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Vulpix und die Legende von Sinnoh (Pokémon/Fantasystory) Kapitel 8 - Ernstzunehmende Qualen

Für Kinder · Fan-Fiction/Rollenspiele
Selbst das Plätschern des sich immer weiter entfernenden Flusses schien wie weggeblasen, als Vulpix kaum hörbar über den Waldboden entlanghetzte, um dem knisternden Signal zu folgen. Das einzige Geräusch, das durch die Stille drang war das Schnaufen des Fuchses, welcher trotz seiner Kraftlosigkeit weiterspurtete und das nur, weil er sich Hoffnungen machte auf eine friedliche Zukunft.
Aber vor Allem wollte Vulpix auch das Licht erreichen, bevor es langsam erlöschen wirde.
Alle Muskeln des Fuchskörpers waren angespannt und sein Herz pochte so grell duch den Körper, dass das Wesen jeden einzelnen Schlag deutlich spürte und mit seinen Ohren vernahm. Dennoch dachte es keinen verschwenderischen Augenblick an eine Rast, denn jeder Moment war viel zu kostbar, um ihn mit einer Pause zu vergeuden. Stattdessen riss es sich mit all seiner Kraft zusammen und setzte seine Energie in den entscheidenden Spurt, der hoffentlich auch bald sein Ende nehmen wirde - und genau dies verwirklichte sich sogar.

Vulpix kam langsam zum Stehen und starrte mit weit aufgesperrten Augen in die Tiefen der Wälder hinein, als wirde es versuchen in der alles durchdringenden Dunkelheit etwas zu erkennen. Es konnte sich selbst nicht erklären, weshalb es gerade bei jenem Lauf zum Stehen kam, doch etwas tief in seiner Brust verkrampfte unangenehm, als wirde etwas schreckliches im Schatten der Bäume lauern. Es wehte kein Wind und es fiel kaum noch Licht auf das Umfeld herrab, nurnoch das Signallicht sprühte in den Himmel hinauf und spendete gerade noch genug Licht um wenigstens die Umrisse seiner Umgebung zu erspähen. Der Erkunder vermutete, dass es bereits in den tieferen Teil des Waldes eingedrungen war und das sich vor ihm wahrscheinlich eine Gegend noch dichter bewachsener Bäume erstreckte. "Hier ist wohl nichts..." murmelte das Wesen und schaute zum kaum sichtbaren Himmel, wo das Signal schon langsam an Leuchtkraft verlor. Mit leisen, dennoch leicht schwerfälligen Schritten wollte es sich bereits wieder auf den Weg machen, als durch die Dunkelheit ein schmerzerfüllter Laut drang: "Ooooh..." kreischte jemand und das Rauschen von Laubblättern schien in der Luft zu knistern, fast so, als hätte sich jemand in einem Strohbett umgedreht.
"W-wer ist da?" stockte der Fuchs und blickte sich hastig um, wobei er immer mehr vor Angst zu beben begann. Beim näheren Betrachten dachte Vulpix einen Umriss auszumachen, der von einem Pokémon kommen musste, das sich unter einem Baum befand. Wer auch immer da hockte musste schreckliches Leid erleiden, denn die Gestallt schien sich vor Schmerz zu krümmen und kaum vernehmbare Töne von sich zu geben, die sich beinahe wie krampfhafte Atmenzüge anhörten. Neugierig schlicht sich Vulpix vorran, die Ohren angelegt und mit pulsierenden Adern. Es war wirklich zum Fürchten wie viel Einfluss die Dunkelheit auf die Athmosphäre hatte.

