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12 Seiten

*~*~Manhattan Nights~*~*

Romane/Serien · Erotisches
Kapitel 0
Der neue Mitbewohner


Seine Finger glitten über samtweiche, leicht gebräunte Haut. Sanftes Stöhnen leitete ihn auf seiner Erkundungsreise. Merkwürdig solch einen Körper unter sich liegen zu haben, die einzelnen Muskelpartien so deutlich zu spüren, die Hitze der Haut welche schon fast die Finger verbrannte zu genießen.
Der Körper drehte sich und er konnte nun die schöne Rundung des Hinterns bewundern und berühren. So fest und doch weich. Seine Lippen setzten sich vorsichtig auf empfindsamen Stellen und erzeugten leises Schnurren und Keuchen. Wie ein leiser Windhauch wisperte man seinen Namen, was ihn aufschauen ließ in zwei meeresblaue Augen.

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Aufrecht saß Florean im Bett, keuchend und leicht mit Schweiß bedeckt: Ein deutlicher Druck machte sich in seinen Lenden bemerkbar.
Schon seit Tagen hatte er diesen merkwürdigen Traum, immer wieder ein wenig anders, aber mit dem selben Ende. Diesen durchdringenden blauen Augen, welche ihn Tag täglich durch die Wohnung verfolgten.
Der Grund? Der Auszug seiner Ex und der Einzug eines merkwürdigen Jungen.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*Flashback~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Die Tür schlug fest zu und Seufzen war zu hören.
Frauen waren manchmal wirklich nicht leicht im Unterhalt. Da gab man ihnen die Chance berühmt zu werden, auf vielen Gemälden, und dann fingen sie an zu Zicken wenn man auch Andere malte. Von irgendwas musste man ja schließlich leben.
Ein Jammer. Er hing schon an Kate, aber das war nun schon der dritte Streit in vier Tagen und irgendwann sollte man wissen wann Reden keinen Sinn mehr hat. Und hier war jedes Wort mittlerweile schon zuviel.
Stunden hatte Florean damit verbracht ihr klar zumachen, dass es rein beruflich war, wenn die Frauen sich zum Malen für ihn auszogen und sonst nichts dahinter steckte. Dennoch flippte sie jedesmal aus und nun hatte sie die Koffer gepackt und war weg.
Ihren Schlüssel hatte sie auch da gelassen. Nun gut... oder auch nicht, denn jetzt musste er jemand anderen suchen der die Miete mit ihm teilte.
Na wunderbar, wieder lauter Freaks die sich wegen des Zimmers bewerben würden und Nachmittage vergeuden. Womit hatte er das verdient?
Aber erstmal musste er das Zimmer wieder herrichten.
Seine Ex hatte keinen sehr guten Farbgeschmack, das sah man an den Sachen die sie trug sehr deutlich. Wer sonst würde pink auf Grün anziehen oder Türkis und Rot.
Das war aber etwas über das er gerne hinweg gesehen hatte, sie war ja kein schlechter Mensch nur etwas farbenblind.
Die grausame Bettwäsche mit irgendwelchen Blümchen drauf verschwand gleich und wurde ersetzt durch eine schlichte Weiße. Ihren ganzen Kitsch hatte sie beim Packen wohl übersehen oder absichtlich hier gelassen, damit er das Zeug in seinem Müll werfen musste.
Lauter Plüsch, Federn und... keine Ahnung ob das Blumen oder Insekten sein sollten, welche auf einem Plastikbilderahmen klebten, der den halben Nachttisch für sich beanspruchte. Gott wie konnte man sich selbst so Quälen? Es gab so schöne Sachen. Typisch Weiber. Hoffentlich holte sie den Kram noch ab. Er war ja kein Lagerhaus auch wenn sein Loft mal ein Lagerraum gewesen war.
Fünf riesige Zimmer wovon dieses das Drittgrößte war.
Als Erstes kam ein schönes, durch Farben und große Fenster helles Wohnzimmer. Eine hübsche Kochnische ließ den Wohnraum noch etwas weiträumiger und freundlicher wirken. Sein eigenes Schlafzimmer lag im oberen Stock, daneben ein Atelier, dem gegenüber ein Raum der als Rumpelkammer benutzt wurde. Auch das Bad konnte sich sehen lassen, mit einer großen Wanne mit Whirlpoolfunktion und einer geräumigen Dusche. Alles in einem schönen Weiß gefliesst bis zur Mitte der Wand und dann meeresblau gestrichen mit leichten Lichteffekten. Das zuvermietende Zimmer hier lag mit dem Wohnzimmer in der unteren Etage.
Die oberen und unteren Zimmer waren durch Balkone miteinander verbunden. Ausnahme bildete hier das Bad. Der Balkon führte daran vorbei, doch eine Tür außen gab es nicht, um in dieses Zimmer zu gelangen. Die Aussicht war berauschend, denn hier ware man einige Stockwerke hoch und konnte über die Dächer hinwegsehen.
Schwer dürfte es nicht sein, jemanden zu finden. Flo hoffte, dass dies schnell passieren würde und er zur Tagesordnung übergehen konnte. Er nahm auf der Couch Platz und schnappte sich seinen Laptop.
Also eine Anzeige schreiben....und gerade bei sowas war er so unkreativ. Mit Worten konnte er nicht so umgehen.

