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3 Seiten

Königin unter den Disziplinen/erotische Geschichte 4

Erotisches · Kurzgeschichten
© rosmarin
Die Musik verklingt. Vorsichtig stellt die Frau das leere Sektglas zurück auf den kleinen Tisch, schaut zu dem Mann, der ihr nackt gegenüber sitzt.
"Es ist so weit", sagt sie leise.
Der Mann erhebt sich langsam. Sein Herz beginnt, einige Takte schneller zu schlagen; er weiß, was folgen wird.
Aus dem Kleiderschrank holt er aus dem mittleren, eigens für diesen Zweck vorhandenen Fach, das Mittel seiner Wahl. Die Gerte, Königin unter den Disziplinen.
Die Frau lächelt, öffnet ihren weißseidenen Morgenmantel, lässt ihn mit einer geschmeidigen Bewegung von ihren Schultern gleiten zu ihren nackten Füßen. Sie ist sich ihrer makellosen Schönheit wohl bewusst. Einer Schönheit, die den Mann immer wieder aufs Neue erregt und fasziniert.
Mit einem wohlwollenden Blick zwischen seine muskulösen Beine nimmt sie lässig die Peitsche entgegen und lässt sie einige Male genüsslich durch die Luft sausen.
"Bring mir bitte die zwei Karabiner“, befiehlt sie dem Mann, „und die passenden Manschetten."
"Ja, Herrin."
Gehorsam geht der Mann noch einmal zum Schrank, bringt das Gewünschte.
Die Frau legt ihm die weichen Manschetten um die Handgelenke, befestigt die Karabiner an den dafür vorgesehenen Ösen, führt den Mann in die Mitte des Raumes.
Der Mann hakt die Karabiner in die Ringe an dem Balken unter der Decke, nickt der Frau dreimal zu. Nun weiß sie, dass er es heute härter braucht, um sich fallen lassen zu können.
Wie eine Katze schleicht sie um den Mann herum, beobachtet ihn, wartet geduldig auf seine Bereitschaft.
Es ist still. Die Musik verstummt. Nur der etwas schneller gehende Atem des Mannes ist das einzige Geräusch im Raum.
Die Frau stellt sich vor den Mann, streichelt leicht mit den Händen über seine kräftige Brust, beugt ihren Kopf nach vorn, drückt ihre Lippen fest auf die schon erigierte Brustwarze. Umschließt sie mit feuchten Lippen, saugt sie fest in ihren Mund. Dann die andere. Immer abwechselnd.
Der Mann seufzt leise auf, stöhnt laut, als die Frau unvermittelt hart zubeißt und eine Gänsehaut seinen athletischen Körper überzieht.
Die Frau ist zufrieden. Sie kennt den Mann gut genug, um die Reaktion seiner Erregung deuten zu können. Vorsichtig löst sie sich von ihm, haucht einen Kuss auf seine leicht geöffneten Lippen, legt ihm die Augenbinde an, stellt sich an seine linke Seite in die richtige Positur.
Die Schläge prasseln schnell, gezielt, auf den blassen Hintern des Mannes, wärmen seine Haut auf, bereiten sie vor. Die Frau hält kurz inne, streichelt über seine Schultern, schlägt dann wieder zu, fester diesmal, doch langsamer, genießt den immer schneller werdenden Atem des Mannes, erschauert ob seiner stetig ansteigenden Erregung.
Nach zehn Schlägen ist eine Pause nötig, ein Kuss, ein prüfender Blick in das Gesicht des Mannes.
Sie weiß um das Ziel, das er im Sinn hat, wohin es ihn drängt, um zu vergessen.
Ja, er will vergessen, der Realität entfliehen, dem Alltag, dem Stress, seiner verhassten Managertätigkeit, seiner geldgierigen Ehefrau. Ja, er muss flüchten, in dieses rollenspile, diese Traumwelt, in eine andere Dimension. Er braucht dieses Ventil, um überleben zu können.
Wieder schlägt die Geliebte zu. Setzt die Hiebe diagonal über seine rechte Gesäßhälfte, beobachtet die zartrosa Spuren. Widmet sich dann der linken Hälfte, wiederholt ihr Werk mit gleicher Intensität, schlägt konzentriert und lächelnd quer über den Hintern des gefesselten Mannes, härter als vorher. Viel härter.
Die Haut des Mannes verfärbt sich nach jedem Schlag erst weiß, dann rot. Das ist es, das sie sehen will. Das und noch viel mehr.
Rhythmisch fällt Schlag um Schlag auf die Haut des Mannes, wandert vom Steißbein über beide Backen hin zu den Oberschenkeln, immer mit der entsprechenden Pause dazwischen, doch mit jedem Mal stärker.
Der Mann atmet jetzt heftiger, zischender, ein, aus, ein, aus. Sein Stöhnen wird laut, lauter, bis er sich nicht mehr beherrschen kann und seine Lust aus seinem tiefsten Innern schreit. Hinein in die Stille des vom Licht der vielen Kerzen erleuchteten Raumes.
Sein Penis ist groß und hart. Die Frau liebkost ihn mit beiden Händen, streichelt über die aufgeworfene Haut, leckt jeden Streifen Rot, sinkt hinter dem Mann auf die Knie, umfasst seine Schenkel, gleitet sanft zwischen sie, kostet zärtlich und gierig die Spuren der Leidenschaft. Endlich sind sie da, die winzigen Blutstropfen, die aus der gereizten Haut ans Licht perlen.
Die Frau erhebt sich, greift die Gerte, schlägt nochmals zu.
Der Mann ist verstummt. Schweiß rinnt in winzigen Rinnsalen von seiner Stirn; er atmet ruhig, ist am Ziel.
Endorphine lassen ihn schweben, pulsieren feurig durch sein Blut, mehr und mehr hebt er ab. Wie leblos hängt er in den Fesseln. Er hat genug.
Die Frau sinkt wieder auf die Knie, leckt wollüstig das Blut des Mannes, genießt den süßlichen Geschmack im Bewusstsein ihrer Liebe.
Langsam richtet sie sich auf, tänzelt um den Mann herum, schmiegt sich an seine schweißnasse Brust, fühlt seinen ruhigen Herzschlag, umarmt ihn fest, teilt seine Ruhe.
Etwas später hakt sie ihn von der Decke, befreit ihn von den Fesseln, der Augenbinde, führt ihn zum Bett.
Mit geschlossenen Augen legt sich der Mann auf den Bauch.
Die Frau deckt ihn zu mit ihrer Wärme. Ganz langsam taucht er wieder auf …

