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4 Seiten

Roter Akzent Teil 2

Romane/Serien · Spannendes
Ein Teenager sprühte gerade Parolen an eine Mauer als Renner, seinen Hut tief ins Gesicht gezogen und den Mantelkragen hoch geklappt, vorbei lief.
„He Junge ,was machst´ n da?“
„Ey alter verpiss dich. Ich spray hier!“ Gab der Junge barsch zurück ohne aufzusehen.
„Das solltest du besser sein lassen. Die Bullen sind hier ganz in der nähe.“ Und bei diesen Worten sah sich Renner verstohlen um. Allerdings gefiel ihm was der Junge an die Mauer schrieb.
NIEDER MIT DER BONZENREGIERUNG!
FREIHEIT FÜR DAS VOLK!
ES LEBE DER ROTE AKZENT!
Und darunter hatte er ein Zeichen gemalt,das wohl eine Art von Markenzeichen darstellte. Renner stand noch immer da und betrachtete das Werk, als plötzlich Autotüren aufflogen und ein heilloses Durcheinander ausbrach.
„Hände hoch Pölizei!“ schallte es ihm entgegen. Der Junge wollte weg rennen als auch schon die ersten Schüsse fielen. Erschrocken riß der Junge seine Augen auf, fiel gegen die Wand und hinterließ eine Blutspur als er daran hinunter rutschte.
Renner griff zu seiner Waffe und feuerte zurück. Aus seiner Manteltasche holte er eine Handgranate und warf sie auf die Polizeiwagen. Sekunden später brach das Inferno los. Beide Streifenwagen explodierten. Die Polizisten, die so aus der Deckung kommen mußten wurden unmittelbar von Renners Kugeln nieder gestreckt.
„Ihr Schweine!“ schrie er und ging, sein Magazin leerfeuernd auf die am Boden liegenden Beamten zu. Die Wagen brannten aus. Ein Polizist hatte es nicht aus dem Wagen geschafft. Er hatte sein privates Krematorium.
Einer der Beamten atmete noch als Renner um die brennenden Wagen herum kam. Sein Atem ging stoßweise und unregelmäßig. Blut rann ihm aus dem Mund. Er wollte etwas sagen, konnte aber nicht mehr sprechen. Lange sahen sie sich in die Augen. Dann lud Renner seine Waffe nach, lud durch und schoß dem am Boden liegenden drei Kugeln in den Kopf.
Als Renner zu dem Jungen zurück kam blickten seine Augen glasig ins nichts. Er war tot.
„Ich habe dich gerächt, wer immer du auch warst. Sie haben für deinen Tod bezahlt!“ sagte er zu dem Jungen. Dann stand er auf und ging langsam die Straße hinauf. So als wäre nichts geschehen. Die Sirenen hinter sich nahm er kaum wahr.

