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Annabelle und Mark – und ihr kleines Geheimnis

Romane/Serien · Spannendes
Es ist der 15. Juni, auf den heutigen Tag freute ich mich ganz besonders.
Denn heute bin ich genau ein Jahr mit meiner Freundin Annabelle zusammen.

Mein Vater arbeitet seit 2 Wochen wieder in der Bank, zusammen mit Maurice Vater Johannes. Aber wohl fühlt er sich da irgendwie nicht mehr, er sagt, dass es alles anders geworden ist.
Zwei neue Kollegen sind dazu gekommen. Er bekommt zwar jetzt wieder mehr Geld, aber es ist nicht dasselbe.

In der Gärtnerei von Volker und Ute Blum fühlte er sich sichtlich wohler. Er fühlte sich willkommener und angenommener.

In der gleichen Nacht hat er es auch mit meiner Mutter besprochen, sie sagte aber zu Ihm:“ Warte doch erstmal ab, vielleicht entwickelt sich das alles noch ganz anders!“.

Mit Volker und Ute hat er immer noch sehr guten Kontakt. Auch mit den 3 Mitarbeiterinnen Gisela, Ingrid und Uschi und mit dem Auszubildenden Michael verstand er sich super.

3 Tage später fragte er Volker, ob er ihn wieder nehmen würde. Volker sagte:“ Ja natürlich, nichts lieber als das…“
Sie sprachen auch über das Geld, da mein Vater den Beruf Verkäufer nicht gelernt hat. Er würde 600 Euro bekommen. Dann hätten meine Eltern 1900 Euro im Monat.

Es ist zwar weniger als in der Bank, aber in der Gärtnerei fühlte er sich wenigstens wohl. Meine Eltern überlegten sich auch, ein Haus zu kaufen, denn schließlich hatten wir noch die Million. Aber meine Mutter hatte Angst, dass mein Vater oder sie irgendwann mal arbeitslos werden.

2 Tage später ist Maurice offiziell mit Nathalie zusammen gekommen.
Wir machten gemeinsam sehr viel. 4 Wochen später war die Maßnahme beendet und wir hatten immer noch keinen Ausbildungsplatz, trotz unserer neuen, verbesserten Zeugnisse wollte uns keiner.

2 Wochen später hat mein Vater in der Bank gekündigt und sein Chef Klaus Koppelberger sagte:“ Für dich steht jederzeit die Tür wieder offen“.
Endlich fühlte sich mein Vater wieder frei. Mitte August fing mein Vater mit voller Freude an, in der Gärtnerei bei Volker und Ute Blum zu arbeiten.
Nach dem Bestehen des Freizeitcenters waren alle froh, dass wir Ihnen geholfen haben. Das brachte mich auf eine Idee.

Ich sprach mit „unserer Ulli“, ob Maurice, Nathalie und ich vielleicht als Aushilfe im Freizeitcenter arbeiten könnten, denn dann wären wir alle zusammen und sind auch noch gerne da.

Annabelle hatte immer noch die Anstellung am Stall „Happy Horse“, die ihr sichtlich Spaß gemacht hat.
„Unsere Ulli“ sprach mit dem Leiter des Freizeitcenters und es ging in Ordnung.
Am 20. August fingen Maurice, Nathalie und ich beim Freizeitcenter „Black Jack“, in der Spiegelgasse 10 als Aushilfe an.

Mitte August waren auch Marlon und Mariella, die bereits ein Jahr lang in ihrer schönen Wohnung lebten, immer noch glücklich miteinander.

Im Freizeitcenter war es schön, endlich bekamen wir mal einen Blick hinter den Kulissen zu sehen, denn vorher kannten wir die Küche ja nicht.

Da wir noch Minderjährig waren, arbeiteten wir nur halbtags in der ersten Schicht von 11 °° Uhr – 15 °° Uhr.
Das Essen war kostenlos und jeder bekam monatlich 400 Euro.

Wir brachten oft Mittag- oder auch Abendessen mit nach hause.
Marlon und Mariella kamen letztens zu Besuch und sagten, dass Simone, Mariellas ältere Schwester wieder schwanger ist und bereits im 2. Monat ist.

Sohn Nils, der im Juli 2 Jahre alt wurde, bekäme also ein Geschwisterchen.
Im September hatte Maurice Schwester Marie, die letztens 12 Jahre wurde, den ersten Freund. Er hieß Leon, war auch 12 Jahre alt und ging mit ihr in die 6. Klasse der Albert-Einstein-Hauptschule.

Das ganze lief 3 Wochen mit Leon und Marie. Dann kam Marie eines Tages heulend nach hause und sagte ihrer Mutter, dass Leon sie sitzen gelassen hat und jetzt mit Christin aus ihrer Klasse zusammen ist.

Letztens war Simone in der Stadt, um Einkäufe zu erledigen. Sie sah, dass ihr Mann Arne sich im Café mit Simones bester Freundin Denise getroffen hat, das machte sie stinksauer und wütend.

Als Arne nach geschlagenen Stunden nach hause kam, war Simone damit beschäftigt, Mettwürstchen für die Linsensuppe zu schneiden.
„Na, war es schön, bei deinem Kumpel Jakob?“ fragte Simone Arne und hackte dabei mit dem Messer auf den Mettwürstchen rum.
Denn Arne hat ihr erzählt, dass er sich mit seinem Kumpel Jakob treffen wollte, da Jakob mit seiner Frau Eheprobleme hat.

Arne sagte:“ Ja, war ganz okay!“ Simone fragte:“ …Und worüber habt ihr euch so unterhalten?“ „Ach, über Hier und Da!“ sagte Arne.
Plötzlich knallt Simone das Messer aufs Brettchen und schrie:“ Mensch Arne, denkst du, ich wär blöd?“

„Simone, du bist im 4. Monat schwanger, reg dich bitte nicht so auf, dass ist nicht gut für unser Kind!“ sagte Arne verständnisvoll.
„Ich reg mich gleich noch viel mehr auf“ schrie Simone noch lauter durch die gesamte Küche.

Da ging Arne beleidigt aus der Küche raus und bevor er die Tür zuschmiss, schrie Simone noch hinterher: “Ja, geh. Geh nur, zu deiner Denise.“

Eigentlich war Simone nicht so, nur ihr Mann, sah so gut aus, dass sie Angst um ihn hatte. Denn sie kannte auch ihre Freundin Denise. Denise gräbt alles an, was nicht Niet- und Nagelfest ist.

Kurze Zeit später rief Simone Mariella an und Mariella fuhr sofort zu Simone hin. Simone sagte zu Mariella: „In letzter Zeit ist bei uns sowieso die Luft raus“

Abends kam Arne nach hause und Simone saß auf der Couch. „Was war denn heute mit dir los?“ fragte Arne.
„Weiß ich auch nicht, es tut mir so leid!“ sagte Simone. Sie sprachen sie aus.

Im Oktober kamen Marlon und Mariella mit einem Anliegen. „Wir kennen uns schon knapp 2 Jahre und möchten im Mai heiraten.“
Meine Eltern und ich waren total begeistert.

Es wurde Februar. An einem sehr kalten Donnerstagmorgen, an dem es schon seit Stunden schneite, kam um 9°° Uhr der kleine Tim zur Welt.
Es war der 2. Sohn von Arne- und Simone Bäumler. Er war 53 cm lang, wog 2934 Gramm und hatte schwarze Haare und braune Augen.

3 Monate später, am 12. Mai war die standesamtliche Hochzeit von Marlon und Mariella. Mariella sah zauberhaft aus. Sie trug einen cremeweißen Blazer und hatte kleine Löckchen in den Haaren.

Im Standesamt heirateten sie im Rittersaal. Um 12 °° Uhr war es dann soweit. Frau Schmiedler, die Standesbeamtin rief alle herein.
Dann fing sie an und fragte:“ Möchtest du, Marlon Parker, die hier anwesende Mariella Münzberger zu deiner Frau nehmen, sie lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet? So antworte bitte: Ja, mit Gottes Hilfe“. Marlon sagte:“ Ja, mit Gottes Hilfe!“

Dann sagte die Standesbeamtin:“ Möchtest du, Mariella Münzberger, den hier anwesenden Marlon Parker zu deinem Mann nehmen, ihn lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet? So antworte bitte auch du: Ja, mit Gottes Hilfe“

Mariella sagte auch:“ Ja, mit Gottes Hilfe!“
Die Standesbeamtin sagte:“ Hiermit erkläre ich euch, zu Mann und Frau, sie dürfen die Braut jetzt küssen.“

Danach sind wir rüber gegangen zur Kneipe „Schnitzelschänke“. Marlon und Mariella mieteten einen großen Raum in der Kneipe. Es gab ein riesiges Buffet, denn schließlich waren wir ja auch 50 Leute.

Danach kam mein 18. Geburtstag. Und als Geschenk bekam ich Geld, Geld für meinen Führerschein.
2 Tage später wurde auch Maurice 18. Auch er bekam Geld für einen Führerschein.
Am 21. Mai hatte Annabelle Geburtstag, sie bekam Geld für ein halbes Auto.

Vier Wochen nach der Hochzeit kam ein Brief zu Marlon und Mariella nach hause. Er war adressiert an Marlon. Sie guckten gemeinsam auf den Absender und staunten nicht schlecht als da stand: Henry Parker, Riverstreet 94, 85099 Phoenix, Arizona.
Marlon kannte seinen Vater kaum. Er hat ihn das letzte Mal gesehen, wo er 2 Jahre alt war, und das ist auch schon 26 Jahre her. Er machte mit zittrigen und aufgeregten Händen den Brief auf. Er schaute hinein und fand einen Zettel und 500 Euro. Der Zettel war ein zusammengeklappter DIN – A5 Zettel. Er klappte ihn auf und darin stand: „Congratulations to your marriage!“.

Da Marlon zwei-sprachig erzogen wurde, wusste er sofort, was dieser Satz bedeutete und freute sich sehr, dass ihm sein Vater zur Hochzeit gratulierte. Marlon sagte immer noch kein Wort und stand noch da, wie versteinert.

Marlon ging mit dem Briefumschlag ins Wohnzimmer, holte sich ein paar Blätter und schrieb zurück. Marlon schrieb, dass er sich sehr über den Zettel und das Geld gefreut hat. Er fragte, woher sein Vater denn wüsste, dass er geheiratet hat. Denn Marlon wusste ganz genau, dass in der Familie keiner den Vater von ihm kannte. Unsere Mutter hatte schon 26 Jahre keinen Kontakt mehr mit Henry. Und die anderen Familienmitglieder kannten ihn nicht. Marlon schrieb viel, so viel dass es 2 volle DIN – A4 Seiten wurden. Er schrieb auch über mich, was mich sehr freute und mich sehr stolz machte.

Als Marlon den Brief abschickte, kam 2 Wochen später schon der nächste Brief. Marlon freute sich sehr, dass sein Vater geantwortet hat. In dem Brief stand, die Antwort auf Marlons Frage. Marlons bester Freund, der auch der Trauzeuge war, hatte in der Zeitung eine Anzeige geschaltet, dass Marlon und Mariella heiraten. Diesen Freund machte Henry über die Zeitung ausfindig. So gelangte er an Marlons und Mariellas Adresse. Als Marlon zurück schrieb, wurden die Seiten immer länger. In einem Brief schrieb Henry, dass er eine Lebensgefährtin Namens „Harriet Williams“ hat. Harriet hat vor 5 Jahren bei ihm als Mitarbeiterin angefangen. Seit 1 ½ Jahren sind sie nun ein Paar. Harriet macht heute die Büroarbeiten: Abrechnungen und so weiter. Henry schrieb auch in dem Brief, dass er Marlon und Mariella gerne mal nach Phoenix einlädt, um sich mal richtig kennen zu lernen. Marlon schrieb zurück, dass das zur Zeit nicht geht, da sie in erster Linie kein Geld für Tickets haben und auch noch keinen Urlaub haben. Marlon schrieb aber auch, dass Mariella und er, in der ersten Dezemberwoche gemeinsam Urlaub haben. Das brachte Henry auf eine Idee…

Im September kam Annabelle zu mir, mit einer unschönen Nachricht. Eigentlich war es eine schöne Nachricht, aber in unserem Alter, war es nicht der idealste Zeitpunkt.

Annabelle war in der 2. Woche schwanger. Oh Gott… scheiße… dachte ich nur, wie sollen wir das unseren Eltern beibringen?
Zwei Tage später war ich mit meinem Vater allein zuhause und ich hatte mir vorgenommen, es ihm zu erzählen.

Ich saß auf der Couch und überlegte mir, wie ich das Gespräch anfangen sollte.
Mein Vater kam, setzte sich zu mir und er fragte mich:“ Hey, was ist los? Ist was passiert?“ Natürlich ist was passiert, nur wie sollte ich es ihm sagen?

„Annabelle ist schwanger“ sagte ich. Er guckte mich entsetzt an und es verschlug ihm die Sprache.
„Von dir?“ fragte er mich fassungslos. „Ja natürlich, von wem denn sonst?“ sagte ich. „Ist sie sich da sicher?“ fragte er mich.

„Ja, sie hat schon 2 Schwangerschaftstests gemacht, es ist eindeutig.“ sagte ich.
„Oh…“ sagte er nur. „Hat sie das schon mit ihren Eltern besprochen?“ fragte mich mein Vater.
„Nein, ich wollte erst mit dir, dann mit Mama sprechen und dann reden wir mit ihren Eltern!“ „Ach so, ja das ist ne gute Idee!“

„Habt ihr schon einen Namen?“ fragte mein Vater und fand es anscheint lustig.
Ich guckte ihn entsetzt an und sagte zu ihm:“ Ich hab jetzt eigentlich andere Probleme!“

Ich weiß, dass er mich nur aufbauen wollte und mich stärken wollte, denn schließlich waren wir die besten Kumpels, aber das konnte ich in dem Moment nicht gebrauchen.

Um kurz vor 19°° Uhr ist meine Mutter nachhause gekommen und hatte einen guten Tag, das war schon mal gut.
„Mama, können wir uns mal unterhalten?“ fragte ich.
„Klar, was gibt’s?“ fragte sie und lächelte.

„Wir haben ein Problem!“ sagte mein Vater zu meiner Mutter.
„Wir? Oder Mark?“ fragte sie. „Nein, wir. Wir drei!“ sagte er.
„Und welches?“ fragte sie und lächelte.

„Wir werden wohl möglich Großeltern und Mark wird Vater!“ sagte er zu meiner Mutter.

Meiner Mutter blieb das lachen im Gesicht stehen und sie ließ vor Schreck den Keks fallen und das noch auf dem guten Teppich, den sie gestern erst gesaugt hatte – gleich zwei Dramen hintereinander.

„Oh!“ sagte sie nur. „Und jetzt?“. Wir unterhielten uns noch und machten für morgen einen Termin bei Annabelles Eltern.

