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5 Seiten

Syntrix - Kapitel 5

Romane/Serien · Fantastisches
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Zweite Begegnung

Hikari bewegte sich zielstrebig in Richtung der Yamaka–Grundschule. Sie wusste noch nicht, was sie vorhatte, sie wusste nur, dass sie auch etwas bewirken wollte.
Als sie den Schulhof betrat, verlangsamten sich ihre Schritte, doch sie blieb nicht stehen. ´Merkwürdig…Ich spüre sie nicht. Wo ist sie?´
Das Mädchen ließ ihren Blick über das Gebäude gleiten. Sie wollte nicht hineingehen. Es war niemand hier und sie war allein. Als sie gestern hier gewesen waren, hatte alles viel bedrohlicher gewirkt. Offenbar war das Kuroi Kikon jetzt nicht mehr so aufgewühlt. Aber obwohl sie so nah war, spürte sie rein gar nichts. Entweder es unterdrückte seine Aura oder…ja, oder es war nicht mehr hier. Aber das wäre ziemlich untypisch für diese Wesen. Normalerweise blieben die Seelen an Orten mit denen sie eine starke Erinnerung verband. „Ich würde zu gerne wissen, warum Mina in dem alten Klassenzimmer war…und nicht zu Hause.“, fragte sich Hikari laut.

„Was sollte dich das angehen?“

„Wa-?“ Hikari fuhr herum. Hinter ihr stand das Kuroi Kikon, ohne, das irgendeine Aura von ihm ausging.
„Mina!“ Ihre Stimme zitterte leicht. ´Ich habe keine Angst! Jetzt nicht! Ich kann ja später Angst haben!´, dachte sie krampfhaft.
„Woher kennst du meinen Namen? Wer bist du eigentlich, dass du dich einmischst? Wieso traust du dich noch einmal her?“ , fragte das Kuroi Kikon weiter.
Jetzt, im Licht konnte man das Mädchen besser sehen, als in dem dunklen Klassenzimmer. Sie hatte wirklich schwarze Haare und große braune Augen.
Hikari konnte jetzt Schmutz und kleine Verletzungen auf ihrer Haut erkennen. Und das Blut.
Schließlich war das Mädchen nicht einfach tot umgefallen. Sie wurde von einem außer Kontrolle geratenen Ama Choroui umgebracht.
Getrocknetes Blut klebte auf ihrem Gesicht. Auf ihrem Kleid war in Bauchhöhe ein großer Blutfleck zu sehen.
„Mina…Ich…Ich will dir helfen!“ Hikari fühlte sich hilflos. Vor ihr stand der Geist eines kleinen Mädchens. Es hatte furchtbare Dinge erlebt, die sie sich nicht einmal vorstellen könnte, wenn sie es nicht selbst gesehen hätte. Sie wusste nicht warum, aber sie wollte Mina helfen.
„Was verstehst du schon? Du hättest dir vor Angst ja fast in die Hosen gemacht!!! Und so was will mir helfen?“ Das Gesicht des Mädchen verzerrte sich vor Wut.
„Verschwinde!! Hau ab! Ich brauche keine Hilfe!!!“ brüllte sie.
´Nein, ich kann wieder nichts machen…!!!` Hikari sah wie sich das Mädchen umdrehte. „Warte…! Mina!“
Sie stolperte vor und nahm das Mädchen aus Reflex in den Arm. Es war einfach nur eine beschützende Geste, ohne nachzudenken.
Für einen kleinen Moment spürte man wieder die beklommene Aura des Kuroi Kikons, dann hatte es sich wieder im Griff und riss sich los.
Es verschwand, ohne ein Weiteres Wort zu sagen.
„Mina…“ Hikari saß nutzlos auf dem Boden und starrte auf die Stelle, wo das Mädchen gerade verschwunden war.


