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Ein stiller Ort

Poetisches · Trauriges · Herbst/Halloween
Ein stiller Ort



Wo der Wind wie Geige streicht,
wo Stimmen alle nicht mehr sind.
Wo dem Tode Leben weicht
und die Träne still verrinnt.

Ferne Schritte still verhallen
durch die alten Seelenräume,
wispernd dort die Blätter fallen,
Bäume halten sanft die Farbenträume.

Und im kühlem, dicken Moose,
schläft ein Geist der Wiederkehr.
Nebelfäden schwingen lose
ziehen leicht durchs Schattenheer.

Klingen letzte Sommerrufe
durch die blauen, hohen Lüfte.
Übern Weg klappern Pferdehufe
erwecken satte Herbstdüfte.

Dort am Baume Äpfel reifen,
an der Esche Beeren pralle.
Durch die Nächte Igel streifen.
Noch webt die Spinne ihre Falle.

Ferne Feuer riecht man im Winde
Herbst zieht machtvoll durch das Land.
Der Sturm lacht gleich einem Kinde.
Ich sehne mich nach deiner Hand.

Doch du gingst die andren Wege,
folgen konnte ich dir dort nicht.
Steh alleine nun an dem Stege
hier im goldnem Oktoberlicht.

Werde dem Flusse Blumen geben,
Sieben Rosen, wie Blut so rot.
Gedenke so still deinem Leben
Gedenke so auch deinem Tod.



©Anariel 09.09.09
 
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Kommentare  

Hallo Rosmarin,
freut mich, dass es dir gefällt.
Schön das ich die Wehmut und die Vergänglichkeit rüberbringen konnte.

Huhu Michael Drake,
schön, dass es auch dir Gefällt.
Aber was bitte hat Poesie damit zu tun, welchen Geschlechts man ist?
Das ist doch ein reines Vorurteil.
Einige der romantischten und verträumtesten Gedichte, die ich kenne, wurden von Männern geschrieben.

Liebe Petra,
es freut mich, dass dir beides so gut gefällt. Freue mich immer über einen Kommentar von dir.

Hallöchen Michael Brushwood,
es freut mich, dass es auch dir so gut gefällt.
Wie schön, das mir die Verbindung zwischen diesen beiden Dingen wohl gelungen ist.

Mit lieben Nachtgrüßen


Tis-Anariel (09.09.2010)

Hallo Anariel,

wieder ein sehr schönes Gedicht von dir. Nicht nur die melancholischen Seiten dieser Jahreszeit kommen in deinem Gedicht sehr gut zum Ausdruck, sondern auch die Vergänglichkeiten menschlicher Beziehungen, die du nahtlos mit den Stimmungsbildern des Herbstes zu einem Mosaik hervorragend zusammengefügt hast.
Für mich ein echtes Meisterwerk.

LG. Michael


Michael Brushwood (07.09.2010)

Das Foto ist übrigens auch toll. Passt ganz dazu und bringt totale Herbststimmung.

Petra (04.09.2010)

Ein graues, trauriges Gedicht. Passt ganz zum Herbst.

Petra (04.09.2010)

Joa ein sicher schönes Gedicht^^ Hatte auch mal versucht eins zu schreiben... aber naja xD ich bin ein Junge! ^^

Michael Drake (04.09.2010)

ein wunderschönes wehmutsvolles herbstgedicht, das von vergänglichkeit und gedenken spricht.
grüß dich


rosmarin (04.09.2010)

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