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Die Seele ist ein großer Schrank

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Es gibt ja viele Meinungen darüber, wie man das Leben am schönsten und einfachsten gestalten kann.

Viele Menschen sagen ja, dass es am schönsten gemeinsam mit einem Partner ist.

Aber das ist eine nicht gerade ungefährliche und sichere Angelegenheit, und umstritten sowieso.

Gehen wir mal die Entwicklungsstufen durch.

Man hat Mühe und Arbeit damit, sich selbst selbstständig zu machen. Man baut seine Persönlichkeit auf.
Und das ist echt harte Arbeit.
Denke an die Pupertät.
An die Wünsche oder das Desinteresse der Eltern.

Man hat also seinen Seelenkleiderschrank.
Den füllt man mit allem möglichen, das einem gefällt, zu einem passt...
und schließlich zu dem macht, der man ist.
Vielleicht hat man einen 4-türigen oder weniger, oder mehr.
Manche lassen immer Platz.
Reservieren vor,
für den richtigen oder auch falschen Partner.

Viele aber füllen alles bis zum Anschlag aus.
Das ist auf jeden Fall gesünder.

Nun, sagen wir mal,
du triffst einen Menschen und
WOOOOW
Zack
gekauft ;-P

Es geht los, die Liebe ist am laufen. Alles super.
3 Monate geb ich ja bekanntlich, bis es eben zum großen Planen kommt.

Und man merkt, man muss Kompromisse eingehen. Man fängt an, anders zu denken. Es entsteht eine WIR.

Du musst also, so schwer es auch fällt, Platz schaffen, in deinem großen Schrank.
Was fällt raus?
Die vielen Treffen mit Freunden?
Nur noch die Hälfte?
Oder da, Sonntags hast du dich immer selbstbefriedigt. Das kann auf jeden Fall raus.
Die Zeit im Internet und an deiner Homepage, die ist nicht mehr so wichtig.
...
Und von da an steigert es sich.
Es geht hinein in das, was du isst, trinkst, tust, denkst, anziehst, planst, wünscht...
alles.

Es muss ja schließlich sein.
Du willst glücklich sein.

Unglaublich ist, was für ein Volumen plötzlich die Angst einnimmt.
Eifersucht.
Wahnsinn,
was kann die herrisch sein.

Aber sagen wir mal,
eines Tages
(und sowas kommt nunmal vor),
trennt dein Partner sich von dir.

Was für eine schreckliche Einsamkeit.
Man fühlt sich hilflos.
Schwerelos.
Wertlos.
Halb.

"Wer bin ich?"

Der Scharnk ist zur Hälfte leer,
wenns übel kommt.
Manchmal sogar mehr.
Das ist ganz schlecht.
Man sollte immer drauf achten, dass es mindestens zu 60 Prozent der eigene Schrank bleibt.

Denn wenn man so vor einem Schrank steht,
der so eine gähnende Leere zeigt,
ist man sowieso erst ratlos und hilflos mit dieser Tatsache.

Man muss eben mit Geduld und Fingerspitzengefühl,
ihn wieder füllen,
sodenn man sich es zutraut, überhaupt diese Platz einzunehmen.
Das dauert.
Aber es ist gut.

Manche ertragen das nicht.
Die suchen sich den/die Nächstbeste/n und lassen es zu, dass in kürzester Zeit irgendein Müll die Fächer füllt.

Gefährlich.

Ich kann nur abraten.

Wie Lenny Kravitz mal sagte:
"Ich brauche niemanden,
um mich Ganz zu fühlen."
 
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Kommentare  

Wow, sehr gute Gedanken. Alleine geht`s auch. Man sollte es ruhig einmal wagen. Man selbst ist auch kein gar so so schlechter Partner. Besser als Müll im Schrank. ;=)

Jochen (26.04.2010)

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