Aoku saß ruhelos auf ihrem Bett. Rai hatte erklärt, dass sie die Zeit ja nicht einmal genau festgelegt hatten, Hikari sicher gleich kommen würde und sie sich keine Sorgen machen solle. Damit hatte er sich in seine Ecke verzogen und weitergedöst.
Doch sie machte sich nicht nur um Hikari Sorgen. Die Stimmen ihrer Eltern hallten in ihrem Kopf.
>Bei Ausübung der Pflicht sind wir Maschinen, Aoku.<
>Nicht weinen, Aoku. Zeige keine Emotionen.<
>Aoku, wenn du jetzt weinst, wirst du sterben.<
>Vergiss sie, Aoku.<
´Nein. Ich habe die Vergangenheit weggesperrt. Doch die Kiste war undicht. Deshalb konnte ich nicht in das Haus gehen. Ich werde das Loch verschließen.´

„Aoku! Ich bin zurück! Hörst du nicht? …Aoku?“ Aoku blickte auf.
„Hikari…!!! Wo warst du? Ich habe das Haus gefunden.“
Hikari musterte sie kurz besorgt. „Du hattest also die richtige Adresse?! Nachdem meine beiden falsch waren, bin ich nochmal zur Schule gegangen und habe dort Mina getroffen.“
„Du hast was? Du bist allein zur Yamaka-Grundschule gegangen??“, wollte Rai nun auch interessiert wissen.
„Aber Hikari! Du kannst doch nicht einfach auf eigene Faust losgehen! Das ist gefährlich! Außerdem bekommst du Ärger!“
„Nicht, wenn du es nicht verrätst, Aoku.“, warf Rai ein. „Jetzt ist es eh zu spät, also erzähl.“
Und Hikari erzählte von ihrem Zusammenstoß mit Mina.
Aoku horchte auf: „Als du sie umarmt hast, konntest du für einen kurzen Moment ihre Aura wieder spüren!? Also kann sie, wenn sie sich konzentriert, ihre Aura verbergen…Das ist wichtig, wir müssen Chimiko Bericht erstatten!“ Also gingen die Drei zu Chimikos Zimmer, das gleichzeitig als ihr Büro funktionierte.

Daraufhin sagte Chimiko erstmal gar nichts. Sie schien in Gedanken:´Also, eigentlich müsste ich das überprüfen lassen…Normalerweise sind Joran (die Wesen vom Planeten Byakura, die die toten Seelen besetzen, woraufhin diese zu Kuroi Kikon werden) nicht stark genug um ihre Auren zu unterdrücken…aber ich habe im Moment keine freien Leute. Eine Einheit weiter östlich hat um Unterstützung gebeten und außerdem gibt es eine Meldung über eine Schnellvermehrung von Ama Choroui in Zukan…Aber, wenn der Rat erfährt das ich so ein Phänomen ignoriert habe, gibt es Ärger…Ach, egal, was der Rat nicht weiß, macht ihn nicht heiß…oder so ähnlich´, dachte das Oberhaupt der Einheit.
„Ähm, Chimiko?“, fragte Hikari vorsichtig.
„Hä? Ah ja also, ihr solltet das im Auge behalten! Und nun geht und stellt weitere Nachforschungen an!“ sagte Chimiko schnell und lächelte.
„Also, eigentlich brauchen wir noch ein Medizinteam für das Haus.“, erinnerte sie Hikari.
„Welches Haus?“
„Wir haben das Haus, in dem das Kuroi Kikon gelebt hat gefunden. Nach Hitomis Informationen liegt dort eine tote Frau, außerdem wahrscheinlich noch die Leiche ihres Mannes.“, erklärte Rai genervt.
´Ach stimmt ja, wenn Ama Choroui nicht rechtzeitig ausgetrieben werden, kommt es zu einem „Ausbruch“ und danach verlässt der Dämon den Körper, nimmt die Lebensenergie allerdings mit.´, fiel es Chimiko wieder ein.
„Ja, gut, ich werde Mika Bescheid sagen, sie soll ein paar ihrer Schützlinge schicken, ich lasse euch dann eine Nachricht zukommen, wenn das Haus für weitere Untersuchungen frei ist.“, meinte sie und entließ die drei.

