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8 Seiten

Das Weiße Königreich - Kapitel 21

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Dass es sich bei den Sträflingen um Unschuldige handelte interessierte Fürstenhauptmann Travis nicht wirklich. Er hatte einen Eid geschworen das Fürstentum vor inneren wie äußeren Feinden zu schützen. Genau das tat Travis, indem er das Straflager bei Holmgren leitete.
Von den Sträflingen, die vor Tagen fliehen konnten, fehlte jede Spur. Laut den Soldaten, die er ihnen hinterher geschickt hatte, waren die Flüchtenden in Begleitung einer Gruppe, deren Stärke auf neun Mann beziffert wurde. Sie schienen nach Gregoria unterwegs gewesen zu sein.
Travis ließ den Stollen, den die Sträflinge zur Flucht genommen hatten zumauern. Die Wachen, die von der Ork überrumpelt worden waren, degradierte er zu einfachen Soldaten. Um jede weitere Flucht im Voraus zu begegnen, bestrafte Travis fünfundzwanzig Sträflinge wegen der Flucht. Zudem ließ er die Meute zwei Tage lang hungern. Alles zum Wohle des Fürstentums.
Mit einem verächtlichen Grinsen zwang er die rothaarige Frau auf die Knie, öffnete seine Hose. Da trat ein Soldat in sein Zelt und störte ihn.
„Sir. Das sollten Sie sich ansehen.“, meinte er ungeachtet dessen was sich vor ihm abspielte. Dem Soldaten war es ziemlich gleichgültig, dass der Fürsthauptmann kurz davor stand, die junge Frau zu vergewaltigen.
Wütend ließ Travis die Frau los, schloss die Hose und funkelte den Soldaten an. „Wehe es ist nicht wichtig.“, zischte er ihn beim Gehen an.
Draußen blieb Travis verwundert stehen. Zwanzig Zwerge standen vor ihm. Seine Verachtung gegenüber den Zwergen kehrte sichtbar zurück. „Was wollen die Scheißer?“
„Dass wir ihren Grund und Boden verlassen.“
Ruckartig drehte Travis seinen Kopf zum Soldaten. Es war sein Ernst. Er grunzte verächtlich. Mit sicheren Schritt ging er auf den Wortführer der Zwerge zu. Abfällig musterte Travis ihn. „Die Mine ist Eigentum des Fürstentums.“
„Leider begeht ihr da einen Irrtum.“, wandte Verdo kühl ein. „Wir haben die Eisenmine und den gesamten Grund und Boden drum herum vom Fürstentum vertraglich erworben.“
Der Mensch lachte abfällig. Verdo blieb die Ruhe selbst. Manch ein anderer hätte dem Kerl das Lachen aus dem Gesicht geprügelt.
„Kehrt in eure Höhle zurück und flechtet euch Zöpfe.“
König Balthasar hatte jedoch Verdo eindeutige Anweisungen gegeben. Sollten die Soldaten der Fürstengarde nicht freiwillig gehen, mussten Sie nachhelfen. Die einzige Einschränkung war, keine unnötige Gewalteinwendung. Was so viel hieß wie, keiner der Menschen sollte aus dem Leben scheiden.
„Wenn ihr in Fünf Minuten nicht verschwunden seid“, entgegnete Verdo kompromisslos. „werden wir euch dabei helfen.“ Die Warnung verstand selbst der dümmste Mensch.
Travis sah den Zwerg voller Verachtung an. Er hatte die Warnung verstanden. Sie interessierte ihn bloß nicht. Sollten die Wichte es doch versuchen. Er zog seinen Dolch, warf ihn vor die Füße des Zwergs in den Boden und lächelte böse beim Gehen.
Er hatte es versucht! Dass der Mensch die harte Tour nahm, wie man bei ihnen sagte, dafür konnte Verdo nichts. Sich mit ihnen anzulegen würde dem Menschen in Erinnerung bleiben. Das ließ ihn lächeln.

