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Interna aus der Traumfirma

Fantastisches · Kurzgeschichten
Sehr geehrter Herr Bruhns,

ich arbeite nun schon seit 8 Jahren für Ihre Firma und habe noch nie etwas moniert. Nicht als sie den Schokoladenautomaten eine Etage tiefer umgestellt haben und auch nicht als sie Frau Gabrielle entlassen haben, mit der ich ja, wie in der gesamten Firma bekannt, eine amüsante Affäre hatte.
Wenn Sie mir ein Antwortschreiben nach Hause senden, bitte ich Sie diesen letzten Aspekt nicht zu berücksichtigen. Also bitte nicht so was wie; „Ach ja, dass sie Frau Gabrielle nicht mehr bumsen können tut mir sehr leid“ schreiben.
Das würde meine Frau nicht gerne lesen und ich auch nicht. Es geht ja auch um etwas ganz anderes. Haben Sie in den letzten zwei Jahren eigentlich schon mal Zeitung gelesen, Fernsehen geguckt oder Radio gehört? Ihnen ist doch wohl bewusst, dass da draußen viele Arbeitslose gerne Arbeit hätten und das die meisten Bürger schlechtbezahlte Posten an sich drücken, wie Hungernde einen erbeuteten Brotlaib.
Und was machen Sie?
Sie geben mir eine Mordsentlohnung, ich weiß gar nicht, was ich mit all dem Schotter machen soll und eigentlich könnten Sie von dem Geld 20 Leute beschäftigen. Da macht mein Gewissen nicht mit.
Was soll das denn? Wollen Sie, dass ich mich absichtlich schlecht fühle?
Ich will ehrlich sein. Ich werde mir das nicht länger antun. Ich gebe Ihnen eine letzte Chance.
Entweder halbieren sie mein Gehalt oder ich kündige. Sie können aber auch den Automaten wieder in meinen Flur stellen. Das wäre auch ok.

Mit freundlichen
Grüßen

Ronald Ranold


Sehr geehrter Herr Ranold,

unangenehm berührt habe ich Ihren Brief zur Kenntnis genommen. Gerde bei Ihnen dachte ich, dass wir uns auf einer Ebene befinden.
Bezugnehmend auf Ihr Schreiben habe ich den Schokoautomaten in ihr Büro stellen lassen. Hinzu eine Espressomaschine und ein Münz-Schaukelpferd.
Außerdem werde ich eine Person einstellen, die ich entlassen habe, ohne Sie zu fragen.

Ihre Bitte um Reduzierung Ihres Gehaltes muss ich zurückweisen. Was soll ich sonst mit all dem Geld machen? Gerne würde ich mehr Leute einstellen, aber wer kontrollierst sie dann? Im Übrigen habe ich keine Arbeit um sie zu beschäftigen. Sie wissen doch selbst, dass die Auftragslage nicht gerade rosig aussieht. Dies ist ja schlussendlich auch der Grund des einjährigen Zwangsurlaubes.

Lassen Sie uns weiterhin gut zusammenarbeiten und ich verspreche Ihnen, dass wir im Jahre 2014 noch einmal über eine Lohnkürzung verhandeln können.

Mit freundlichen Grüßen
Jochen Bruhns
 
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Kommentare  

Was, schon vorbei? Ich will mehr!

Benedikt (10.04.2005)

lustig

rené bauer (06.04.2005)

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