***
 
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Kommentare  

hallo, doska, danke für den kommi, ich bin immer wieder beeindruckt, wenn sich jemand auch in nicht ganz alltägliche erotische praktiken einfühlen kann, auch wenn er selbst sie nicht lebt.
grüß dich


rosmarin (15.12.2009)

Ich glaube es ist die Art, wie der Mann diese Form der Sexualität genießt, die einen mitreißt. Ich empfand diese Geschichte deshalb auch als sehr erotisch. Einfach gelungen.

doska (14.12.2009)

hallo, ingrid, so habe ich es auch gemeint. und anonym, du könntest es ja mal mit einer sexseite versuchen, das heißt, wenn etwas hochkochen soll.
habt einen besinnlichen dritten advent.


rosmarin (13.12.2009)

Es hätte etwas härter rüberkommen können, bei mir ist überhaupt nichts hochgekocht

anonym (12.12.2009)

doch, fesselnd irgendwie, im wahrsten sinne des wortes - aber SIE kommt mir nicht sadistisch vor, sondern eher... liebend?
liebenden gruß an dich ;)


Ingrid Alias I (12.12.2009)

hallo, petra, ich beobachte meine umwelt, picke mir einige opfer heraus, versetze mich in ihre situation und mache sie zu meinen prots. das ist alles.
hier kommen ganz liebe abendgrüße an dich.


rosmarin (12.12.2009)

Wirklich, obwohl ich SM nicht so besonders mag, kommt deine kleine Geschichte doch sehr erotisch zum Leser herüber. Weiß auch nicht, wie du das machst.

Petra (12.12.2009)

oh, jochen, hauptsache, du kochst nicht über.
grüß dich


rosmarin (12.12.2009)

Wow, da wird einem ja richtig heiß. Hocherotische Geschichte. Sehr gelungen.

Jochen (11.12.2009)

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