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8 Seiten

Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit (Teil6)

Romane/Serien · Aktuelles und Alltägliches
Als Mario zu Hause angekommen war, irrte er scheinbar gedankenverloren durch seine gute Stube, während unterdessen das Fernsehgerät unverdrossen seinen aberwitzigen Dienst verrichtete. Gehör für die Talkshow, in der sich alles um das spannende Thema „Integration von Migranten in Deutschland” drehte, fand der in seinen Grundfesten erschütterte ohnehin nicht. Für ihn stand vielmehr das Thema „Integration in eine sinnerfüllte Partnerschaft” auf Rang eins seiner persönlichen Agenda, vor allem aber die Frage, wieso und weshalb er bei Anika in Ungnade gefallen war.
Die Drähte in seinem Kopf waren heiß gelaufen, wie die eines nostalgischen Heizofens .
Doch Anikas Flucht vor Mario war keine Nostalgie von gestern, sondern traurig bittere Realität von heute, eine Realität, der er sich beugen sollte, der er sich auch beugen musste. Ansonsten liefe er Gefahr, eines Tages von einem Strudel, der kein Erbarmen kennt, erfasst, und in den Abgrund gerissen zu werden

Mario war mit sich selbst hart ins Gericht gegangen:
„Natürlich, es war wieder mal diese verdammte Schüchternheit, dieses absurde
„In sich gekehrt sein”, diese widerlichen Versagensängste, die mich erneut zum Deppen machten.”
Ungeachtet dessen, hatte er die vage Hoffnung in sich getragen, ihr Herz eines Tages doch noch erobern zu können, wenn auch nicht gleich im Sturm. Dafür war Mario halt nicht der Typ. Er verkörperte nicht den Herzensbrecher wie sein Namensvetter und Schauspieler Mario Adorf, der mit seiner coolen Art, aber nicht zuletzt Dank seines verführerisch-prickelnden Charmes, es vermocht hatte,der holden Weiblichkeit reihenweise die Augen zu verdrehen.
Aber der naive Typ glaubte, mit seinen inneren Werten bei Anika punkten zu können. Menschen, die über Jahre hinweg nur auf den Spuren des Schattens durch's Leben getaumelt waren, sehnen sich förmlich danach, die Wärme ihres Herzens, denen, die ebenfalls viel Leid erfahren mussten, zu schenken. Nicht wenige seiner sich so schrecklich cool gebenden Zeitgenossen, die in „scheinbar” geordneten Bahnen durch's Leben ziehen, wollten die Probleme ihrer Mitbürger einfach nicht wahrhaben. Der Grund, weshalb Mario glaubte, innere Werte wie Menschlichkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, und nicht zu vergessen die Fähigkeit - wenn der Kurs einer Partnerschaft auch mal ins Schlingern gerät – füreinander da zu sein, auch bei Anika vorzufinden, zumal auch ihr es nur sehr selten vergönnt war, die Sonnenseiten des Lebens kennenzulernen.

Endlose Gedankenströme durchfluteten Marios Kopf.
War Marios Einladung zum Abendessen in eine Pizzeria womöglich doch einen Tick zu früh gekommen?
Hatte Anika es vielleicht widerwärtig gefunden, dass er sie in seiner Mail geduzt hatte. Vor Wochenfrist hatten beide noch das „Sie” vorgezogen.
„So etwas macht man doch nicht mit einer ehemaligen Geschäftsführerin!”, sah er schlagartig die Ursachen ihrer Abfuhr vor seinen geistigen Augen sitzen.

Die stundenlange Suche nach den Ursachen konnte den Geknickten auch nicht auf die Beine helfen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als weiterhin hart an sich zu arbeiten.
Von nun an hieß es, nach Wegen zu suchen, die es möglich machten, neue Löcher, die sich gnadenlos in seine Seele gefressen hatten, selbst zu kitten.
In so einer verfahrenen Situation, in der Großmann sich befand, war guter Rat teuer.
Mario grübelte und grübelte. Schließlich wurde er fündig.
Kurzerhand fasste er den Entschluss, die scheinbar träge Masse seines Hirns wieder sinnvoll zu nutzen. Diese hatte zwar an jenem Dienstag die falschen Signale in Form von unangemessenen Worten ausgesendet, jene Worte, die bei den hohen Ansprüchen, die diese illustren Damen und Herren seit Jahren hegten, auf Ablehnung gestoßen waren, oder besser gesagt, die auf Ablehnung stoßen mussten. Dieses sollte Mario sich allerdings nicht allzu sehr zu Herzen nehmen. Entschlossen versetzte er seinem Herz einen gewaltigen Stoß, indem er sich in sein Stammbuch schrieb:
„Nur wer wagt, der gewinnt!”
So war es, so ist es und so wird es wohl für immer bleiben.