"Zimmer mit Balkon in Greenwich Village zu vermieten. Loft mit großem Bad und Kochnische. Mitbewohner ist Maler. Zentral gelegen. Zur Uni 20 Minuten zu Fuß...."

Das würde Studenten anlocken. Tja ansonsten...?

"....Miete 360 $ plus Beteiligung an Essen und Nebenkosten. Melden unter bla bla bla...."

Das müsste reichen. Am besten, er würde das auch an der Uni aushängen. Studenten waren einfache Mitbewohner...die meisten zumindest. Und viele suchten auch händeringend eine billige Unterkunft, da hatte er freie Auswahl.

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Die Anzeige hing und noch keine drei Stunden, da standen die Ersten schon auf der Matte.
Kate hatte schon alle ihre Sachen soweit mitgenommen und der Rest stand in einem Karton in der Rumpelkammer falls sie nochmal kommen würde, um das holen.
"Also es müsste noch neu gestrichen werden oder tapeziert. Ganz wie Sie das wollen."
Die junge Dame lachte laut, schrill und wie eine Ziege, was ihrem Aussehen auch recht nahe kam. "Muss ich das dann etwa machen?"
"Oder Sie stellen wen an?"
"Also neeeee....Gefällt mir auch so nicht... Der Balkon is mir zu viel im Schatten, da kann ich mich gar nicht sonnen."
Sie drehte ihre strähnigen Haare zwischen den Fingern und kaute wie eine Kuh auf einem Kaugummi. Bauch- und hirnfrei war noch nie so passend wie hier.
"Zu schade......Dann müssen Sie wohl weitersuchen."
Dieses selten dämliche Grinsen, das den IQ beim Hingucken schon um 10 Punkte fallen ließ.
"Ja schade, wäre gern eingezogen", kaute das Teil und dackelte in seinen Halsbrecher-Stilettos über den schönen Parkettboden, um Florean von seiner Anwesenheit zu befreien.
Das war Nummer 6. Ok, die ersten beiden waren Männer und die hatte er gleich vergrault. Er mochte keinen Mann hier haben, die baggerten noch die Modelle an. Lieber eine schnucklige Mitbewohnerin.

