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Nur ein Flüstern - ein fiktives Geständnis

Kurzgeschichten · Romantisches
© catkim
Ich liebe Dich.
Wann dieses Gefühl genau da war, weiß ich eigentlich nicht. Geahnt hatte ich es, als es sich langsam auf leisen Sohlen heranschlich. Aber ich habe es nur aus den Augenwinkeln beobachtet, aus Angst, es könne sich zurückziehen. Und jetzt ist es da. Noch immer, auch wenn es sich die erste Zeit zurückzog, aus Angst, wieder verletzt zu werden. Und wie immer wenn ein Gefühl bis in die Fingerspitzen prickelt, bin ich sprachlos. Ich kann nur noch fühlen mit Erstaunen. Erstaunen über mich selbst, dass ich nach all den Jahren wieder jemanden so nahe an mich heran lasse. Oder ist es das, worauf ich immer gewartet habe?
Ich bringe nur diese drei Worte über die Lippen, obwohl sie soviel beinhalten.

Ich liebe dich dafür, dass du dich in meinen wirren Gedankengängen zurecht findest und mir hilfst, dieses Chaos zu ordnen. Du begleitest mich auf meinen ewig ersten Schritten bei allem was ich tue, mit einer Geduld, die ich an keinem zuvor fand. Ich weiß, es ist nicht leicht für dich, mir zu folgen, wenn ich mich wieder selbst verliere, aber irgendwie findest du immer wieder meine Hand. Nach und nach habe ich dir meine Vergangenheit aufgeblättert und du hast dich nicht abgewandt, wie manch anderer es getan hat.

Ich habe es dir nicht leicht gemacht in der ersten Zeit. Auch als ich mich einmal komplett zurückgezogen habe, warst du noch da, um mir die Rückkehr zu erleichtern, wie du mir erklärt hast. Meine Angst und Unsicherheit verboten es mir, mich auf unserem gemeinsamen Feld frei zu bewegen - auf dich zu zu bewegen. Aber du hast es geschafft, meine Zweifel aus dem Weg zu räumen. Und du hast den Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft in mir geweckt. Dafür liebe ich dich.

Manchmal fühle ich deinen Blick auf meinem Gesicht wie die tastenden Fingerspitzen eines Blinden, bevor du mich wieder mit deinem Lächeln in den Bann ziehst. Was siehst du? Ich möchte mich durch deine Augen sehen. Möchte sehen, was ich bin. Oder weiß ich es schon? Ich bin mir nicht sicher. Was ist es, das dich dazu bringt, mich zu lieben?

Du erzählst mir Geschichten aus deinem Leben und insgeheim stelle ich oft Vergleiche an, wo ich zu diesen Zeiten war, was ich tat. Und mit einem Schaudern frage ich mich, wie wir uns treffen konnten. So viele Meilen entfernt und doch oft so nahe und vertraut. Du schaffst es, mich zum Lachen zu bringen, zum Nachdenken und Träumen. Schon bei unserem ersten Treffen habe ich mich geborgen gefühlt. Bin ich endlich angekommen?

Ich liebe dich dafür, dass du "Pink marshmallow moon" auf uns beide ungedichtet hast. Niemand zuvor hat für mich "Chance" auf der Straße gesungen. Verrückt? Vielleicht. Oder nur verliebt. Es ist nicht verboten, etwas Verrücktes für jemanden zu tun.

Ich beneide die Frauen vor mir, die schon auf dem Weg gewandelt sind, den ich jetzt mit dir beschritten habe. Wer waren sie? Hast du ihnen gegenüber auch den Wunsch geäußert, den Rest deinen Lebens mit ihnen verbringen zu wollen? Ich weiß es nicht.

Wir haben vielleicht einen langen gemeinsamen Weg vor uns. Und ich möchte jeden Augenblick davon auskosten. Ich liebe dich. Wann, wenn nicht jetzt, werde ich in den Genuss von diesem Gefühl kommen? Und noch immer bin ich sprachlos und nur zu einem Flüstern fähig
 
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Kommentare  

@jen: Jetzt ist die Story wieder vollzählig. Beim Veröffentlichen ging ein Teil davon verloren...

catkim (17.03.2005)

Also ich finde diese Geschichte oder sagen wir mal das halbe gedicht sehr sehr schön. Ich finde es trifft es genau. Da ich ja selber Gedichte schreibe, hab ich eine ähnlichkeit der ehrlichkeit und wortgewandheit gefunden. Also top.... ! :D

jen (15.03.2005)

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