Am nächsten Tag waren wir um 16 °° Uhr bei Anita- und Georg Tanzmann.
Die Eltern wussten auch heute noch nichts. Wir kamen an und ich fragte:“ Wo ist denn Annabelle?“ Anita sagte: „Oben!“. Ich ging zu ihr um sie runter zu holen, sie sagte mir, sie hat irgendwie Angst bekommen, wegen ihren Eltern.
Ich beruhigte sie indem ich sagte: „Komm, das schaffen wir schon!“. Anita fragte sich, was es denn zu klären gibt.

Wir setzten uns ins Wohnzimmer und meine Eltern fingen an, Anita und Georg drauf vorzubereiten.

Anita fragte: „ Jetzt erzählt schon, was ist denn los?“
Ich fing an: „Ja Anita… dass ist gar nicht so leicht… also um es kurz zu machen… Annabelle ist schwanger.“

Bei Anita fielen fast die Augen raus und sie fragte:“ Wie bitte?“ „Annabelle ist schwanger“ sagte ich ein zweites Mal.

„Seit ihr noch ganz bei Trost? Habt ihr schon mal was von Verhütung gehört? Oder ist das für Euch ein Fremdwort?“ fragte sie etwas lauter.

„Ja ich weiß, irgendwas ist da schief gelaufen…“ sagten Annabelle und ich.
„Schief gelaufen...? So was nennt man also schief gelaufen?“ rief sie immer lauter.

„Ja und jetzt…?“ fragte sie uns fassungslos. „Keine Ahnung…!“ sagten wir.
„Ja, wie keine Ahnung…? Was sollen denn die Leute denken…?“ sagte Anita immer lauter.

„Mama, es tut uns doch leid!“ sagte Annabelle. „Ja, davon kann ich mir jetzt auch nichts mehr kaufen“ sagte Anita.

„Mensch Annabelle, du hast keine Ausbildung, du hast kein geregeltes Einkommen – wie soll das gehen und dann noch mit einem Kind?“
sagte Anita etwas leiser.

„Wir müssen uns etwas überlegen, dass die Leute nichts mitbekommen…“ sagte Anita und überlegte…:“Ich hab’s, jetzt ist es September und es wird bald kälter. Dann musst du halt weite Sache anziehen und im Juni ist es ja nicht so heiß.“ Schlug Anita vor.

„Bist du dir denn überhaupt sicher?“ fragte Anita.
„Ja, es steht 1000%ig fest, ich habe auch schon zwei Schwangerschaftstests gemacht“ sagte Annabelle.

Um 22 °° Uhr sind wir gegangen.
Ein paar Tage später sagten Annabelle und ich es Maurice und Nathalie und versprachen ihnen, dass sie die Paten werden.

Es wurde November, an einem kalten und regnerischen Tag kamen Marlon und Mariella vorbei.
Marlon sagte freudestrahlend:“ Wir haben eine gute Nachricht, ihr werdet Großeltern“. Meiner Mutter ist es Aus Versehen rausgerutscht: „Woher wisst ihr das?“
Marlon und Mariella fragten:“ Wie? Es weiß doch noch keiner…?!“

„Ach so, Entschuldigung, ich habe jemanden verwechselt!“ sagte meine Mutter und kam aus dem Schlamassel nicht mehr raus.
„Was geht hier vor?“ fragte Marlon nichtsahnend.
„Ja… es ist nur so… hier in der Familie bekommt noch jemand Nachwuchs und das Baby wird zuerst kommen!“ sagte meine Mutter.

Marlon war so glücklich, weil er bald Vater wurde, dass er es gar nicht verstanden hat, was meine Mutter meinte und Marlon fragte:“ Wieso, bekommt ihr etwa noch ein Kind?“

„Nein… es ist so, Mark und Annabelle… bekommen etwa im Juni ein Kind!“ sagte meine Mutter beichtend zu Marlon und Mariella. „Aber sagt es noch keinem weiter, okay?“

„Wo ist Mark?“ fragte Marlon. „In seinem Zimmer!“ sagte meine Mutter.
Marlon sprang auf und ging zu mir ins Zimmer. Ich habe in der Zwischenzeit im Internet nach Namen gesucht, dass ich weder mitbekam, dass Marlon und Mariella zu Besuch waren, noch bemerkte ich, dass er hinter mir stand.

„Na, alles klar?“ sagte er zu mir. „Marlon… hey… seit ihr schon lange hier?“ fragte ich und schloss die Seite mit den Babynamen.

„Ne, gerade erst gekommen. Und, wie geht’s Annabelle und dir? Seit ihr noch zusammen?“ fragte er löchernd.
„Ja, uns geht’s gut!“ sagte ich. „Hast du gerade ein paar Internetspiele ausprobiert“ fragte er mich kontrolliert.
„Ja!“ sagte ich kurz und bündig.
„Was waren dass den für Spiele?“ fragte er mich löchernd.

„Och keine Ahnung, so kleine Autorennen!“ log ich ihn an. „Bist du dir sicher?“ fragte er mich weiter.
„Wie?“ fragte ich ablenkend. „Mark, ich weiß Bescheid…!“ Über was…?“ fragte ich.

„Mensch Mark, stell dich doch nicht so doof an – ich weiß Bescheid, dass du und Annabelle im Juni ein Kind bekommen!“ schrie er mich an ich saß da, wie versteinert.
„…Dann liegen wir etwa 2 Monate auseinander!“ sagte er.

„Wie, wer hat denn im August Geburtstag?“ fragte ich.
„Bis jetzt noch keiner – aber bald…! “ sagte er. „Wie jetzt?“ fragte ich löchernd.

„Ja, wir beide werden Väter, du im Juni, ich im August, Mariella ist auch schwanger…“ sagte er.

Wir unterhielten uns noch etwas, als Marlon und Mariella dann am Abend gegangen sind.

Ende November kam ein Brief von seinem Vater Henry, adressiert an Marlon. In dem Briefumschlag fand Marlon 4 Tickets nach Arizona in der First Claas und einen Brief. In dem Brief stand, dass Henry sich sehr freuen würde, wenn Marlon und Mariella ihn mal besuchen würden. Marlon schaute auf die Tickets. Da stand drauf: „Gültig vom 01. bis zum 08. Dezember“. Zwei Tickets waren für den Hinflug und die anderen zwei Tickets waren für den Rückflug. Da Marlon und sein Vater Henry schon E-Mail Kontakt hatten, schrieb Marlon schnell eine E-Mail zurück, dass er sich sehr auf Arizona freut und er noch eine Überraschung für seinen Vater hat. Denn Henry wusste noch nichts, von seinem Glück als Großvater.

Die Tage vergingen und Marlon wurde immer nervöser. Am Wochenende vor dem 1. Dezember packten sie ihre Taschen. Dann war es soweit, heute war der große Tag für Marlon und die Begegnung mit seinem Vater. Marlon überlegte kurz, ob er den Flug absagen sollte, denn er hatte ein komisches, mulmiges Gefühl. Doch die Spannung war größer. Am Flughafen angekommen, stiegen alle Passanten ein. Marlon und Mariella nahmen sich zwei Plätze auf der rechten Seite. Marlon saß rechts, an einem schönen, großen Fenster, denn Mariella hatte bekanntlich Höhenangst. In den ersten Stunden bekamen sie das Essen im Flugzeug. Es gab Schnitzel mit Pommes. Eigentlich liebte Marlon dieses Essen, da es sein Lieblingsgericht war. Aber im Flugzeug konnte er keinen Happen essen. Marlon und sein Vater Henry haben sich Bilder geschickt. Ein Bild hat Marlon sich ausgedruckt. Die Stunden vergingen und Marlon wurde immer aufgeregter. Er schaute immer wieder auf die Uhr.

Dann war es endlich soweit. Nach 9 Stunden Flug hielt das Flugzeug in Phoenix an. Marlons Beine waren zuerst eingeschlafen, da er sehr lange saß. Marlon und Mariella nahmen ihre Reisetaschen und gingen hinein, in die bedachte Flughafenhalle. Sie fuhren mit einem Taxi in das 4-Sterne-Hotel, welches Henry ausgesucht hat. Das Zimmer war schon reserviert. Marlon war jetzt noch aufgeregter als vorher und Mariella
konnte ihn nur schwer beruhigen. Sie fuhren in einem gläsernen Fahrstuhl hoch in das Doppelzimmer.

Im 4. Stock machte es:“ Pling …!“der Fahrstuhl hielt an und es öffnete sich die Tür. Marlon und Mariella stiegen aus und vor Ihnen lag ein endlos langer Flur. Unten an der Rezeption bekamen sie den Schlüssel zu ihrem Zimmer. Sie suchten voller Nervosität die Zimmernummer 489. In der Mitte auf der rechten Seite war eine dunkelbraune Holztür mit einer gold verzierten Klinke. Sie schlossen es auf und trauten ihren Augen kaum. So ein wunderschönes, geräumiges Zimmer hatten sie noch nie gesehen. Als sie das Zimmer betraten, waren sie direkt im Wohnzimmer und legten ihre Taschen auf die Couch und den beiden Sesseln ab. Sie wollten sich erstmal im ganzen Zimmer umgucken.

Links vom Wohnzimmer war eine weiße Holztür mit goldener Türklinke. Mariella machte das Zimmer auf und stand direkt im Schlafzimmer. Das Zimmer war traumhaft schön, auch Marlon staunte nicht schlecht. Vor ihnen stand ein wunderschönes großes Bett an zwei hellen, großen Fenstern. Einen Raum weiter vom Schlafzimmer war das Badezimmer. Es war mit einer Badewanne und einer Dusche ausgestattet. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein großer, gefliester Raum, wo eine Küche drin stand und eine riesige Arbeitsfläche. Marlon und Mariella konnten alles kaum fassen und räumten ihre Sachen in den Kleiderschrank des Schlafzimmers. Danach setzten sie sich ins Wohnzimmer. Denn es war geplant, dass Marlon morgen gegen 12 °° Uhr seinen Vater nach 26 Jahren wieder sehen würde.

Da Marlon und Mariella durch den etwas verspäteten Flug das Abendessen verpasst haben, gingen sie um 20 °° Uhr noch aus dem Hotel raus und guckten sich etwas in der Gegend um. Von weitem sahen sie in der Dunkelheit ein bunt aufgeblicktes Schild. Als sie dort ankamen, standen sie vor einer Pizzeria. Sie zogen die große, schwere Glastür auf, setzten sich an einen Tisch, der an einem riesigen Fenster platziert war und da kam auch schon eine Dame und fragte nach den Getränken. Sie notierte sich die Getränke und überreichte Marlon und Mariella die Speisekarte. Marlon und Mariella waren immer noch total aufgeregt aber jedenfalls konnten sie etwas essen.

Gegen 22.30 Uhr sind Marlon und Mariella im Hotelzimmer angekommen. Sie guckten im Wohnzimmer noch etwas Fern, als sie dann um kurz nach 12 ins Bett gingen. Marlon konnte gar nicht schlafen. Er war immer noch total aufgeregt und kribbelig, schließlich kannte er seinen Vater kaum. Die Stunden vergingen und Marlon wälzte sich im Bett hin und her. Nachts schlich er sich aus dem Schlafzimmer und ging in die Küche um seinen großen Durst zu löschen. Danach ging er wieder ins Bett, als er dann um 6°° Uhr endlich einschlief. Um 10 °° Uhr klingelte der Wecker, so laut und schrill, dass beide auf der Stelle wach wurden. Mariella ging ins Bad, während Marlon das Bett machte.

Danach ging Marlon ins Bad und Mariella suchte schon mal warme, wasserfeste Kleidung raus. Denn es hatte die Nacht über sehr stark geschneit und der Schnee war knapp 25 cm hoch. Dann gingen sie um 10.30 Uhr runter und frühstückten. Um 11.30 Uhr machten sie sich schon auf den Weg. Denn sie kannten sich in Arizona gar nicht aus und mussten gucken, wo das Fastfood Restaurant war. Auf dem Weg bekam Marlon immer stärkere Bauchschmerzen und eine große Unsicherheit machte sich in Marlon breit. Er wurde Schritt für Schritt nervöser. Sie stapften mit ihren wasserfesten Thermostiefeln durch den weißen, Pulverschnee. Die Gegend war einfach nur ein wahrer Traum. Überall Berge und nur Schnee. Von weitem sahen sie ein Schild wo ein Hamburger war und auf dem oberen Brötchen des Hamburgers stand „Parker Burger“.

Das war es. Das war die große Fastfoodkette von Marlons Vater. Als Mariella Marlon eine Hand reichte, spürte Mariella dass Marlons Hand total heißt war. Jetzt waren es nur noch knapp 10 Meter und sie konnten schon die bunte Kinderrutsche sehen und die Terrasse, wo man im Sommer draußen essen kann. Plötzlich kamen sie an. Sie standen auf der Terrasse, die vor dem Lokal war. Die Terrasse war eingezäunt mit dunkelbraunen Holzbrettern. Sie sahen, dass im Lokal Licht an war und an der Tür stand ein Schild „Wegen familiären Beziehungen heute geschlossen“. Die Tür und die Fenster waren aus Glas. Marlon und Mariella gingen rein, tatsächlich war die Tür offen. Der Boden war aus Laminat. Die Tische aus weißem Kunststoff.

Die Stühle hatten eine schwarze Polsterung. Rechts und Links waren große, helle Fenster. Und wenn man rein kommt, sah man die Theke und vor der Theke ein langer Quergang. Alles machte einen ordentlichen und gepflegten Eindruck. Marlon und Mariella standen immer noch an der Tür und wollten gerade zur Theke gehen, weil sie niemand im Lokal fanden. Plötzlich stand Henry Parker vor der Theke und Marlon und Mariella standen ihm gegenüber. Henry war um die 1,85 cm groß, hatte einen schwarzen Bart, einen Bauchansatz und dunkle Haut. Marlon und Henry gingen langsam, noch unsicher auf einander zu.

Die Schritte wurden schneller als sie sich in die Arme fielen. Sie drückten sich und wollten sich gar nicht mehr loslassen, als Mariella kam. Marlon sagte:“ Papa, dass ist meine Frau, Mariella“ Henry umarmte auch Mariella. Sie setzen sich an einen Fensterplatz auf der rechten Seite. „Schön, dass ihr hier her gefunden habt – ich freue mich sehr Euch zu sehen“ sagte der Vater auf englisch. Marlon und Mariella mussten mit ihm englisch sprechen, da er kein einziges Wort deutsch sprach. Sie kamen ins Gespräch. Marlon fragte:“ Warum hast du dich nie bei mir gemeldet?“ „Ja, ich war früher so ein Arschloch und habe es jede Sekunde bereut. Früher gab es für mich nur die Geschäfte, ich habe deine Mutter und dich als Kleinkind sehr vernachlässigt. Es tut mir sehr leid, ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen.“ sagte Henry zu Marlon. Marlon nahm die Entschuldigung an und fragte:“ Woher hast du gewusst, dass wir geheiratet haben?“ „Ja, es war so, dein Kumpel, der auch dein Trauzeuge war, hat eine Anzeige in die Zeitung gesetzt.

