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Wenn aus Freundschaft - Liebe wird II

Romane/Serien · Romantisches
- ER -

Ich war der Meinung ich habe IHN vergessen.
Er spukte zwar immer noch in meinem Kopf herum, aber es tat nicht mehr so weh an IHN zu denken.
Es war auszuhalten.

Ich konnte wieder weg gehen und mich auf andere Dinge als IHN konzentrieren.


Der Freund einer Freundin wurde 18 und hat das gefeiert, ich war auch eingeladen.
Dieser Freundeskreis hatte keinen Bezug in irgendeiner Art und Weise, mit IHM.
Das war wahrscheinlich auch der Grund dafür, warum ich mich so sehr mit "Anderen" angefreundet habe.

Die Feier:
Die Freundin des Geburtstags"kindes" und ich waren da und ein paar andere Leute, die ich mochte oder auch nicht mochte.

Rein aus einer Laune heraus habe ich mir alle männliche Personen die an diesem Abend herumliefen betrachtet und mir gedanklich ausgemalt, wer von ihnen in Frage kommen könnte, mein "Nächster" zu sein.

Die Wahl fiel auf 'ihn'.

Zuvor hatte meine Freundin erzählt, dass 'er' wieder eine Freundin hat, die keiner kennt und es wahrscheinlich keine "richtige" Beziehung war.


'Er' hatte mir oft in einem Chatroom gemailt, aber große Beachtung schenkte ich 'ihm' nie. Wir waren trotzdem irgendwie Freunde.

Bis zu dieser Geburtstagsfeier.

Da ich eine Woche zu vor auf einer anderen Party war, hatte ich den Appetit auf Alkohol mehr als nicht verspürt.
Ich war also nicht betrunken, geschweige denn angetrunken.

Immer wieder hielt ich Ausschau nach 'ihm'…
zu späterer Stunde war er nicht mehr zu sehen.

Da ich meiner Freundin nicht auf die Nase binden wollte, dass ich 'ihn' sehen wollte, machte ich unauffällige Andeutungen, ob wir nicht mal ein wenig rumlaufen wollen.
Sie verneinte meine Frage. Leider.

Später dann unterhielt ich mich mit einem anderen gemeinsamen Freund, er war angetrunken und philosophierte vor sich hin über Gott und die Welt.
Ich nutzte die Gelegenheit und lief mit dem Freund herum und wen fanden wir (oh Wunder) – 'ihn'.

Wir haben uns unterhalten, zu dritt, der andere war ja auch noch da…


Mir war nicht gut, nachdem mich jemand überredet hatte einen Schluck zu trinken und mir allein schon beim Gedanke daran schlecht wurde, deshalb habe ich mich hingesetzt, die beiden auch.
'Er' saß neben mir.
Dann stand 'er‘ auf… telefonierte höchstens fünf Minuten mit seiner "Freundin" (weil sie ihm die ganze Zeit SMS geschrieben hatte, er soll sich doch mal melden), hielt sie mir sogar ans Ohr, aber zu mehr als einem "hallo" hat es von meiner Seite aus nicht gereicht.
Ich sah sie da schon als Konkurrenz an.

'Er' setzte sich wieder neben mich… redete mit mir eine Weile und ich habe ihm erklärt, dass mir übel ist, wegen der letzten Feier.

'Er' legte seinen Arm um mich… ein Kribbeln ging durch meinen ganzen Körper, angefangen in meiner Nase bis hinunter zu den Zehen!
Es fühlte sich gut an.
Er war angetrunken, aber nicht so, dass man sagen könnte, er wusste nicht, was er tut.
Langsam aber sicher war der größte Teil der männlichen Besatzung betrunken, außer ein paar Ausnahmen, darunter 'er'.

'Er' war mittlerweile wieder so gut wie vollständig nüchtern.

Meine Freundin kam völlig aufgelöst zu mir und erzählte mir, dass sie sich fürchterlich mit ihrem Freund gestritten hat und er weg gelaufen ist und sie ihn nirgendwo finden würde.
Sie war meine Freundin und so sehr ich 'seine' Nähe im Moment auch genossen habe, ich half ihr ihren Freund zu suchen.

Was ich nicht gleich gemerkt habe, 'er' ging uns nach und hielt auf einmal meine Hand!
Ich hätte meine Hand einfach weg ziehen können, habe es aber nicht getan. Warum?
Ich weiß es nicht.

