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8 Seiten

Das Tor - Kapitel 10

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
„Einer Geschichte nach rettete Santos seinerzeit in Mittelamerika einem Eingeborenem, der später aus spanischer Gefangenschaft floh, das Leben. Als das Kontingent überfallen wurde, wurde er schwer verwundet. Einer der Aufständigen war der junge Mann, dem er das Leben rettete. Der Eingeborene brachte ihn in eine Stadt, wo man sich um ihn kümmerte.“ Ihr lächeln wurde breiter. „Es brauchte Wochen, dass er sich erholte. Als er gehen konnte, sah Santos, wo er war. Der Anblick der Stadt verschlug ihm die Sprache. Sie war größer als alle Städte der Eingeborenen. Der Ursprung der Maya, Azteken und Inkas lag in jener Stadt.“ El Dorado. „Nach seiner Genesung ließ er sich betäuben und man brachte ihn weg. Cortez erfuhr, dass er noch lebte. Um das Geheimnis der Stadt zu wahren, tauchte Santos unter und floh.“
Javier Emilio Cortez war General, vom spanischen König beauftragt den Aufstand in der Neuen Welt mit allen Mitteln zu beenden. Er ging äußerst Brutal gegen die Eingeborenen vor, löschte ganze Dörfer aus, ließ Tausende hinrichten. Sein Name stand für den damaligen Völkermord an den Maya, Azteken und Inkas. Niemand vor ihm und nach ihm war brutaler, unbarmherziger und skrupelloser. All das tat Cortez nur aus einem Grund. Er wollte die Goldene Stadt finden. Ganz egal was es kostete. Dafür schreckte er auch nicht vor Mord an seinen eigenen Landsleuten zurück.
„Er kehrte unter falschem Namen nach Spanien zurück. Eines Nachts klopft eine junge Frau an seine Tür. Sie hatte ihn damals gepflegt. Etwas Schreckliches war passiert. Nur wenige konnten aus der Stadt fliehen. Zwei Nächte später starb die Frau. Bei sich hatte sie die Schlüssel für das Tor zur Stadt.“ Nava nahm sich ein Glas Wasser, nippte und fuhr fort. „Er nahm sie an sich. Was auch immer in der Stadt passiert war, sie hatten das Tor von außen verschlossen.
Santos beerdigte die Frau und entschloss sich dafür zu sorgen, dass das Geheimnis gewahrt blieb. Er reiste, versteckte die Schlüssel an verschiedenen Orten und begann zu schreiben.“
„Die Fünf Kapitel des Goldenen Manuskripts.“
Nava nickte Alexander zu. „Die Texte versteckte er ebenfalls.“
„Die Askalon-Texte.“, warf Sven ein.
„Ja. In ihnen hinterließ er Hinweise, wo man die Schlüssel und die Kapitel finden konnte. Santos wusste um die Faszination, die die Goldene Stadt auslöste. Fanden die falschen Leute sie, konnten sie unermessliche Macht erlangen.“
Genau das wollten sie jetzt verhindern. Wenn auch nur der Ansatz der Geschichten um El Dorado wahr war, erhielt die Allianz einen gewaltigen Geldregen. Woraus sich eine Steigerung ihres Einfluss und ihrer Macht ergab.
„Doktor Schneider hatte Zugang zu den Askalon-Texten, als er beim Historischen Archiv arbeitete, fand darin einen Hinweis der ihn zum Olympus Tempel führte. Von wo er zur Talhalha Oase ging. In der Festung wurde er dann fündig.“, fasste Alexander den bekannten Verlauf zusammen.
Die Allianz besaß somit 1 der 5 Schlüssel zum Tor von El Dorado. In den Askalon-Texten, die im Besitz der Allianz waren, hatte Santos den Standort eines weiteren Kapitels verschlüsselt. Ein Vorteil für Anna, der ihr einen gewissen Vorsprung garantierte.
Sie hingegen verfügten lediglich über ein Notizbuch und einem Haufen Indizien. Was keine besonders gute Ausgangslage war. Noch war nichts verloren. Konnten sie einen der Schlüssel in ihren Besitz bringen, war all der Aufwand, den die Allianz, betrieb für die Katz.
„Ich will ja nicht der Miesepeter sein, aber wie hilft uns das weiter?“, fragte Sven zögerlich.
„Weißt du, von wo er überführt wurde?“, richtete Alexander an Nava. Die Frage seines Bruders blieb unbeantwortet.
„Nein.“, antwortete sie. Ihr wurde klar welchen Zweck er verfolgte. „Vielleicht ist es verzeichnet worden.“
„Wie finden wir das heraus?“
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Wir rufen einfach an und fragen.“