Eine Stunde später betrat er ein Haus in der Streesemann – Strasse. Es war kurz nach elf Uhr abends. Langsam und sichtlich erschöpft stieg er die Treppen bis in den dritten Stock hinauf. Das Haus stand bis auf eine Wohnung vollkommen leer. Diese Wohnung gehörte Peter Hartmann. Dem wahrscheinlich einzigen Feund den er noch hatte. Die anderen waren Kammeraden. Keine Freunde. Jeder tat, was von ihm erwartet wurde. Aber sie wurden immer weniger. Und bald, das war ihm klar, würde alles zu Ende sein.
Die große Idee vom Antiimperialismuß und der Befreiung der Massen schlug fehl. Insgeheim fragte er sich in letzter Zeit immer häufiger ob die Massen überhaupt befreit werden wollten? Gab es ein Recht auf bewaffneten Widerstand gegen den Staat? Hatte er das Recht gegen einen Staat zu kämpfen, dessen Kind er doch im Grunde war?
Ja, er war ein Kind. Aber jedes Kind wird einmal erwachsen und beginnt sich selbst zu finden und gegen alt hergebrachte Werte zu rebellieren. Und der bewaffnete Widerstand war nun einmal sein Weg gegen die alten Werte zu kämpfen.
„Der rote Akzent wird nicht sterben!“ flüsterte er leise und klopfte degen die Wohnungstür.
Es dauerte eine ganze Weile ehe die Kette vor der Tür klapperte und ihm geöffnet wurde.
„ Ey Peter! Kann ich rein kommen?“
Peter sah seinen Freund, den er längere Zeit nicht mehr gesehen hatte ernst an, dann trat er zur Seit und ließ Renner herein.
Sie gingen ins Wohnzimmer. Der Fernseher lief mit leise gestelltem Ton. Renner sah nur mit halber Aufmerksamkeit hin. Doch was er sah interessierte ihn nicht wirklich. Er kannte die Bilder. Es war sein Werk was er da auf dem Bildschirm betrachtete.
„Mitglieder der Terrorgruppe roter Akzent werden hinter diesem gemeinen Mordanschlag auf die beiden ausgebrannten Streifenwagen vermutet. Wie dies im Zusammenhang mit dem Tod des siebzehnjährigen Sebastian K. steht ist noch nicht geklärt.“ Ließ sich der Fernseher vernehmen. Peter schaltete ihn aus.
„Ich verstehe einfach nicht, was diese Mordbuben wollen!“ begann er zu schimpfen. Renner griff in seine Tasche und umfasste seine Wafffe.
„Willst du was trinken? Kola ? Wasser ? Ein Stromgetränk?“
„Ja bitte. Aber mit sehr viel Strom bitte.“ Antwortete Renner und begann sich zu entspannen. Er konnte noch nicht sagen wie sicher er hier sein würde, aber das konnte er schnell klären. Zu nächst mußte er sich nur einmal ausruhen. Runter fahren.
„Hier,“ sagte Peter und reichte Renner ein Longdrinkglas, das dreiviertel gefüllt war. „Ein Peter spezial. Das haut dich aus den Socken!“
Dankbar griff er zu und kippte den Inhalt in einem Zug hinunter. Peter grinste und tat es ihm gleich.
Es herschte einige Minuten lang Schweigen. Renner sah sich im Zimer um. Es war Jahre her, seit er das letzte mal auf dieser Couch gesessen hatte.
„Wo ist Marion abgeblieben? Dieses scharfe blonde Gerät?“
„Nun Klaus, das scharfe Gerät ist meine Frau geworden. Sie ist bei der Geburt unseres Sohnes gestorben. Den kleinen konnten sie auch nicht retten...“
Renner schluckte. Er war ein harter Kerl. Jedenfalls hielt er sich dafür. Doch diese Neuigkeit versetzte ihm schon einen kleinen Riß.
„Tut mir leid. Echt. Wan is das denn passiert?“
„Vor vier Jahren. Ich hab das Haus geerbt. Es gehörte ihr. Und nach einem halben Jahr hab ich alle rauß geschmissen. Ich konnte ihr Mitleid einfach nicht mehr ertragen.Und du sag jetzt auch besser nichts mehr dazu.“ Peter vergrub sein Gesicht kurz in seinen Händen, ehe er sich seinem wieder zuwandte.
„Und was gibt es von dir neues?“
„Du hast es gerade in den Nachrichten gesehen.“ Gab Renner zurück und beobachtete seinen Gegenüber sehr genau.
„Du – Du bist einer von diesen Ganoven? Ich glaub das einfach nicht!“
„Ja Peter, ich bin einer davon. Aber den Jungen haben die Bullen umgelegt. Dafür haben sie aber auch bezahlt!“
Peter sah seinen Freund fassungslos an. Er hatte ja mit vielem gerechnet, aber damit sicherlich nicht.
„Du bist ein gesuchter Terrorist?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. Renner nickte nur und schwieg.
„Und was willst du von mir? Geld? Ein Versteck? Oder was sonst?“
„Ich werde einige Zeit hier bleiben müssen,“ sagte er und zog nun seine Pistole.
„Das kannst du doch nicht ernst meinen!“
„Oh doch! Das kann ich. Los steh auf und geh rüber ins Bad,“ befahl Renner.
Peter ging gehorsam voran in sein Badezimmer. Was blieb ihm auch anderes übrig?
„Willst du mich erschießen?“
„Nein. Und jetzt halt die Klappe und setz dich auf den Badeschemel!“
Renner hatte Handschellen aus seinem Mantel gezogen und fesselte seinen Freund damit an die Rohre des Heizkörpers. Dann ging er in die Küche und suchte nach Wäscheleine oder stabieler Schnur, um Peters Beine zu fixieren. Zuletzt griff er zu einem Küchentuch, das er als Knebel benutzen wollte.
Peter versuchte sich gar nicht zu wehren. Viele Möglichkeiten gab es ohnehin nicht. Als er gut verschnürt und geknebelt im Bad festsaß und sicher gestellt war das von ihm keine Gefahr ausgehen würde, legte sich Renner auf die Couch und schlief sofort ein.
 
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Kommentare  

Hallo Petra, hallo Jochen!
Zunächst mal danke für eure Koms.Ich hatte eigentlich gedacht mir wäre beim durchsehen kein Fehler entgangen...
So kann man sich irren.Aber keiner is perfekt... ich am aller wenigsten ;-)
Net?
Aber werd das die Tage noch mal durch sehen. Zunächst aber muß ich mich um Klaubitsch kümmern...
Bis die Tage
Gruß Bernhard Brüllmückel


Bernhard Brüllmückel (27.12.2009)

Och, Jochen, sooo gut ist Klaus Renner doch gar nicht, wenn der seinen besten Freund an die Heizung fesselt? Hier und da hat zwar das Fehlerteufelchen zugeschlagen, doch sonst ist der Text flüssig und leicht zu lesen geschrieben.

Petra (27.12.2009)

Die böse Polizei und der gute Rebell Renner. Na, ich werde ja sehen was das nächste Kapitel bringt.

Jochen (27.12.2009)

Leider habe ich dieses Kapitel erst bis zur Hälfte gelsen, weil ich jetzt weg muss. Ein paar Fehler sind drin, ist aber alles bisher spannend, melde mich morgen wieder.

Jochen (26.12.2009)

So Leute, der zweite Teil ist nun also hier. Aber was mit Klaubitsch passiert ist, ob er noch lebt oder nicht, damit muß ich Euch noch etwas auf die Folter spannen...
Bis dem Nächst
Bernhard Brüllmückel


Bernhard Brüllmückel (26.12.2009)

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