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Ärzte sind keine Verkäufer

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Seit meiner Kindheit hatte ich den Wunsch, Arzt zu werden. Ärzte waren für mich schon immer Helden, und ich wollte auch ein Held sein, der anderen das Leben rettet.
Mein Vater, der ebenfalls Arzt ist, sagte immer: „Leider sind wir keine Verkäufer, auch wenn ich es gern wäre.“ Ich hatte damals nicht wirklich verstanden, was er damit meinte und mir nicht viel dabei gedacht.
Inzwischen bin ich erwachsen und mein Traum hat sich erfüllt. Ich habe nach dem Abitur Medizin studiert, hart gearbeitet und es letztendlich zum Arzt gebracht. Stolz war ich. Nun bin ich ein Gott in weiß – dachte ich.
Seit kurzem habe ich einen neuen Patienten, 52 Jahre alt, Millionär. Diagnose: Magenkrebs. Wir haben versucht ihn zu operieren, aber leider sind die Metastasen zu weit fortgeschritten, eine Heilung ist völlig unmöglich. Schonend musste ich ihm beibringen, dass er nur noch maximal ein halbes Jahr zu leben habe, was keine leichte Aufgabe war.
„Ich biete Ihnen zwei Millionen Euro, wenn sie mich heilen“, sagte er nur darauf. Ich erklärte ihn wiederholt, dass keine Heilung möglich sei. Stattdessen steigerte er sein Angebot.
„Nun gut, dann fünf Millionen Euro“, sagte er dann. Er wollte die Wahrheit nicht akzeptieren und war tatsächlich der Meinung, seine Gesundheit kaufen zu können.
Nach Dienstschluss saß ich oft noch für Stunden da und dachte über das Schicksal des Mannes nach. Wie gern hätte ich ihm seine Gesundheit zurückgegeben. Ich erinnerte mich an den Satz, den mein Vater immer gesagt hatte. Nun verstand ich, was er damit meinte.
 
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Kommentare  

So, habe mich nun entschieden. Alle Fünfe ;-) Gruß Sabine

Sabine Müller (31.03.2007)

Hallo,

ich danke euch für eure kommentare

gruß Holger


Homo Faber (30.03.2007)

ich muss da nciht nachdenken, auch wenn es mir eigentlich ein bisschen zu "unverpackt" vorkommt, spricht es mcih sofort total an!
lg darkangel


darkangel (29.03.2007)

Ein interessanter Text. Gute Aussage... Über die Bewertung bin ich mir jedoch noch nicht ganz im Klaren und warte noch etwas ab. Gruß Sabine

Sabine Müller (29.03.2007)

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