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14 Seiten

Sadis Tisch

Romane/Serien · Schauriges
Die Nachmittagssonne brannte auf das große Schaufenster, doch drang von der Helligkeit wenig in den übervollen Antiquitätenladen.
Wie oft hatte er seinem Chef schon gesagt, dass eine überfüllte Auslage Kunden eher abschreckte als anlockte. Aber Herr Milker beharrte auf seinen Standpunkt. Die Kunden sollten bereits im Vorbeigehen die Vielfalt der Ware erkennen können.
Wieder schaute Ben auf die Zeiger der alten Uhr, deren Pendel gemächlich hin und her schwang, ihm mit einem schabenden Geräusch Langsamkeit verdeutlichte. Eine dicke Fliege summte irgendwo zwischen alten Möbeln, Bildern, Büchern. Ihr heftiges Brummen tönte gereizt und weckte Aggressionen in Ben.
Er hasste solche Tage!
Kein Mensch verirrte sich in den kleinen Laden, von Kunden wollte er gar nicht erst reden!
Das in letzter Zeit selten gewordene Geräusch der Türschellen ließ ihn kurz zusammen fahren. Sicherlich wollte die Gräfin ihr Bild zurück und er war mit der Restauration des Rahmens immer noch nicht fertig.
Scham brannte in ihm auf.
Als sich sein suchender Blick um Möbel wand, die eingetretene Person zu begrüßen, fand er aber keinen Angestellten des Herrenhauses. Ein groß gewachsener, schlanker Mann bahnte sich seinen Weg. Als Ben ihn erreichte, fühlte er sich von dunklen Augen unter ausgeprägten Brauen an den Fußboden genagelt.
Unwillkürlich verharrte er im Schritt, benötigte einen Moment, sich zu sammeln.
„Guten Tag, kann ich etwas für Sie tun?“
Wortlos starrte der Fremde ihn an. Sein Blick irritierte Ben. Vielleicht verstand ihn der Fremde, der ihn an den Dönerverkäufer zwei Straßenzüge weiter erinnerte, nicht.
Ben versuchte es mit Englisch, sammelte ein paar Brocken Französisch aus den Kisten seiner Schulzeit.
Plötzlich kam Bewegung in den Fremden. Mit einer grazilen Bewegung holte er einen kleinen Holztisch hinter seinem Rücken hervor, stellte ihn, an Ben vorbei, auf den Verkaufstresen.
Der Tisch, soweit er das im Dämmerlicht und nach kurzer Betrachtung erkennen konnte, war in einem tadellosen Zustand. Das dunkle Holz glänzte. Die zu den Füßen hin geschwungenen Beine zeigten keine Defekte. Die Tischplatte, mit feinen Intarsienarbeiten versehen, wies keine groben Kratzer oder fehlende Einlegeteile auf.
Ein wirklich sehr schönes Stück!
„Sadis Tisch.“
Die zwei Worte knallten wie Pistolenkugeln aus dem Mund des Fremden, riefen Ben aus der Betrachtung des Tisches zurück.
„Wollen Sie den Tisch verkaufen?“
„Sadis Tisch.“
Mit der Wiederholung wies der Fremde auf das Objekt, nickte. Seine Miene verzog sich keinen Millimeter. Immer noch fühlte Ben dessen dunkeln Augen aus einem Wetter gegerbtem Gesicht ihn anstarren.
„Du haben wollen Sadis Tisch?“
„Klar, warum nicht? Ich muss ihn mir aber genauer ansehen, um Ihnen einen Preis nennen zu können.“
„Nix Preis. Du haben wollen oder nicht.“
Verwirrt schaute Ben den Türken, zu dem er seinen Kunden erklärt hatte, an.
Hatte er das gerade richtig verstanden?
Er wollte ihm das Tischchen schenken?
Die Augen seines Gegenübers blieben ruhig. Keine Erwartung, keine Ungeduld.
Als würde die Ruhe der osmanischen Steppe in ihnen liegen, schaute er den jungen Verkäufer an.
„Ja, ich möchte das Tischchen gern besitzen.“
„Dann dein.“
Damit nickte der Fremde ihm kurz zu, wandte sich mit einer geschmeidigen Bewegung um und verließ einen verwirrten Restaurator.