***
Minuten später beendete Nava ihr Telefongespräch. Sie schaute zu den Brüdern. „Jerusalem.“ Ihre Überraschung konnte sie ebenso wenig verbergen wie Alexander und Sven. Damit hatte sie alles andere als gerechnet. Andererseits war Felix Santos Priester der katholischen Kirche und jeder Katholik musste einmal im Leben in Jerusalem gewesen sein. So wie die Moslems Mekka besuchen mussten. Nicht Rom oder Vatikan-Stadt sondern Jerusalem war der Anlaufpunkt der katholischen Pilger. Wieso gerade Jerusalem? Sie wussten bereits das der Mann in Askalon, in der Talhalha Oase und auf Zypern Station machte. Da erschien Jerusalem gar nicht mehr so abwegig.
Ihr kam eine Idee. „Kann ich mal an deinen Computer?“, fragte Nava Sven.
„Klar.“
Sie setzte sich an den Tisch, schob das Notebook zu sich und loggte sich ins Internet ein.
„Erzählst du uns auch, was du vorhast?“, fragte Alexander schnippisch.
Nava klickte sich auf eine israelische Webseite. „Das Archiv von Jerusalem hat in den vergangenen Jahren ihren großen Bestand an Einwohnerlisten digitalisiert. Die Listen reichen bis zur Herrschaft der Römer über Jerusalem zurück. In den letzten Jahren sind die Anfragen, bezüglich von Stammbaumerstellungen durch Privatpersonen und staatlichen Einrichtungen gestiegen. Darum hat das Archiv die Listen in eine Datenbank integriert.“, erklärte sie. Nava scrollte runter, fand den Link und klickte ihn an. Ein neues Fenster öffnete sich., „Um Missbrauch vorzubeugen, müssen Privatpersonen, Firmen und nicht autorisierte Personen ihre Anfragen über ein Formular an das Archiv schicken. Je nach dem was ausgewählte wurde, benachrichtigt man sie per Post oder eMail. Autorisierte Personen hingegen können über ihren Account auf die Datenbank zugreifen.“ Sie loggte sich mit ihrem Benutzernamen und Passwort ein.
„Wie zum Beispiel die Kuratorin vom Nils Meir Museum?“
„Yep.“, erwiderte sie.
Eine Suchmatrix erschien auf dem Bildschirm. Nava tippte den Namen Felix Santos und das Todesjahr ein. Den Tag und Monat konnte ihr der Mönch, mit dem sie telefoniert hatte, nicht nennen, da er nicht verzeichnet war. Sie ließ die Angaben durch die Datenbank laufen.
-Keine Übereinstimmung gefunden-
Stand im Fenster. Ein Rückschlag.
„Kann man sich nur die Verstorbenen aus einem bestimmten Jahr anzeigen lassen?“, fragte Alexander. Er stand direkt hinter ihr.
„Ich glaube schon.“ Sie löschte den Namen, wiederholte die Suche nur mit dem Todesjahr.
Innerhalb von Sekunden erschien eine Auflistung von über 300 Namen. Alphabetisch geordnet. Auf den ersten Blick entdeckten sie keinen Felix oder Santos. Auch andere Schreibweisen des Namens fand man nicht.
Entweder hatte man ihn nicht erfasst oder er besaß einen anderen Namen. Beides war durchaus denkbar. In den Listen seiner Ordensgemeinschaft fand sich sein Name, plus Todesjahr. So trug er bei der Überführung aus Jerusalem einen anderen Namen, als bei seiner Ankunft in Spanien. Einer der Namen, die auf dem Bildschirm standen, war seiner. Eine zweite Identität.
Nava scrollte die Liste langsam herunter.
Der Priester war clever. Nach seiner Flucht aus der neuen Welt lebte er unerkannt vor Cortez und seinen Schergen in Spanien unter falschem Namen. Bis die Frau an seiner Tür erschien. Wie hatte sie ihn gefunden? Vielleicht hatte er dem Mann, den erst er rettete und dieser dann ihn, seinen falschen Namen genannt!
Damals wie heute gab es Mittel und Wege jemand anderes zu sein. Man konnte von der Bildfläche verschwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen. In dieser Hinsicht erschien es damals leichter. Mit Sicherheit hatte Cortez nach ihm Suchen lassen, ihn aber nicht gefunden.
„Halt.“, sagte Alexander auf einmal. „Scroll zurück.“ Einer der Namen kam ihm bekannt vor.
Nava scrollte zurück.
„Stopp.“ Er beugte sich vor, tippte mit seinem Zeigefinger auf die Daumenkuppe. Das war ein Tick von ihm. Alexander las jeden Namen. Nein, der war es nicht. Der auch nicht. Namen für Namen. Verdammt! Hatte er sich geirrt? Nein…Nein…Nein… Zweifel kamen auf.
Da! Beinahe hätte er ihn übersehen. Luigi del Federico. Wieder wurde er das Gefühl nicht los den Namen zu kennen. Fieberhaft versuchte Alexander sich zu erinnern. Er ging in der Suite auf und ab. Tippte seinen Zeigefinger gegen die Daumenkuppe, zermarterte sich sein Hirn. Es lag vor ihm und dann wieder nicht. Zum Verzweifeln.
„Luigi del Federico!“, las sein Bruder unschlüssig vor. „Kennst du den Namen?“
Er blieb stehen. Sein Tick erstarb augenblicklich. Es lag vor ihm… Alexander ging zum Tisch, nahm das Notizbuch von Doktor Schneider, blätterte los. Dann verharrte er. Da fügte es sich zusammen. In dem Durcheinander fand er schließlich, wonach er suchte. Mit einem Lächeln der Zufriedenheit zeigte Alexander ihnen, was ihm keine Ruhe ließ; LdF.