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"Oh, das ist ja ein schönes Zimmer", strahlten zwei dunkelbraune Augen. Ein Model in Ausbildung tapste in roten Stilletos durch das Zimmer.
"Die Möbel können Sie rauswerfen, wenn Sie wollen."
"Ja, werd ich vermutlich auch, die gefallen mir nicht." Sie trat gegen das Bett was eigentlich noch recht neu war. "Tapete muss auch weg, die ist ja scheußlich... ganz zu schweigen von diesem ekligen Teppich hier."
Also, er fand den Teppich schön, nicht sehr fleckenanfällig, aber solange sie zahlte....
Ein spitzer Schrei ertönte, als sie ins Bad kam: "Also nein, die Farbe ist ja furchtbar!"
Ein schönes Mittelblau mit Lichteffekten, was war daran furchtbar?
"Ich werde nicht anfangen alles zu renovieren."
"Wäre das zuviel verlangt, eine andere Farbe? Ich mag kein Blau."
"In ihrem Zimmer können sie machen was sie wollen, der Rest der Wohnung ist nicht verhandelbar, schließlich zahl ich ja auch den größten Teil der Miete."
Ein schrilles Auflachen. Was waren das nur für Tonlagen?
"Schön dann geh ich woanders hin."
"Gut, tun sie das."
Autsch, das tat ihrem Ego weh, das sah man, und wutschnaubend verließ sie das Loft.
Tja, ein schönes Gesicht macht nicht immer einen guten Menschen. Das hatte er bei seiner Arbeit oft miterleben müssen.
Ping! Der Nächste bitte!
Und als hätte derjenige es gehört, klopfte er auch schon.
Einmal tiefes Durchatmen und die Tür war auf.
Zwei tiefblaue Augen, leicht verdeckt von schwarzen Haaren, zogen seine Aufmerksamkeit auf sich.
"Hallo...... Ich bin wegen der Anzeige hier", meldete sich eine doch recht helle Stimme für einen jungen Mann, der die Pubertät hinter sich zu haben schien.
"Hallo, kommen Sie rein."
Mit leichtem Gang schritt der Fremde an ihm vorbei und sah sich im Wohnzimmer, das jeden gleich mit freundlichen Farben begrüßte, um.
"Schön hier..... Nette Farbauswahl."
Das machte gleich sympatisch. Aber er wollte keine Männer, wegen der Modelle, und schon sah er auch wie der Blick des Jungen über die Bilder schweifte, welche noch nicht abgeholt worden waren. Doch kein Pfeifen, kein dummer Spruch, überhaupt keine Gefühlsregung in seinen Gesichtszügen wie bei den anderen.
"Wo ist denn das Zimmer?"
"Mh...oh....ja, hier bitte....Ich sags gleich, in dem Zimmer können Sie machen was Sie wollen, der Rest der Wohnung ist tabu."
"Warum sollte ich was ändern wollen?...... Ich werd die meiste Zeit ohnehin rumsitzen und lernen, da hab ich für solche Sachen keine Zeit."
Vielleicht sollte er einen männlichen Mitbewohner doch mal in Erwägung ziehen, der Junge war ganz angenehm.
Stumm besahen sich die dunkelblauen Augen das Zimmer. Mit federleichtem Schritt ging er auf den Balkon und ließ auch dort den Blick umherschweifen, lehnte sich dann rücklings an das Geländer, die Arme vor der Brust verschränkt:
"Ich würds nehmen."

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Wie unkompliziert ein Einzug sein konnte: Zwei Reisetaschen, ein Laptop, ein Fernseher mit integriertem DVD-Player und Videorekorder und ein größerer Karton.
"Ist das alles? Keine eigenen Möbel?"
"Nein, ist unnötiger Balast, die kauft man günstiger als das sich ein Transport lohnen würde. Bei der miesen Qualität geht das Meiste eh kaputt, bevor es ankommt."
Das stimmte auch wieder.
"Naja, ist auch nicht wirklich notwendig. Schrank, Bett und Tisch sind ja da, mehr braucht man nicht."
"Eben." Ein kaum merkliches Lächeln umspielte die Lippen seines neuen Mitbewohners.
Michael Steward, 18, Student und eine Ruhnatur wie sie im Buche stand. Kein Stress, keine Hektik. Dennoch schlampte er nicht oder war faul. Er war einfach nur die Ruhe in Person. Unheimlich angenehm.
Die Sachen wurden erstmal ins Wohnzimmer gestellt, denn er wollte tapezieren. Diese komische grüne Tapete gefiel ihm nicht und er kleisterte eine weiße Raufaser drüber, welche das Zimmer gleich heller machte.
Florean ließ ihn machen und malte an einem Bild weiter.
"Das hatte ich noch nicht erwähnt", rief er vom Wohnzimmer aus, "ab und an kommen junge Damen her, als Modelle, da wäre es gut wenn sie nicht hier rumschleichen, zum Gaffen oder so."
"Keine Sorge, das hatte ich nicht vor..."
Flo stand auf und legte die Pinsel beiseite, um mal nachzusehen, was der Junge trieb.
"Wow, Sie sind ja schon fast fertig."
"Ja, die alte Tapete lässt sich gut übertapezieren."
Michael legte den Tapezierpinsel weg und sah sein Gegenüber an, legte den Kopf leicht schief.
"Können wir das mit dem 'Sie' lassen? Ich komm mir so alt dabei vor und schließlich wohnen wir ja eine Weile zusammen...nehm ich an."
Eine Weile erfüllte Schweigen den Raum, dann nickte Flo. "Sicher doch."
Langsam ging er in das Zimmer, um auf nichts zu treten das wichtig aussah, und reichte dem Jüngeren die Hand. Sie war etwas mit Farbe verschmiert.
"Florean."
Die Farbe schien den Anderen nicht zu stören und er erwiderte die Geste. Der Kleinere hatte ganz weiche Hände und leicht lächelte er. "Michael."