„Guten Morgen, Moreen.“
Peters Stimme aus dem Telefonhörer weckte Erinnerungen.
„Ich vermute, wir haben hier wieder einen Fall für dich.“
Die Bilder wurden von der privaten auf die berufliche Ebene umgeleitet.
„Wann könntest du hier sein?“
Ich schaute in meinen Terminkalender.
„Heute ist eng, oder erst nach 20 Uhr.“
„Prima.“
Seine Freude perlte aus dem Hörer.
„Ich werde an der Pforte Bescheid geben und selbst da sein.“
Als ich den Hörer zurück auf das Telefon legte, spürte ich, wie sich meine Mundwinkel in einem Schmunzeln bewegten. Ich freute mich auf die neuerliche Zusammenarbeit mit Doktor Peter Reinartz, Oberarzt der Städtischen Kliniken, Fachabteilung Psychiatrie.
Als ich kurz nach 20 Uhr das Klinikgebäude betrat, lenkte ich meine Schritte zur Pförtnerloge, reichte dem Herrn hinter dem Tresen meine Karte.
Moreen Salzer
(Para-) Psychologin
„Doktor Peter Reinartz erwartet mich.“
„Einen Moment, Frau Salzer, ich rufe ihn an, dann kann er sie hier abholen. Sie wissen vielleicht - verschlossene Türen.“
Ich nickte, wandte mich einer kleinen Sitzgruppe zu und nahm Platz.
Peter reichte mir wenig später förmlich die Hand.
„Gehen wir zuerst in mein Büro. Ich erzähle dir etwas über meinen Patienten und dann werde ich dich zu ihm bringen.“
Mit Ausnahme der Grünpflanzen, die seit meinem letzten Besuch deutlich an Fülle gewonnen hatten, hatte Peters Büro sich nicht verändert. Sein Facharztzertifikat hing gerahmt an der einen Wand, gegenüber der Ernennungsurkunde zum Oberarzt.
Mit einer Geste bot er mir einen Stuhl an, reichte mir eine Krankenakte.
„Benjamin Michels“ las ich auf dem Deckel.
Traurigkeit lag in der Stimme des Mediziners.
„Das ist er. Benjamin ist 28 Jahre alt, bewohnt eine Singlewohnung im Osten der Stadt, arbeitet als Restaurator und Verkäufer im Antiquitätenladen von Siegfried Milker. Keine nennenswerten Vorerkrankungen, keine Auffälligkeiten in der Familie, keine Suchtproblematik.“
Ich hörte aufmerksam zu, während ich die Blätter der Akte überflog.
„Tests?“
„Das ganze Programm: Drogenscreening negativ, CCT ohne Befund, EEG unauffällig. Wir haben auf akute Psychose i.v. behandelt, ergebnislos. Kataton-stuporöse Schizophrenie laut ICD-Schlüssel.“
Ich schaute ihn an.
„Das ist wirklich traurig, aber nicht ungewöhnlich. Was veranlasst dich, anzunehmen, die andere Seite könnte ihre Finger im Spiel haben?“
'Oh Gott, wie ich diesen Blick liebe! Konzentrierte Professionalität spielt mit Weiblichkeit.'
Ein Schmunzeln glitt über mein Gesicht, ließ ihn leicht zusammenfahren.
„Du hast es wieder getan, hast meine Gedanken gelesen!“
Seine gespielte Entrüstung ließ mich auflachen.
„Du biestige Hexe, du Satansbraut, du … Frau meiner Träume!“
Mein Blick flog zu der kleinen Polstergarnitur. Schöne Erinnerungen tanzten einen Reigen.
Mit einem Hüsteln holte ich mich in die Gegenwart, schaute Peter an, rechtzeitig, seinen Blick von den Polstern zurückkehren zu sehen.
„Was ist mit Benjamin?“
„Er wurde vor einer Woche von seinem Chef im Laden gefunden, er murmelte immer dasselbe Wort: „sadistisch“. Er war über und über mit kleinen und größeren Wunden bedeckt. Er liegt hier im Beobachtungszimmer und ist seit Aufnahme nicht ein Mal zurückgekommen.“
„Ich möchte ihn sehen, bitte.“
Ich stand bereits auf, legte die Akte auf den Schreibtisch.
Als ich das Beobachtungszimmer betrat, fand ich einen jungen Mann in Embryonalstellung in seinem Bett liegend vor. Sein Körper war mit Pflasterstreifen oder Verbänden bedeckt. Was ich von seiner Haut sehen konnte, war blass, glänzte leicht schweißig. Im Zimmer roch es unangenehm nach Fäkalien.
Ich berührte ihn sacht am Arm, kniff ihn, als er keine Reaktion zeigte. Ich wandte mich zu Peter um, entnahm der Brusttasche seines Kittels die Pupillenlampe, den Test an Benjamin durchzuführen.
Als ich seine Lider anhob, schaute ich auf weiße Augäpfel. Er existierte zurzeit nur in seinem Inneren.
Tief atmete ich durch. In Peters Blick las ich Verzweiflung, aber auch die Spur einer Hoffnung.
„Und, was sagst du?“
„Lass uns wieder in dein Büro gehen, bitte.“
Die wenigen Schritte über den Stationsflur reichten nicht, meine Gedanken zu sortieren. Wieder auf meinem Stuhl sitzend, fuhr ich mir mit den Händen durch mein Haar.
'Wie sie es immer tut, wenn sie nachdenkt.'
„Du kennst mich immer noch sehr gut, Peter.“
„Und du solltest dich auf unser Problem konzentrieren und nicht im meinem Geist herumspazieren, meine Gedanken zu lesen.“
Das amüsierte Blitzen in seinen Augen strafte seine Worte Lüge.
„Ich lese deine Gedanken nicht. Sie fallen über mich her.“
Er lachte laut auf.
„Wenn du mir nicht bald eine Antwort gibst, werde ich über dich herfallen.“
Mein Blick glitt wieder über die Couch. Seinen spürte ich deutlich über meinen Körper gleiten.
„Wirst du reingehen?“
„Er ist sehr weit weg, weiter als alle bisherigen. Ich werde es versuchen.“
„Wann?“
In Gedanken überschlug ich den morgigen Tag.
„Ich werde gegen zehn Uhr hier sein. Bitte veranlasse die Vorbereitungen wie immer.“
Er nickte. Als würde er mit der Entspannung die Müdigkeit zulassen können, sackten seine Schultern nach vorn und er fiel schwer in seinen Schreibtischstuhl.
Ich stand auf, ging um den Schreibtisch herum und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Ich beugte mich ein wenig zu ihm herab, gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange.
„Bis morgen.“