Als Serviceleistung stellte die Zeitung die Inserate alle ins Internet. Und ich war ja noch auf der Suche nach dir, ich wollte dich unbedingt finden. Ich bin auf die deutsche Inseratenhomepage gegangen und las die Anzeige, die mir Harriets Sohn auf englisch Englisch übersetzt hat, dass ein gewisser Marlon Parker heiraten würde. Im Internet stand die Handynummer deines Kumpels, den habe ich angerufen und er gab mir eure Adresse. So habe ich dich nach 26 Jahren gefunden“ sagte der Vater.

Er fragte „Wollt ihr etwas essen?“. Marlon und Mariella hatten schon Hunger und sie bestellten sich etwas in der Fastfoodkette des Vaters. „Und wie laufen deine Geschäfte?“ fragte Marlon. „Gut, wirklich sehr gut – es kann nicht besser sein. Ich habe vor ungefähr 8 Jahren ein zweites Fastfoodrestaurant in Bumblebee gebaut und es läuft wirklich sehr gut. Zurzeit bin ich in den Plänen mir hier noch ein drittes Fastfoodrestaurant hinzubauen. Es ist auch hier in der Nähe eines Sees“ sagte Henry. „Was ist mit deiner Lebensgefährtin?“ fragte Marlon. „Harriet? Ach ja, ich habe ganz vergessen, sie euch vorzustellen.“ „Harriet kommst du mal bitte.“ rief Henry.

Da kam Harriet. Sie war eine kleine zierliche Dame mit roten Locken. Sie war nicht größer als 1,60 m. „Hallo Marlon. Dein Vater hat mir ja so viel von dir erzählt“ sagte sie in einem liebevollen Ton. Sie begrüßte auch Mariella und setzte sich dazu. Henry erzählte, dass Harriet vor Jahren als Aushilfe im Fastfoodrestaurant gearbeitet hat. Heute macht sie die Büroarbeiten: Abrechnungen, Inventur etc. Da sagte Marlon:“ Ja Dad, ich glaube jetzt ist der richtige Zeitpunkt um ein kleines Geheimnis zu entlüften: Mariella ist in der 4. Woche schwanger.“ Plötzlich war alles still – Henry und Harriet sagten kein einziges Wort. Es war schon so still, dass man eine Stecknadel auf den Boden werfen konnte und sie hören würde. „Was ??? Das ist ja wunderbar“ sagte Henry und umarmte Marlon und Mariella. Auch Harriet freute sich sehr.

Sie unterhielten sich noch bis 17 °° Uhr als es plötzlich dunkel wurde. Henry sagte noch:“ Sollen wir morgen mal einen kleinen Rundgang machen? Dann zeig ich euch alles und wir können mit dem Schlitten die Hügel runter fahren.“ Marlon und Mariella waren einverstanden und verabredeten sich für morgen um 12.30 Uhr am Fastfoodrestaurant. Sie gingen zum Hotel zurück und auf dem Rückweg war Marlon so erleichtert, dass er Mariella küsste. Sie unterhielten sich noch viel über Marlons Vater und freuten sich auf den nächsten Tag.

Die zweite Nacht verlief ruhiger. Marlon war nicht mehr aufgeregt und schlief schnell ein. Sie standen um punkt 12.30 Uhr vor der Glastür und da kam auch schon Henry mit Marlons altem Kinderschlitten. Es war sehr schwer im Schnee zu laufen, da der Schnee um 10 cm stieg und jetzt war er schon 35 cm hoch. Aber das machte überhaupt nichts, sie hatten auch so ihren Spaß. Marlon, Mariella und Henry umarmten sich und freuten sich auf den heutigen Tag. Marlon fragte: „ Wo ist denn Harriet?“ Henry antwortete: „ Sie muss noch die Buchhaltung machen – wenn man viele Geschäfte hat, muss man auch viel zusammenrechnen“.

Sie zogen in einer dreier Reihe eingehakt durch den dicken, tiefen Schnee. Einige Minuten später kamen sie in eine Hügellandschaft. Henry brachte seine auch seine Kamera mit, denn dass er Marlon nach ganzen 26 Jahren wiedersah, war ein wahres Wunder für ihn. Zuerst rutschten Marlon und Mariella einen kleinen Hügel herunter. Dann rutschen Marlon und sein Vater Henry den kleinen Hügel herunter, Mariella machte Fotos. Nach einigen Minuten, sagte Henry, dass es noch einen viel größeren Berg geben würde. Er zeigte ihnen wo es war. Er war bedeckt mit weißem Pulverschnee. Marlon, Mariella und auch Henry hatten ihren Spaß. Das hätte Henry früher auch mit Marlon gemacht, doch was er früher nicht machen konnte, wollte er in dieser Zeit mit Marlon nachholen. Zuerst sind Marlon und Henry den großen Berg hinunter gefahren, weil Mariella sich es erst angucken wollte. Sie kletterten bis nach oben. Von unten sah Mariella aus wie ein Zwerg, fand Marlon. Henry setzte sich auf den alten Schlitten, Marlon hinter ihm.

Er hielt sich gut an Henry fest. Dann nahm Henry die beiden Seile des Schlittens in die Hand zog sie nach hinten und es wurde immer schneller. Dann gab es in der Mitte eine Stelle, die sehr wellig war. Es war nicht leicht sich auf dem kleinen Kinderschlitten festzuhalten, doch sie kamen heil und unversehrt unten an. Als Marlon so davon geschwärmt hat und Mariella endlich überreden konnte, stand Henry unten. Mariella hielt sich an Marlon gut fest, denn der kleine Kinderschlitten, war eigentlich nicht für Erwachsene gebaut und daher sehr schmal.

Dann ging es los, Marlon nahm die Seile in die Hand und los ging es. Mariella schrie vor Freude, so was hatte sie noch nie erlebt.
Die Gegend dazu, eine Landschaft, wie aus dem Bilderbuch.
So sehr sie auch ihren Spaß hatten, wurde es auch schon später Nachmittag. Da sagte Henry plötzlich ganz erschrocken:“ … Ich wollte euch doch noch die schöne Seelandschaft zeigen, da wo ich bald mein 3. Lokal hinbaue…“.

Marlon, Mariella und Henry zogen noch am späten Nachmittag weiter zum Horsethief Lake in der Nähe von Crown King. Dort angekommen, mussten sich Marlon und Mariella erstmal setzten. So eine wunderschöne Landschaft, sie dachten, sie wären in einem Traum. Es hatte sich schon die Abendsonne übers Wasser gelegt, das machte das Bild noch faszinierender. Überall Sträucher, Bäume und Büsche und dann noch das traumhaft klare Wasser dazu. Hier passte das Fastfoodlokal gut hin, dachte Marlon, in dem Augenblick. Doch voller Begeisterung, haben sie die Zeit ganz vergessen. Marlon schaute auf die Uhr und erschrak:“ … Oh schon 21 °° Uhr… Schatz wir müssen los“ sagte Marlon. „Im Hotel bekommen wir jetzt kein Essen mehr, das Abendessen ist schon längst vorbei“ sagte Mariella enttäuscht. „Dann bestellt doch den Zimmerservice“ sagte Henry. „Nein, wir möchten dich nicht in Unkosten stürzen, schließlich hast du schon so viel für uns getan“ sagte Marlon. .“… das mach ich doch gerne“ sagte Henry im gleichen Zug. „Nein, kommt nicht in Frage“ sagte Marlon entschlossen und Mariella fügte hinzu:“ Ich hab jetzt eh mehr Hunger auf eine leckere Pizza, als das teure Essen aus dem Hotel“

„Das ist eine gute Idee“ fand Marlon. Henry verabschiedete sich noch und sagte schnell:“ Kommt ihr morgen nach Bumblebee? Da wo wir die Tage waren.“ fragte Henry. „Wieso, steht was besonderes an?“ fragte Marlon. „Ich hab morgen Geburtstag!“ sagte Henry. „Wie bitte? Und das sagst du uns erst jetzt?“ sagte Marlon enttäuscht. „Ist doch eh nichts besonders, ich feiere im kleinen Kreis mit Harriet, ihren beiden Söhnen und noch ein paar Kumpels. Würd´ mich freuen, wenn ihr auch kommt, aber bitte bringt nichts mit, ich habe genug von allem.“ antwortete Henry.

Sie verabredeten sich für morgen 15 °° Uhr als Henry auf dem Rückweg seines Restaurants war und Marlon mit Mariella zur Pizzeria gingen. Sie gingen in die gleiche Pizzeria, wo sie am ersten Tag waren. Da kam auch schon die Dame und sagte freundlich:“ Guten Abend, schön sie wieder zu sehen“. Denn es war die gleiche Dame, die Marlon und Mariella am ersten Tag bediente. Während des Aufenthalts in der Pizzeria überlegten Marlon und Mariella, was sie Henry morgen schenken könnte. Es war sehr schwierig, da sie Henry kaum kannten und sie wussten nicht, was seine Hobbys sind.

Doch da kamen sie auf eine Idee. Nach dem Pizzaessen sind zu zum Hotel gelaufen und haben sich vorgenommen, morgen in die Stadt zu fahren, um die Besorgungen zu machen.

Am nächsten Morgen klingelte um 10 °° Uhr der Wecker. Schnell fuhren sie nach dem Frühstück im Hotel in die Stadt und gingen in die verschiedensten Läden, um nach ihrem Geschenk zu suchen.
Sie wussten genau, was es sein sollte. Sie kauften als Gag eine Schürze wo drauf stand „Hier kocht der Chef“.
Mariella suchte in der Zwischenzeit einen Schlitten und ein warmes Sitzkissen. Nach dem Bummel in der Stadt, hatten sie nicht mehr viel Zeit. Sie mussten schnell zurück ins Hotel, die Geschenke einpacken und dann wieder nach Bumblebee, da wo heute Henrys 58. Geburtstag statt finden sollte.

Dann war es endlich so weit. Um 15 °° Uhr in Bumblebee angekommen, wurden sie schon freudig von Henry empfangen.
Der Schnee ist von der Sonne so geschmolzen, dass er nur noch 5 cm hoch war. Mariella überreichte die Schürze und Marlon den Schlitten, wo sie bereits das Sitzkissen dran befestigten.

Henry machte Marlon und Mariella mit den Gästen bekannt.
„Das sind die beiden Söhne von Harriet, Christopher und Jonathan.“ sagte Henry und zeigte auf die beiden Jungs. Christopher war 25 und Jonathan war 23.
„Das ist mein alter und langjähriger Freund Bob. Und das sind noch meine beiden Kumpels Michael und John.“

Als Henry die Geschenke auspackte, musste er lachen. Er fand die Schürze genau so witzig, wie Marlon und Mariella es gedacht hatten. Über den Schlitten mit dem Sitzkissen, freute er sich auch sehr und Marlon sagte:“ Jetzt können wir um die Wette fahren“

Es war ein schöner und lustiger Tag. Es wurde gelacht und Späße gemacht. Gegen 22 °° Uhr war der Geburtstag beendet, weil Bob, Michael, John und die beiden Söhne von Harriet morgen arbeiten müssen.

Sie saßen noch zu viert im Freien und räumten alles schon mal weg. Danach löschten sie das Lagerfeuer und gingen nachhause. Sie verabredeten sich für morgen 11 °° Uhr an dem großen Berg, wo sie gestern mit dem Schlitten den Berg hinunter gefahren sind.
Am nächsten Morgen fuhren Marlon und Henry um die Wette mit dem Schlitten und die Zeit verging wie im Flug. Sie hatten noch 2 Tage bis zur Rückreise. Die Woche in Arizona war für Marlon und Mariella das schönste, was sie je erlebt haben. Vor allem die Bilderbuchlandschaft werden sie vermissen.

Dann war es soweit. Henry ging noch mit zum Flughafen und verabschiedete sich von seinem Sohn und seiner Schwiegertochter.
Sie haben die Adressen ausgetauscht und Marlon sagte:“ Es wäre schön, wenn du zu meinem Geburtstag kommst“. „Ich werde mal sehen, was sie machen lässt“. Sie stiegen in den Flieger ein und weg waren sie. Sonntagabend angekommen, konnten sie es noch gar nicht fassen, sie dachten immer noch, sie waren in einem Traum.


Es wurde Januar. An einem Tag traf ich mich mit Maurice, als er mir sagte: “Mit Nathalie läufst nicht mehr so gut. Wir streiten uns andauernd, wegen beschissenen Kleinigkeiten – ich habe das Gefühl, dass es bei uns nicht mehr lange hält…“
Ich versuchte, ihn zu beruhigen und wenige Tage später, machte Nathalie wirklich mit Maurice Schluss.
Maurice war am Boden zerstört. Er sagte, dass Nathalie wohl einen andern hätte und mit ihm zusammen ist.

Drei Monate später. Heute an einem sonnigen Tag waren wir alle in Marlons und Mariellas Wohnung und feierten Marlons 29. Geburtstag.
Marlon überlegte die ganze Zeit, ob sein Vater Henry kommen würde.
Er hatte seinen Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da klingelte es an der Tür. Marlon dachte, wer kann das wohl sein, es waren doch schon alle Geburtstagsgäste da. Er guckte durch den Türspion und traute seinen Augen kaum. Er rief:“ Mariella, Mariella… komm schnell… mein Vater steht vor der Tür“. Mariella rannte an die Tür und machte sie gemeinsam mit Marlon auf. Da stand Henry im Hausflur mit einem Geschenk und einem weißen Briefumschlag.

Marlon nahm das Geschenk und den Briefumschlag an, stellte Henry allen Geburtstagsgästen vor. Auch meine Mutter staunte nicht schlecht. Als Marlon die beiden Geschenke auspackte, musste er lachen. Es waren 2 Glasbilderrahmen. In dem einen Bilderrahmen war ein Foto, wo Marlon und Mariella im Schnee saßen und Henry dahinter stand. Der Hintergrund bestand aus Schnee und grünen Tannen. Das zweite Foto war das Foto, wo Marlon und Henry mit den beiden Schlitten um die Wette fuhren. Im Briefumschlag war eine Geburtstagskarte und 500 Euro. Am Abend fuhr Henry wieder mit dem Flugzeug nach Arizona. Für Marlon, war es sein erster Geburtstag mit seinem Vater.

Ende April stand Nathalie vor Maurice Tür. Maurice wollte ihr eigentlich die Tür wieder vor der Nase zuschlagen, weil er immer noch stinksauer war, aber Nathalie sagte:“ Lass es mich wenigstens erklären…“ Sie kam rein und sprachen sich aus, danach sind sie wieder zusammen gekommen.

Es wurde Mai. Seit Monaten wussten wir schon, dass es ein Junge wird und wir einigten uns auf den Namen „Jonas“.

Heute war der 15. Juni – Annabelle und ich sind seit 2 Jahren zusammen.
2 Tage später war es dann soweit, am 17. Juni traten bei Annabelle um 3:45 Uhr die Venen ein.

