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2 Seiten

Sinnlos

Trauriges · Kurzgeschichten
© Mirella
Der kalte Wind umspielte ihren Körper und ihr Haar wurde von ihm verweht. Die großen leeren Augen waren auf die sich brechenden Wellen fixiert. Keine Tränen, keine Schreie. Doch sie war am Ende. Er ging, er würde nie wieder kommen, nie mehr. Dieser Gedanke zerriss sie innerlich, doch er war wahr! Er hatte beim Abschied gesagt er würde sicherlich bei dem Kampf sterben. Würde sie es zulassen? Doch wie sollte sie es verhindern. Und sie konnte ihm nicht mal sagen, was sie für ihn empfand. Er war einfach verschwunden.
Sie wollte nicht dass er geht, denn das erste Mal in ihrem jungen Leben war sie richtig glücklich. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch haben sich in kleine Monster verwandelt, die nun schmerzhaft an ihrem Herzen nagten. Doch wen würde es interessieren?
So stand sie da auf der Klippe und tat nichts. So sinnlos. So hilflos. So nutzlos.
Die beißende Kälte spürte sie nicht mehr nur noch die große, schmerzhafte Leere. Sie hatte ihren Engel gefunden und verloren. Er hatte Angst, dass ihr etwas passieren würde, doch wer beschütze sie nun, wo ihr Schutzengel ihre Seite verlassen hatte, nie mehr wiederkehren würde? Niemand. Sie war alleine. So schutzlos. So wehrlos. So kraftlos. Alleine.
Würde sie denn je kämpfen wollen? Wofür denn? Nichts gab es in ihrem Leben mehr, das einen Sinn darstellte. Er war fort und hat ihre Seele mitgenommen. Würde sie sich dem Tot verweigern? Hat er denn nichts verstanden? Wusste er nicht, dass sie stirbt, wenn er fort geht? Innerlich stirbt? Das die große Leere beginnen würde sie aufzufressen? Wusste er nicht, dass sie ihn liebt? Ihn braucht? Hatte er sie nicht verstanden? Und doch war es die Wahrheit. Ein sinnloser Kampf um nichts sollte es werden? Wofür dann? Nun war sie leer. So Ratlos. So Mutlos. So bewusstlos. Leer.
Warum ohne ihn weiter leben? Warum stark sein? Wenn sie ihn verloren hatte hatte sie sich selbst verloren.
Sie wollte nicht tot sein.
Da war es. Ein Glitzern in ihren großen, braunen Augen.
Ein innerer Drang.
Die heiße Träne floss über ihre Wange.
Sie schmeckte das Salz.
Und dann schrie sie, schrie so laut sie nur konnte. Er sollte sie hören. Er sollte es vernehmen und verstehen.
Sie schrie es in die kalte Nacht aufs Meer hinaus zum Himmel.
Ein Satz der die ganze Welt zum Erzittern brachte.
Ein Satz der ihr die letzte Kraft raubte.
„ICH LIEBE DICH!“
Stille.
Nur die kalte Nacht und ihr höhnischer Wind.
Dieses hilflose Kind umhüllt von schweigsamer Dunkelheit.
Und nur der Wind der mit ihr sprach.
So herzlos. So lieblos. So sinnlos.
 
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Kommentare  

Traurig und bewegend. Schöner Schreibstil. Du vermittelst Gefühle und atmosphäre gekonnt.

Julia (20.06.2009)

Schöner kleiner Text. Gefällt auch mir.

Jochen (17.06.2009)

Nicht schlecht. Sehr mitreißend und gefühlvoll geschrieben.

Petra (17.06.2009)

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