Als ich wenige Minuten nach zehn Uhr an Peters Bürotür klopfte und eintrat, hatte ich bereits alle Termine der kommenden Tage abgesagt. Dankbar nahm ich die Tasse heißen Kaffees aus seiner Hand.
„Es ist alles vorbereitet. Ich werde als Mediziner der Sitzung beiwohnen.“
Ein langsames Nicken musste ihm reichen. Ich bereitete mich bereits auf das Kommende vor.
Ich starrte auf den kleinen Lichtpunkt, der von der Deckenlampe in meine Kaffeetasse fiel. Mit jedem Atemzug reinigte ich meinen Geist von störenden Gedanken, fegte belastende Gefühle in eine staubige Ecke meiner Seele.
Als ich wieder aufsah, erkannte ich kurz im Blick des Stationsarztes, dass er bereit war.
Schweigend nahmen wir die Treppe in den kleinen Kellerraum. Sonnenlicht fiel über die angelegte Böschung in den Raum. Leise Musik klang aus verdeckten Lautsprechern. Aus einer Duftlampe stiegen beruhigende Gerüche.
Benjamin saß in der Mitte des Raumes in einem Behindertenstuhl. Die Elektroden eines EEGs waren auf seinem Kopf platziert worden, ebenso die eines EKGs auf seiner Brust und an den Extremitäten. Aus einer Infusion tropfte beständig Glukoselösung in seine Armvene.
Wenige Minuten später war ich genauso vorbereitet. Ich nahm auf einem bequemen Stuhl Platz, stellte ihn so nah an Benjamin heran, dass sich unsere leicht gespreizten Beine ineinander verschachtelten. Ich richtete mich gerade auf, ließ mir ein kleines Kissen in den Rücken drücken, mir für die kommende Zeit eine Stütze zu gönnen.
Ich schloss meine Augen, konzentrierte mich.
Nach einem tiefen Atemzug verlangsamte ich meine Atmung, spürte, wie mein Brustkorb sich nur noch minimal hob und senkte. Ich verlangsamte meinen Herzschlag, spürte, wie sich das Blut zentralisierte. Mit geschlossenen Augen legte ich meine rechte Hand mit der Handfläche auf Benjamins Bauch, genau in dem Winkel der Rippenbögen. Meinen linken Daumen legte ich auf die Stirn gleich an der Nasenwurzel, die Finger weit gefächert über seinen Vorderkopf.
'Gebende und empfangende Hand, geschlossener Kreis. Zu geben was fehlt, zu empfangen, was überschüssig.'
Ruhige Atmung begleitete meinen visualisierten Spaziergang zu Benjamins Herzchakra.
'Chakra des Herzens, ich rufe dich an. Mitgefühl, Verständnis, umfassende Liebe sind meine Begleiter. Lass uns ein, zu nehmen, was überschüssig ist.'
Sofort öffnete sich mir die Schranke.
Als hätte Benjamin nur auf mich gewartet, gelang ich im Inneren sehr schnell zu seinem Stirnchakra.
'Chakra der Stirn, Kronenchakra, ich rufe dich an. Gedächtnis, Vorstellungskraft, übersinnliche Wahrnehmung sind meine Begleiter. Lass uns aus, zu nehmen, was überschüssig ist.'
Ich wusste meinen Daumen auf der anderen Seite der Stirn, fühlte bereits den Sog bevor auch diese Tür sich öffnete.
'Gebende und empfangende Hand, geschlossener Kreis. Zu geben, was fehlt, zu empfangen, was überschüssig.'