Sie hatte so starke Schmerzen, dass wir mit ihrer Mutter ganz schnell ins Christoph-Kolumbus-Hospital gefahren sind.

Eigentlich war mir nicht ganz wohl bei der Geschichte, da das Christoph-Kolumbus-Krankenhaus mich immer noch an Maurice und Frau König erinnert. Aber es war das einzige Krankenhaus hier in der Nähe.

Ich war die ganze Zeit dabei und habe Annabelle die Hand gehalten. Um 5°° Uhr wurden die Venen immer stärker als plötzlich um 5:32 Uhr unser Sohn Jonas kam.
Er wog stolze 3159 Gramm und war 54 cm groß.

Er war einfach süß und so niedlich.
Jonas hatte blaue Augen und braune Haare.
Es war unfassbar – diese kleinen Fingerchen und die winzigen Fingernägel.

Wir hatten Besuch ohne Ende – meine Eltern, Annabelles Eltern mit Til und seiner Freundin Lisa, Maurice mit seinen Eltern, Nathalie und ihrer Eltern und natürlich Marlon und Mariella.

Wir wurden überhäuft von Geschenken, eigentlich hatten wir schon alles, doch jetzt hatten wir 6 Körbe mehr.
Eine Woche musste Annabelle drin bleiben, als sie dann am 24. Juni entlassen wurde.

Jetzt hatten wir alles, was frisch gebackene Eltern für Ihr Baby brauchen, und das von A bis Z.
Als wir bei Annabelle zuhause ankamen, stand in Ihrem Zimmer bereits ein Himmelbett mit hellblauem Schleier.
Es war aus hellem Holz und hatte Gitterstäbe.

Da es selbstgebaut wurde, sah es noch viel schöner aus, als die gekauften Dinger.
Mein Vater hat es mit Georg zusammen gebaut.

Da Annabelles Mutter in einem Nähverein war, nähte sie uns Bettlaken, Bettwäsche und Spannbetttücher.

Die Monate vergingen und es wurde August. Am 03. August kam Marlons und Mariellas Sohn „Jason“ zur Welt.
Auch er war total süß. Er wog 3041 Gramm, war 52 cm, hatte leichte braune Haut und hatte süße schwarze Löckchen, da Marlon auch leicht dunkelhäutig war.

Jason ist um 7:09 Uhr geboren.

Eine Woche später durfte Mariella nach hause.
Das Zimmer für Jason war bereits eingerichtet. Neben der Toilette wurde ein Zimmer eingerichtet. Die Renovierungskosten für den Durchbruch der Wand übernahm der Vermieter Herr Häusner.

Das Zimmer war traumhaft schön. Es war nicht sehr groß, aber dafür war es bildschön.

Als Jonas einige Wochen alt war, waren Annabelle und ich mit unserem kleinen Wurm auf dem Spielplatz, da kam auch schon Frau Gräser angedackelt.

Sie war unsere Nachbarin und wohnte direkt neben an. Sie war von grundauf neugierig und bekam alles mit. Wenn Nachbarn sich vor der Tür unterhielten, kam sie raus und putzte plötzlich ihre Fenster, die es eigentlich gar nicht nötig hatten.

Sie war mit ihrem Mann Holger die unbeliebtesten Nachbarn weit und breit.
Das lag wohl daran, dass sie alle Nachbarn anschwärzte und provozierte. Wenn die Brüder der Familie Nachmann im Sommer den neuen Grill ausprobierten, rief sie umgehend die Polizei oder wenn bei anderen Nachbarn der Hund bellte, rief sie ebenfalls die Polizei.

Und im Nachhinein fragte sie sich und ihr Mann Holger:“ Wir wissen gar nicht, warum die Nachbarn uns nicht mögen, wir haben doch niemandem etwas getan ...“

Frau Gräser hatte aus erster Ehe eine Tochter. Tochter Karin, sie ist heute 24.
Ihre Kindheit war nicht grad die beste. Sie bekam für winzige Kleinigkeiten Stubenarrest. Einmal fuhr sie mit ihrer Freundin Maria Inlineskates, dabei machte Karin einen Unfall. Die Knie- und Ellenbogenschoner waren total verkratzt. Als Karin nachhause kam, schrie die Mutter, Frau Gräser sofort rum:“ Wie siehst du denn aus? Ab ins Zimmer!“

Frau Gräser fand es unglaublich, dass die Schoner zerkratzt waren, deshalb regte sie sich auch darüber auf. Oder einmal war Karin mit Maria zu hause und sollte für ihren Adoptivvater Holger eine Flasche Bier holen, weil Holger zu faul war. Dabei fiel ihr die Flasche hin und sie bekam Riesen Ärger.

Vor 3 Jahren zog Karin mit ihrem Freund Gustav aus. Endlich war sie frei. Sie musste mit durchlöcherten Alditüten ausziehen, da die Eltern ihre Koffer nicht rausrückten.

Als Frau Gräser den Spielplatz betrat fragte sie laut und neugierig:“ Na, wem gehört denn der kleine? Ist das euer?“ Wir einigten uns darauf, dass wir sagten, Annabelle Cousine bekam das Kind.

Es wusste ja keiner, dass Annabelles Eltern Einzelkinder waren und dass es eigentlich keine Cousine gab.
Frau Gräser fragte dann noch, wie alt er wäre und wie er heißen würde. Wir sagten stolz:“ Sein Name ist Jonas und er ist am 17. Juni geboren!“ Dann dackelte sie wieder ab.

Es war der 08. September und Nathalie wurde 19.
Eigentlich freuten wir uns darauf, zu Nathalie zu gehen.
Als wir ankamen sahen wir in traurige Gesichter. Es wurde zwar Partystimmung vorgetäuscht, aber wir bemerkten sofort, dass hier was nicht stimmte und wollten wissen, was denn hier los wäre. Wir fragten Nathalie, die Tränen in den Augen hatte, selbst Maurice wusste nicht, was seine Freundin hatte. Nathalie sagte uns in Tränen:“ Mein Vater war heute beim Arzt, weil er schon seit mehr als einer Woche Schmerzen hatte, der Arzt stellte etwas fest, er hat Krebs!“

Wir saßen in der Küche wie versteinert und mussten uns erstmal setzten. Selbst Maurice wusste von nichts.
Nathalie sagte uns, dass ihr Vater noch ungefähr 4 Jahre hätte.

Ich glaube, das war der traurigste und schrecklichste Geburtstag, den wir je erlebten.

Im Oktober sind Marlon, Mariella und der kleine Jason nach Arizona geflogen, da Henry unbedingt seinen Enkelsohn mal sehen wollte. Eine Woche blieben sie dort. Es sah noch genauso aus, wie damals. Nichts hat sich verändert. Henry freute sich sehr über seinen Enkelsohn.

Es wurde Weihnachten, unser erstes Weihnachten mit unserem Sohn Jonas. Er war jetzt ein halbes Jahr alt.
Letztes Jahr Silvester feierten wir bei Volker- und Ute Blum.

Dieses Jahr wurden wir wieder von Georg- und Anita eingeladen.
Marlon und Mariella kamen, mit Sohn Jason. Mariellas Eltern kamen mit Christoph und seiner Freundin Stefanie. Christoph war schon 25 und seine Freundin 23. Christoph und Steffi kannten sich schon 3 Jahre und waren 2 Jahre zusammen.
Selbst Simone und Arne kamen mit den beiden Jungs Nils und Tim.
Nathalie mit ihrer Familie und Maurice, Annabelle ich mit unserer Familie und Jonas.

Til und Christoph, die sich früher schon gut verstanden haben, waren oben im Zimmer und tauschten Computerwissen aus. Til war 16 und hatte im August seine Ausbildung als Elektriker begonnen, in der Firma von Georg.

Maurice, Nathalie, Annabelle, unser Sohn Jonas und ich waren auf dem Dachboden und haben verschiedene Spiele gespielt. Unsere Eltern waren mit Marlon und Mariella unten im Partykeller. Simone und Arne sind früh gegangen. Gegen 20 °° Uhr gingen auch Marlon und Mariella. Danach legten wir auch Jonas ins Bett und feierten noch etwas weiter.

Es wurde April. Christoph und Steffi haben den Wunsch geäußert, zusammen zuziehen.
Christoph hat auch schon eine günstige Wohnung gefunden. Auf der Spechtstraße 34. Die Wohnung war hell, freundlich, hatte 1 ½ Zimmer und würde nur 184 Euro kosten. Sie war fertig renoviert.

Nach seiner 3-jährigen Ingeneurausbildung wurde er anschließend von seinem Ausbildungsbetrieb „Berger und Sohn“ übernommen. Steffi hat mit 16 Jahren ihre 3-jährige Ausbildung als Zahnarzthelferin begonnen und wurde ebenfalls vom Zahnarzt übernommen und arbeitet schon 4 Jahre bei Ihm.

Wir packten wieder alle mit an. Die Möbel waren schon bestellt.
Die Mutter Gertrud, Simone, Mariella und Steffi strichen das Wohnzimmer in einem sanften Hellblau.
Der Vater Karl, Arne, Marlon und Christoph strichen in der Zeit das Wohnzimmer in einem leichten Gelb.
Meine und Annabelles Eltern strichen zur gleichen Zeit den Flur. Nathalies und Maurice Eltern strichen die Küche.

Einen Tag später kamen die Möbel pünktlich an.
Mein Vater, Maurice Vater, Nathalies und Annabelles Vater trugen die Küche in die Wohnung, zum Glück war es nur der 1. Stock.
Christoph, der mit Til schon längere Zeit befreundet war, trug den Küchentisch nach oben. Marlon, Mariella, Annabelle und ich trugen die Küchenstühle nach oben.

Arne und Simone trugen das Bett. Maurice und ich trugen die Kommode. Meine Mutter, Maurice Mutter, Nathalies Mutter und Annabelles Mutter trugen die Badezimmerschränke.
Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter. Die Männer trugen den Sessel und die Couch. Die Frauen nahmen sich den Wohnzimmerschrank vor.
Maurice, Annabelle, Marie und ich trugen den schweren Schlafzimmerschrank.
Dann ging es weiter. Alles musste ausgepackt werden. Zum Glück war die Küche schon fertig aufgebaut.

Maurice, Marie und ich zogen die Plastikfolie von der Couch und dem Sessel ab, während Annabelle mit Nathalie die Fenster putzte.
Christoph baute mit Til die Kommode zusammen.

Die Männer bauten den Wohnzimmerschrank auf, während die Frauen versuchten, den Badezimmerschrank aufzubauen.

Arne und Simone bauten den Tisch zusammen.
Die Eltern Karl und Gertrud bauten mit Marie das Bett auf.

Während die Männer nach einer kurzen Pause den Schlafzimmerschrank zusammenbauten.

Dann war alles fertig. Innerhalb von 3 Tagen stand alles da, wo es sein sollte.

Es wurde Mai. Maurice, Annabelle und ich wurden 20.
Am 7. Juni hatte Peter, der Vater von Nathalie Geburtstag und wurde 49. Er wünschte sich nichts und wollte einfach nur, dass wir bei ihm waren.

2 Tage später ist er gestorben. Agathe sagte zu uns, dass sie in der Küche stand und das Mittagessen kochte. Peter kam und nahm sie noch einmal in den Arm und fragte, wo Nathalie wäre. Nathalie war mit Maurice im Zimmer und guckten Fernsehen. Peter drückte Nathalie und Maurice noch einmal, dann ging er ins Schlafzimmer und machte einen Mittagsschlaf, da er wieder so starke Schmerzen hatte.

Gegen Abend wunderte sich Agathe, warum ihr Mann so lange schläft.
Sie ging ins Schlafzimmer und sah ihn immer noch schlafen.
Sie weckte ihn auf, aber er rührte sich nicht.
Danach stellte sie fest, dass er tot war und sie erinnerte sich daran, dass er sie, Nathalie und Maurice noch einmal drückte. Er wusste, dass er sterben würde und hat es auch gespürt, sagte Agathe zu uns.

Wir waren bei Nathalie zuhause und sie erzählte es uns.
Agathe war am Boden zerstört und brach fast zusammen. Jetzt waren Nathalie und ihrer Mutter ganz alleine in der Wohnung.

Fünf Tage später, am 14. Juni war die Beerdigung von Peter. Es kamen viele Freunde und sogar die Arbeitskollegen von der Post.

Es wusste keiner, dass es so kommen musste. Alle sind von ca. vier Jahren ausgegangen.
Um 11 °° Uhr war die Bestattung. Zuerst waren wir alle in der Kirche und sprachen über Peter.

Dann gingen wir los. Zwischen zwei Sträuchern, rechts und links. In der ersten Reihe von unten, das vorletzte Grab von rechts.

Die Ausschachtung war bereits frei. Der graue Grabstein passte gar nicht zu den bunten Blumen, die einen fröhlichen Eindruck machten.

Auf dem Grabstein stand: Peter – Theodor Seiler, geboren am 07. Juni 1958, gestorben am 09. Juni 2007.

Sechs Männer kamen in schwarz weißem Anzug. Jeder trug an den Händen 2 weiße Handschuhe. Drei Männer standen auf der linken Seite des Sarges und jeder hatte ein Seil in der Hand. Die anderen drei Männer standen auf der rechten Seite des Sarges und auch da hatte jeder ein Seil in der Hand. Die sechs Männer ließen den Sarg mit Hilfe der Seile herunter. Sie blieben eine Weile stehen und guckten nach unten und warfen ihre weißen Handschuhe hinein.


Vor dem Sarg stand eine Schale, in der Sand drin war. Im Sand steckte eine kleine Schüppe.
Der Pfarrer sprach ein Gebet und sagte zum Schluss:“ Asche zu Asche und Staub zu Staub!“ Nathalie und ihrer Mutter gingen als erstes. Sie waren die einzigen Angehörigen.

Eltern hatte er keine mehr, da diese auch schon früh verstorben sind. Peters Bruder Martin und seine Schwester Birgit sind beide vor 20 Jahren durch einen Autounfall tödlich verunglückt.

Danach kamen wir dran. Jeder nahm die Schaufel in die Hand und warf eine Schüppe Sand auf den Sarg.
Selbst Marlon und Mariella kamen und auch Mariellas Verwanden, da Peter mit ihnen auch Freundschaft geschlossen hat.

Gegen 12 °° Uhr war die Beerdigung beendet. Nathalie und ihrer Mutter Agathe luden uns noch auf ein Kaffee ein.
Ins Kneipen-Restaurant „Donauwelle“ in die Mohnstrasse 18 a.

Es wurden Kaffee, Kakao und belegte Brötchen serviert.
Doch was ich nicht verstand, die Kellner und Kellnerinnen lachten und grinsten uns an. War es Ihnen nicht bewusst, das hier eine Beerdigungsfete stattfindet und keine Geburtstagsfete?

Annabelle und ich bekamen keinen Bissen herunter. Maurice half Nathalie und Agathe mit den Gästen und dem Ablauf.