Dieser richtigen Feststellung zum Trotze, harrte immer noch eine gehörige Portion Missmut wie ein fetter Klumpen Blei in seinem Magen.
Doch urplötzlich flammten jene markanten Worte, die Anika in ihrer Autobiographie niedergeschrieben hatte, in Marios Kopf - wie von Geisterhand gesteuert – auf:

„Kein Mensch der Welt, nicht mal Gott, kann mich daran hindern dieses Buch bis zum Jahresende zu vollenden, und dieses auf den Markt zu bringen. In unerschütterlichem Optimismus schwelgend, sah sie sich mit ihrem Erstlingswerk schon bei „Thalia”, gleichberechtigt, in illustrer Gesellschaft jener namhafter Schriftsteller, die die Bühnen der Weltliteratur schon längst erobert hatten.
Die Frau war gefesselt von einer wilden Entschlossenheit, die seinesgleichen suchte. Ihre kaum noch zu bremsenden Welle der Euphorie, war nun auch auf Mario übergeschwappt.

Von da an war Großmann von einem Ehrgeiz besessen, den er selbst noch nicht von sich kannte. Mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit handelte es sich hierbei um eine Trotzreaktion, um eine Handlungsweise, die nur allzu verständlich schien.
„Wenn Anika für mich unerreichbar ist, so möchte ich ihr wenigstens - vielleicht sogar in nicht allzu ferner Zukunft – literarisch, auf ihren Spuren wandeln.”
Natürlich war ihm fortan klar, dass die Trauben mächtig hoch hängen würden, wenn er an diesen hehren Zielen, die er sich selbst gesteckt hatte, festhalten wollte.

Augen zu und durch, gab sich Mario kämpferisch.
Ohne mit den Wimpern zu zucken, machte er sich an die Arbeit.. In seiner ersten Geschichte rückte ein vierzigjähriger Familienvater in den Brennpunkt des Geschehens. Hierbei handelte es sich um einen Herrn mittleren Alters, der wegen des Todes seiner an Brustkrebs erkrankten Frau, aber auch der Tatsache geschuldet, dass sein Chef ihm unvermittelt auferlegt hatte, in den sauren Apfel der Arbeitslosigkeit beißen zu müssen, völlig den Halt in seinem Leben verloren hatte. Einem weiblicher Schutzengel blieb es letztendlich vorbehalten, den Unglücksraben in buchstäblich letzter Sekunde von dem unwiderruflichen Sturz ins Jenseits, zu bewahren.

Es bedurfte vieler kleiner Schritte, bis es ihm gelang, das Gerüst für die entsprechenden Handlungen zu finden. Aber auch bei der anstrengenden Suche nach geeigneten Redewendungen, verfing sich anfangs viel Sand im Getriebe. Doch mit einem vorher kaum für möglich gehaltenen Arbeitseifer, versuchte er diese Klippen zu umschiffen.
Die Augen hatte er - in dieser Periode der Selbstfindung - kaum noch gewagt zu schließen.
Frau Dr. Mangold hatte seine Medikamentendosis umgestellt. Die Seroquelpillen, die er mindestens zwei lange Jahre schlucken musste, vertrug er auf einen Schlag nicht mehr. Laufend schoss Blut aus seiner Nase. Die beherzte Ärztin änderte die Medikamentendosis von 100 Milligramm Seroquel auf 100 Milligramm Sertralin.. Doch bereits unmittelbar nach der Medikamentenumstellung sollten sich jedoch neue Nebenwirkungen einstellen. Mario war fast immer wach. Selbst nach Mitternacht wollte sich die Müdigkeit immer noch nicht einstellen. Da an Schlaf kaum zu denken war, nutzte er diese unvorhersehbare Schlaflosigkeit, um seinen Schreiblüsten zu frönen.
Der von einem unbändigen Willen Besessene, begann einen Schreibzwang im wahrsten Sinne des Wortes zu entfalten, einen Zwang, der sich zu den ohnehin schon markanten Kontroll- und Grübelzwängen noch hinzugesellte. Jedoch ermöglichten jene Zwänge, die er seinen kreativen Schüben zu verdanken hatte, viel mehr Lockerheit, eine Lockerheit, die zumindest phasenweise die Krankheit, sicherheitsrelevante Dinge in der Wohnung ständig kontrollieren zu müssen, ein wenig in den Hintergrund rückte.
Unverdrossen mühte der „Schreibworkaholiker” sich, neue Worte und Sätze seinem Hirn zu entlocken, sehr zum Leidwesen seines Laptops, dem es „vergönnt” war, nahezu täglich – an manchen Tagen sogar fast schon rund um die Uhr - glühen zu „dürfen”. Was er seinem Kopf zugestand, konnte er schließlich auch seinem Laptop zumuten. Oder hätte dieses klappbare elektronische Wunderwerk seine Nachtruhe vielleicht sogar noch dringender nötig, als Mario selbst?