Ich bewege mich durch eine Nebelwelt, erahne huschende Schemen mehr, als dass ich sie sehe. Ich vernehme geflüsterte Wortfetzen, seltsam ausgestoßen, fremd im Klang.
Langsam nur setze ich einen Fuß vor den anderen. Der Grund ist uneben, bewegt sich unter meinen Füßen wie das Wurzelwerk eines Mangrovenwaldes. Beklemmung dehnt sich in mir aus.
Ich schaue, ohne zu sehen. Lausche, ohne zu hören. Stehe, ohne festen Stand zu haben.
Nach einigen Schritten erahne ich einen dunklen Schatten im nebligen Grau, halte darauf zu.
Langsam lichten sich die Nebel, erlauben mir den Blick auf eine Werkbank. Sonnenlicht fällt durch ein kleines Fenster auf die Arbeitsfläche, scheint auf einen kleinen Beistelltisch, lässt frische Bluttropfen glitzern.
Fliegen summen im Sonnenlicht, laben sich an dem glänzenden Elixier. Der Kupfergeruch frischen Blutes steigt mir in die Nase, weckt Übelkeit. Aufziehender Nebel versperrt mir abermals die Sicht. Wortfetzen, wie rückwärts gespulte Tonbänder, dringen an mein Ohr. Der Blutgeruch klebt wie eine stille Warnung auf meiner Zunge.
Ich möchte diesen Ort verlassen, spüre deutlich eine Gefahr. Ich kann sie nicht sehen, ihr nicht ausweichen.
Links von mir lichtet sich erneut der Nebel.
Ich sehne mich nach Klarheit, nach deutlichen Konturen und bewege mich auf diese Hoffnung zu. Ich betrete einen dusteren Verkaufsraum. Die Luft riecht abgestanden und Staub durchwirkt. Eine dicke Fliege brummt irgendwo zwischen den aufgestellten Möbelstücken. Die warme Luft behindert meine Atmung. Schweiß bildet sich auf meiner Stirn, perlt und gleitet an meiner Nase entlang.
Ich hasse solche Tage!
Kein Mensch verirrt sich in den kleinen Laden, von Kunden ganz zu schweigen. Erschöpft schaue ich von meiner Arbeit auf, starre zum wiederholten Male auf die Zeiger der alten Pendeluhr.
Innerlich stöhne ich bereits auf, als der Minutenzeiger plötzlich einen Sprung macht.
Ich stehe an einer Werkbank, betrachte ein kleines Tischchen, notiere Stichpunkte auf einem bereitliegenden Notizblock.
'Sadis Tisch, Orient, vielleicht osmanisch.'
Ich bin begeistert von dem Tischchen. Seine ebenmäßige Färbung, seine hochwertige Verarbeitung, die aufwendigen Intarsien. Fasziniert hebe ich es an, halte es ins Sonnenlicht. Es liegt leicht in meiner Hand.
Ich fahre wie streichelnd mit den Fingerspitzen über die Einlegearbeiten.
'Stern, Wolf, Halbmond, Feuer, Schwert – die klassischen Symbole der Turkvölker.'
Ich notiere diese Beobachtungen. Langsam streiche ich mit beiden Händen den Rand der Tischplatte entlang. Keine Beschädigungen …
Autsch!
Erschreckt ziehe ich meine Hand zurück, betrachte meinen rechten Mittelfinger, aus dessen Fingerbeere ein kleiner Bluttropfen perlt. Ich lecke ihn ab, drücke die Stelle, den eingefahrenen Holzsplitter zu entfernen. Da die Blutung bereits aufgehört hat, fahre ich fort, das Möbelstück zu begutachten.
Ich nehme eines der vier geschwungenen Beine in die Hand, wende den Tisch im Sonnenlicht nach allen Seiten. Fasziniert beobachte ich die Lichtspiele an den Wänden.
Brennender Schmerz fährt mir durch den Arm, erreicht die Schulter.
Bestürzt lasse ich beinahe das Tischchen fallen. Gerade noch kann ich mich zurückhalten, stelle es auf der Werkbank ab.Ein tiefer Schnitt zieht sich über die vier Grundglieder der Finger meiner rechten Hand. Das Blut tropft beständig, hinterlässt Spuren auf Boden, Werkbank, Notizblock.
Ich gehe zur Kaffeetheke, spüle meine Hand, genieße die Kälte, die den Schmerz betäubt.
Ich suche in meinem Inneren Wut, aber ich finde nur Faszination.
Kaum stoppt die Blutung, habe ich die wenigen Schritte zurück zur Werkbank bewältigt und studiere erneut das Tischchen. Wo ist der erste Dorn, der mir in den Finger gefahren ist?
Hektisch drehe ich den Tisch, suche den Rand der Platte mit den Augen ab, fahre mit allen Fingern darüber, als meine Augen erfolglos bleiben.
Ich spüre, wie meine Fingerspitzen zerreißen. Ich fühle warmes Blut über die Finger rinnen, reibe weiter über den Rand.
Der Schmerz lässt mich auflodern, aber nur für kurze Zeit. Taubheit dehnt sich in meinen Fingerspitzen aus. Gierig betrachte ich die geschwungenen Beine des Tisches. Irgendwo muss der Mechanismus für die scharfe Klinge versenkt sein.
Fahrig aber druckvoll lasse ich meine Hände über die vier Beine gleiten. Genussvoll bäume ich mich auf, stöhne auf, als der erste tiefe Schnitt meine Handinnenfläche öffnet. Weiter und weiter reibe ich meine Hände, meine Unterarme an den Tischbeinen, erreiche fast ekstatische Höhen. Ich schwanke, suche Halt an der Werkbank.
Narren mich meine Augen?
Mit einem metallischen Geräusch hat sich die Tischplatte ausgedehnt. Die Einlegearbeiten, mehr Raum erhaltend, formieren sich zu einem neuen Bild.
Ritt auf der Eisernen Stute.
Verwundert betrachte ich neuerlich die gewundenen Tischbeine. Sie haben die Form des Hinrichtungsgerätes aus dem alten Osmanischen Reich.
Meine Beine versagen ihren Dienst. Ich finde mich auf dem Fußboden wieder. Ein schabendes Geräusch lässt mich aufmerken.
Ich schaue nach oben, sehe die Kante der Werkbank und das Tischchen des Sadis. Es bewegt sich selbständig an den Rand des Arbeitstisches, springt herunter. Wie eine leibhaftige Bedrohung baut es sich zu meinen Füßen auf. Im Sonnelicht blitzen die vier messerscharfen Klingen an den Innenseiten der Tischbeine höhnend auf.
Ich versuche zurück zu weichen, rutsche über den Fußboden. Doch finde ich in meinen eigenen Blutlachen keinen Halt. Ich kann den Blick nicht von dem Tischchen wenden.
Wo ist die Freude, die Verzückung, die Ekstase geblieben?
Langsam steigt der Tisch über meinen Beinen höher, schneidet mir mit jedem Schritt tief ins Fleisch.
Sadis Tisch – sadistisch!