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"MICHAEEEEEEEEEEEEEL", dröhnte es gegen Abend durchs Loft und der Namensträger linste aus seinem Zimmer.
"Anwesend."
"Tasche + im Weg stehen = ?"
"Maler auf dem Boden?"
"Wie hast du das nur erraten?" fragte Flo sarkastisch vom Boden aus.
"Intuition würd ich sagen..... Ich bin gut, ne?" fragte er absolut ruhig, ohne ein Muskelzucken über die komische Lage des Älteren auf dem Boden.
"Der Beste." Mühsam rappelte er sich auf und lachte. "Warum steht das hier rum?"
"Weiiiil ich grad die Möbel umstell und die Tasche im Weg war."
"Du stellst um?" An Mika vorbei linste er ins Zimmer. Das Bett, welches vorher in der Mitte des Raumes gestanden hatte, war weiter nach hinten gerückt, in eine Ecke am Panoramafenster. Der Schreibtisch daneben. Nun wirkte der Raum etwas leer, aber irgendwie gemütlich.
"Mhhh....nett."
"Nicht wahr?"
Auch ein fremdes Bücherregal hatte seinen Platz an der Wand und neugierig ging Florean die Titel durch. Das meiste waren wohl welche für das Studium, aber auch Romane und Bildbände von Städten oder Kunst fanden sich hier. Das gefiel ihm und er nahm mal einen davon raus, blätterte durch.
Es ging um Dali. Das er sich für sowas interessierte.... Irgendwie schienen sie doch Einiges gemeinsam zu haben.
"Was Interesantes gefunden?"
"Ja..... War doch bestimmt teuer das Buch, oder?"
"Schon, aber man gönnt sich ja sonst nix."
"Darf ich was fragen?"
"Klar, wenn ich nich antworten muss", kam es in seiner ruhigen Art, während er seine Taschen auspackte.
"Arbeitest du?"
"Jap."
"Und wo?"
"In einer Bar.... Kellnern..... Nix besonderes."
"Lernt man sicher viele Leute kennen."
"Ja, auch wenn wir eigentlich fast nur Stammgäste haben."
"Wo is denn die Bar?" fragte er neugierig.
Unbewusst stockte er beim Einräumen. "Wirste nicht kennen."
"Na und, vielleicht lerne ich sie ja dann kennen."
"Nee lass mal, is besser so............ Is keine Gegend für dich."

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Es störte ihn etwas das Michael das gesagt hatte. Als ob dieser wüsste was seine Gegend ist. Leicht schmollend saß er an seinem Bild und malte.
Die Tür ging auf und der Junge kam mit einer Tasche raus.
"Ich geh dann mal zur Arbeit ....Wird spät."
"Spät?"
"Ja so Mitternacht rum, also nicht abschließen."
"Ok.... Viel Spaß."
"Danke."