Aoku war währenddessen seltsam still gewesen. Den anderen Beiden war das nicht weiter aufgefallen, sie redete auch sonst nicht übermäßig fiel, außer vielleicht in Hikaris Gegenwart. Sie waren schließlich beste Freundinnen.
´Chimiko hat gar nichts dazu gesagt, dass ich das Haus nicht betreten habe. Ob sie etwas weiß? Dabei kommt sie mir ziemlich unsensibel vor. Vielleicht hat Hitomi mit ihr gesprochen.´
Aoku hatte zwar auch mit ihr nie über ihre Vergangenheit gesprochen, aber es war allgemein bekannt das Hitomi alles wusste.
Sie sah äußerlich zwar aus wie ein neunjähriges Mädchen mit blauen Haaren. Aber in ihren schwarzen Augen konnte man ein weit höheres Alter ablesen. Viele erzählten sich, dass sie noch aus der Zeit der Entstehung der Parallelwelt stamme und wegen einer schrecklichen Tat vom Rat in einen Kinderkörper verbannt wurde. Es gab auch Gerüchte darüber, das sie eine Reinkarnation einer der ersten Syntrix auf dem Planeten sei. Niemand wusste es genau. Zudem hatte sie ein besonderes Talent für Telepathie, was unter den Syntrix nur sehr selten war. Hitomi war eine äußerst rätselhafte Person.
Aoku machte sich noch immer Vorwürfe.
´Was ist nur in mich gefahren? Ich habe mich wie ein kleines Kind benommen.
Dabei habe ich Mutter versprochen, nicht zu weinen.
Dabei habe ich Vater versprochen, stark zu werden.´
Entschlossen, sich zu bessern, ging sie mit ihren Teamkameraden zurück auf ihr Zimmer.

„Und was machen wir jetzt die ganze Zeit?“, maulte Hikari. Sie saß auf der Fensterbank .
„Wofür brauchen wir ein Medic-Team? Das bringt nur Wartezeit mit sich.“
Aoku lächelte. Das waren typisch Hikari und Rai. Und weil sie nichts Besseres zu tun hatte, fing sie an, Hausaufgaben zu machen.
Das fand sie immer wieder komisch. Sie kämpfte gegen Dämonen und andere Monster und musste sie in ihrer Freizeit mit Schularbeiten rumschlagen.
´Die sind dann die andere Art Kampf´, dachte sie und grinste.
Hikari schaute sie ungläubig an: „Du kannst doch jetzt nicht Hausaufgaben machen!“ Kopfschüttelnd widmete sie sich ihren Zeichnungen. Zeichnen war Hikaris Leidenschaft. Sie hatte schon bei vielen Wettbewerben mitgemacht und den Ein oder Anderen Preis gewonnen.
Auch Rai ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Schlafen.
So warteten die drei Syntrix auf eine Nachricht des Medizinteams.

Chimiko rief Mika Hanyo, die Leiterin der medizinischen Abteilung zu sich. Sie ließ nicht lange auf sich warten.
„Chimiko?“
„Mika, ich brauche ein Medic-Team zum Kuroi Kikon Haus. Du weißt doch sicher, der Fall in der Yamaka-Grundschule. Es ist Moriyaweg 23, darin befinden sich voraussichtlich die Leichen der Eltern.“
„Kein Problem!“ Das schwarzhaarige Mädchen wollte schon gehen, als sie sich noch einmal umdrehte.
„Chi, ich weiß du hast viel Arbeit, aber du musst zusehen, jeder Mission genug Gewicht zuzuteilen.“, meinte sie.
Das war typisch ihre Freundin. Sorgte sich um sie, aber anstatt irgendetwas Aufmunterndes zu sagen, kam sie mit so einem Rätselspruch daher.
´Na toll und was sollte das jetzt heißen???´, fragte sich Chimiko und wandte sich seufzend wieder ihren Unterlagen zu.

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Danke fürs Durchlesen!
LG Itoe
 
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