„Moreen, verdammt noch mal! Komm endlich zurück! Es reicht!“
Nur langsam drangen die heftigen Worte in meinen Geist. Ich ahnte Peters fahrigen Pantherlauf in dem kleinen Kellerzimmer, bevor ich die Augen öffnete und den Mediziner anschaute. Er reichte mir ein Glas Wasser, das ich langsam an die Lippen setzte.
Mein Körper schrie auf unter der Bewegung. In meinem Kopf explodierten Bilder, meine Seele bäumte sich auf. Müde schloss ich die Augen, folgte hörend den Abläufe zum Ende einer Sitzung.
Als die Infusion durchgelaufen war, wurde Benjamin abgeholt und wieder in sein Zimmer gebracht. Auch wir verließen den Keller und das Gebäude. Das Sonnenlicht wärmte meine Haut, liebkoste meine Seele, beruhigte meine Nerven.
Erschöpft ließ ich mich auf eine Parkbank gleiten, hielt der Sonne mein Gesicht entgegen und genoss das sanfte Streicheln des Windes auf meinen Wangen.
„Nicht ‚sadistisch’. Benjamin sagt:„Sadis Tisch“. Er steht im Werkraum des Antiquitätenladens und ist bewohnt.“

Als Peter eine knappe Stunde später die Tür zum Laden öffnen wollte, stellten wir fest, dass sie verschlossen war.
„Es wird einen Hintereingang geben.“
Durch das verschmutzte Fenster, das sich zum Hinterhof öffnete, erhaschte ich einen Blick auf die Werkbank. Trotz der veränderten Perspektive, kamen mir die Gegebenheiten bekannt vor.
Wieder legte Peter die Hand auf die Klinke, wieder erwartete er eine verschlossene Tür.
Sein Stoß war ein wenig zu heftig. Geräuschvoll knallte die Tür gegen die Wand der Werkstatt. Schwallartig und Übelkeit auslösend quoll übelster Geruch über die Schwelle, begrüßte uns mit seinem Ekel erregenden Kuss.
Der süße Geruch von Verwesung legte sich auf meine Zunge wie ein Pelz.
Erschreckt, gegen Übelkeit ankämpfend, legten wir beide eine Hand über Nase und Mund.
Dankbar schnüffelte ich an meinem Handgelenk, genoss das sanfte Streicheln eines guten Parfums.
Eine Wolke wild brummender Fliegen folgte dem Gestank, zwang uns ein wenig in die Knie.
Vorsichtig betraten wir den Werkraum. Als ich ihn sah, sog ich heftig den Atem ein, hustete den widerwärtigen Geschmack aus, griff Halt suchend nach Peters Arm.
Der Mediziner wandte sich gleich um.
Ich brauchte nicht in sein Gesicht zu sehen, sein Entsetzen zu erkennen. Der kehlige Ton reichte. Auf dem Boden am linken Ende der Werkbank hockten die Reste eines älteren Mannes auf einem wertvoll anmutenden Beistelltischchen.
'Ich muss hier raus!'
Stolpernd verließ ich den Werkraum, strauchelte in das Sonnenlicht, stolperte in die frische Luft. Und schenkte den Brennnesseln in der hinteren Ecke des Hofes meinen Mageninhalt.
„Himmel, Herr Gott, was ist hier passiert?“
Peter trat an mich heran, legte besorgt seine Hand auf meinen Rücken.
„Geht es wieder?“
Ich nickte, war mir meiner bebenden Beine bewusst und schnupperte erneut an meinem Handgelenk.
„Sadis Tisch hat gespeist, wie mir scheint.“
Woher nahm ich nur meinen Sarkasmus?
Eine unausgesprochene Frage stand zwischen uns: Polizei oder nicht? Die Antwort kannten wir beide, aber die Frage gehörte zum Ritual wie der forschende Blick in das Gesicht des anderen.
Peters Griff in seine Hosentasche, das Herausziehen von Einmalhandschuhen und sein schelmischer Blick beendeten die Zeremonie. Grinsend nahm ich mir ein Paar, streifte sie über und stieß ihm spielerisch meinen Ellbogen in die Seite.
„Auf in den Kampf, Partner!“
Der Leichengeruch hatte sich durch die geöffnete Tür ein wenig verflüchtigt. Langsam näherten wir uns dem Tischchen. Ich konnte meinen Blick nicht von der Leiche des alten Mannes wenden.
Ebenso wie Benjamin war auch sein Körper von Schnittstellen übersät. Diese hier waren allerdings alt und von Fliegen heimgesucht. Maden hatten sich bereits zu Tausenden aus den Fliegeneiern entwickelt und schlängelten sich im fauligen Fleisch.
Plötzlich verharrte ich, richtete mich auf, schaute mich genauer auf dem Fußboden um. Peter blieb ebenfalls stehen, sah mich verwundert an.
„Was ist dir aufgefallen?“
Wir sind ein tolles Team! Verständigung ohne Worte.
„Ich vermisse Blutspuren.“
Jetzt betrachtete Peter ebenfalls die Umgebung des Tischchens.
Deutlich konnte man auf dem hölzernen Fußboden jene Stelle erkennen, an der Benjamin vor einer guten Woche gelegen hatte. Dunkle Flecken auf dem Boden, dunkle Schleifspuren dort, wo er versucht hatte, dem Tisch auszuweichen. Getrocknetes oder versuchsweise entferntes Blut.