***
Unterwegs machte man Samuel, Ramon, Tanja, Dova und Sandja mit den Grundkenntnissen eines Waffenkampfes vertraut. Man übte einige Attacken. Vor allem legte man bei den Übungen viel Wert auf die Verteidigung. Da niemand wusste, was sie im Dschungel erwartete, mussten sie in der Lage sein sich zur Not selbst zu verteidigen. Die Pausen wurden dazu benutzt um das Gelernte mal anzuwenden. Zur Überraschung aller machte Ramon eine bessere Figur als erwartet. Anfangs sahen die Bewegung hölzern und unbedarft aus, aber das legte sich mit fortwährender Übungsdauer.
Das Niger Delta lag im südlichen Mittelland von Eurasien. Früher, als die Völker (vor allem die Menschen) Entdeckungsexpeditionen entsandten gehörte das Niger Delta zu den meist gewähltesten Gebieten. Wie in den meisten Fällen glaubte man dort reiche Vorkommen von Diamanten, Gold, Edelhölzern, Kohle, Eisen und weiteren Rohstoffen zu finden. Stattdessen starben die Leute. Nur eine Handvoll kam lebend aus dem Niger Delta zurück. Die letzten waren zwei Menschen. Sie gehörten einer zwanzig köpfigen Gruppe an, zu denen auch zwölf Söldner zählten, deren Ausrüstung ausreichte, um einen Kleinkrieg führen zu können. Genutzt hatte es nichts.
Einer der Männer starb wenige Tage nach seiner Rückkehr an einem tropischen Fieber. Sein Kompagnon verfiel dem Wahnsinn. Er trieb sich einen Speer durch den Schädel. Was der Grund war, blieb unklar. Es gab wilde Spekulationen, die den Mythos um das Niger Delta weiter anheizte. Jedenfalls führte es dazu, dass keine großen Expeditionen mehr ins Niger Delta geschickt wurden. Von vereinzelten Abenteurern, die dumm genug waren es zu machen, fehlte bis heute jede Spur.
Je näher Sie dem Dschungel kamen desto mehr drückte es auf die Stimmung. Es wurden nur noch wenige Worte gesprochen. Man fühlte die Furcht. Auch bei den Zwergen, selbst wenn sie es nicht zugeben würden.
Als Sie bei Sonnenaufgang aufbrachen, hatte man den Dschungel vom Niger Delta erreicht. Sirka bildete zusammen mit 2 Zwergenkriegern die Vorhut. Sie blieben in unmittelbarer Sichtweite der anderen. Nur wenige Schritte hinter ihnen folgte die Hauptgruppe um Michael, Samuel, Ramon, Erol, Wong, Dova, Sandja, Paladin und den Kriegern. Fünf von Ihnen bildeten die Nachhut, ebenfalls in Sichtweite. Die Hauptgruppe bildete eine Drei Reihen Formation. In der Mitte hielt sich die Gruppe um Michael auf, sowie Paladin, Dova, Sandja und 2 Krieger die Paladin für den Schutz von Dova und Sandja abstellte. Die Krieger bildeten die äußeren Reihen.
Kaum waren Sie durchs Gestrüpp, kam man in den dichten Dschungel. Mit ihren Äxten schlugen die Zwerge der Vorhut eine Schneise ins Dickicht aus Sträuchern, Schlingpflanzen, Ästen. Je tiefer Sie in den Dschungel vordrangen desto lichter wurde es. Durch die Baumkronen bohrten sich vereinzelte Sonnenstrahlen. Jaulende, kreischende, fauchende Tiere waren zu hören. Nahezu überall raschelte es. In den Baumkronen sprangen Paviane von Ast zu Ast, krakelten und jaulten, als würden sie die Gruppe warnen wollen.
Meter für Meter gingen Sie weiter. Nur einmal machte man kurz Rast, um sich zu vergewissern auf dem richtigen Weg zu sein. Was sich als schwierig herausstellte, da ihnen die Sonne zur Orientierung fehlte. Dennoch waren sich Sandja und Tanja einig. Man war auf dem richtigen Weg. Also ging die Gruppe weiter.