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"Schätzcheeen!", flötete es, kaum das Mika die Bar betreten hatte. Schon wurde er an eine Hühnerbrust gedrückt, welche ein bauchfreies Top trug.
"Dachte schon du kommst gar nich mehr her. War deine Wohnungsuche erfolgreich?"
"Ja, hab ein Zimmer in einem Loft."
"Nur ein Zimmer? Schätzchen, is das nich etwas wenig? Was zahlst du denn?"
"Ca. 400 $ insgesamt."
"Das ist ja Wucher." Empört stämmte die Frau, gefangen in dem Körper eine Mannes, ihre Hände in die Hüfte.
"Ach, is ganz Ok.... Der Typ is cool und das Loft ziemlich groß."
"Soso....ein Typ", grinsten die glänzenden Lippen. Lipgloss war ganz groß im Kommen hier.
"Lass das grinsen, er ist Hetero."
"Das ist ein Grund kein Hindernis, Schatz.......Wird mal wieder Zeit. Du musst doch schon ganz eingestaubt sein."
Mika bekam ein Klaps auf den Hintern, was ihn kurz empört quietschen ließ.
"He, pass auf sonst brichst du dir nen Nagel ab, Ginger."
Eigentlich hieß er Thomas, doch in der Bar nannten ihn alle Ginger, weil er gerne Ginger Ale trank.
"Och Schätzchen, hast du wieder mit Sport angefangen", schnurrte es in sein Ohr und was das "Schätzchen" zum Grinsen brachte.
"Keine Chance."
"Du bist so grausam. Dabei werd nicht nur ich ganz wuschig, wenn du in deiner schwarzen Hose und dem weißen Hemd hier rumläufst und allen deinen Hintern präsentierst, dem man ein Denkmal setzten müsste."
Einige blonde Locken fielen vor Gingers grüne Augen. Ziemlich gut gefärbt der Pony. Man sah das Dunkelbraun nicht, welches die kürzeren Haare hinten hatte.
"Ich weiß... Leider kann ich an dieser Tatsache nix ändern, außer ich stopf tonnenweise fettige Chips in mich rein."
"Nicht doch das kannst du uns nicht antun......."
"Dann müsst ihr damit wohl leben, dass ich damit vor euer Nase rumtanze", kam die freche Antwort und er wackelte provozierend mit der Hüfte auf dem Weg zur Umkleide. Dort zwängte er sich in seine schwarze enge Lederhose und in ein enges weißes Hemd.
Sein Platz war von 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr hinter der Bar, dann von 22:00 bis 24:30 Kellnern. Da war immer am meisten los und der Chef stand hinter der Bar während alles andere herum wuselte.
In aller Gemütsruhe polierte der junge Student die Gläser, während ihn Ginger dabei beobachtete.
"Du könntest so viel besseres mit deinen hübschen Händen machn........Warum willst du dein Leben hinter einem Monitor fristen und auf kalte Tasten rumtippen?"
"Ich mag Computer."
"Aber darum musst du doch dein hübsches Gesicht nicht hinter einem verstecken. Warum wirst du nicht Künstler?.....Oder Model?......Du hättest das Zeug dazu auf den Laufsteg zu gehen, Schätzchen."
"Ich lebe bei einem Künstler, das reicht mir, danke..."
"Aber du könntest einen Haufen Geld als Model verdienen."
"Ich hab kein Interesse in unmöglichen Klamotten über einen Laufsteg zu stackeln."
Man sollte nicht meinen das sein Gegenüber, mit den ganzen Ringen und Armbändern, eigentlich ein rechtschaffender Bankangestellter war. Haare ordentlich zurückgekämmt, Anzug und Krawatte mit einer modischen Brille, so lief er ihm vor einigen Wochen über den Weg. Mika hatte ihn nicht erkannt und war ein wenig irrtiert, als dieser Mann ihn ansprach. Auch die Stimme war ganz anders. Kein Schätzchen oder so wie hier. Eine tiefe, männliche Stimme welche ihm eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hatte. Himmlisch.
"Ich könnt mir das richtig vorstellen: Du in Carl Lagerfeld oder in Hugo Boss Kleidern.........in Zeitschriften........auf Doppelseiten in aufreizenden Pose." Ein leises Seufzen entfleuchte Gingers Kehle.
"Du siehst mich hier doch live, is das nich besser als in einer Zeitschrift?"
"Schon, aber dann könnt ich ein Bild von dir aufhängen", kam es schmunzelnd.
"Ich bin keine gute Wichsvorlage."
"Wäre mir einen Versuch wert."
Mika war einer der begehrtesten Jungen hier und das lag nicht nur an seinem Aussehen und Alter. Dieses schon fast selbstverständliche Benutzen ordinärer Wörter und das feminine Pokerface dabei, waren schon mehr als anziehend.
"Du kriegst doch schon nen Ständer wenn du meinen Namen hörst."
"Nein, ich krieg nen Ständer wenn du meinen Namen sagst." Ginger lächelte. "Keiner kann das so wie du."
Leicht schüttelte der Jüngere lächend den Kopf. Ihm tat der Mann leid. Seit er hier arbeitete war dieser hier, machte ihm Avancen, doch Michael wollte nichts von ihm. Er mochte ihn, war ein netter Gesprächspartner, leider aber nicht mehr als das. Irgendwann, so hoffte er, würde Ginger das verstehen und nach einem anderen Ausschau halten.
Ein Glas Ginger Ale rutschte über die Theke. Ein Schluck, ein Seufzen und ein Strahlen in den Augen des 30 Jährigen.
"Du weißt wie ich ihn gerne hab."
"Das ist mein Job nicht wahr?" Auch hier rang er sich zu einem Lächeln durch. Das war selten und Ginger war um jedes Lächeln froh das ihm galt.
"Erzähl mal, wie is dein Künstler so?"
"Er ist nicht mein Künstler....... Tja wie ist er? Groß, so um die 1,80 m, schätz ich mal." Michael war recht klein mit seinen 1,68 m. "Kurze braune Haare und braune Augen mit nem leichten Rotstich.......Ist sehr begabt. Hab Bilder von ihm gesehen....mh....und ziemlich nett wenn auch etwas schusslig."
Die Reihe der geputzen Gläser wurde immer länger.
"Hört sich nett an."
"Ja, er ist ziemlich angenehm. Nicht so wie der Typ in Studentenwohnheim. Da hab ich eh mehr auf dem Gang gewohnt, weil er immer seine Weiber mit ins Zimmer genommen und mich raus geworfen hat."
"Vielleicht malt er dich auch mal."
"Ich glaub, seine Motive bewegen sich in der anderen Geschlechtsgruppe."
"Ein guter Künstler erkennt eine gutes Motiv egal welches Geschlecht oder welcher Rasse."
Der Student winkte ab. "Mach dir da keine Hoffnungen...... Außerdem wohne ich ja erst seit heute da. Wer weiß, wie lange er es mit mir aushält."
"Ach, ich denk der wird ganz froh sein wen zu haben der seinen Modellen nich nachstellt."
"Schon möglich."