Geschafft! Wurde auch höchste Zeit – nach diesen gähnend langen zwei Monaten, nach zahllosen Korrekturen, die kein Ende mehr nehmen wollten, da Marios Selbstzweifel noch nicht gänzlich ausgeräumt waren.
Wieder und wieder war der ambitionierte Schriftsteller derart in Gedanken versunken, dass er die ersten Strahlen der blutroten Morgensonne nicht mal wahrnahm, die in dieser kalten Jahreszeit erst viel später durch's Wohnzimmerfenster brachen.

Endlich hatte er sich wieder mal ein Herz gefasst, und sich redlichst bemüht, den Inhalt seiner neuesten literarischen Errungenschaft den hochanspruchsvollen Wortakrobaten dieses illustren Vereins näher zu bringen. Dieses war ihm wenigstens zu einem (geringen?) Teil geglückt.
Zwar sparten die Zuhörer auch diesmal nicht mit negativen Anmerkungen, jedoch mischten sich in diese berechtigte Kritik auch einige Worte des Lobes, die wahrlich nicht zu überhören waren.
Mano hatte schon sehr gute Bilder gezeichnet, jedoch empfanden die meisten diese Geschichte als viel zu lang. Die meisten legten ihm ans Herz, diese Geschichte noch merklich auszudünnen..
Eine moderate Kritik, mit der er gut umgehen konnte, zumal die positiven Statements ihm neuen Mut gaben. Schließlich – und dieses sei ausdrücklich angemerkt, handelte es sich um seine erste Kurzgeschichte. Diese konnte auch noch nicht frei von Fehlern sein, obwohl sich Mario so aufrecht mühte. Der Inhalt war ja okay, die zurecht angepriesenen Fehler ließen sich ja noch ausbügeln.
Nach Weihnachten hatte er auch dieses bewältigt.
Mario kannte keine Gnade mit sich selbst. Vom Hunger des Erfolges besessen, schraubte er seine Ansprüche in fast schon astronomische Höhen, in Höhen, die eigentlich weit von seinen - (noch) begrenzten Möglichkeiten entfernt lagen..
Im Internet fand Mario nach langem Suchen ein Portal, in denen Hobby-Autoren die Möglichkeit eingeräumt worden war, Werke aus eigener Feder der Öffentlichkeit anzupreisen, die Arbeiten anderer Schreiberlinge mit Punkten zu vergolden, und diese mit positiven oder negativen Kommentaren zu würdigen, oder auch nicht. Letzteres musste Großmann sich nicht antun, zumal die anderen Leser ihn mit seiner Premiere auf einen Platz im stolzen Mittelfeld gehoben hatten.
Zwar konnte er keine Bäume ausreißen – musste er auch nicht - aber immerhin, ein Anfang war gemacht, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mit zunehmender Dauer gelang es dem berechtigte Ambitionen hegenden Laien, sich dem Kreis der Auserlesenen Schritt für Schritt zu nähern. Allerdings besaß er längst (noch) nicht die Qualitäten, die nötig wären, um allen Top-Leuten dieses Portal das Wasser reichen zu können
Dennoch – für Großi (sein Nickname), auf den Namen Großmann beruhend - war es ein wohltuendes Gefühl, Worte der Anerkennung vermittelt zu bekommen.
Anerkennende Worte – wann waren ihm diese letztmalig ins Gehör gedrungen?
Der emsige Schreiber wusste es nicht..

