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Optikergauner

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Einen schönen guten Tag Frau Wemar.

Was wollen Sie?

Haben Sie keine Angst Frau Wemar! Ich kümmere mich hier in diesem Viertel um die Augen der Einwohner.

Um die Augen. Was soll das denn?

Ich bin Optiker. Ein ganz normaler Optiker.

Schön, und was wollen Sie von mir?

Sehen Sie das nicht?

Nein, was soll ich sehen?

Ui, das würde mir aber zu denken geben. Wobei das in diesem Hochhaus wohl öfter vorkommt. Ich war gerade bei den Leuten unter Ihnen und die hatten dasselbe Problem.

Das die nicht wussten, was sie wollen?

Sie haben nicht gesehen, was ich will, weil Ihre Augen so schlecht sind.

Meine Augen sind nicht schlecht.

Na, das hoffen wir doch mal.

Haben Sie Lust auf einen Test?

Hier zwischen Tür und Angel?

Ja, das wird schon gehen. Wissen Sie, es ist ja so, dass ich das Geld für ein Geschäft lieber spare und es in die Entwicklung neuer Brillengläser stecke. Da hat der Kunde ja mehr von.

Das sehe ich ein! Wollen Sie denn vielleicht reinkommen?

Danke nein, ich bin doch kein Drücker.

Drücker?

Ja, das sind die Leute, die von Haustür zu Haustür gehen und Abos verkaufen.

Ach so. Dachte ich auch zuerst.

Das ich einer bin?

Ja!

Sehen Sie. Ich denke, das liegt an Ihrer Sehkraft.

Oh.

Können Sie das hier lesen?

Was denn? Wo denn? Was meinen Sie?

Klarer Fall.

Aber, Sie haben doch gar nichts..

Wie bitte?

Sie haben doch eben gar nichts gezeigt!

Frau Wemar, es tut mir sehr leid, aber es scheint schlimmer zu sein als ich dachte.

Wie meinen Sie das? Ich seh sie ganz deutlich.

Wir reden auch über eine Wichtigkeitssehkraft. Sie blenden wichtige Dinge einfach aus.

So was gibt es?

Ja, seid der Hungersnot, seit den Nazis und seit..na ja schon immer..

Und wieso ich?

Schicksal.

Und was haben Sie hochgehalten.

Nichts Schönes!

Ach, dann wollte ich es sicher nicht sehen.

Ja, aber sie werden diesen Mechanismus nicht mehr unter Kontrolle haben.

Woher wollen Sie das wissen?

Ich hab auch 300 Euro hochgehalten. In der anderen Hand!

Oh.

Und nun stellen Sie sich doch mal vor, Sie verpassen verloren gegangenes Bargeld auf der Straße.

Vielleicht hab ich das schon.

Vielleicht haben Sie das.

Wie kann man das denn wieder hinbiegen?

Wissen Sie noch, wie ich Ihnen erzählt habe, dass wir neue Brillengläser entwickeln?

Ja.

Hier das ist so eine Brille.

Sieh normal aus!

Gute Arbeit, oder? Diese Brille ermöglicht es Hinzuschauen und trotzdem dabei klar zu sehen.

Ich sehe doch klar.

Ja, aber sie können durch das Glas durchschauen. Es hat keine Stärke.

Keine Stärke? Wie soll das dann aber funktionieren?

Es geht unterbewusst. Mit winzigen Läsern haben wir in die Gläser Sätze geritzt die von Ihnen aufgenommen werden und Ihr Gehirn strukturiert sich dann darauf hin wieder normal um oder hin.

Oh und was steht da so?

Das ist geheim.

Interessant. Darf ich mal ausprobieren?

Gerne. Warten Sie, ich setze sie Ihnen einmal auf.

Mhh.

Ja, warten Sie bis ich es hochhalte.

Ein totes Katzenbaby?

Ja, genau.

Fantastisch. Hab ich vorher gar nicht gesehen gehabt.

Und hier sehen Sie!

Das Geld.

Ja, das Geld.

Ich nehme eine!
 
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