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Mika tat sein Hintern schon weh von dem vielen Kneifen und drauf Klapsen.
Das war immer das Nervigste, wenn man von den obzönen Dingen absah die man ihm nachrief. Nein, da wollte er Florean wirklich nicht sagen wo er abreitete.Am Ende kam er auf die Idee hier vorbeizugucken und würde diesen Haufen hier sehen.
Nein nein, so wars besser.
"ICH WILL BESTELLEEEEN!" rief es bereits zum dritten Mal aus einer Ecke.
"JAJA ICH SAGTE DOCH ICH KOMM GLEICH!" So eine Nervensäge. Er konnte sich ja auch nicht zerteilen und so schreien ist auch unnötig so laut war die Musik nun auch nicht.
Manche lernten es nie.
"Was darf sein?"
"Ein Manhattan, Kleiner.....", das schmierige Grinsen kannte er, da kam noch was: "......und deine Telefonnummer."
"Ich glaub, meinem Freund würde es nicht gefallen wenn fremde Männer anrufen."
"Soso, dein Freund." Man hörte das er es nicht glaubte. "Wie heißt der denn?"
"Das geht sie nichts an."
Der Junge wandte sich um und ging zur Theke um den Manhattan zu bestellen. Es war jedesmal das Selbe. Nur leider kaufte man ihm die Nummer mit dem geheimnisvollen Freund kaum noch ab, weil er nie mit einem Typen hier auftauchte. Das war eigentlich schon fast Pflicht, vor allem wenn man seine Ruhe wollte.
Bedauerlicherweise ging das schlecht, seine letzte Beziehung hatte er mit 16 ½ gehabt.
Eine einzige Katastrophe. Es hatte ihn nicht gestört das sein Freund Anfang 30 war, es hatte ihn auch nicht gestört sich mit diesem in einen Hotel zu treffen beim ersten Mal. Was ihn gestört hatte war die Tatsache, das der gute Mann verheiratet war und Mika das nur durch Zufall erfahren hatte.
Das war bitter. Drei Monate waren sie "zusammen" gewesen bis sie das erste mal Sex hatten und keine Woche später sah er seinen "Freund" mit dessen Frau und zwei kleinen Töchtern in der Stadt bummeln.
Er hatte Michael gesehen und ging einfach stumm an diesem vorbei. Kein Wort, kein Blick. Nein, erst abends rief er ihn an und versuchte das zu erklären, doch da war er zu spät.
Der Junge hatte sich in seinem Kissen ausgeheult und servierte den Älteren nun eiskalt ab. Und an so jemanden hatte er sein erstes Mal verschenkt, das war ziemlich schmerzlich gewesen.
Seitdem hatte er weder eine Beziehung noch sexuellen Kontakt, der über Po angrabschen hinausging, mit anderen Männern gehabt.
Vor einen halben Jahr traf er ihn mal wieder. Ausversehen im Supermarkt. Erst hatte er Mika nicht erkannt, bis sie Blickkontakt hatten. Er hatte sich in den Arsch gebissen, als er den fast erwachsenen Körper vor sich sah und der Junge rieb ihm das auch noch unter die Nase wie gut entwickelt er nun war. Mit leichten Muskelansätzen und schmaler Taille.
Vor allem seinen Knackpo präsentiere er von seiner besten Seite. Da musste man fast das Personal rufen um die Sabberspur wegzuwischen, doch Mika ging ohne ein Wort weiter und ließ den sabbernden Typen stehen als wäre er nicht da.
Das hatte Spaß gemacht.
"He, Mika-Schnukel........ Der Manhattan verdunstet schon." Ginger kicherte und stupste in an.
"Oh ja...sorry."
Der Klaps von dem Typ am Tisch tat ziemlich weh und Michael sehnte sich den Feierabend herbei. Er war bestimmt schon ganz rot.

