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4 Seiten

Das Tor - Kapitel 6

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Nava war in der Küstenstadt Haifa geboren. Im Alter von 4 Jahren zogen ihre Eltern nach New York und 11 Jahre später nach London. Nach ihrem Militärdienst studierte sie an der Universität von Tel-Aviv Historik und Völkerkunde, schloss das Studium mit 1 ab, nahm an einigen Ausgrabungen in Südamerika, Mitteleuropa und Asien teil. Wo sie mit dem Volk der Jnichai in Berührung kam.
Da die Jnichai von der Fachwelt unbeachtet blieben und man ihnen keine wichtige Rolle in der Entwicklung der Kulturen Asiens zurechnete, beschäftigte sich Nava umso ausgiebiger mit Ihnen. Dabei erlangte sie die Erkenntnis dass das Volk eine weitaus wichtigere Rolle für die Region spielte, als allseits vermutet. Daher bewarb sie sich für einen Forschungsauftrag, der die Jnichai zum Thema hatte.
Bei der vierten Ausschreibung bekam Nava zwar ihren Forschungsauftrag, jedoch war das Budget so gering das eine professionell ausgerichtete Expedition unmöglich war. Darum reiste Sie schließlich mit einem, sich freiwillig gemeldeten, Studenten nach Bangkok. Von wo aus man nach Phnom Penh flog. Ab da reisten Sie zu einem kleinen Fischerdorf an einem Zufluss vom Tonle-Sap-Fluss.
Genau dort machte man die Bekanntschaft von deutschen Brüdern, die Vorgaben Rucksacktouristen zu sein. Ihnen gelang es eine Reisemöglichkeit zu organisieren. Ihre Zweifel ignorierte Nava. So nahmen die Ereignisse ihren Lauf.
Ariel Abraham brachte Sie zu ihrem Hotel. Er war ohne Zweifel ein gut aussehender Mann. Schließlich hatte man sich gut verstanden und amüsiert. Vermutlich reichte alleine die Begegnung mit ihm bei seinen sonstigen Bekanntschaften, damit er auf einen Kaffee eingeladen wurde.
Nava hingegen gab ihm nicht mal einen Kuss zum Abschied. So rigoros Abzublitzen kam nicht häufig vor. Andererseits fände sich für ihn schon eine Möglichkeit die Nacht mit einer Frau zu verbringen. Sie machte sich keine weiteren Gedanken darüber, sondern grübelte vielmehr über das Wiedersehen mit Alexander und ihrer Unterhaltung.
Dabei stiegen die Erinnerung ihrer ersten Begegnung aus den Tiefen ihres Bewusstsein.

***
Die Askalon-Texte waren vor knapp 10 Jahren bei einer Ausgrabung gefunden worden. Ihr Vater leitete das Team. Seiner Meinung nach handelte es sich um Auszüge vom Goldenen Manuskript. Damit begann der Abstieg von Johannes Levy Remzsch. Er verfiel regelgerecht in Besessenheit. Einer Geschichte zufolge stand im Manuskript wo man die Torschlüssel zur Stadt aus Gold, dem legendären El Dorado, fand.
Die letzte Expedition überlebte ihr Vater gerade so. Seit dem war er nicht mehr bei Verstand. Keiner der Ärzte die Nava aufsuchte konnten ihm helfen. Die Medikamente stellten ihn zwar ruhig, machten aus ihm aber eine leblose Gestalt. Sie versuchte wirklich alles, um herauszufinden, was ihm helfen konnte, wieder der Mann zu sein, der Ihr Vater war. Die Ärzte waren der Meinung, dass das nie wieder der Fall sein würde.
Monate später teilte Sie deren Ansicht. Um ihn nicht dahinsiechen zulassen, brachte Nava ihn in eine Private Einrichtung wo man sich um Leute wie ihren Vater kümmerte. Mindestens einmal im Monat besuchte Sie ihn dort.
Das Telefonklingeln riss sie aus den Gedanken.
„Ja.“ Wer rief so spät noch an?
„Ähm…Sind sie Nava Hofmann?“, fragte ein Mann mit kräftiger Stimme und einem schwerem Akzent.
„Ja.“
„Ich bin Inspektor Charles Hamilton von Scotland Yard. Tut mir leid das ich Sie zu so später Stunde noch störe.“, entschuldigte sich der Mann höflich. Am Ende der Leitung kehrte Ruhe ein. „Es geht um ihren Vater.“
Vor diesem Anruf hatte sie sich immer gefürchtet. „Was ist passiert?“, wollte Nava wissen.
„Nun ja…Ihr Vater ist verschwunden.“
Eine Last fiel von ihr ab. Der Anruf diente nicht dazu sie zu informieren, dass ihr Vater gestorben war. Irgendwo in ihrem Bewusstsein überraschte die Nachricht sie nicht. Ihr wäre es seltsam vorgekommen, hätte sie es gewusst. „Was meinen Sie damit verschwunden?“, hackte sie nach. Ihr Vater konnte nicht so einfach aus der Einrichtung verschwinden.
Wieder schwieg der Inspektor für einige Sekunden. „Wie es aussieht, Frau Hofmann, wurde ihr Vater entführt.“