Die Einladungskarten für die Gäste der Beerdigung haben wir an meinem PC gedruckt. Nathalie und Agathe waren froh, dass wir Ihnen Arbeit abnehmen konnten. Wir haben es auch gerne gemacht, Peter war schließlich ein guter Freund, wir waren es ihm schuldig, ihm zu helfen.

Gegen 15 °° Uhr war das 2.Frühstück im Kneipen-Restaurant beendet.
Maurice ging noch zu Nathalie und Agathe nach hause. Agathe wusste auch heute noch nicht, wo ihr der Kopf steht.

Sie lernte Peter mit 15 Jahren in der Schule kennen und 10 Jahre später heiraten sie. Letztes Jahr feierten sie noch Silberhochzeit.
Agathe erinnerte sich noch gut daran, was der Pfarrer ihnen sagte:“ Bis dass der Tod euch scheidet!“ Sie war froh, dass sie mit ihrem Peter eine schöne Zeit hatte und todtraurig, dass es letzten Endes so kommen musste.

Einen Tag später, am 15. Juni feierten Annabelle und ich unsere 3 Jahre. Aber richtig feiern konnten wir nicht. Wir mussten immer an Peter denken, wie er in dem Sarg lag und der Sarg langsam ins Loch gezogen wurde.
Außerdem mussten wir noch etwas für den Geburtstag vorbereiten, denn Jonas wird 2.
2 Tage später war es dann soweit... der 17. Juni und unser Sohn Jonas wurde 1 Jahr alt.

Er bekam von uns einen Autoteppich und ein paar Autos.
Wir feierten bei Annabelle, da das Haus größer war, als unsere kleine Wohnung.

Meine Eltern kamen mit Marlon und Mariella und Jason. Maurice mit Nathalie und Agathe.

Um 15 °° Uhr war es soweit. Wir haben Kaffee und Kuchen gemacht. Da Anita ja in einer Bäckerei arbeitete, hat sie alles an Kuchen und Torten, geschenkt bekommen.

Georg hat mit Til bunte Gartenlichter aufgehängt. Til machte die Ausbildung Spaß. Anita sagte:“ In der Berufsschule ist Til in Informatik der beste. Er zeigt seinen Kumpels, wie man am besten ins Internet kommt, ohne dass der Lehrer es nicht sieht…“ Wir lachten alle und sagten:“ Kein Wunder!“ Da Til vor 3 Jahren schon ein absoluter Computerjunky war, hat sich bis jetzt noch nichts geändert. Seine Freundin Lisa, mit der er schon über 1 Jahr zusammen ist, hat ihn auf den Boden der Realität geholt.

Til ist jetzt nicht mehr so oft im Internet. Es war eine Schöne Feier. Der vierjährige Nils, sein Bruder Tim und Jason spielten mit Jonas gemeinsam auf dem Autoteppich. Jonas wurde mit Geschenken überhäuft. Von meinen und Annabelles Eltern bekam er eine Autowaschstrasse. Von Mariellas Eltern Anziehsachen. Von Arne und Simone noch ein paar Autos und ein Bilderbuch über Fahrzeuge.
Von seinem Patenonkel Maurice und seiner Patentante Nathalie bekam Jonas Anziehsachen und einen neuen Fußball.

Jonas war ein echter Fußballprofi, er traf jedes Tor.
Wir freuten uns sehr, dass Agathe auch mit kam.
Wir feierten noch bis in die Nacht hinein. Jason, Nils und Tim sind gegen 20 °° Uhr auf der Couch eingeschlafen.

Am 1. Juli gingen wir zu Agathe. Agathe und Peter hätten heute Hochzeitstag. 26 Jahre sind es genau.
Agathe, Maurice mit Nathalie und Annabelle und ich gingen gemeinsam zum Grab und sprachen mit dem Grab bzw. mit Peter. Es war komisch, mit einem Grab zu sprechen, das haben wir früher nie getan. Agathe stellte eine neue Kerze hin und Nathalie legte frische Blumen daneben. Wir gehen 3 Mal in der Woche zum Grab.

Im August wurde auch Jason 1 Jahr alt. Er bekam fast das gleiche, wie Jonas. Da die Konkurrenz zwischen den beiden Cousins immer schon sehr groß war. Der eine wollte das gleiche, wie der andere.

Annabelle und ich wünschten und noch ein zweites Kind, damit der Altersunterschied nicht zu groß ist.

Am 8. September wurde Nathalie 20. Es war der erste Geburtstag ohne ihren Vater. Maurice, Annabelle und ich feierten bei Nathalie ihren Geburtstag. Danach sind wir zum Friedhof gegangen, der nur 20 Minuten entfernt war. Am Friedhofseingang trafen wir Arne und Simone mit den beiden Kindern.

Wir unterhielten uns kurz und sind dann weiter gegangen. Wir sahen, dass Arne und Simone 2 Rosen aufs Grab legten.

Wir sprachen mit Peter und sind dann eine halbe Stunde später gegangen, weil es anfing zu regnen und wir keinen Schirm dabei hatten.
In 10 Minuten fing es richtig an zu schütten und wir wurden klatschnass.

Wir gingen zu Nathalie haben uns noch unterhalten und dann sind Annabelle und ich nachhause gegangen, weil Anita auf Jonas aufpasste. Jonas hatte schon ein eigenes Zimmer. In Annabelles Zimmer war links an der Wand ein Raum. Der Raum hatte gute 16 m2, dieses Zimmer haben wir für Jonas liebevoll eingerichtet. Er hatte jetzt viel mehr Platz zum spielen.

Im Oktober kam Annabelle zu mir und sagte mir, dass sie schwanger wäre. Ich freute mich wahnsinnig.
Und wir mussten es nur noch unseren Eltern sagen.
Meine und Annabelles Eltern nahmen uns in den Arm und freuten sich, sie freuten sich auch für Jonas.
Wenige Tage später weihten wir Maurice, Nathalie und Agathe ein. Agathe ernannten wir zur „offiziellen Oma“, damit sie etwas Abgelenkt wurde von Peter.

Es wurde Weihnachten. Wir feierten bei uns.
Agathe, Maurice mit seinen Eltern und Nathalie, die praktisch schon zur Familie gehörten, kamen zu uns.
Marlon und Mariella kamen auch.

Nach der Bescherung sagte Mariella zu meinen Eltern und zu mir:“ Wir haben noch eine Bescherung für Euch, ihr werdet noch mal Großeltern !“ Wir freuten uns alle, dass Mariella noch mal schwanger wurde.

Meine Mutter fragte sofort:“ Wie weit bist du denn schon?“ Mariella sagte stolz:“ Im 5. Monat“ Meine Mutter war etwas enttäuscht und mein Vater fragte:“ Warum habt ihr uns das denn nicht schön früher gesagt?“ „Weil wir es selbst im September erfuhren“ sagte Marlon und außerdem wollten wir es Euch in einem schönen Moment sagen!“ sagte Marlon.

„Hast du es denn schon deinen Eltern gesagt?“ fragte meine Mutter. „Nein, morgen sagen wir es Ihnen!“ sagte Mariella.
„Kann man denn schon sehen, was es wird?“ fragte mein Vater neugierig.
„Nein, leider noch nicht, es liegt zur Zeit so komisch, aber wir wissen schon den eventuellen Stichtag!“ sagte Mariella.

„… Und… ?“ fragten meine Eltern gespannt.
„Es wird eventuell am 29. März kommen!“ sagte Mariella stolz. Auch Agathe, Nathalie und Maurice freute sich mit seiner Familie.

Es wurde Februar. Tim wurde 4 Jahre alt. Wir feierten im neuen Haus von Arne und Simone. Um 14 °° Uhr fingen wir an. Marlon ging mit Jason vor, da Mariella noch beim Frauenarzt war. Denn heute im 7. Monat würde sie es erfahren, was es wird. Marlon und Mariella hatten schon Namen ausgesucht. Für ein Mädchen „Emily“ oder für einen Jungen „Jessie“.

Um kurz nach 3 kam Mariella hereingestürmt mit dem Ergebnis.
„Ein Junge… es wird ein Junge…!“ schrie Mariella voller Freude. „Schatz, wir kriegen einen Sohn!“ sagte Mariella zu Marlon, der in der Küche stand und sich am Buffet bediente.

Marlon umarmte Mariella und sagte:“ Das ist ja wunderbar!“ Danach sagten sie es den anderen Geburtstagsgästen, die es eh schon mitbekommen haben.


Es wurde März. Am 16. März hatte Mariella Geburtstag und wurde 28. Marlon und Mariella waren vor Monaten auf der Suche nach einem Haus, denn die Wohnung hatte nur 1 Kinderzimmer und es war kein Platz mehr da, für ein 2. Kinderzimmer. Und sie wurden Ende Februar sogar fündig.

Es war ein Haus auf der Steinerstrasse 8. Das Haus hatte einen riesengroßen Garten, für die Kinder zum spielen, denn das war Marlon und Mariella besonders wichtig.

Das Haus lag nur 3 Minuten von uns entfernt. Sie kauften das bereits fertige Haus. Die beiden Kinderzimmer waren riesig groß. Das Schlafzimmer war schön hell und geräumig. Das Wohnzimmer war einfach ein Traum mit 2 großen Fenstern, die viel Helligkeit ausstrahlten.
Marlon und Mariella hatten ihre eigenen Vorstellungen, wie die Räume aussehen würden.

Nach Mariellas Geburtstag fingen wir alle an.
Die Räume sollten eingerichtet werden.
Nach der kurzen Einteilung ging es los.

Marlon, Mariella, ihre Eltern und Arnes Eltern fuhren zur Wohnung und hebten die Küche raus, denn die wollten sie in das neue, schöne Haus mitnehmen.

Meine Eltern bauten mit Agathe den Wohnzimmerschrank auf. Annabelles Eltern schraubten in alle Räume neue Glühbirnen ein.

Maurice, Nathalie, Til, seine Freundin Lisa, Christoph, seine Freundin Steffi, Annabelle und ich strichen die Wände in Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer und den beiden Kinderzimmern. Während Arne und Simone die Flure und die Abstellkammer strichen. Danach fuhren Marlon und Mariella ins „Möbel Land“ um sich Holzregale und eine Eckbank zu kaufen. Die Eckbank würden meine und Mariellas Eltern bezahlen.

Nach einer Stunde kamen sie mit den Holzregalen wieder und Maurice, Nathalie, Annabelle und ich bauten sie für die Kinderzimmer auf.

Marlon hat von seinem Kumpel zwei Kinderbetten geschenkt bekommen und auch die bauten wir mit Til, Lisa, Christoph und Steffi auf.

Danach kamen Arne und Simone und halfen uns, die beiden Schreibtische für die Kinderzimmer aufzubauen.

Danach fliesten Georg und mein Vater die Küche.
Annabelles Eltern und Agathe bauten die Schränke für die beiden Badezimmer auf.
Arne und Simone, meine Mutter und Mariellas Eltern fuhren mit 3 Autos zur Wohnung und holten die Wohnzimmermöbel und den Couchtisch ab.

Marlon hat Maurice, Nathalie, Annabelle und mich beauftragt, weiße Gartenstühle und Gartentische zu besorgen.

Ein paar Tage später machten wir uns alle bereit, die beiden Arbeitszimmer von Marlon und Mariella einzurichten.

Nach dem Anstrich bauten wir den Schrank auf in Marlons Arbeitszimmer auf. Der Schreibtisch wurde hingestellt, ein Drehstuhl wurde davor gestellt. Links an die Wand kam der Schrank auf der rechten Seite kamen ein paar Regale.
Nach Mariellas Arbeitszimmereinrichtung war alles fertig samt Keller.

Mariella bekam Ende März das letzte Ultraschallbild und es wurde Ihr gesagt, dass der kleine sehr schwach ist.

Dann war es soweit am 2. April kam Sohn Jessie.
Bei Mariella musste ein Kaiserschnitt gemacht werden, da Jessie wirklich sehr schwach war.
Jessie sah haargenau so aus, als Jason noch ein Baby war, nur viel dünner und schwächer. Er war leicht dunkelhäutig und hatte auch wieder schwarze Löckchen. Er war 49 cm lang und wog nur knapp 1 Kilo.

Als Jessie raus kam, war er bereits gestorben. Es war zu anstrengend für Ihn.
2 Tage später durfte Mariella aus dem Krankenhaus raus. Die Stimmung war total im Keller. So haben wir Marlon und Mariella noch nie erlebt.

Marlon und Mariella gingen zu Jason, der in seinem Kinderzimmer spielte und sagten es Ihm.

Zwei Wochen später, am 14. April wurde die Eckbank angeliefert.
Marlon hat in der Zwischenzeit den Buffetschrank aus der alten Wohnung ins Internet gestellt, um ihn zu verkaufen. Denn für das Haus brauchten sie ihn nicht mehr.

Ein paar Tage später kam jemand aus einer andern Stadt, und nahm den Buffetschrank mit.
Auch den Küchentisch mit den passenden Stühlen aus der alten Wohnung hatte Marlon verkauft, denn sie hatten ja jetzt die schöne Eckbank und deshalb brauchten sie sie nicht mehr.

Einige Tage später kam jemand gab ihm das Geld und tauschte gleichzeitig den Küchentisch mit einer Kommode.

Denn eine Kommode brauchten Marlon und Mariella auch noch für den Flur.

Ende April wurde Marlon 31 und wir feierten zum ersten Mal in dem schönen Haus.
Am 17. Juni feierten wir mit Allen Jonas 2. Geburtstag.

Wir wussten vor Monaten, dass es ein Mädchen wird und einigten uns auf den Namen „Saskia“, der Stichtag stand soweit auch schon fest. Es wäre der 12. Juli.

Dann war es soweit. Am 9. Juli bekam Annabelle gegen 8°° Uhr wieder fürchterliche Venenkrämpfe. Wir fuhren mit meiner Mutter sofort zum Christoph-Kolumbus-Hospital. Meine Mutter musste in der Wartezone warten, nur ich durfte im Kreissaal mit dabei sein. Ich hielt Annabelle die ganze Zeit die Hand und beruhigte sie.
Die Venen wurden immer stärker und Annabelle hielt es nicht mehr aus.

Um 10:15 Uhr war es dann soweit, unsere Tochter Saskia kam, sie wog 2539 Gramm, war 51 cm lang und hatte dunkelblonde Haare. In der Zwischenzeit kam auch mein Vater mit Jonas in die Wartezone und brachte Georg und Anita mit.

Gegen 11°° Uhr hat mir eine Schwester mitgeteilt, dass Annabelle ins Zimmer 13 verlegt wurde und ich zu meinen Eltern gehen könnte und nachkommen dürfte.

Ich ging den langen Flur entlang und meine Eltern erwarteten mich schon. Ich sagte ganz beruhigt:“ Alles ist gut gegangen, Saskia und Annabelle geht es gut“
Ich nahm Jonas an die Hand und hinter mir folgten meine und Annabelles Eltern. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl in die 2. Etage und sind ins Zimmer 13 gegangen, dort lag Annabelle ganz alleine in einem Zimmer. Wir klopften an und ich trat mit Jonas und unseren Eltern ein.