***
Diese Initialen hatte sich Schneider notiert. Er verfolgte demnach die Gleiche Spur wie sie jetzt. Aus seinem Notizbuch ging hervor, ob er weitergekommen war. Damit gerechnet hatte Alexander nicht. Eher gehofft.
Sven googelte Luigi del Federico.
Wie zu erwartet, kamen bei der Suche mehr als 100.000 Treffer zustande. Sie fanden eine Webseite von einer Hochschule für Architektur in Paris. Bei einem, auf der Webseite, veröffentlichtem Artikel fand die Suchmaschine den Namen.
Verfasst wurde der Artikel vor 2 Jahren von einer Studentin. Das Thema, die Geschichte der Sankt Michel Basilika in Jerusalem. Auch als die Kleine Kirche bekannt, liegt im christlichen Viertel der Stadt, nur wenige Gehminuten von der Grabeskirche entfernt. Verwaltet wird das Gotteshaus von den Freien Christen. Eine Vereinigung kleinerer Konfessionen. Erbaut im 10. Jahrhundert, durch die ereignisreiche Geschichte Jerusalems und der ständigen Machtwechsel wurde sie, wie viele Gebäude, in den Kämpfen mehrfach beschädigt, zerstört und wieder aufgebaut. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts erlangten die Osmanen und deren Verbündeten die Herrschaft über die Stadt von den Kreuzrittern. Durch eine Vereinbarung verpflichteten sich die Osmanen zur Religionsfreiheit in der Stadt. Nach der Übergabe begann man mit dem Wiederaufbau. Wozu auch die teilzerstörte Basilika von Sankt Michel gehörte. Luigi del Federico, so fand die Studentin heraus, war einer von zahllosen Architekten, die am Wiederaufbau beteiligt waren. Einem Schriftstück nach war der Mann für die Wiederherstellung des Altars zuständig. Am Ende ihres Artikels, der gleichzeitig die Diplomarbeit der Studentin war, bemerkte sie das Luigi del Federico danach wie vom Erdboden verschwand. Der Altar vom Gotteshaus Sankt Michel war seine Erste und Letzte Arbeit. Ungewöhnlich für einen Architekten im Dienste der Kirche.
Auf der Webseite gab es einen Link für eine virtuelle Führung durch die Basilika Sven klickte den Button an. Ein neues Fenster öffnete sich. Ein Ladebalken zeigte den Status an. Mit den Pfeiltasten ging man umher. Die Bedienmaus änderte den Blickwinkel. Aufgebaut war die virtuelle Führung in der Ich Perspektive. Sie begann an Schwelle der Torpforte vom Gotteshaus. Man durchquerte die Säulenkonstruktion vom Vorschiff der Kirche, gelangte ins Hauptschiff, den Kirchensaal, schritt den Mittelgang entlang und hielt auf den Altar zu. Sven ließ den Avatar die 3 Stufen hinauf gehen, umrundete den Altar und blieb hinter ihm stehen mit Blickrichtung nach vorne.
Der Altar war ein Granitblock, dessen Seitenflächen mit Rotbraunbuche vertäfelt war. Die Wände der Kirche, die Säulen und Sitzbänke waren aus dem selben Holz. Über der Oberseite des Granitquaders lag für gewöhnlich ein Tuch. Bei der virtuellen Führung sah man was darunter lag. Ein breiter Fries war in die Oberseite gemeißelt worden. Handwerklich ein Meisterstück. Die Steinfläche war glatt und matt. Wer auch immer den Altar gefertigte, hatte eine Menge Zeit, Geduld und Können investiert.
„Clever.“, murmelte Alexander anerkennend.
Sven schaute ihn an. Sein Bruder hatte diesen besonderen Glanz in den Augen. Daran erkannte er das Alexander gefunden hatte wonach er suchte. „Was!“
Er schlug eine Seite im Notizbuch auf, hielt sie unter den Fries. Auf der Seite befand sich eine Skizze von einem quadratischen Steinblock. Die Abbildung war kein Meisterwerk aber die Andeutungen der Muster zeigten wie meisterlich sie sein mussten. Sven verstand nicht was die Skizze mit dem Fries zu tun hatte. Ein Seitenblick zu Nava, die neben ihm stand, ließ ihn erkennen das es ihr ebenso erging. Er wandte sich seinem Bruder. Der Blick war noch immer da. „Und?“
Ihm wäre es wohl auch so ergangen, hätte er die Skizze so gesehen wie er beim umhertigern. So stellte er die Skizze auf den Kopf, legte sie unter den Fries an.
„Unglaublich.“, hauchte Nava überrascht.
„Oh.“, entfuhr es Sven.