***
Michael bekam ein ungutes Gefühl. Er gab den Anderen ein Zeichen. Sie wurden beobachtet, denn mit einmal verstummten die Tiere. Lediglich das rascheln der Baumkronen, die der Wind bewegte war zu hören. Er war oft genug in einem Wald gewesen, um zu wissen, dass die Ruhe nur eins bedeutete; Gefahr.
Von wem auch immer diese Gefahr ausging, sie hatten den Vorteil der pflanzenreichen Umgebung. Wodurch sie widerum aber auch von Anfang an vorsichtig sein musste. Umso wichtiger wurde es eine geschlossene Einheit zu bilden. Jeder kannte seine Aufgabe. Paladin nickte den Zwergen in der Vorhut zu. Es ging weiter.
Der Zwerg machte einen Schritt, als ihn ein Holzpfahl vom Boden aus aufspießte. Ihm blieb nicht mal genug Zeit für einen Schrei. Den übernahm Tanja.
Neben dem zweiten Zwerg knackte es. Er drehte sich rum. Ein Gestell mit Holzpflöcken schoss vom Boden empor. Ohne die Chance dem Feind gegenüber gestanden zu haben, trat der Krieger vor die Pforte von Toran.
„Runter.“, schrie Michael Sirka zu.
Die Ork ließ sich fallen. Was ihr das Leben rettete.
Aus einem der Baumgipfel schoss nämlich ein stammbreiter Pfahl herunter und hätte Ihren Körper zu einem Klumpen Brei zermanscht.
Das war erst der Anfang. Eine unheimliche Stille lag über dem Dschungel. Tanja schluchzte. Alle beobachteten die Umgebung. Außer der üppigen Pflanzenwelt sah man nicht viel. Sie würden erst im allerletzten Moment etwas erkennen, wenn überhaupt. Sekunden der Stille verstrichen. Sie kündigten das Unvermeidbare an.
Einer der Krieger nahm eine flüchtige Bewegung wahr. Da war es schon zu spät. Der Bumerang knackte den Brustpanzer auf, wie ein Meißel den Stein, durchtrennte das darunter liegende Kettenhemd wie Butter, schnitt sich tief ins Fleisch und ließ den Knochen splittern. Er war bereits tot, als sein Körper zu Boden kippte.
Aus der Umgebung schälte sich plötzlich eine Gestalt. Es handelte sich wohl um einen Menschen. Sein Gesicht und Körper war mit Dschungelfarben bemalt. Wodurch er mit der Umgebung fast verschmolz. Er trug nichts außer einem Lendenschutz. Was dem Krieger relativ egal war, als er dem Angreifer mit einer Drehung den Streitkolben in den Oberkörper hämmerte. Wie aus dem Nichts tauchte ein zweiter Dschungelbewohner auf.
Der Nebenmann des Zwerges verfehlte den Dschungelbewohner beim ersten Hieb, dafür trieb der Zwerg diesem beim zweiten Mal die Axt in den Brustkorb. Kaum hatte er die Axt herausgezogen, drang ein Holzpfeil in seinen Oberschenkel. Unbeeindruckt brach der Zwerg den Schaft ab und wartete auf sein nächstes Opfer.
Die Dschungelbewohner tauchten nun von allen Seiten auf. Auch wenn es den Anschein eines einseitigen Kampfes machte, war dem ganz und gar nicht so. So schnell sie auftauchten verschwanden Sie auch wieder, tauchten erneut auf und waren trotz ihrer primitiven Waffen ein ernst zunehmender Gegner.
Der Krieger neben Erol wurde von einem Pfeil getötet. Erols Blick folgte rein instinktiv der Flugbahn. Durch die Baumkronen schien ein Sonnenstrahl. Es war ein flüchtiger Moment, der dem Elb ausreichte, um sein Ziel zu entdecken. Der Pfeil tötete den Schützen in den Bäumen, als Erol bereits einen weiteren Pfeil anlegte, zielte und die Sehne losließ. Sein Ziel machte den Eindruck ein Baumstamm zu sein. Als der Pfeil eindrang, ertönte ein Schrei. Ein zweiter Pfeil ließ den Baumstamm verstummen.
Kronos wartete nur darauf dass einer der Menschen zu ihm vordrang, um ihn mit seiner Axt bekannt zu machen. Doch die Linie der Krieger hielt. Sein Drang nach Blut begann zu kochen. Es fiel ihm schwer sich nicht ins Getümmel zu stürzen. Seine Aufgabe hatte Vorrang.
Ein stummer Fluch kam über seine Lippen.
Sein Bruder hegte Zweifel dass Kronos bei einem Kampf kühlen Kopf bewahrte und vergaß weswegen sie dabei waren. Ihre Aufgabe war der Schutz der beiden Jungs. Selbstverständlich konnte er seinen Bruder verstehen. Er kämpfte auch lieber in vorderster Reihe statt im zweiten Glied zu stehen. Sie hatten dem König ihr Wort gegeben die Jungs zu schützen, wenn nötig mit dem eigenen Leben. Das alleine zählte.
