20


1 Seiten

Mordverdacht

Nachdenkliches · Poetisches
Mordverdacht

Es schreit nicht mehr.
Es sieht den Schmetterling nicht mehr.
Es weiß nun was wir sind.
Weiß nicht warum wir sind.

Es hat Alles entdeckt.
Es hat Alles berechnet.
Es sieht über Alles hinweg.
Übersieht das Meiste.

Es ist dabei vergangen.
Es hat sich im Grau verloren.
Es ist ins Unbedeutende abgerutscht.
Hast du dabei zugesehn?

Oder wo warst du als das Kind in dir starb?
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Wow, wirklich genial. Toll geschrieben, deine Worte regen zum Nachdenken an.

Julia (20.06.2009)

Sehr schöne Worte...
Für mich geht es auch eineutig darum, dass man aufhört Kind zu sein.


gedanke.in.ketten (10.05.2009)

Ich finde es auch richtig gut. Nur habe ich auch zuerst an Abtreibung gedacht (Liegt vllt an dem Titel "Mordverdacht"), aber dadurch hat der Text natürlich nicht besonders viel Sinn gemacht.^^

Tintenkleckschen (24.04.2009)

hallo, sternsucher, vielleicht habe ich mir mein kind bewahrt und es deshalb nicht auf anhieb verstanden.
grüß dich


rosmarin (23.04.2009)

danke für die postiven bewertungen , ja so in der art hab ichs mir gedacht...es geht darum dass man mit dem älter werden verlernt kind zu sein...und das man es zulässt. während kinder auf schritt und tritt sich an den kleinigkeiten des lebens erfreuen und auch den unspektakulärsten schmetterling bewundern fällt uns das nicht mehr auf wenn wir durch den alltag gehn.
deshalb sollte man sich sein kind im inneren bewahren solange man kann.


sternsucher (23.04.2009)

danke für eure sichtweisen, jetzt ist es mir klar, das kind in uns ist getötet worden. ich habe es als abtreibung gelesen. so gefällt es mir viel besser, ich kann es nachvollziehen.
gruß von


rosmarin (23.04.2009)

Würde ich auch so sehen. Das Kind durfte nicht Kind sein. Man hat das Kind in ihm ermordet. Es sieht den Schmetterling schon lange nicht mehr. Gefällt mir sehr.

Petra (23.04.2009)

Also, ich sehe diesen Text ganz anders. Für mich geht es hier nicht um Reinkarnation, sondern eher um eine kaum gelebte Kindheit.
"Es" schreit nicht mehr...
Benimmt sich also schon früh, wie ein stiller in sich gekehrter Erwachsener. Das kann unseren Kindern, eingebetet in Beton, wirklich schon sehr früh passieren, dass sie nur funktionieren und möglichst leise sein sollen. Ist das vielleicht der Grund, dass sich Jugendliche immer früher der Trunksucht hingeben? Wer nie Kind sein durfte...hat sich im Grau verloren.....und darum auch Sternsuchers letzter Satz: Wo warst du, als das Kind in dir starb?
Was für mich so ähnlich klingt wie: Lass dir deine Kindheit nicht wegnehmen.


Jochen (23.04.2009)

hallo, sternsucher, es ist zwar ein sehr trauriges thema, aber irgendwie kann ich den text so nicht nachvollziehen oder gar trauer empfinden, denn wer das jetzt nicht erlebt hat, kann auch nichts von ihm wissen. solltest du aber auf reinkarnation anspielen, wissen wir auch davon nichts. unsere erinnerungen bestehen aus gelebtem leben.
gruß von


rosmarin (23.04.2009)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De