Nicht so am neuen Tatort. Lediglich ein alter Mann, der mit gespreizten Beinen, mit zerfetzter Kleidung wie eine leere Handpuppe auf einem Tischchen saß.
Wieso sitzt er noch?
Mein Gedanke oder wieder ein angewehter von Peter?
„Lass ihn uns vorsichtig vom Tisch heben, Moreen.“
Peter stellte sich hinter Herrn Milker, seinen Oberkörper anzuheben. Ich beugte mich herab, seine Knie zu umfassen. Unser erster Versuch scheiterte. Wir hoben den alten Mann zwar an, doch bewirkten wir lediglich, dass sich das Tischchen zur Seite bewegte.
Verwirrt schaute ich Peter an.
„Als würde er fest hängen.“
Der Mediziner nickte seine Bestätigung, fasste den Leichnam resoluter. Auch ich wappnete mich, die Beine über ein Hindernis heben zu müssen. Doch auch der zweite Versuch scheiterte. Wir hoben lediglich neben dem schmächtigen Körper auch den Tisch vom Boden hoch.
„Das gibt es doch gar nicht!“
Frustriert ließ ich die Beine los.
„Lass mich den Tisch kippen bis Herr Milker auf dem Fußboden liegt.“
Plötzlich erinnerte ich mich eines Bildes, das nicht aus meinen Erlebnissen stammte.
Bloße Hände reiben wie toll an der Tischplatte und den Beinen des Tisches entlang.
Peter beugte sich bereits, ein Tischbein in jede Hand zu nehmen, als ich ihn mit einem heftigen Zug an der Schulter bremsen konnte.
„Nicht mit bloßen Händen! Lass uns eine Ritterrüstung oder so etwas suchen.“
Verwirrt schaute der Psychiater mich an, zuckte die Schultern, folgte mir aber in den Laden.
Nach einigem Suchen fanden wir tatsächlich hinter einem alten Schrank das fahle Blinken einer Staub behafteten Rüstung. Schwer schoben wir den Schrank ein wenig zur Seite, an die metallenen Handschoner zu gelangen.
Schwer atmend lehnte ich mich gegen den Schrank, als mich plötzlich ein Gedanke erreichte.
Warmes Blut, Leben spendend.
Unfähig, den Gedanken zuordnen zu können, schaute ich Peter bei seinen Bestrebungen zu, die angerosteten Verbindungsschnallen zu lösen.
Leben, mein Leben weckend.
Schwer atmend bewegte Peter den Handschuh gegen den Unterarmschutz. Mit einem seltsamen Ton trennten sich die beiden Teile der Rüstung und der Mediziner hielt sein Beutestück triumphierend in die Höhe. Sogleich wandte er sich dem zweiten Arm zu.
Blut! Kraft! Leben!
Ich spürte eine Berührung an meinem Bein, schlug mit der Hand die Fliege beiseite. Auch wenn diese Situation nicht die erotischste war, die Peter und ich bereits hatten, betrachtete ich gern das Spiel seiner Arm- und Schultermuskeln. Ein Insekt sollte mich bei dieser Kurzweil nicht stören.
Die erneute Berührung fiel heftiger aus, schmerzte sogar ein wenig. Unwirsch wandte ich mich um.
Und schaute direkt in das Gesicht des verstorbenen Antiquitätenhändlers.
Mein Schrei ließ Peter herumfahren. Mein Schreck ließ mich einige Schritte rückwärts und gegen ihn stolpern.
Gleich setzte Herr Milker nach.
Nein, der Tisch bewegte sich selbständig und trug den alten Mann mit sich durch den Laden.
Ein kalter Schauer rieselte über meinen Rücken.
„Lass mich vorbei!“
Eine metallene Hand schob mich beiseite und fast hinter den schweren Schrank. Peter stellte sich zwischen Sadis Tisch und mir, bückte sich ein wenig, nach einem der Beine zu greifen.
Scheinbar auf eine gute Gelegenheit wartend, stand der Tisch still.
Einen Moment, den der Psychiater zu nutzen verstand.
Er ergriff ein Bein, stemmte es mit aller Kraft in die Höhe, erreichte aber nicht, dass der Tisch umkippte. Sprungbereit ließ er keinen Blick von dem lebendig gewordenen Möbelstück.
Ich spürte deutlich die Bedrohung, wollte nicht tatenlos zusehen. Ich umrundete einige verstaubte Möbelstücke und gelangte in den Rücken Herrn Milkes.
„Bei drei!“
Ich zählte, ergriff mit beiden Händen die Schultern des Toten.
„Drei!“
Peter ergriff die Tischplatte mit beiden Händen. Ich riss beherzt an den Schultern des Restaurators. Ein leises Stöhnen schlüpfte über Peters Lippen, ein kurzer Fluch folgte.
Ich musste hinter einem Sekretär in Sicherheit springen, als der Tisch über zwei Beine umstürzte und Herr Milker mit einem heftigen Schlag zwischen seinen Möbeln aufschlug.
Endlich gab der Tisch den Leichnam frei.
Als ich erkannte, was den alten Mann gefesselt hatte, wurde mir übel.
Auf dem Fußboden liegend, bekleidet mit einer im Schritt entzwei gerissenen Tweedhose, erlaubte er mir einen direkten Blick auf sein Gesäß. Die Hälften waren seltsam deformiert. Der Anus ausgefranst und weit aufgerissen.
Verletzt durch einen spitzen Pfahl, der aus der Tischplatte ragte.
