1


2 Seiten

Dialog mit einem Massenmörder

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Warum haben Sie diese ganzen Menschen umgebracht?

Sie hatten so schöne Haut.

Sie haben sie wegen ihrer Haut getötet?

Wegen ihrer und meiner.

Wie kann ich das verstehen?

Schauen Sie sich doch mal mein Gesicht an.

Haut?

Haut!

Und?

Ja, die Pickel.

Welcher Pickel? Ich seh keine Pickel.

Auf jeden Fall war ich total ärgerlich. Wieso soll ich denn auch so scheiße aussehen und die anderen stolzieren mit ihrer tollen Haut umher.

Sie waren eifersüchtig?

Ärgerlich eher!

Aber Sie haben doch gar nicht so schlechte Haut.

Das sagen Sie doch nur, weil die den guten Bullen spielen.

Nein, nein ich finde Ihre Haut ganz gut.

Oh, danke.

Und wenn man mal einen kleinen Pickel hat, dann hilft am besten Eigenurin!

Der vom Morgen?

Vom Morgen, Mittag oder Abend. Hauptsache von der Niere.

Da lernt man bei der Verhaftung sogar noch was dazu. Hätte ich Sie mal früher getroffen. Dann würden die Leute alle noch leben.

Vielleicht, ja.

Ganz bestimmt sogar.

Aber ist ja jetzt auch egal.

Ihnen ja sowieso.

Mir macht das hier auch keine Freude. Ich würde viel lieber...

Ja?

Nein, eigentlich bin ich im Moment doch eher ganz froh, dass hier endlich mal was los ist.

Dann bedauern Sie sicher schon den Moment, wenn die mich hier gleich wegführen und der alte Trott wieder losgeht, oder?

Na ja.

Vielleicht wäre es besser, wenn hier noch ein wenig was abgeht.

Wie meinen Sie das?

Lassen Sie mich doch einfach laufen. Dann verspreche ich Ihnen auch, dass ich hier in diesem Ort noch ordentlich was schaffe. Und, sie können mich dann wieder festnehmen und stehen da wie eine Eins.

Wie eine Eins, sagen Sie?

Ja, wie eine Eins.

Woher weiß ich aber, dass Sie Wort halten?

Woher wissen Sie, dass ich nicht sowieso flüchten kann?

Mit Handschellen?

Gerade mit denen. Ich könnte Sie damit erwürgen.

Wegen meiner Haut?

Nein, um meine zu retten.

Ach so.

Sie sehen, nichts ist sicher. Also können Sie mich auch laufen lassen, vertrauen mir und werden ne Eins.

So einfach ist das aber nicht. Draußen vor der Tür stehen zwei Wachen und die Fenster sind vergittert.

Dann hilft nur noch eines. Dann muss ich Sie häuten und in Ihrer Haut hinausspazieren. Das, was zurückbleibt, werden dann die Polizisten wegen meiner schlechten Haut für mich halten.

Anders wird es nicht gehen, oder?

Nein.

Und ich werde ne Eins?

Ja, nicht nur das.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Noch keine Kommentare.

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Stütze Tagebuch - Inhaltsangabe  
Anna Haller Theaterstück - Inhaltsangabe  
Das Etagenplanetensystem - Inhaltsangabe  
Anmachen - Inhaltsangabe  
Stützes Tagebuch - Inhaltsangabe  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De