Annabelle nahm Jonas sofort in den Arm und sagte zu Ihm:“ Guck mal Schatz, das ist deine Schwester“

Alles, was unser 3-jährige Sohn Jonas zu seiner Schwester sagen konnte, war:“ Iehhh… wie sieht die denn aus…?“

Wir lachten alle und unsere Eltern beglückwünschten uns. Ich textete Maurice an, dass Saskia auf der Welt war.
Eine halbe Stunde später kam er mit Nathalie und Agathe. Wir bekamen, wie bei Jonas, Säckeweise Körbe mit Geschenken. Nathalie, Agathe und Maurice haben für einen Präsentkorb zusammen geschmissen.
Gegen 12 °° kamen auch Maurice Eltern und sogar Marie.
Um 13°° Uhr kamen Arne und Simone mit den beiden Jungs.
Gegen 13.15 Uhr kamen Mariellas Eltern.
Und um 15 °° Uhr Marlon und Mariella mit Jason.

Danach hatten wir eine Weile Ruhe. Als um 18 °° Uhr Til, Lisa und Christoph mit Steffi kamen.
Til sagte uns:“ Dass er erst gegen 17 °° Uhr aufgestanden ist, weil er bis 6°° Uhr bei Christoph war und Computer zockte“.

Nach einer Woche durfte Annabelle endlich aus dem Krankenhaus raus.

Am 15. Juli wurde Marie 15. Alle kamen und feierten mit. Seit 2 Wochen war Marie mit ihrem Freund Bastian Sattler zusammen. Und auch heute würde er kommen.

Gegen 16 °° Uhr klingelte es an der Tür. Es war Bastian.
Alle waren gespannt, wie er wohl aussehen würde, denn Marie konnte ihn gar nicht beschreiben, sie war einfach nur hin und weg von ihm.

Da stand er nun. Seine braunen Haare, hatte er nach hinten gestylt. Er trug eine Sonnenbrille, obwohl die Sonne gar nicht schien und eine Lederjacke und fand sich dabei unheimlich cool.

Naja, kein Wunder, auf solche Typen stand Marie ja schon immer. Die anderen Gäste waren nicht sehr angetan von ihm.

Eine Woche später, wurden Mariellas Eltern Karl und Gertrud beide 62. Mariella sagte ganz unverhofft:“ Ich bin in der 3. Woche schwanger!“

Alle guckten Marlon und Mariella an und fragten erstaunt:“ …Wie…? Jetzt schon?“ Da alle noch dachten, dass Marlon und Mariella immer noch trauern würden.

„Ja, man kann ja nicht ewig trauern!“ sagte Mariella.
Im August wurde Jason 3 Jahre alt und feierte das erste Mal im neuen Haus. Er war froh, so viel Platz zum spielen zu haben und spielte mit Jonas, Nils und Tim im Garten Fußball. ´

Christoph und Steffi hatten sich ein wunderschönes Haus auf der Steinerstrasse 12 angesehen. Es war zwei Häuser von Marlon und Mariella entfernt. Nach langen, zögernden Überlegungen haben sich Christoph und Steffi dazu entschlossen, das Haus zu kaufen.

Das Haus sah traumhaft aus. Vor einem Jahr wurde es von außen neu gestrichen und stand jetzt umgeben von Bäumen und Büschen in einem leichten Beigeton da.

Es war das ideale Einfamilienhaus. Wenn man reinkommt geht man durch einen hellen Flur, rechts im Flur ist die Küche. Auf der gegenüberliegenden Seite der Küche geht eine Treppe runter in den Keller. Der Keller war in 3 verschiedene Räume eingeteilt. Im Flur geradeaus ist das Riesen Wohnzimmer. An der Haustür geht eine Treppe nach oben. Wenn man diese Treppe hochgeht, steht man auf einer Rundung. Rund herum sind 3 geräumige Zimmer. Zwei doppelte Kinderzimmer und ein geräumiges Badezimmer. Auf der Rundung führt noch eine Treppe nach oben. Sie führt zu zwei Räumen, einem Schlafzimmer und einem weitern Badezimmer. Da drüber war ein Dachboden, der ausgebaut war und den man prima als Abstellkammer oder was ähnlichem nutzen könnte. Es dauerte zwei Wochen, als Christoph und Steffi ihr Haus gekauft haben und einrichten konnten.
Dann ging es los. Christoph und Steffi fragten uns, ob wir Zeit hätten, mitzuhelfen, die Wohnung einzurichten.

Selbstverständlich waren wir dabei. Die Männer fuhren zur alten Wohnung, um die Küche auszuheben. Die Frauen fingen an Küche und Wohnzimmer zu streichen. Sie freuten sich sehr darauf, dass sie am gleichen Abend schon die Küche im Haus drin hatten. Am nächsten Tag wurden die Wohnzimmermöbel angeliefert. Annabelle, Nathalie und Agathe putzen die Fenster in der Küche. Maurice, Marie und ich putzen die großen hellen Fenster im Flur. Wir stellen Barhocker an die Küchentheke. Da die Theke einen amerikanischen Küchenstil hatte. Das besondere an dem Haus war: man konnte durch die Küche direkt in den großen Garten, der knapp 1 Hektar Rasenfläche zur Verfügung hatte. Schnell richteten wir noch das Wohnzimmer ein und legten die von Christoph und Steffi ausgesuchten Teppiche an ihren Platz.

Am darauf folgenden Tag kamen auch Klaus und Hildegard Hofmeier, die Eltern von Steffi. Sie brachten auch Steffis 2 Jahre älteren Bruder Sebastian mit.
Sebastian lebte mit seiner Freundin schon ein paar Jahre in einer kleinen Wohnung, er arbeitet bei Gelsennet in der Servicezentrale und hilft den Leuten, die Probleme mit dem Internetzugang haben.

Die Eltern Klaus und Hildegard waren zum Umzugstermin piekfein angezogen. Mutter Hildegard trug ein schwarzes Designerkleid aus Seide. Ihre dunkelblonden Haare steckte sie zu einem alten Bauernzopf zusammen. Ihre glitzernden schwarzen Lackstöckelschuhe waren nicht zu übersehen.

Da sie schon etwas älter war, versuche sie ihre Falten mit zahlreichen Antifaltencremes zu bedecken, was jedoch nicht gelinkte. Aber auch Vater Klaus war nicht ohne. Er trug einen 3-teiligen Anzeige mit weißer Fliege. Auf der Nase trug er eine jahrhundert alte Brille, die Brillengläser mit 1 Meter Durchmesser hatte. Er war Chefarzt in einem Krankenhaus.
Mutter Hildegard ginge nicht arbeiten. Sie sagte immer in auftrumpfendem Ton:“ Ich habe es nötig, arbeiten zu gehen. Mein Mann ist gut verdienter Chefarzt und wir haben genug Geld, ich mache mir doch nicht die Finger schmutzig“

Nach diesen Worten wussten wir alle, aus welchem Hause, Steffi kam. Aber Steffi und Sebastian waren ganz anders. Nicht so ete petete wie ihre Eltern.

Sebastian war ein richtig netter, er erzählte uns dass die Eltern mit ihm jahrelang Streit hatten, er sollte eigentlich in die Fußstapfen seines Vaters treten und auch Chefarzt werden. Doch da er seinen eigenen Kopf durchsetzten wollte und etwas anderes gelernt hat, blieb es bis vor einigen Jahren unter voller Funkstille.

Steffi war die Prinzessin in der Familie, es war von den Eltern eigentlich auch nicht vorgesehen, dass Steffi Zahnarzthelferin wird, aber da sie die Prinzessin der Familie war, war es Klaus und Hildegard Recht so. In 14 Tagen war alles fertig. Alles stand an seinem Platz. Die Kinderzimmer wurden noch so gelassen, da es ja noch keine Kinder gab.

Nathalie gab noch mal alles, und schrieb alle Tierärzte an, die es gab.
Und tatsächlich begann sie Mitte August ihre Ausbildung als Tierarzthelferin. Nathalie war überglücklich und ging mit Maurice sofort zu Peters Grab und erzählte es Ihm.

Es wurde Dezember. Weihnachten feierten wir bei Marlon und Mariella. Es war das erste Weihnachten in dem schönen neuen Haus.
Mariella sagte lächelnd: Ich war gestern beim Frauenarzt …“
„…Und…?“ fragten meine Eltern gespannt. „Es wird ein Mädchen. Stichtag wäre der 24. April“ sagte Mariella freudestrahlend. Alle freuten sich für Mariella, Marlon und den kleinen Jason, denn es hätte keiner geglaubt, was Mariella nach Jessies Tod ein drittes Mal schwanger werden würde. Im neuen Jahr kündigten Christoph und Steffi ihre Hochzeit für den 10. Mai an. Sie waren so überglücklich und freuten sich schon jetzt auf die Hochzeit.


Langsam wurde es April. Am 19. April kam Marlons und Mariellas Tochter „Emily“ zur Welt. Diesmal hatte sie vielmehr von Mariella abbekommen, sie hatte dunkele, glatte Haare, wog 2877 Gramm, war 49 cm lang um kam um 6:51 Uhr.

Dann war es soweit. Der 10. Mai stand vor der Tür. Die Trauung fand um 11 Uhr im Bauernsaal statt. Die Standesbeamtin Frau Schmiedler, war dieselbe wie auf Marlons und Mariellas Hochzeit.
Alle nahmen Platz. Die Standesbeamtin Frau Schmiedler fing an: „ Möchtest du Christoph Münzberger, die hier anwesende Stefanie Hofmeier zu deiner Frau nehmen, sie lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet? So antworte bitte mit: Ja, mit Gottes Hilfe“ Christoph sagte laut und deutlich:“ Ja, mit Gottes Hilfe!“. Frau Schmiedler fragte Steffi: „ Möchtest du Stefanie Hofmeier, den hier anwesenden Christoph Münzberger zu deinem Mann nehmen, ihn lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet? So antworte bitte auch du mit: Ja, mit Gottes Hilfe“
Steffi sagte: „Ja, mit Gottes Hilfe!“ Dann erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau: sie dürfen die Braut jetzt küssen“

Die Trauung war innerhalb einer viertel Stunde beendet und alle gingen rüber zur Kneipe „Schnitzelschänke“, die Kneipe, wo auch Marlon und Mariella gefeiert haben. Christoph wollte, dass Steffi die schönste Hochzeit in ihrem Leben bekommt. Doch leider war Steffi sehr traurig, was sie sich nicht anmerken lies, ihre Eltern Klaus und Hildegard, kamen trotz Einladung nicht zur Hochzeit. Weder zur Trauung, noch zur Hochzeitsfeier. Sie sagten Steffi am Telefon wortwörtlich: „Wir möchten nicht, das du blind in dein Unglück rennst, dieser Christoph ist kein Umgang für dich, vielleicht merkst du es ja wenigstens so. Wenn du ihn tatsächlich heiratest, werden wir nicht zu deiner Hochzeit kommen und wir werden dich enterben“ Nach diesem Telefonat war Steffi total geschockt und todtraurig. Sie konnte es nicht fassen und dachte es wäre ein böser Traum. Ihre eigenen Eltern kamen nicht zu ihrer Hochzeit. Das mit dem Erbe war Steffi scheiss egal. Sie liebte Christoph von ganzem Herzen und sagte zu ihm auch, das sie gut und gerne auf ihr Erbe verzichten würde. Die Feier in der Kneipe „Schnitzelschänke“ war sehr schön und auch sehr lustig. Es wurde getanzt, gesungen und gelacht. Das Buffet schmeckte allen sehr gut. Christoph und Steffi luden 50 Leute ein.

Auf der Gästeliste standen: Karl und Gertrud, die Eltern von Christoph, Arne und Simone mit ihren Söhnen Nils und Tim, Marlon und Mariella mit Jason und Emily, Annabelle und ich mit Jonas und Saskia, meine Eltern Ralf und Hanna, Annabelles Eltern Georg und Anita mit Til und seiner Freundin Lisa, Agathe, Nathalie und Maurice, Maurice Eltern Johannes und Ines mit Marie und ihrem Freund Bastian, Steffis Bruder Sebastian mit seiner Freundin Bettina, Bettinas Eltern Hubert und Frauke und Familie Sattler, die Eltern von Maries Freund Bastian mit Bastians Bruder Pascal und auch noch gute Freunde von Christoph und Steffi, die wir bisher nicht kannten.



Anfang Juli waren wir bei Arne und Simone, denn Nils wurde heute 6 Jahre alt.
Er bekam sein erstes Fahrrad, wo wir alle zusammen schmissen.


Mitte Juli sind Arne und Simone zu meiner Mutter gegangen, denn sie brauchten eine Schultüte für die Einschulung von Nils.
Bei Familienmitgliedern und Freunden wand meine Mutter immer ihre ganz persönliche Methode an.
Simone gab ihr das Geld für die Schultüte und meine Mutter tat so, als ob sie Wechselgeld rausgeben würde, dabei gab sie den gleichen Betrag wieder ab.

Ende Juli flogen Marlon und Mariella mit Jason und Emily nach Arizona, um Henry sein zweites Enkelkind zu präsentieren. Mittlerweile haben sie richtig guten Kontakt, sie verstanden sich richtig prima und konnten sich alles erzählen.

Es war der 15. August – die Sommerferien waren für die Kinder zu Ende und für Nils begann ab heute ein ganz neues Leben. Heute war die Einschulung von Nils.
Wir wurden alle eingeladen. Wir saßen uns zu Arne und Simone auf die Bank und hörten zu, wie der Schulleiter die Rede hielt. Alle Kinder der 1. Klasse standen in einer Reihe, es waren genau 25.

Die Schultüte war irgendwie größer als Nils. Dann gingen alle Kinder hoch und guckten sich ihre neue Klasse an. Die Klassenlehrerin Frau Siebert stellte sich vor. Danach war das kleine Fest angesagt. Die Grundschule lag direkt neben dem Pferdestall „Happy Horse“. Vier Mädchen vom Stall holten vier Ponys in verschiedenen Größen raus und das Ponyreiten begann, selbst Jonas ritt eine Runde, es gab Stände mit Kaffee, Kuchen und Säften. Eine Musikanlage war aufgebaut. Gegen 20°° Uhr war das Fest beendet.

Ein paar Wochen später, sind Annabelle und ich mit unseren Kindern zum Stall gegangen und die Stallbesitzerin sagte zu Annabelle, dass es keinen Ausbildungsbetrieb für Reitlehrerinnen gibt, sondern dass man dass nur Hobbymäßig erlernen kann.

Dann ging ich mit Annabelle wieder nach hause und Annabelle, ihre Mutter und ich überlegten uns, wie es jetzt weiter gehen könnte.

Da kam Anita auf eine Idee. Sie sagte:“ Frag doch mal, Hanna, ob die in dem Laden dich als Verkäuferin ausbilden kann, du brauchst den Beruf ja nicht auszuüben, nur ich möchte, dass du wenigstens etwas gelernt hast...“
Annabelle und ich waren damit einverstanden und sprachen einen Tag später mit meiner Mutter.