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Ein wenig in Gedanken strich der Pinsel über die Leinwand und ließ den Körper lebendinger Aussehen, durch das Einbringen von Licht und Schatten.
Die Dame stand ein wenig gelangweilt rum, war eigentlich nur für den letzten Feinschliff hier, doch der dauerte recht lange. Flo war nun mal jemand der es gerne genoss eine nackte Frau vor sich stehen zu haben, besonders jetzt wo er Solo war.
"Dauert das noch lang?" kam es genervt.
"Bin gleich fertig."
"Das hoff ich auch, ich hab noch was vor."
"Ich sagte das es dauern kann."
"Aber keine 2 Stunden."
"Wer schön sein will muss leiden. Das ist in der Kunst nicht anders."
"Ja ja."
Wieder ein Beweis, das schöne Frauen oft sehr zickig waren. Es war doch gut einen Jungen in der Wohnung zu haben, der gut aussah und trotzdem ein ganz Lieber war. Da kannte Florean auch einige die sich viel drauf einbildeten.
"So fertig... Sie können sich wieder anziehen und gehen."
"Na endlich", schnaubte sie und war schneller in den Klamotten wie er gucken konnte.
Ja, geh mit Gott, aber geh.
Ein Schlüssel war zu hören und sein Mitbewohner kam rein.
"Oh, war was?"
"Ja.... Madame hat so gezickt und kam zu spät.... Nun wars natürlich meine Schuld das es solange gedauert hat."
Der Junge schmunzelte ein kaum hörbares: "Du Armer."
"Ja....Frauen sind echt unmöglich." Er gähnte und streckte sich leicht wobei er sich durch die Haare fuhr. "Ich geh dann mal ins Bett."
"Dito.... Gute Nacht."
"Nacht."

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Florean spürte wie etwas auf seinem Bett sich bewegte. Doch er sah nicht auf, ließ die Augen geschlossen und genoss die zarten Hände welche seine Brust streichelten.
Die samtweichen Lippen auf seiner Haut ließen ihn erschaudern. Leicht öffnete er die Auge und sah in das Gesicht das ihn nun Nacht für Nacht in seinen Träumen begleiten würden.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*Flashback Ende*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 
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Kommentare  

tadaa endlich mal was anderes!
gehts noch weiter? bin gespannt:)
lg darkangel


darkangel (02.03.2007)

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