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Persönliche Hölle

Nachdenkliches · Poetisches · Herbst/Halloween
Jeder Mensch hat seine persönliche Hölle,
einen dunklen Platz für finstere Geheimnisse.
Meine Privathölle ist die Stadt in der ich lebe.

Gleichgültig und kalt liegt sie vor mir.
Ich fröstele, wenn ich daran denke, die Grenze zu überschreiten.
Die Grenze zwischen dem Hier und der Stadt.

Irgend etwas aber hat sich geändert.
Unmerklich.
Die Stadt – so scheint es – weiß, dass ich sie hasse.

Ich sitze auf dem Friedhof.
Die Toten sind meine Freunde.
Sie hören mir zu und widersprechen nicht.
Hier fühle ich mich sicher vor der Stadt, die mit ihren toten,blinden Fensteraugen auf mich starrt.

Nebel steigt auf und formt sich zu seltsamen Gestalten.
Ich begrüße sie und lade sie ein zu mir auf meine Bank.
Hier bin ich zu Hause.

Seit Wochen finde ich trost im Alkohol.
Er mimmt mir die Angst ein wenig.
Trotzdem weiss ich, daß alle gegen mich sind und auf mich lauern.

Deswegen bin ich hier bei meinen Freunden.
Sie verlangen nichts von mir...
Sanft schmiegen sich mir ihre Stimmen ins Ohr.
„Bleib bei uns. Hier bist Du sicher ...“

Langsam schlief er ein.
Er hatte es geschafft.
Niemand konnte ihm mehr etwas tun.

Der Frost der späten Novembernacht hatte ihn Heim zu seinen Freunden geholt...
 
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Kommentare  

Toll! Gefällt mir sehr gut!

Siebensteins Traum (21.12.2009)

Sehr gefühlvoll!

Sven Jaelin (11.12.2009)

Hallo Petra!
Ich finde Deine Interpretation des Textes recht interessant.An diese Sichtweise dachte ich eigentlich gar nicht. Aber find ich gut. Danke.
Gruß B. Brüllmückel


Bernhard Brüllmückel (10.12.2009)

Das Bild ist übrigens auch toll. Passt für diese Jahreszeit.

Petra (09.12.2009)

Ach, ist das traurig, aber gelungen. Ein Mensch der sich in der Stadt nicht zurecht findet. Ein Obachloser wohl, den die Menschen vergessen haben und der sich deswegen nicht bei ihnen zu Hause fühlt. Kleine Geschichte die trotz weniger Worte viel erzählt.

Petra (09.12.2009)

Danke für die Blumen.Ich hatte schon befürchtet es würde langsam zu morbide werden,was ich da so schreibe...
Gruß B. Brüllmückel


Bernhard Brüllmückel (02.12.2009)

Hallo Bernhard...absolut fantastisch...ja ja die Städte..sind unser aller Feind...suche mal irgend wo in der Fußgängerzone Würmer, die über weiches Moos schleichen...Richtig,findet manfrau nur noch auf den Friedhöfen...du hast diese Stimmund genial zum Leser transportiert...
MEHR DAVON ...beste grüße ..Duluoz


Jürgen Hellweg (02.12.2009)

sehr düster, und mit hintergrund geschrieben. ich finde es gut!

Marcus Itzerott (02.12.2009)

sehr düster, und mit hintergrund geschrieben. ich finde es gut!

Marcus Itzerott (02.12.2009)

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