***
„Warte mal.“, unterbrach Sven seinen Bruder. „Wir sind mit Sicherheit keine treuen Kirchgänger, aber was du vor hast ist nicht dein ernst?“ Natürlich war es sein ernst. Sein Bruder hatte einen Plan. Einen der ihm nicht besonders gefiel. Wie einige zuvor.
„Da muss ich deinem Bruder recht geben.“, sprang Nava Sven bei.
Alexander sah die Beiden an. „Eine offizielle Anfrage dauert zu lange und birgt das Risiko, das Anna oder die Unbekannten davon Wind bekommen. Wenn das an die Öffentlichkeit durchsickert, wird jeder Möchtegern Schatzjäger und Hobbyarchäologe auf der Matte stehen.“, verteidigte er seinen Plan. „Selbst wenn nicht, fehlt uns die Zeit, die der offizielle Weg für eine Entscheidung braucht. Hinzu kommt, dass man uns nicht glauben wird. Uns fehlen handfeste Beweise. Was auch kein Garant wäre das man uns erlaubt den Schlüsselstein aus dem Altar zu entfernen. Eher erlaubt der Vatikan die Homo-Ehe.“, schloss Alexander sein Plädoyer ab.
„Also willst du in eine der Heiligen Stätten des Christentums gehen, den Schlüsselstein der Goldenen Stadt aus einem 11. Jahrhunderte alten Altar entfernen und wieder gehen.“, fasste Sven den Plan kurz und knapp zusammen.
„Ja.“
„So einfach!“ Das Lächeln seines Bruders reichte. Ihm schwante nichts gutes. „Dafür kommen wir in die Hölle.“
Alexander klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Dann müssen wir wenigstens keine Kirchensteuer mehr zahlen.“
„Ähm, Jungs.“, sagte Nava. „Wie kommen wir nach Jerusalem?“
Aus keinem arabischen Land gab es Direktflüge nach Israel. Die Flüge aus der arabischen Welt landeten irgendwo Zwischen, meistens in Zypern. Von wo der Flug dann fortgesetzt wurde. Außerdem gab es keinen Linienverkehr nach Jerusalem.
Alexander hielt eine Plastikkarte hoch.
„Mir wird schlecht.“, jauchzte Sven.