Erneut schossen die knisternden Funken in die Höhe, als hätte sich das Eichhörnchen kurz ausgeruht und nun mit voller Energie wieder losgelegt. Der Erkunder wurde hin und hergerissen. Seine Nerven hielten dem ganzen Druck kaum noch aus, etwas presste von allen Seiten auf den Fuchs ein, als wirde es versuchen Vulpix zu Boden zu zwingen. Obwohl es sich um eine unsichtbare Kraft handelte bekam das Wesen die Folgen zu spüren. Seine Beine zitterten und es kam noch kaum vorran, bis es entgültig erstarrte und seinen Blick auf den Umriss des Pokémons warf. "Hi-hilfe...." erklang die Stimme wieder, welche eher einem Windhauch gleichkam. Diese Worte riefen förmlich nach dem Fuchs, denn eine kalte, offensichtlich abgemagerte Hand griff nach dem Leib des Erkunders und zog ihn in die trostlose Dunkelheit. Mit jedem Meter wurde es kälter und finsterer. Selbst Vulpix erschauderte aufgrund dieses ungewöhnlichen Vorgehens und wünschte sich, wie es schon am ewigen Turm geschehen ist, seine Nase nicht in fremde Angelegenheiten gesteckt zu haben. Doch es war bereits zu spät. Erneut gelangte es in eine offensichtlich unangenehme Situation und irgentwie musste es sich wieder daraus befreien können, oder Pachirisu wirde umsonst auf seine Ankunft warten. "Lass mich los!" flehte das hilflose Pokémon und versuchte sich durch eine Attacke zu befreien, doch der Griff, der es festhielt war viel zu mächtig um ihm zu trotzen oder erst sich von ihm befreien zu können. "Warum... warum kann ich nicht sterben?" hauchte es dierekt neben seinem Ohr. Vulpix spürte einen schwachen Herzschlag an seiner Brust und die eiskalte Hand an seinem Körper, welche offenbar versuchte den Körper des Erkunders noch näher an das leidende Geschöpf zu drücken. "Du bist so warm..."
Das Herz des Vulpix klopfte ihm bis zum Hals. Es war höchst unangenehm von der Gestallt an sich gedrückt zu werden und Krallen, die ihm schmerzerfüllt in die Haut fuhren spüren zu müssen. "Ich will sterben doch ich kann nicht...ich muss sterben... ich bin alt... zerbrechlich... müde... doch ich sterbe nicht..." Jedes einzelne Wort stach wie ein Dolch ins Herz des Fuchses. Es verstand, dass die Qual dieses Geschöpfes einzig und allen seine Schuld war.
Erdrückende Gefühle stiegen in ihm hoch. Dies war das Ende. Zu Pachirisu könnte es sich nicht durchkämpfen, Versuche das Wesen vor ihm, der auch immer das war umzubringen würden nurnoch mehr Qualen bringen und die Welt wäre so oder so verloren. Aber sollte es so einfach aufgeben? Sollte es sich nach all seinem Leíden einfach geschlagen geben? Der Fuchs atmete tief durch, sofern dies überhaupt möglich war und machte sich auf alles Kommende gefasst.

"Was für ein Pokémon bist du denn überhaupt, das mich so greifen kann und kannst du mich bitte... BITTE loslassen?" Die etwas harten Worte schienen eine große Wirkung zu haben, denn langsam lockerte sich der Griff um den Fuchs. Einerseits viel es ihm schwer das alte Pokémon somit seelisch ein wenig zu verletzen, andererseits war die Chance zu entkommen viel größer.
Hoffnung gab es wieder, die man schöpfen konnte und solange dies möglich war wirde Vulpix nicht aufgeben. Doch als die kräftigen Hände den Körper etwas von sich wegbewegten erlosch das Signallicht am Firmament und der ganze Wald war in pechschwarze Dunkelheit getaucht.

Der Fuchs spürte etwas warmes und unglaublich zartes seinen Körper berühren. Dieses Etwas zog ihn langsam aus den greifenden, eiskalten Händen und schien ihn langsam in die Luft zu heben. Ein grelles Licht strahlte über dem Erkunder, so anmutig, warm und beruhend, das Vulpix beinahe einzuschlafen drohte. "Du darfst jetzt nicht einschlafen..." ertönte es urplötzlich im Kopf des Fuchses, allerdings sanft und verständnisvoll. Seine Pfoten hingen leicht herrab und er sah zum Umriss des Pokémons herrab, welcher sich blitzschnell im Schatten eines Baumes verzog. Vulpix war gerettet, offenbar ist ein Wunder geschehen. Plötzlich stach allerdings eine Erinnerung durch seine Gedanken, so spitz wie eine Nadel war sie und daraufhin blickte es zum Himmel hinauf, wo das Signal erloschen war. "Ich danke dir für die Rettung..." fing der Gerettete an und versuchte mit all seiner Mühe zu dem Helden hinaufzusehen, doch es wurde so ungeschickt festgehalten, dass diese Möglichkeit ihm verweigert blieb. "aber kannst du mich nun herrablassen? Ich muss ein Pokémon namens Pachirisu aufsuchen..."
Obwohl der Fuchs nicht ins Gesicht des fliegenden Pokémons sehen konnte spürte es sein Lächeln ganz deutlich. "Ich weiß bescheid..." erklangen die beruhigenden, aber dennoch seltsamen Worte, diesmal so zart, das Vulpix trotz der Warnung seines Retters einschlief...
 
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Kommentare  

Ein Glück, dass das fliegende Pokemon noch rechtzeitig aufgetaucht ist. Puh, was das Schattenwesen gruselig. Das fliegende Pokemon scheint ein ganz zartes Wesen zu sein. Bin gespannt was das für eine Art Pokemon ist.

Petra (16.05.2010)

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