Meine Freundin hatte es zwar gesehen, hatte aber im Moment ganz andere Probleme als nachzufragen, wieso 'er' meine Hand hält.
Wir fanden ihren Freund und haben sie alleine gelassen, damit sie sich versöhnen konnten, was sie auch getan haben, zum Glück.

'Er' und ich haben die ganze Zeit über nicht wirklich viel geredet, nicht über das, was da gerade passierte, mit 'ihm' und mir.

Der andere Freund von uns kam wieder und war aufgebracht (er hatte einfach nur zu viel getrunken) und erzählte Sachen aus seinem Leben, die einen leicht depressiven Touch hatten.
Er wollte mit mir alleine reden, 'er' war trotzdem immer in der Nähe.
Als der andere fertig war mir sein Leben und seine Sorgen zu verkünden, kam 'er' wieder und nahm mich in den Arm… 'er' umarmte mich von hinten und hielt mich fest… dieses Gefühl… so unbeschreiblich… ich wusste nicht warum ich es zu ließ, ich wusste nicht, warum 'er' es tat, ich wollte nur, dass es nie wieder aufhört!

Wir haben uns dann wieder zu den anderen gesellt und uns um das Lagerfeuer gesetzt, ich immer bei 'ihm' und 'er' immer bei mir.

'Wir' hielten Händchen, ich legte meinen Kopf auf 'seine' Schulter, 'er' streichelte mein Bein und nahm mich in den Arm.

Keinen hat es wirklich interessiert, sie haben wohl gedacht wir wären auch betrunken und würden am nächsten Tag sowieso nichts mehr von einander wissen wollen.

(Ich wusste auch nicht so recht was das eigentlich sollte... ich habe am Tag zuvor noch mit meiner besten Freudin über IHN gesprochen und ihr erzählt, dass ich trotzdem noch oft an IHN denken muss.)

Wir haben die ganze Nacht nicht geschlafen und ich habe mich irgendwann zu meiner Freundin gelegt, die auf irgendeiner Matratze lag mit Schlafsack und Decken.
Dann war Morgen.

'Er' musste gehen…
Ich wollte nicht, dass 'er' geht!
'Er' ging.

Am Abend, nachdem ich reichlich geschlafen hatte, ging ich an meinen PC und in den Chatroom, in dem ich oft war.
'Er' auch.
'Er' war online.
'Er' schrieb mir.

Es ging bestimmt eine ganze Woche so, dass wir am Morgen angefangen haben zu schreiben und erst spät am Abend damit aufgehört haben. Es gab kaum Pausen zwischen unseren Unterhaltungen.

Ich wusste nicht ob das alles richtig war, ich habe 'ihm' möglicherweise falsche Hoffnungen gemacht und war vielleicht kein Stück besser als der, der mich so sehr verletzt hat.
Erst dachte ich, ich wollte mich einfach nur von dieser riesen Enttäuschung ablenken, aber auf einmal war 'er' mir nicht mehr egal und ich freute mich jeden Tag mehr darauf wieder was von 'ihm' zu hören...

Wir verstanden uns immer besser und ich sehnte mich immer mehr danach, dass 'er' mich wieder in seinen Arm nahm.

Ich habe 'ihm' OHNE Hintergedanken von einem neuen Film, den ich mir auf DVD gekauft habe erzählt und ihm Ausschnitte daraus beschrieben.
'Er' meinte, wir könnten ihn doch mal bei Gelegenheit zusammen anschauen.

Einen Abend später – als wir wieder schrieben – fragte 'er' ob er nicht heute vorbei kommen könnte und wir zusammen den besagten Film ansehen wollen.

Meine Eltern: im Urlaub.
Mein Bruder: auf einer Geburtstagsfeier.
Ich: allein daheim.

'Er' kam also.

Wir hatten verabredet, dass er mich auf meinem Handy anklingelt, dass ich ihm die Tür öffnete.

Zuvor gab es natürlich jede Menge zu tun:
Duschen, schminken, aufräumen, mit meiner Freundin telefonieren, ihr erzählen, dass er kommt usw.

Alles war "perfekt", ich sah gut aus, aber nicht zu overdressed.

Ich hörte wie er kam, stellte mich in die Nähe der Haustür um abzuwarten, wann er mich anklingelte.
Ich hielt mein Handy in der Hand und starrte auf das Display!
(Mein Handy war natürlich auf leise gestellt und ich stand so, dass man nicht sehen konnte, dass ich unmittelbar neben der Tür stehe)
Mein Handy klingelte nicht.