Meine Mutter fand die Idee klasse. Sie und Annabelle verstanden sich schon immer gut miteinander.
Meine Mutter versprach Annabelle, das sie mit dem Filialeiter sprechen wird und das ganze in die Wege leiten wird.
3 Wochen später sagte meine Mutter zu Annabelle. „Der Filialeiter ist einverstanden, du sollst nur eine Bewerbung schreiben für den Geschäftsführer!“

Das war kein Problem für uns, wir setzten uns gleich an den PC und schrieben eine Bewerbung und einen Lebenslauf.
Ich kramte meine Digitalkamera heraus und machte ein Foto.

Meine Mutter nahm die Bewerbungsmappe gleich am nächsten Tag mit und überreichte sie dem Filialleiter.
Nach 3 Monaten Mutterschutz begann Annabelle am 1. Dezember ihre Ausbildung bei Mini Mal.

An ihrem ersten Tag zeigte meine Mutter, die Annabelle einarbeiten sollte, wo alles steht, wo alles hinkommt und so weiter.
Da Annabelle und ich schon Kinder hatten, unter anderem ein Kleinkind von 5 Monaten, brauchte Annabelle nur 20 Stunden pro Woche arbeiten.
Sie bekam einen Plan, wo ihre Arbeitszeiten drauf standen.

Auf diesem Plan stand, dass sie von Montags bis Freitags nur von 9°° bis 13 °° Uhr arbeiten musste.
Am ersten Tag stand ich um 12.50 Uhr mit Jonas und Saskia vor der Treppe und wartete auf Annabelle.
Ich musste mich so hinstellen, dass meine Mutter mich nicht sieht, denn ich hatte heute das erste Mal im Freizeitcenter „Black Jack“ geschwänzt. Eigentlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, doch ich wollte Annabelle an ihrem ersten Arbeitstag überraschen.

Nach einigen Wochen, verriet meiner Mutter Annabelle ein Geheimnis. Sie sagte: “der Filialeiter kommt ein Mal in der Woche, jeden Donnerstag immer für eine halbe Stunde ab 9.30 Uhr. Und wir haben das mit den Auszubildenden immer so gemacht, dass die an den anderen Tagen immer früher gehen durften“ „Fällt das denn nicht auf?“ fragte Annabelle meine Mutter verwundert.

„Nein, wir machen das schon seit 25 Jahren so, das ist dem Filialeiter noch nie aufgefallen!“ sagte meine Mutter.
„Ich selbst, habe das eingeführt! Die anderen Kollegen wissen auch Bescheid“ fügte sie hinzu.
Annabelle grinste. „…Aber…“ sagte meine Mutter und dabei hielt sie den Zeigefinger vor den Mund.

„Keine Angst, ich sag nichts!“ sagte Annabelle immer noch grinsend, das hätte sie nie gedacht.

Es wurde Februar. Heute wurde Tim 6. Er bekam auch sein erstes Fahrrad.

Langsam wurde es Mai. An meinem und Annabelles 22. Geburtstag bekamen wir Anziehsachen für Jonas und Saskia.
Auch ich habe alle Betriebe angeschrieben und bekam eine Zusage.

Im Juni waren Agathe, Maurice mit Nathalie, Annabelle und ich mit unseren Kindern auf dem Friedhof. Heute wurde Peter 50. Als wir ankamen sahen wir bereits meine, Maurice und Annabelles Eltern. Es waren sogar Arne und Simone mit den beiden Jungs dabei. Auch Marlon und Mariella kamen mit Jason und Emily.

Wir haben alle „Happy Birthday“ gesungen und Agathe flossen die wieder die Tränen runter.

Im Juli feierten wir Saskias 1. Geburtstag.
Am 1. August fing ich meine Ausbildung als Kfz – Mechaniker an.
Um 6°° Uhr sollte ich da sein. Mein Ausbilder Herr Pfeifer war sehr nett und freundlich. Er erklärte mir, wo alles war.

Wir verstanden uns richtig gut und unterhielten uns viel miteinander. Ich erzählte ihm stolz, dass ich mit meiner Freundin Annabelle seit 6 Jahren zusammen bin und wir bereits 2 Kinder haben. Ich erzählte ihm von meiner großen Familie und von meinen Freunden. Auch, dass wir immer für jeden da sind, wenn es um Trauer oder Freude geht.

Auch Rudi, mein Ausbilder, den ich bereits duzen durfte, erzählte von sich. Er ist verheiratet mit seiner Frau Kerstin und hat 2 Söhne. Moritz, der 13 Jahre alt war und Phillip, der 15 war.

Auch Maurice bewarb sich auf jeder Polizeistelle, doch es kamen nur Absagen und erhielt seine
Unterlagen zurück.
Ich erzählte ihm, wie toll es in der Werkstatt ist, dass der Ausbilder Herr Pfeifer, total nett ist.

Da kam ich auf eine Idee. Ich sagte Maurice, dass er sich auch bei Herrn Pfeifer bewerben könnte, denn dann waren wir nach langer Zeit wieder zusammen.
Da ich mit Annabelle zusammen war und schon 2 Kinder hatte, unternahmen Maurice und ich nicht mehr so viel miteinander. Da Maurice auch mit Nathalie zusammen war, blieb unsere Freundschaft etwas auf der Strecke. In der Schule war es einfacher, da sahen wir uns jeden Tag und unternahmen viel zusammen.

Maurice war von der Idee nicht sehr begeistert. Es war schwer für ihn, den Traumberuf als Polizist an den Nagel zu hängen.

Jedoch war er damit einverstanden und wir fragten meinen Ausbilder, Rudi Pfeifer.

Rudi war begeistert und freute sich, noch einen Auszubildenden zu haben. Jetzt waren wir alle in der Ausbildung.

Die Kfz – Werkstatt war schön. Auch das Gelände war ein wahrer Traum. Rudi hatte ca. 1,5 Hektar gepflastertes Gelände. Ich fragte ihn, wozu denn diese große Fläche sein soll. Er sagte mir in seiner rauen, jedoch lieben Stimme:“ Das ist für meine Jungs, wenn die mal den Führerschein haben!“

Die Frau Kerstin, arbeitete in der Waschanlage. Rudi und Kerstin haben sich vor 10 Jahren selbstständig gemacht.

Rudi arbeitet in der Werkstatt. Er hatte in der Werkstatt zwei Angestellte, Franz und Jürgen.

2 Wochen später entdeckte ich eine alte, verfallene Scheune. In dieser alten Scheune standen 2 Golfautos. Eins in Silber, das andere in schwarz.

Ich ging zu den Autos und habe mich, neben Annabelle sofort in den Silbernen Golf verliebt.
Ich bemerkte nicht, dass Rudi mich schon seit längerer Zeit suchte, als er hinter mir stand, und mich antippte.

Mir blieb vor Schreck das Herz stehen. „Gefällt er dir?“ fragte er mich. „Ja, er ist wirklich ein Traum!“ sagte ich zu ihm.
„Bei dem Silbernen muss noch einiges getan werden… willst du das übernehmen“? fragte er mich.
„Ist das dein Ernst?“ fragte ich ihn begeistert.

„Klar, sonst hätt ich ja nicht gefragt“ sagte er zu mir.
Er ging zu einem Kasten, indem sich viele Schlüssel befanden. Auf einem Schlüssel stand: „Golf Silber“. Er nahm den Schlüssel vom Haken und sagte zu mir :“ Steig ein!“

Mir wurde heiß und kalt. Jetzt durfte ich auch noch in meinem Traumauto auf der Beifahrerseite sitzen.
Wir fuhren aus der Scheune und auf den 1,5 Hektar Platz. „Haste eigentlich schon einen Führerschein?“ fragte er mich und lächelte dabei.
„Nein, wegen den Kindern, kam ich noch nicht dazu!“ sagte ich ihm. „Hasse Lust bei mir einen zu machen?“ fragte er mich.

„Ja, gerne!“ sagte ich begeistert. An einem Tor angekommen, rief er zu seinem Angestellten rüber: “Ey Jürgen, mach ma dat Tor auf!“

Ich fragte mich, was er wohl vor diesem Tor wollte, die eigentliche Werkstatt lag doch links. Und wir standen jetzt vor einem Tor in der Mitte.
Jürgen machte das Tor auf und wir kamen in einen Raum, der direkt neben der Werkstatt lag.

Rudi parkte den Silbernen Golf und wir stiegen aus.
„So mein Junge, das hier, ist jetzt deine eigene Werkstatt!“ sagte er mir.
Ich konnte es kaum glauben, was Rudi sagte. „Ist das das dein Ernst?“ fragte ich ihn freudestrahlend. „Ja natürlich!“ versicherte er mir glaubhaft.

Er besprach mit mir, was an dem Silbernen Golf zu tun ist. Dann war es 14 °° Uhr und ich hatte Feierabend.
Als ich rausgehen wollte, um nachhause zu laufen, da mein Mofaroller heute nicht ansprang, stand Annabelle mit Jonas und Saskia schon vor mir.

Ich freute mich Riesig, dass Annabelle mich mit unseren Kindern abholt.
Jonas erzählte mir ausführlich, was er heute in seinem heißgeliebten Kindergarten erlebt hat.

Zwei Wochen später, fing Maurice an in der Werkstatt zu arbeiten. Rudi und Kerstin fanden ihn sympathisch, auch Franz und Jürgen verstanden sich mit Maurice sehr gut.

Ich freute mich wahnsinnig, endlich sind Maurice und ich wieder zusammen und konnten auch so viel mehr machen.

Ich zeigte Maurice meinen eigenen Werkstattraum und auch er fand den Silbernen Golf total spitze. Ich sagte zu ihm:“ Davon hat Rudi noch einen in schwarz!“ Wir gingen zur alten, verfallenen Scheune hin und auch er verliebte sich spontan in den schwarzen Golf.

Im September, als Maurice schon zwei Wochen in der Werkstatt arbeitete, war Maurice zu dem Zeitpunkt bei seinem Traumauto in der Scheune. Wenn nichts zu tun war, ging er hin und beschäftigte sich mit dem schwarzen Golf.

Rudi fragte mich:“ Wo is´n Maurice?“ Ich sagte ihm: „In der Scheune!“ „Ah ja…“ sagte er und grinste.
Rudi ging in die Scheune um Maurice zu suchen.

„Na, hasse dich verliebt?“ fragte er Maurice.
Maurice erschrak, da er völlig in Gedanken war.
„Ja, ich glaube schon, er ist einfach wunderschön!“ sagte er verträumt zu Rudi. „Ja, es ist nur so, dass bei dem schwarzen noch einiges getan werden muss, möchtest du das machen?“ fragte er Maurice.

„Ja gerne!“ sagte Maurice freudestrahlend. Rudi und Maurice stiegen in den schwarzen Golf ein. Maurice fand die Sitze total ätzend. Die Sitze waren knallig pink, wie in den 70gern. Das Lenkrad war aus rosa plüsch.

Rudi fuhr den schwarzen Golf in die Nebenwerkstatt. Jetzt waren Maurice und ich Nachbarn.
Rudi sagte Maurice, was noch alles an dem schwarzen Golf zu tun war. Die Heckscheibe und die Windschutzscheibe mussten neu eingesetzt werden, die Scheibenwischer mussten erneuert werden, da die alten schon total verschimmelt waren und ein neuer Auspuff musste angefertigt werden.

„Hast du eigentlich schon einen Führerschein?“ fragte er Maurice.
„Nein, bis jetzt noch nicht. Nach der Schule fanden wir keinen Ausbildungsplatz und mussten jobben, um etwas Geld zu bekommen und dann kam auch noch dazu, dass der Vater meiner Freundin an Krebs gestorben ist!“ sagte Maurice zu Rudi.

„Aber ich würde sehr gerne einen Führerschein machen, da Mark und ich schon länger dafür gespart haben!“ fügte er hinzu.

Mitte Oktober kam Rudi zu Maurice und mir und sagte: „So Jungs, heute ist eure erste Fahrstunde.“

Auf der 1,5 Hektar großen gepflasterten Fläche stand ein alter Jeep.
Er sah total staubig und schlammig aus. Ich war als erster dran. Maurice setzte sich nach hinten und Rudi war der Beifahrer. Ich saß noch nie auf der Fahrerseite und war total aufgeregt.

Ich hatte Angst, etwas falsch zu machen und wurde immer nervöser. Dann erklärte mir Rudi alles, was ich beachten sollte. Rudi sagte:“ Dann fahr mal los!“ Ich steckte den Schlüssel rein und trat auf das Gaspedal.

Auf einmal fuhr der Jeep total schnell. Er ruckelte und wir hoppelten mit, da ich aus versehen zu feste auf das Gaspedal trat.

Ich hielt an und musste erstmal verschnaufen, im ersten Moment hatte ich total Schiß. Dann sagte Rudi beruhigt:“ Ja, das war doch schon sehr gut, probier´s noch mal, aber diesmal, etwas langsamer“ Ich trat behutsam auf das Gaspedal und der Jeep fuhr langsamer. Rudi sagte mir, ich solle ein paar Runden fahren und bei den Kurven langsamer fahren. Nach 3 Runden langsam fahren, war ich mir sicher genug und fuhr mit vollem Tempo bei 110 km/h durch das 1,5 Hektar große betonierte Feld.

Ich fand es total cool und musste erstmal durchatmen. Das war die geilste erste Fahrstunde, die ich hatte.

Nach mir, war Maurice dran.
Er hatte auch Angst, etwas falsch zu machen und gab sich beim starten besonders große Mühe. Maurice trat langsam auf das Gaspedal und das Auto fuhr langsam. Er war sich noch ein bisschen unsicher und fuhr deshalb nicht schneller.

Nach der 5. Runde fuhr er etwas schneller als 30 km/h querbeet durch das große gepflasterte Feld.

Die Fahrstunde dauerte 2 Stunden, aber wir waren immer noch so zittrig, dass wir nicht mehr weiter arbeiten konnten und Rudi uns nachhause schickte.

Es war 12 °° Uhr und Maurice und ich gingen nach hause. Wir durften noch nie früher gehen und deshalb freuten wir uns heute umso mehr.

Ich holte bei Annabelles Oma und Opa die Kinder ab und wir warteten um kurz vor 13 °° Uhr auf Annabelle.

Die Monate vergingen und es wurde Winter. Anfang Dezember lud uns Rudi ein. Wir freuten uns riesig, Silvester bei Rudi und Kerstin Pfeifer zu verbringen.

Weihnachten feierten wir bei Annabelle. Annabelle bekam die andere Hälfte von dem Geld ihres kleinen Autos.
Maurice und ich bekamen die andere Hälfte von dem Geld des Führerscheins.

Dann war es soweit. Heute würden wir das erste Mal Silvester bei Rudi- und Kerstin Pfeifer verbringen.