Tanja hatte verständlicherweise Angst. In einer solchen Situation befand sie sich zum Ersten Mal. Ihre Begegnung mit Gewalt beruhte einzig und allein vom ´hören sagen`. Sicher malte man sich als Mädchen und junge Frau solche Kämpfe aus, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, wie brutal die in Wirklichkeit waren. Sie war sicherlich kein Kind von Traurigkeit, aber das, was sich im Niger Delta abspielte, hatte rein gar nichts mit ihrer Vorstellung zu tun. Ihre Hände zitterten. Sie hatte Angst nur an den Schwertgriff zu denken, der aus der Scheide an ihrem Bein ragte. Ihre bisherige Erfahrung belief sich auf Training, meist mit einem Holzschwert. Tanja steckte ihre Nase lieber in Bücher, Schriftrollen und dergleichen. Nun stellte Sie fest, wie hilflos sie im Grunde doch war. Ihre Annahme von einem romantischen Abenteuer zerplatzte wie eine Seifenblase als einer der Krieger aufgespitzt wurde. Es wurde ein Kampf ums Überleben. Lediglich in ihrem Hinterkopf stellte sich Tanja die Frage, aus welchem Grund die Dschungelbewohner Sie angriffen.
Ein Krieger wurde von einem Holzspeer durchbohrt. Der Angreifer stieg über den Leichnam, zog den Speer hinterrücks aus dem Zwerg und suchte sich sein nächstes Opfer. Paladin stellte sich dem Menschen in den Weg. Wie die meisten Zwerge trug der Leibwächter vom Zwergenkönig eine doppelschneidige Axt. Seine Zweitwaffe waren zwei Kurzschwerter, die in einer Kreuzscheide im Rückenpanzer darauf warteten zum Einsatz zukommen. Der Dschungelmann versuchte ihm mit dem Speer den Kopf zu spalten. Seine Bewegungen waren geschmeidig und er kämpfte mit einer Geschicklichkeit, die man nicht erlernen konnte. Paladin duckte sich unter dem Schlag weg, wollte dem Mensch das Bein abtrennen, doch sein Hieb ging ins Leere. Sein Gegner drehte den Speer in der Luft, wie ein Jongleur und ließ ihn heruntersausen wie einen Vorschlaghammer. Der Zwerg verlagerte schnell sein Gewicht, änderte die Handstellung seiner Waffe und hob von unten nach oben. Die scharfe Doppelklinge trennte ohne wirklichen Widerstand die Hand ab. Blut spritzte aus dem Stumpf. Seinen Schrei beendete Paladin mit einem Hieb in die Brust. Ohne sich weiter um seinen Gegner zu kümmern, wandte der Zwerg sich dem fortlaufenden Kampfgeschehen zu.
Aus welchen Gründen auch immer lehnte Wong den Kampf mit einer Waffe ab, obwohl er ein Schwert mit sich führte. Stattdessen kämpfte er mit seinem Körper und das auf eine Weise, bei der man sich nur Wundern konnte. Mit Hilfe seiner Kampfkunst konnte Wong Dinge mit seinem Körper tun, die einem schon beim Zusehen Schmerzen bereiteten. Die Klinge seines Schwerts war viel dünner als bei Waffen aus Eurasien. Ihre Form war leicht gebogen und wog kaum was. Nur wenn es absolut notwendig wurde, kämpfte Wong mit der Waffe und das auf eine Art und Weise, die jedem Schwertmeister vor Neid erblassen ließ. Im Moment vollzog Wong eine unmögliche Drehung, sprang wie ein Frosch in die Luft und trat einem Dschungelmann mit der Ferse gegen den Kiefer. Das Knacken ging im Getöse unter. Der Angreifer wirbelte durch Luft und blieb regungslos liegen. Ein zweiter Mann wollte ihm einen Speer in den Bauch jagen. Im allerletzten Moment beugte Wong sich mit dem Rücken nach hinten, sodass der Speer nur wenige Zentimeter über ihn hinwegging. Mit einer Hand stützte er sich am Boden ab, hob die Beine in die Luft und traf den Angreifer mit dem Spann doppelt gegen den Kopf. All das geschah innerhalb von wenigen Sekunden. Wieder auf den Beinen hielt er den Speer in Händen, drehte ihn mit einer Geschwindigkeit und Fingerfertigkeit, die es einem unmöglich machte, seinen Bewegungen zu Folgen.
Michael hob den Arm, um seinen Kopf vor dem hieb mit dem gezackten Stock abzuwehren. Einer der Zacken bohrte sich in seinen Unterarm. Das Adrenalin betäubte den Schmerz. Mit seiner rechten Faust schlug er dem Dschungelbewohner ins Gesicht und brach ihm die Nase. Er taumelte zurück, war aber schneller auf dem Damm wie Michael es sich wünschte. Ihm floss das Blut am Unterarm entlang und tropfte von den Fingerkuppen. Sein Schwert lag wenige Schritte von ihm entfernt, was nah erschien es aber nicht war. Der Angreifer setzte zur nächsten Attacke an. Diesmal wollte er Michael den gezackten Stock von unten nach oben in den Körper schlagen. Die Wendigkeit des Mannes machte ihn zu einem begnadeten Kämpfer. Mit etwas mehr Training hätte er Ihn an die Pforte von Toran geschickt. So jedoch blieb Michael am Leben. Wieder einmal. Sein Auswahlschritt rettete ihm das Leben. Er trat auf die Klinge seines Schwerts. Dadurch sauste es wie eine Gabel in die Luft. Im richtigen Moment griff er zu und trieb es dem Mann in den nackten Körper.