Entsetzt betrachtete ich die entstellte Tischplatte, erkannte in ihr nicht mehr jene, die Benjamin gesehen hatte. Die Intarsien hatten sich erneut verschoben. Ich erkannte die Darstellung eines Pfahlfeldes, eines Hinrichtungsfeldes, wie ich es aus einigen Berichten aus dem alten Osmanischen Reich kannte.
Ein Schauer tiefen Grauens ließ mich frösteln.
„Sadis Tisch, sadistisch! Jetzt weiß ich zumindest, was ich als Todesursache im Bericht schreiben kann.“
Selbst im Zynismus sind wir ein gutes Paar!
Ein metallisches Klicken ließ uns zusammen fahren und unsere Blicke auf den Tisch werfen.
Wie in der Erinnerung des jungen Angestellten, dehnte sich jetzt vor unseren Augen die Tischplatte aus, verschluckte den höhnenden Pfahl.
„Wir müssen dem Spuk ein Ende bereiten, Moreen.“
Aus eigener Kraft richtete der Tisch sich auf, kam zu Stehen, verharrte, als müsse der eingeschlossene Geist sich orientieren. Plötzlich schoss er auf mich zu. Mit dem schrillen Aufschrei eines erschrockenen Wesens glitt ich hinter den Schrank.
In eine Sackgasse!
Aus der seitlichen Kante der Tischplatte lösten sich Späne, die wie Geschosse auf mich zuflogen, mich trafen und schmerzhaft in meine ungeschützte Haut drangen.
Blut, Leben … Schreie, Qualen …Leben
Peter griff mit der behandschuhten Hand erneut die Kante der Tischplatte, zog an ihr und warf das Möbelstück um. Wie ein gestürzter Käfer zappelte er mit seinen Beinen in der Luft.
Deutlich erkannte ich die messerscharfen Klingen in den filigran geschwungenen Tischbeinen. Jene Klingen, die Benjamin beinahe geschält hätten.
Benjamins Erinnerungen!
Darin muss die Lösung zu finden sein!
Ich erinnerte mich der Intarsienarbeiten bei der ersten Berührung: Stern, Wolf, Halbmond, Feuer, Schwert – die klassischen Symbole der Turkvölker.
„Wir müssen einen Krummsäbel finden!“
Ein annähernd unmögliches Unterfangen, sah ich mich in dem heillosen Durcheinander des Ladens um. Zudem durften wir Sadis Erbe nicht aus den Augen lassen.
Ich hatte mich gerade der Auslage eines der Fenster zugewandt, als ein Aufschrei Peters mich herumfahren ließ. Er hatte dem Tisch ebenfalls den Rücken zugekehrt, hatte sich der hinteren Ecke des Verkaufsraumes zugewandt gehabt, als ein erneuter Angriff erfolgte. Aus einem der Beine hatte Sadis die Klinge abgeschossen und Peter damit am rechten Oberarm getroffen. Nun steckte das Metall im Rahmen eines antiken Spiegels.
Mir wurde kalt und heiß, als ich mir ausmalte, was diese Klinge hätte verursachen können, wäre sie in seinen Rücken gedrungen.
Plötzlich spürte ich die Aura lebensbedrohlicher Gefahr. Ich brauchte mich nicht umzuwenden. Ich wusste, der Tisch stand angriffsbereit hinter mir. Steif richtete ich mich auf, erwartete bereits einen peitschenden Splitterhagel oder eine abgeschossene Klinge.
Ein lauter Ruf rief mich aus meiner Starre.
Das berstende Geräusch splitternden Holzes veranlasste mich, mich umzudrehen.
Mit wutverzerrtem, hochrotem Gesicht stand Peter am Tisch. Sein Hemd, durchgeschwitzt, teilweise zerfetzt, blutgetränkt, klebte an seinem Leib. Immer noch sickerte Blut aus der Wunde an seinem Arm. Trotzdem hieb er unaufhörlich mit einem türkischen Krummsäbel auf Sadis Tisch ein bis nur noch Bruchstücke des einstigen Möbelstücks zurück blieben.
Kurzatmig, erschöpft, aber sichtlich zufrieden grinste er mich an.
„Du meinst, das reicht?“
Ich schüttelte den Kopf.
Schwert, Feuer, Halbmond, Wolf, Stern
„Feuer.“
Peter sammelte mit seiner Ritterhand die größeren Teile ein, trug sie in den Hinterhof. Ich fegte die Kleinteile zusammen.
Erschöpft schauten wir den Flammen bei ihrer Arbeit zu, gönnten uns beiden eine Zigarette und körperliche Nähe. Eng umschlungen standen wir hintereinander.
Ich genoss seine Arme verschränkt um meinen Oberkörper gelegt, seine feste Brust in meinem Rücken. Wusste, dass er es genoss, sich ein wenig abstützen zu können.
„Ob es reicht, die Asche in den Mülleimer zu geben?“
Halbmond!
„Ich fürchte, es reicht nicht.“
Leise gesprochen, hafteten meine Worte in der Luft des Hinterhofes.
„Ich befürchte, Sadis Tisch muss zurück in seine Heimat, zurück unter den Halbmond.“
Ich spürte, dass er seinen Kopf neigte, fühlte seine Lippen sanft auf meiner Halsseite.
„Dann müssen wir hier warten, bis die Asche ausgekühlt ist, oder?“
Lockend erreichten seine leisen Worte mein Ohr. Sanft streichelte ich über seine nackten Unterarme, starrte weiter auf die kleiner werdenden Flammen. Wortlos nickte ich eine Antwort.
 
