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"Der Käfig"

Schauriges · Experimentelles
Der Käfig wackelte. Doch manchmal ist der Mensch einfach zu stur, um Anzeichen des Bösen erkennen zu können. Häufig geschieht dies erst, wenn die Klinge schon im eigenen Rücken steckt.
Der Käfig wackelte, und Fearn bemerkte dies nicht, und als sie Nachts schlief, da wackelte der Käfig so sehr, dass Marther Burm, ihre Mutter, sie am nächsten Tag danach fragte.
„Ich weiß nicht, was du meinst!“, hatte sie nur geantwortet und dann war sie in die Schule gegangen.
Ihr Zimmer war mit Abstand der schönste Raum im ganzen Haus. Der Teppich wellte sich zwar leicht, und es roch auch leicht nach vernachlässigtem Hamster aus einem Käfig am Fußende ihres Bettes, aber sonst ein sehr schöner Raum zum „chillen“, wie sie so schön sagte.
Diese ständige Angst, dass irgendwo da unterm Teppich der Schimmel lauert oder Ameisen in der Wand hatte sie lange nicht schlafen lassen. Warum aber hatte sie ihren Hamster nicht sauber gemacht?
Weil sie insgeheim gehofft hatte, er würde sterben, und ihr so eine Last abzunehmen. Doch Anstelle des Sterbens passierte etwas, das sich keiner so richtig vorzustellen vermag.
Etwas begann dort zu leben, das nicht aus dem Lichte kam.
Als Fearn nach der Schule in Richtung Bett ging, da hörte sie es schwer atmen und es roch süßlich nach Talg.
Fearn nahm das nur passiv wahr, streckte aber lieber keinen Finger in den Käfig, denn, wie sie vermutete, hatte es sehr viele Rasiermesser scharfe Zähne.
Mittlerweile blieb es im Käfig. Nicht das, was sie vermutet hatte, sondern eine Wolke der Dunkelheit, als wäre die Nacht auf die Größe des Käfigs geschrumpft.
Angst hatte sie davor nur passiv, doch wirklich hatte sie nur Angst davor, dass es anfangen könnte zu sprechen. Es wäre eine Stimme der Zurechtweisung voller Hass und sie würde vermutlich sofort ins Koma fallen.
„Komm zu mir“, würde die Stimme sagen. „Komm zu mir, und erkläre mir, warum du mich hattest sterben lassen wollen!“
Killing Joke am 09.10.2007: Des Nachts träumte Fearn von ihrem Hamster, den sie anfangs gern gehabt hatte, bis sich herausstellte das der kleine Nager eine lästige wöchentliche Pflicht mit sich brachte. Der Traum war so wirr und kurz, wie die Träume um die frühesten Tagesstunden es nur sein können. Sie saß im Hamsterkäfig auf des Hamsters Haus und klopfte mit dem Handballen immer wieder auf das dünne Sperrholz - Hamster, komm raus, Hamster, komm raus. Nach einem kurzen Zögern steckte das Tier die Nase aus dem Eingang und schnupperte.
Vielleicht erwartete das Tier jetzt etwas Gemüse. Vielleicht aber etwas ganz anderes. Fearn wusste das ihr Hamster tot war, doch war das hier ihr nur ihr toter Hamster Mzart und nicht jenes unsägliche Ding, das aus ihm hervorgegangen war. Eigentlich hatte er Mozart heissen sollen, doch im Werkunterricht hatte sie sich mit dem Lötkolben, mit dem sie den Namen in das Holz hatte brennen wollen, verschrieben.
Mzart tappste über die riechende Streu und orientierte sich. Er schien sie gar nicht wahr zu nehmen. in der gegenüberliegenden Ecke des Käfigs raschelte etwas und das Tier drehte sich um. Auch Fearn hatte das Geräusch gehört und blickte nun in die gleiche Richtung. Unter der Streu hatte sich etwas erhoben, unkenntlich da noch mit Stroh bedeckt, blieb es regungslos. Mzart witterte etwas und ging darauf zu.
Fearn erwachte von einem Rattern. Sie hatte nicht mehr die Gelegenheit gehabt Mzart im Traum zu warnen oder gar selbst zu erschrecken. Ein Blick auf den Wecker zeigte ihr - das dieser stehengeblieben war. es begann schon zu dämmern, doch die Uhr behaupttete beharrlich, es sei erst Viertel vor drei Uhr Morgens. Im Käfig war alles still. Nur die Erle vor dem Fenster rauschte mit ihren blättern im Wind und strich gelegentlich mit einem Zweig ans Fenster.
Fearn stand auf, da sie feststellte hellwach zu sein. Sie gewahrte des Loches in der Käfigseite, Streu lag darunter, aus dem sich eine Spur bis zum Teppich zog. Ihr Blick folgte der imaginären Spur weiter - bis zu der zehn Zentimeter hohen Beule unter dem schweren Stoff.
 
Sonja M. Liebscher am 02.12.2007: Ein Auge zerrte ihren Blick in eine Ecke ihres Zimmers, in der ein Besen stand. Ihre Logik schlussfolgerte, was ihre Augen ihr zu sagen hatten. Doch irgendwie hatte sie sich nur langsam daran gewöhnt gehabt, der Folgerung zu folgen- tat es dann aber doch, und schlug mit dem buschigen Ende des Besens auf die Beule, die sich zu bewegen schien. Das stimmte zwar nicht, passte ihrem Verstand aber recht gut. Was hatte sie sich nur von dieser Handlung erhofft? Den Tod eines ehemals geliebten Tieres? Vielleicht hatte sie sich auch gewünscht, einmal ein Tier beim Sterben zu zuhören. Ein einfaches Schreien hätte sie bestimmt abscheulich befriedigt- mit Höhepunkt? Vielleicht, aber was sie bekam, war simpel wie logisch. Es blieb ein Fleck. Ein simpler Fleck, aber nicht rot, wie man es hätte erraten können, sondern blau. Vielleicht ein Tintenfleck. Aber auch auf das möglich erhoffte Schreien hatte sie verzichten müssen und...
... etwas flüsterte ihr leise und trocken ins Ohr. Dann spührte sie einen Druck in der Lendengegend und sie fiel zu Boden. Das Blau bewegte sich in Richtung Fearn und betrat ihren Körper durch die „Mund-Tür“ und ein schlürfendes Geräusch begleitete dies und es kam nicht von ihr, sondern von unter dem Teppich, wo sich etwas auf einen Angriff vorbereitete. Derweil schlief Fearn noch lange, bis es klingelte.
 
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Kommentare  

Hallo, mirgefallen Text und Forsetzung auch. Lg Sabine

Sabine Müller (17.11.2007)

Also, Daniel - Nee! Du kannst doch nicht gleich alle sterben lassen! Denk`dir was anderes aus - bütte! Ansonsten eine originelle Endlosgeschichte!

doska (18.10.2007)

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