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Der Baum mit den weißen Blüten

Trauriges · Kurzgeschichten
© Timanfaya
?Wir werden sie verlieren!?
?NEIN!? die Stimmen schienen von weit her zu kommen, genauso wie die Lichter direkt über ihr. Benommen versuchte sie den Kopf zu bewegen, zu sehen wo die Stimmen denn herkamen.

?Keine Angst, das kriegen wir wieder hin? sie spürte eine kalte Hand auf ihrer Stirn und schon fast reflexartig wollte sie sich aufsetzen. Durch ihren Körper ging ein kurzer Ruck, ihre Handgelenke sie konnte sie nicht bewegen und ihre Beine und ihr Oberkörper.
Sie öffnete die Augen.
Ein steril scheinender Raum, ein vergittertes Fenster und neben ihr die Umrisse einer Person. Es dauerte einige Minuten bis sich ihre Augen an das Licht gewohnt hatten und sie erkennen konnte wer oder was da neben ihr saß.
Eine Frau, vielleicht dreißig Jahre alt, ein wenig älter. Sie trug eine weiße Uniform und ihr Blick strahlte eine merkwürdige Ruhe aus.
Das Zimmer war bis auf ihr Bett, eine Kommode und den Stuhl auf dem die Uniformtragende Frau saß leer. Das Bett? rechts und links von ihr befanden sich Abgrenzungen und breite beigefarbene Gurte verhinderten dass sie sich bewegen konnte.
?Wie fühlen Sie sich?? fragte die Frau.
?Wo bin ich?? die Stimme des Mädchen klang heiser.
?Im Krankenhaus, erinnern Sie sich nicht mehr? das Mädchen schüttelte nur den Kopf und hob ihre Hand soweit an, wie es die Gurte zuließen.
?Ich habe den Arzt schon gerufen? sagte die Frau und streichelte sanft über die Hand des Mädchens ?Sobald er hier ist werden wir sehen ob wir die Fesseln noch brauchen?
Das Mädchen nickte nur und wandte dann ihren Kopf zum Fenster.
Der Himmel war blau, ein wunderschönes tiefes hellblau und der Baum vor dem Fenster hatte einige weiße Blüten. Seine Zweige bewegten sich.
Die Tür ging auf, ein Mann ? groß, blond, ebenfalls weiß gekleidet ? trat ein. Er wechselte einige leise Worte mit der Frau und kam dann an das Bett.
?Wie fühlen Sie sich?? fragte er, mehr routiniert, weniger gefühlvoll als es die Frau vorhin getan hatte.
Das Mädchen antwortete nicht, ihr Blick blieb auf den Baum vor dem Fenster gerichtet.
?Können Sie mich verstehen?? er klang etwas ungeduldig.
Sie rührte sich nicht, kein Ton wollte oder konnte über ihre Lippen kommen.
?Ich denke wir können ihre Fesseln entfernen? sagte er zu der Frau und berührte dann das Handgelenk des Mädchens.
Sie glaubte ihr ganzer Arm würde in Flammen stehen, sie schrie, schrie so laut sie konnte doch wieder blieb sie stumm.
Ungestört von ihrer Stille lösten die beiden Menschen die Gurte, schnell und routiniert, während Ihre Gedanken noch immer bei dem Baum mit den weißen Blüten vor dem strahlend blauen Himmel waren.
 
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Kommentare  

Wenn Du erlaubst, würde ich sagen Potential ist da. Aber das Geschehen lässt etwas wichtiges offen, weshalb ich rätsele und die Geschichte ein bisschen unzufrieden schließe. Schönen Gruß, J.B.

Jochbernd Blond (24.03.2007)

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