***
Wieder im Besitz seiner Waffe verschaffte er sich einen schnellen Überblick. Sie standen förmlich auf dem Präsentierteller. Durch Erols Bogenfertigkeit verschaffte der Elb ihnen Lebenswichtige Sekunden und Minuten. Sobald ihm die Pfeile ausgingen, wendete sich das Blatt. Mit schnellen Schritten war Michael an Paladins Seite. „Wir müssen in Bewegung bleiben.“
Genau wie der Held der Zwerge hatte Paladin einen Überblick gewonnen und war zum selben Schluss gekommen. Da Sie auf fremden Gelände waren, konnte sich die Mobilität ins Gegenteil umkehren. Ihnen blieb bloß keine Wahl. Der Feind schnitt ihnen den bekannten Rückweg ab. Man konnte hier bleiben und es aussitzen! Oder tiefer in Feindesland vordringen, ohne zu ahnen, was Sie erwartete! So oder so mussten sie kämpfen. Daher sah Paladin keinen Grund, warum man es nicht versuchen sollte. Eine wirkliche Wahl hatte man ja auch nicht.
Mit kurzen Kommandos zog sich die Formation zusammen und setzte sich in Bewegung. Paladin schickte zwei Zwerge an die Spitze zur Sirka, die einem Dschungelmann den Kampfstock in den Magen rammte und mit dem anderen Ende gegen den Schädel hämmerte. Blutüberströmt sackte er zusammen.
Ramon war leichenblass. Inmitten eines Kampfs auf Leben und Tod zu stehen war nicht unbedingt das, was er für sich erdachte. Er war kein mutiger Junge, ging jedem Ärger aus dem Weg. Versuchte unauffällig zu bleiben. In der Waisenmine fühlte Ramon sich geborgen, auch wenn er keine Freunde hatte. Schwester Maria ermutigte ihn mehr aus sich herauszugehen. Kontakte zuknüpfen. Dann lernte er Samuel kennen. Was Schwester Maria wohl weniger im Sinn hatte. Nichtsdestotrotz wurden Sie Freunde. Trotz ihrer Gegensätzlichkeiten oder gerade deswegen. Auch wenn Ihre Welt durch die Geschichte aus den Fugen geraten war, die der Einbruch in den Kartenraum vom Magistrat auslöste. Nie und nimmer hätte er sich vorstellen können, jemals ein solches Abenteuer zu erleben. So beklemmend das Ganze für ihn auch war, konnte er die Aufregung nicht leugnen. Zumindest bis zum Zeitpunkt wo ihnen diese Dschungelbewohner nach dem Leben trachteten. Darauf hätte er gut verzichten können. Ohne es zu wissen, loderte in ihm eine Glut, deren Kraft sich auf seine Wurzeln bezog.
Die Gruppe ließ sich durch die fortwährenden Attacken der Dschungelmenschen nicht stoppen. Überfallartig versuchten Sie sie zu stoppen, um ihnen dann mehr zu zusetzen. Nach und nach wurden die Angriffe weniger, bis Sie schließlich ganz aufhörten. Hätte man Zeit gehabt darüber nachzudenken, wäre ihnen eine plausible Erklärung eingefallen was durch das Auftauchen der Ruine vor Ihnen erschwert wurde. Mit einmal war der Blutzoll für einen kurzen Moment vergessen.
Sie hatten den Orden der Ritter gefunden…
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-Ende, Kapitel 21-
© by Alexander Döbber
 
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Kommentare  

Ein wirklich spannendes Kapitel. Wer oder was sind die Dschungelkrieger? Sie stellen sich Michaels Freunden in den Weg und kämpfen verbissen, um sie nicht tiefer in den Dschungel heinein zu lassen.

Jochen (04.07.2010)

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