***
Sie checkten am nächsten Morgen aus, fuhren gleich zum Internationalen Flughafen von Tripolis. Dort parkte Sven den Wagen. Beim Parkdienst hinterließ er die Schlüssel. Alexander hatte unterwegs Johnston angerufen und ihm gesagt er könne den Wagen am Flughafen abholen lassen. Der Mann stellte keine weiteren Fragen, wohl auch weil ihm klar war, keine Antworten zu erhalten.
Den nächsten Anruf führte Alexander mit einer Charterfluggesellschaft, deren Nummer sie aus dem Internet hatten. Im Hauptterminal vom Flughafen ging sein Bruder zum Schalter, sagte der Frau, was sie wissen musste, und legte die Plastikkarte hin. Eine Firmenkreditkarte der Harris Sea and Underwater Company.
Die Brüder besaßen einen Sonderstatus innerhalb der Firma. Alexander war Leiter der Consulting Projekts Abteilung der Firma. Sven war sein Stellvertretender. Außer ihnen arbeitete noch eine ältere Dame, als Sekretärin, in der Abteilung. Sie waren die Abteilung, besaßen weitreichende Vollmachten, die ihnen gestattete eine Firmenkreditkarte ohne Limit bei sich zutragen.
Die Frau bekam große Augen, entschuldigte sich und informierte den Manager. Der Mann, dünn, mit dichtem schwarzen Haar, in einem teuren Anzug führte ihn in sein Büro. Wo die Formalitäten besprochen wurden.
30 Minuten später sahen Nava und Sven wie Alexander das Büro verließ, einem strahlendem Manager die Hand zum Abschied drückte. Kein Wunder, hatten sie vermutlich dafür gesorgt dass der Mann seine Kinder auf die besten Schulen schicken konnte.
Eine Limousine brachte Sie zum Abfertigungsgebäude für VIP`s und Privatpersonen. Die Pass- und Sicherheitskontrolle verlief ohne Probleme. Ein Mitarbeiter der Charterfluggesellschaft fuhr mit ihnen zum Parkbereich vom Flughafen, wo die Flugzeuge abgestellt waren. Er hielt vor einem strahlend weißem Learjet.
„Meine Güte. Wie teuer ist der?“, fragte Nava.
„Dem Katalog nach 25 Millionen Dollar. Je nach Ausstattung.“
„Wie viel kostet er uns?“
„Nicht viel. Mit Versicherung, 5 Millionen Dollar. Inklusive Kerosin.“, antwortete Alexander lächelnd und ging die flugzeugeigene Gangway rauf.
Kein Wunder, das Sven schlecht wurde. Der Admiral bekam mit Sicherheit einen Herzinfarkt beim Blick auf die Kontoauszüge.
Sie ging die Gangway hinauf. Sven verschwand im Cockpit. Alexander setzte sich wie selbstverständlich in einen der teuren Sitze. Bisher war Nava nie in den Genuss eines Privatjets gekommen. Holztäfelung. Samtbezüge. Teppich. Edelholztische. Chrom. Glas. Eine Minibar. Ein Flachbildschirm. DVD-Player. Eine Highend Spielekonsole. Der Luxus der Schönen und Reichen.
Nebenbei fiel ihr Blick ins Cockpit. Dort wo sonst der Pilot saß, hatte sich Sven hingesetzt. Außer ihm war keiner im Cockpit. Verwunderung kam auf. „Wo ist der Pilot?“
„War zu teuer.“, scherzte Alexander. „Sven fliegt.“
„Er hat einen Pilotenschein!“
„Nicht direkt.“
Ping…Über dem Durchgang leuchtete das Anschnallzeichen auf. Sven sprach mit jemanden. Sie hörte aber nicht richtig hin, weil Nava mit den Gedanken woanders war. „Was heißt das? Hat er eine Fluglizenz?“
Alexander blickte zu ihr. Dabei verzog er seinen Mund. „Keine Reale.“
Die Triebwerke begannen zu jaulen.
„Reale!“
„Er hat einen virtuellen Pilotenschein.“ Er änderte die Stellung der Sitzlehne. „Microsoft sei Dank.“, fügte Alexander hinzu.
Ein Knacken ertönte. „Herzlich Willkommen verehrte Passagiere. Ich bin ihr Pilot für den heutigen Flug. Wir haben soeben die Rollerlaubnis zur Startbahn erhalten. Bitte beachten sie die Sicherheitshinweise.“, ertönte es aus den Lautsprechern. „Das wollte ich schon immer mal sagen.“, johlte Sven hell auf begeistert.
Jetzt wurde ihr schlagartig speiübel. Sie zog den Sicherheitsgurt nach.
Der Herrgott möge uns beistehen.
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Ende, Kapitel 10
© by Alexander Döbber
 
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Einer der fünf Schlüssel zum Tor von El Dorado ist über das Internet von Nava, Alexander und Sven gefunden worden. Wie nun aber dort hin gelangen, wo ihn die drei Freunde entdeckt haben? Fünf Schlüssel wollen gefunden sein und einen davon besitzt bereits die gefährliche und geldgierige Allianz. Es muss toll sein, mit solch einem Privatjet zu fliegen. Gut, dass der Admiral genügend "Knete" hat, um so einen "Vogel" zu bezahlen.

doska (21.05.2010)

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