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Kommentare  

Sehr geile Geschichte, habe mich schön gegruselt. :)
Falls Kritik auch erwünscht ist:
Der einzige Satz, den ich etwas scheps fand, war
"Mir wurde kalt und heiß, als ich mir ausmalte, was diese Klinge hätte verursachen können, wäre sie in den Rücken des Psychiaters gedrungen."
Nachdem das die Gedanken der Ich-Erzählerin sind, denkt sie in diesem Augenblick alles, nur nicht "Psychiater", wenn sie an ihn denkt -- das passt nicht zum Emotionellen des "kalt und heiß". Also würde ich "des Psychaters" weglassen, da es sowieso klar ist, von wessen Rücken die Rede ist.
lg


Bitte mehr :)


Lankin (07.05.2010)

Ach ja, noch eine Sch...Schauergeschichte, liebe Shannon, und das sage ich dir obwohl ich eigentlich gar kein Sch...Schauerfreak bin. War sch...schaurig gut. Vor allem hat mir das Pärchen gefallen. Waren einfach süß die beiden.

Petra (09.01.2010)

Herrlich, doska :D:D:D
Tja, das, was wir für "real" halten, ist es lange nicht immer. Unsere Wahrnehmung ist ja soooooooo eingeschränkt.

Shan


Shannon O'Hara (09.01.2010)

Dabei fing alles in dieser Geschichte erst so harmlos an und dann furchtbar, furchtbar....! Nach diesem Lesegenuss habe ich meinen alten Küchentisch gleich wesentlich vorsichtiger zur Seite geschoben, denn man kann ja nie wissen!

doska (08.01.2010)

Hallo Ingrid, Hallo Jochen :)
auch euch herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Offensichtlich hegen die Leser hier eine Neigung zum Schaurigen ;)
Mal schauen, was ich noch in meinen Ordnern liegen habe :D

Liebe Grüße,

Shan


Shannon O'Hara (07.01.2010)

Gekonnte Schauergeschichte. Was für ein Verhängnis. Tja, wenn man sich mit Möbeln einlässt.

Jochen (07.01.2010)

das ist echt spannend, grauslig - und vor allem blendend geschrieben.
lieben gruß


Ingrid Alias I (06.01.2010)

Ich danke euch beiden für eure Rückmeldungen :)


Shan


Shannon O'Hara (05.01.2010)

hallo, shannon, oh, wie wunderschön schrecklich gruselig und schaurig. und so gut ge- und beschrieben. bestimmt werde ich diese geschichte mehrmals lesen.
grüß dich


rosmarin (05.01.2010)

Hi, was für eine tolle Geschichte!! Grün von mir. Hat mich ein wenig an die Geschichte "Der Wäschemangler" von Stephen King erinnert.
Sehr schön zu lesen, gut gemacht.

Liebe Grüße Dubliner Tinte


Pia Dublin (05.01.2010)

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