Die Hausklingel ging!

Ich wollte sofort an die Tür stürmen und ihm um den Hals fallen – aber wartete ein paar Sekunden bis ich die Tür öffnete.
Er sollte auf keinen Fall den Eindruck bekommen ich wäre "verrückt nach ihm".

Obwohl ich es bereits war.

Zusammen waren wir nicht.
Er und so gut wie alle Freunde um uns herum, erkundigten sich zwar fast täglich danach, was denn nun zwischen uns ist, aber es war nichts.
Noch nicht, ich ließ ihn warten.

Meine Angst vor einer weiteren Enttäuschung wie bei IHM wollte ich nicht noch einmal erleben.
Ich hätte es nicht verkraftet.
Ich wollte mir erst ganz sicher sein.

Ich öffnete also die Tür.
"Hallo" – "Hi"
Wir gingen in mein Zimmer.
"Möchtest du was trinken?" "Später vielleicht, danke."

Ich machte die DVD an.
Wir setzten uns auf mein Bett
(mein Zimmer ist nicht wirklich groß für eine Couch oder eine andere Sitzmöglichkeit).

Ich war total innerlich verkrampft und wusste überhaupt nicht, was ich tun soll.
Ich schaute einfach gerade aus auf den Fernseher und erzählte ab und zu ein paar Dinge über den Film.

"Nimm mich in den Arm!!"
"Mach, dass es mir wieder so entsetzlich gut geht wie letztes Wochenende!"

Dachte ich.
Sagte ich aber nicht.

Er lag irgendwie auch sehr komisch da, halb sitzen, halb liegen… er rutschte ein wenig näher zu mir und lehnte seinen Kopf ein bisschen auf meine Schulter und ich merkte wie er mich immer ansah… es waren Blicke wie
"schau mich doch bitte an" "küss mich"

Ich war verliebt.
Er auch.

Ich drehte mich zu ihm hin und grinste nett.
Er sah soooo gut aus!

Er streckte seinen Kopf in die Richtung von meinem und streckte mir seine Lippen entgegen

(90% des Weges zum Kuss soll der Mann machen – die übrigen 10% die Frau – soweit sie das überhaupt will „Hitch – der Datedoctor“)

Ich wollte es!

Seine Lippen berührten zum aller ersten Mal seit "das" mit uns angefangen hat meine und ich wollte für den Rest meines Lebens so liegen/sitzen/was auch immer!

Wir unterhielten uns den Rest des Abends noch sehr gut und lagen uns in den Armen und hielten uns fest und genossen das Beisammensein.

Er hatte sich längst von seiner „Freundin“ die gar keine wirkliche "Freundin" war, eher so eine Art Kindergartenbeziehung, getrennt.

Ich habe ihm auch schon von meinen Narben am Arm erzählt, weil das bis dahin eine meiner größten Sorgen war, dass er mich deswegen abstoßend oder "krank" finden würde…
seine Antwort:
"Ich Liebe Dich so wie Du bist!"

Mir kam alles wie im Märchen vor, zu schön um wahr zu sein!
Vor allem nach so einer entsetzlichen Enttäuschung wie bei IHM!
Ich habe gedacht ich sei nie wieder fähig solche Gefühle zuzulassen und hatte die Männerwelt innerlich aus meinem Leben verbannt,
aber dann kam 'ER'.

Ich war nicht allein, ich war mit 'ihm'.
Zusammen.
So wurde aus Freundschaft - Liebe,
glückliche Liebe.
 
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Kommentare  

Als Gejammere würde ich meinen ersten Teil nicht unbedingt bezeichnen, aber es gibt eben Menschen die Dinge so auffassen und andere, die es anders auffassen. Kein Problem (:

Mein nächster Text ist auch schon geschrieben und bestimmt bald da (:


Lea Martin (16.11.2009)

Gefällt mir besser als der erste Teil. Du beschreibst hier eine ganze Menge. Es passiert so Einiges. Das ist nicht nur ein "Gejammere", sondern die sehr lebendige Beschreibung des Beginns einer schüchternen jungen Liebe. Wirklich gut geworden. Hat mir gefallen. Wann kommt dein nächster Text? :))

Petra (09.11.2009)

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