Um 18 °° Uhr waren wir alle da. Unsere Eltern, Rudi und Kerstin waren unten im Partykeller.
Nathalie, Maurice, Annabelle und ich saßen mit Moritz und Phillip im Wohnzimmer und guckten Fernsehen.

Moritz und Phillip waren 2 nette Jungs. Phillip, war so wie Til. Er wusste alles über Computer und kannte die neusten Online-spiele. Moritz war wiederum ganz anders und war eher bei den jungen Mädchen sehr beliebt.

Wir gingen mit ihnen auf den Spielplatz und knallten unsere Knaller schon vorher ab. Es machte ein Riesen Spaß, die Knaller in den Sand zu stecken und der Sand explodierte. Moritz und Phillip legten Zisselmännchenmatten auf die Rutsche, es gab ein lautes „… Peng!“ und die Rutsche hatten einen schwarzen, stinkenden Fleck. Wir hatten auch große Freude daran, die dicken fetten Chinaböller in den Gulli zu werfen uns danach drauf zu stellen und der Gullideckel vibrierte für eine kurze Zeit.

Selbst Jonas warf ein paar Knallerbsen auf die Steine.
Saskia war eher schüchtern und schaute lieber zu.
Um 23.30 Uhr gingen wir rein und saßen uns noch etwas ins Wohnzimmer. Wir hörten, dass Rudi zu meinen und Maurice Eltern sagten:“ Die beiden sind echt super, die helfen super mit und verstehen sich auch mit den anderen Angestellten.“ Wir freuten und wahnsinnig und hätten nie im Traum daran gedacht, dass Rudi und Kerstin so eine Meinung von uns hatten. Dann war es soweit, 1 Minute vor 12.

Wir zählten den Countdown herunter: 10…, 9…, 8…, 7…, 6…, 5…, 4…, 3…, 2…, 1… Prost Neujahr !!!

Wir wünschten uns allen ein frohes neues Jahr, selbst Rudi und Kerstin drückten uns und wünschten uns alles Gute.

Saskia wusste mit ihren 2 Jahren gar nicht, was los war und guckte uns nur schräg an.

Die Monate vergingen und es wurde Mai. Maurice, Annabelle und ich wurden 23.
Im Juni feierten Annabelle und ich unser 7-jähriges Jubiläum und haben beschlossen, nach der Ausbildung zu heiraten.

Es wurde Juli. Am 31. Juli hatte Nathalie ihre Abschlussprüfung als Tierarzthelferin. Wir standen ihr alle bei und drückten ihr ganz fest die Daumen.

Um 14 °° Uhr hatten wir Feierabend. Nathalie holte mich und Maurice und es strömte nur so aus ihr heraus. „Ich hab es geschafft“ schrieh sie freudestrahlend. Maurice konnte es gar nicht glauben und er freute sich mit. Auf dem Nachhauseweg hat sie uns erzählt, was alles vorkam.

Sie musste um 11.30 Uhr da sein. Vor ihr, war eine, die auch geprüft wurde und sie kannte sie aus der Berufsschule. Nathalie war so aufgeregt, dass sie schon um 10.50 Uhr da war. Um 11.45 Uhr war es dann soweit, das Mädchen vor ihr, hat die Nachprüfung leider nicht bestanden. Nathalie kam rein, es war ein kleiner Raum und vor ihr saßen drei Prüfer, ein Mann und 2 Frauen.

Sie war so aufgeregt, dass sie vergessen hat, sich vorzustellen und ihre Tierarztpraxis zu nennen. Die Dame in der Mitte fragte sie höflich:“ Sind sie Nathalie Seiler?“ Nathalie sagte mit unruhiger Stimme:“ Ja, die bin ich!“. „… Und sie kommen von der Kleintierarztpraxis Dr. Sabine Bonnschewski?“ fragte die Dame in der Mitte nochmals. „Ja, da komm ich her!“ sagte Nathalie immer noch aufgeregt. „Dann nehmen sie mal hier Platz!“ sagte der Herr, der auf der linken Seite saß und zeigte mit seiner Hand auf den Stuhl, der vor den drei Prüfern stand.

Nathalie nahm Platz. Die Dame in der Mitte fing an. Sie fragte Nathalie zuerst wegen den Tieren und dann noch Sachen über die Medikamente. Nathalie wurde für einen Moment vor die Tür gesetzt, damit die Prüfer die Ergebnisse kontrollieren und sich einigen, ob Nathalie bestehen sollte oder nicht. Nach 3 Minuten sagte der Mann:“ Kommen sie mal bitte herein!“ Die Dame in der Mitte sagte:“ Ja Frau Seiler, wir möchte Ihnen recht herzlich gratulieren, zur bestandenen Prüfung. Die 3 Prüfer gaben ihr die Hand und Nathalie ging freudestrahlend mit der Bescheinigung raus.

Das hätte sie nie gedacht, es war wirklich Schwierig, vor allem mit den Medikamenten.

Nathalie ging noch mit Maurice zum Grab von Peter. Sie sagte ihrem Vater freudestrahlend: „Papa ich habs geschafft“
Sie blieben eine halbe Stunde dort und zündeten eine Kerze an.

Zwei Monate später am 25.September hatten Maurice und ich unsere Zwischenprüfung in der Berufsschule. Wir waren total aufgeregt und haben tagelang gelernt. Rudi war so lieb und hat uns immer nach der Mittagpause gehen lassen, damit wir lernen konnten. Rudi gab uns immer Tipps zur Zwischenprüfung.
Dann war es soweit um 9.15 Uhr fing es an wir sollten in Raum 45 kommen. Ein Lehrer der Berufsschule sagte zu uns, dass wir den Personalausweis und die Einladung zur Zwischenprüfung auf den Tisch legen sollen, damit man unsere Identität nachprüfen kann.

Die Fragen waren leichter als ich gedacht habe. Um 10.45 Uhr war die Zwischenprüfung beendet. Normalerweise war noch bis 12.30 Uhr Unterricht, aber wir waren so durch den Wind, dass die ganze Klasse sich unterhielt und Spiele gespielt hat.

Zwei Tage später war auch Annabelles Zwischenprüfung. Auch Annabelle war total nervös und aufgeregt. Wir gingen zur selben Berufsschule, weil es eine Schule für Technik und Handel war. Um 9.15 Uhr ging es für Annabelle los. Alle 30 Schüler aus Annabelles Klasse versammelten sich vor dem Raum 45, denn da fand die heutige Zwischenprüfung statt. Sie saßen sich hin und eine stabile Lehrerin übernahm die Aufsicht.

Um 10.45 Uhr war die Zwischenprüfung beendet und die Klasse durfte nach der 4. Stunde nach hause gehen. Annabelle teilte Maurice und mir es noch mit, sie hatte ein mittleres Gefühl. Sie sagte zu uns:“ Es kamen so viele Matheaufgaben drin vor, ich hoffe, das ich es geschafft habe, bin mir aber nicht ganz sicher!“ Ich beruhigte Annabelle und sie ging mit einem ruhigen Gewissen zu ihren Großeltern um unsere Kinder Jonas und Saskia abzuholen.

Annabelles Großeltern haben wirklich viel für uns getan. Sie holten um 12 °° Uhr unseren Sohn Jonas vom Kindergarten ab und warteten, bis Annabelle und ich Feierabend hatten, da Annabelles und meine Eltern Vollzeit arbeiten gingen und wir die Kinder nicht alleine lassen konnten.

Im Oktober fragte Rudi Maurice, welche Sitzgarnitur er sich für den schwarzen Golf vorstellt. Maurice konnte gar nicht glauben, was er da gerade hörte. Maurice sagte:“ Mhmm… für einen schwarzen Golf würde ich graue Sitze besser fänden, die wirken besser zum schwarzen. 14 Tage später kam ein großer Karton in die Werkstatt und Rudi sagte:“ Maurice, pack mal aus… ist für deinen schwarzen“

Maurice wusste gar nicht, wie ihm geschah, er holte sich ein Teppichmesser, schnitt die Klebefolie des Kartons durch und traute seinen Augen kaum: da waren doch tatsächlich graue Golfsitzgarnituren, genau die, die er sich vorgestellt hat. Als Rudi ihm auch noch sagte, das er die einbauen soll freute er sich wie ein kleines Kind. Er liebte den schwarzen Golf jetzt schon genauso, wie Nathalie.

Als er in dem Karton keine Beschreibung fand, musste er die Sitze selber einbauen und ausprobieren wie es ging. Er wusste ja nicht, das Rudi die Anleitungen rausgenommen hat, um ihn auf die Probe zu stellen, ob er es wirklich gut kann. Nach 1 ½ Stunden waren alle Sitze eingebaut. Als Rudi kam und es kontrolliert, entdeckte er einen winzig kleinen Fehler beim einbauen, aber ansonsten war alles fehlerfrei.

Rudi rief mich und gab mir etwas langes, schmales, was wenig wog. Es war in Packpapier eingewickelt und auch von Rudi bekam ich den Arbeitsauftrag, die Dinger anzubringen.

Als ich das Packpapier vorsichtig und behutsam entfernte, traute ich meinen Augen kaum. In der Hand hielt ich zwei nagelneue Nummernschilder auf denen stand: GE – MZ 1605. Ich wunderte mich, warum gerade „MZ“ ? Maurice und ich wussten, das die beiden schönen Golfautos für Rudis Söhne sein sollten, doch warum sollten sie jetzt schon Nummernschilder bekommen? Wäre das nicht etwas früh? fragte ich mich.

Das Anbringen war innerhalb einer viertel Stunde erledigt. Danach kam Rudi und kontrollierte. Ich fragt ihn:“ Rudi, warum steht da MZ? Das Auto ist doch für Moritz gedacht, oder?“ „Ja, natürlich, aber ein P wie Pfeifer gab es nicht mehr“ antwortete er mir. „Und warum 1605?... Moritz hat doch am 4. November Geburtstag!“ fragte ich ihn. „Weil es die 4 und die 11 nicht mehr gab und irgendeine Zahl musste ich ja nehmen“ versicherte er mir.

Zwei Tage danach, bekam auch Maurice, etwas in Packpapier eingewickelt und es sollte es anbringen. In der Hand hielt er ebenfalls 2 Nummernschilder wo drauf stand: GE – MB 1805. Maurice fragt Rudi ebenfalls:“ Wieso MB? Und warum 1805?“ Rudi nahm die gleiche Ausrede wie bei mir und antwortete:“ Die Buchstaben PP waren nicht mehr vorhanden und die Zahlen 7 und 12 waren auch schon weg“ sagte Rudi zu Maurice.

Zwei Wochen später kam ein weiterer Karton mit zwei nagelneuen Sportauspuffen, auch die brachten Maurice und ich an. Über dem Auspuff war ein Klebe-Etikett. Rudi sagte streng zu uns:“ Da dürft ihr auf gar keinen Fall dran gehen, sonst geht der Auspuff kaputt… und ich sehe wenn ihr dran knibbelt!“ warnte er uns vor.

Maurice und ich hielten uns dran und es war sehr schwer für uns, die Finger vom Klebe-Etikett zu lassen. Wir fragen uns, was da drunter ist. Ist es das Preisschild? Oder eine Eingravierung? Wir wussten es nicht, wir konnten nur Rätseln.

Dann war der große Tag gekommen. Maurice und ich bekamen unsere Führerscheine. Wir freuten uns wahnsinnig und konnten es bis heute noch nicht fassen. Wir durften sogar mit den Golfautos fahren. Rudi sagte, wir sollen ein Gefühl dafür bekommen.

Eine Woche später bekam Annabelle die Ergebnisse ihrer Zwischenprüfung. Sie hatte gemischte Gefühle. Als sie zitternd den Brief aufmachte freute sie sich, sie hatte nur eine vier. Sie vermutete eine fünf, wegen der vielen Matheaufgaben.

Weihnachten feierten wir bei Annabelle und ihrer Familie. Annabelle und ich bekamen Geld für uns und die Kinder. Maurice bekam von seinen Eltern auch Geld, da er sich sonst nichts wünschte. Jonas und Saskia wurden wieder überhäuft mit Spielzeug und Kleidung.

Den ersten Weihnachtsfeiertag lud uns Agathe ein. Nach dem Essen sind wir dann zum Grab gegangen und haben auch Peter „Fröhliche Weihnachten“ gewünscht. Am zweiten Weihnachtsfeiertag gingen wir zu Marlon, Mariella und den Kindern. Marlon sagte zu uns:“ Ab morgen werden wir für 3 Tage nach Arizona fliegen, Henry hat uns eingeladen“

Henry freute sich sehr über seine Enkelkinder und unternahm viel mit ihnen.

Im Sommer darauf, wo Maurice, Nathalie, Annabelle und ich 24 wurden, bestanden wir unsere Kfz – Prüfung.
Am nächsten Tag sagte Rudi zu uns:“ Ja, erst mal herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung, als Dankeschön, das ihr 2 Jahre lang meine Auszubildenden wart und als Lob, das ihr die Prüfung bestanden habt, möchte ich euch etwas schenken. Ihr wisst wahrscheinlich schon, welches Geschenk es ist, denn lange konnte ich es ja nicht mehr geheim halten. Er legte seine Arme um unsere Schultern und ging zu uns in die alte, verfallene Scheune. Er machte die Tür auf und wir standen vor unseren beiden Golfautos. Ich möchte euch, diese beiden schönen Autos schenken. Ich weiß, das ihr auf sie gut aufpassen würde.

Maurice und ich konnten nicht glauben, was Rudi uns da gerade sagte. Er schenkte uns gerade 33.000 Euro und hatte kein schlechtes Gewissen dabei. Wir fielen ihm beide um den Hals und wurden total zittrig vor Freude und Aufregung.

Rudi ging zum Auspuff der beiden Golfs hin und entfernte behutsam das Klebe-Etikett. Auf meinem Auspuff stand in geschwungener Schrift: Mark. Es war eine Eingravierung, die sicherlich nicht billig war. Er ging mit Maurice zum Auspuff des anderen Golfautos und löste auch da das Etikett vorsichtig ab. Auch da stand in geschwungener Schrift: Maurice. Es war auch eine Eingravierung. Kerstin, Moritz und Phillip nahmen uns auch in den Arm und freuten sich mit uns.

Rudi sagte: „ Und ich habe noch ein kleines Geschenk für euch. Wenn ihr möchtet, kann ich euch übernehmen, ich würde mich sehr freuen.“ Sagte Rudi zu uns beiden. Wir trauten unseren Ohren kaum, heute muss unser Glückstag gewesen sein. Zwei super tolle Geschenke auf einmal. Wir unterschrieben schnell den Arbeitsvertrag und fuhren mit unseren Autos vom Hof.

Wir fuhren mit unseren neuen Autos zu unseren Eltern um sie ihnen zu zeigen. Meine und Maurice Eltern kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie wussten, dass Rudi und Kerstin uns ins Herz geschlossen haben, aber das sie uns die beiden Golfautos geschenkt haben, die 66.000 Euro zusammen wert sind, das hätten sie nicht geglaubt.
 
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