***
Die Recherchen bezüglich der Texte brachte nicht viel. Nirgendwo fanden sich Kopien. Das Historische Archiv hielt die Texte seit Jahren unter Verschluss. Nach dem Zugriff in Kopenhagen forderte Brigadiergeneral McKenzie Sie an. Eigentlich sollte der Konvoi zum Flughafen Tempelhof, wo die Übergabe stattfinden sollte. In Antwerpen, wo der Hauptsitz der World Organization for Culture Treasures lag, hätte man die Texte untersucht.
Falls sie also eine Bedeutung hatten, würde die Allianz der WOCT einen Schritt voraus sein. Ein Umstand der McKenzie überhaupt nicht passte. Wenn die These von Professor Remzsch stimmte, mussten sie alles daran setzen, dass die Allianz auf keinen Fall vor Ihnen die Stadt aus Gold erreichte.
Alexander lehnte sich zurück. Die Legende um El Dorado war allgemein bekannt. Viele hatten versucht Sie zu finden, vor allem in der Zeit der spanischen Invasion Südamerikas und während des Goldrauschs. Sie übte eine ebenso große Faszination auf die Menschen aus, wie Camelot oder die Wiege des Lebens. Unzählige Mythen, Legenden, Sagen und Gerüchte existierten. Was auch für die Stadt aus Gold galt.
Bei der Allianz schien man der Ansicht zu sein, das es El Dorado wirklich gab, setzte alle notwendigen Ressourcen ein um dem Geheimnis auf den Grund zugehen. Demnach verfügten sie über etwas, dass Sie veranlasste ein Projektteam ins Leben zurufen und befreiten extra Anna.
Jemand klopfte an die Tür. Der Admiral hatte beim Zimmerservice bestellt. Alexander stand auf, ging hin, sah durch den Spion und öffnete sie.
Vor ihm stand Nava. Sie schaute ihn mit harter Miene an. In ihren Augen erkannte er Sorge. „Mein Vater…Er wurde entführt.“
Anna!

***
Sie sah sich auf dem Projektionsschirm die gescannten Texte von Askalon an. Anna berührte die Touchscreen Oberfläche und schob die Seite beiseite. Automatisch blätterte der Computer um.
Egal wie sehr sie versuchte sich zu konzentrieren, schweiften ihre Gedanken verstollen ab. Wieso hatte man sie befreit? Diese eine Frage ließ sie nicht mehr los. Über ihre Befreiung war Anna alles andere als unglücklich, doch die Allianz gehörte nicht zu den Organisationen, die als Mitarbeiterfreundlich galten. Sie verdankte ihnen viel, vielleicht zu viel!
Ein weiteres Mal versuchte Anna sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Die Texte von Askalon, die man in Berlin in ihren Besitz gebracht hatte, gehörten zum Goldenen Manuskript. Daran bestand inzwischen kein Zweifel mehr. Zumal man die Echtheit überprüfen ließ. Das Analyseteam, das man der Operation zugewiesen hatte, war dabei die Texte zu analysieren. Wirklich Nennenswertes konnten sie nicht vorweisen.
Zeit hatten sie nicht. Die WOCT, in Person von Brigadiergeneral McKenzie, war durch ihren Zugriff in Kopenhagen und die Aktion in Berlin aufmerksam geworden. Dass der Mann schließlich Alexander Döbber und seinen Bruder engagierte, um zu verhindern, dass man die Goldene Stadt vor ihnen fand, verwunderte Anna nicht. Sie gehörten zu den Besten.
„Ma’am.“ Ein Mitglied vom Unterstützungsteam stand vor ihr.
Sich darauf zu konzentrieren war vergebliche Lebensmühe. Sie schaute vom Text auf. „Ja.“
Das knappe Zögern des Mannes sagten mehr als Worte. Etwas stimmte nicht. „Wir haben soeben eine Nachricht vom Kommandotrupp erhalten.“
„Haben sie den Professor?“
Wieder dieses zögern. „Ähm…Nun…Der Professor scheint verschwunden.“

***
„Ihm wird nichts passieren.“, versicherte Alexander ihr und reichte Nava ein Glas Wasser.
„Er kann ihnen gar nicht helfen.“ Sie nahm einen Schluck. „Er ist krank.“, murmelte sie besorgt.
„Sie werden ihm nichts tun.“ Eine hohle Phrase, die vollkommen nutzlos war. Er wusste das und sie wusste es. Für einen Moment ärgerte sich Alexander über sich selbst.
Sie sah ihn verzweifelnd und besorgt an. Das einsetzende Schweigen zog sich hin.
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte der Admiral mürrisch. Sein Essen ließ auf sich warten.
Eine gute Frage. Sie hinkten Anna hinterher. Was nicht unbedingt schlecht war. Denn so glaubte man sich bei der Allianz im Vorteil, was sie wiederum angreifbar machte. Sie verfügten über einen Wissensstand, der sie in Sicherheit wiegte. Anna konnte dadurch aus einer sicheren Deckung operieren.
„Wir finden heraus, über welche Informationen die Allianz verfügt.“, antwortete Alexander. Angriff war die beste Verteidigung.
„Wie wollt ihr das anstellen?“, hackte Harris harsch nach. Sein Magen grummelte. Er wartete auf nichts und niemanden. Eine Eigenschaft die einst der britische Premierminister zu spüren bekam.
Der momentane Vorteil der Allianz besaß eine Schwachstelle. Genau die wollte Alexander nutzen. „Wir recherchieren.“
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Ende, Kapitel 6
© by Alexander Döbber
 
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Kommentare  

Und wieder sind wir ein Stückchen voran gekommen. Die Allianz und die WOCT im Kampf um die Zeugnisse El Dorados und wohl mittendrin der entführte Professor.Sehr spannend das Ganze und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

doska (07.05.2010)

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