist! aber man kann richtig am eigenen Leib fühlen wie du dich fühlst!

Philipp


PS: In der 3. letzten zeile ist dir ein Fehler mit dem sich unterlaufen...


sommerwind (25.12.2004)

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