Ein wahnsinnig irres Gefühl, was seinen Akku ein ganzes Stück aufladen könnte, war es allemal.
Der vom brennenden Ehrgeiz Besessene beschloss kurzerhand sein Repertoire zu erweitern. Mit lustigen Satirestories gelang es ihm, sein Punktekonto erstaunlich aufzubessern. Noch vor einem halben Jahr hätte er noch nicht mal im Traum gewagt, daran zu denken.

Mario hatte sein arg geschundenes Herz in beide Hände genommen und nach endlos langer Zeit war es ihm endlich vergönnt - die Früchte seiner Arbeit einzufahren. Zwar hatte er dafür kein Honorar bekommen, dafür aber wertvolle Punkte und anerkennende Worte, die sein Selbstwertgefühl merklich stärkten, gesammelt. Fortan umschmeichelten des Öfteren hübsch anzuschauende Lachfältchen Marios Mund- und Augenwinkel.
Es könnte alles so schön sein, würde da nicht noch etwas fehlen... Na was wohl! Das was jeder Mann in seinem Leben so dringendst bräuchte, mindestens genauso wichtig wie das täglich Brot oder wie die Luft zum Atmen.
Ein goldiges Schätzchen zum Kuscheln und Anschmiegen, wäre die beste Medizin gegen die gähnende Ödnis der Einsamkeit – die Mario nicht unerheblich zu schaffen machte.

Viel zu lange hatte sich der irrsinnige Glaube in Marios Hirn festgekrallt, nicht fähig für eine Beziehung zu sein, da er sich nur noch als psychisches Wrack, als wertlosen Müll, nicht aber als einen vollwertigen Menschen mehr fühlte. Ein Schreckgespenst, welches er, Dank seiner gewachsenen Kraft und Stärke, sich endlich vom Leib halten konnte.
Mario zerbrach sich ständig den Kopf. Wie sollte er diese eminent wichtige Schatzsuche nur angehen?

Gar nicht so einfach, da „Sesam öffne dich-Schatztruhen” – aus denen man sein Filetstück nur noch locker heraustragen musste - nicht wie Sand am Meer auf unseren Straßen zu finden waren.

Der Lieblingsautorin seines Portals eine private Mail zukommen lassen, und ihr ein Date schmackhaft machen – vielleicht wäre das die geeignetste Methode, um das angestrebte Juwel an Land zu heben?
Eine Frau, die nur noch das Eine im Kopf hatte – gemeint war natürlich nur diese olle Schreiberei - das wäre doch was für Mario!!!
Doch diese schlagartig aufgetretenen Hirngespinste verwarf er nach wenigen Minuten angestrengten Nachdenkens.
Zu groß die Blamage, falls dieser etwas gewöhnungsbedürftige Versuch, die Liebe seines Lebens zu finden, gründlichst daneben gehen sollte.
Der nimmermüde Schatzsucher hielt in der virtuellen Welt dieses weltumspannenden Netzes weiter ungeduldig Ausschau nach einem für ihn in Frage kommenden Herzblatt.
Aber jene Hobbyschreiberinnen, die auf seiner Wunschliste ganz oben standen, fand er weder bei Facebook, noch in anderen kommunikativen Webseiten.
Nach langer zäher Suche stieß er schließlich auf einer Website, die ausschließlich Menschen mit Handicaps vorbehalten war - auf eine dreiunddreißigjährige Frau namens Cynthia, eine Frau, die ihr Herz am rechten Fleck haben könnte.
Sie würde garantiert Männer in Scharen anziehen, wenn da nicht diese ernsten Gesüchtszüge wären, die ihr Erscheinungsbild sichtbar trübten.. Das glänzende teerschwarzes Haar ihres schmalen Gesichtes kitzelte sanft ihre schmalen Schultern. Ihre schmalschlitzigen Augen und die zu einem breiten Strich geweiteten Lippen ließen unschwer erkennen, dass ihr Gemüt von bleierner Schwere gezeichnet war.
Cynthias Geheimnisse lüfteten sich bereits in ihrem Profil.
Die wackere Frau litt unter schweren Angststörungen mit depressiven Schüben. Des Weiteren minderten eine von Geburt an erworbene Atemwegserkrankung und schwere Kontrollzwänge – die auch Mario zur Genüge kannte – ihre Lebensqualität erheblich.
Mario ließ sich nicht lumpen und machte ihr ohne zu zögern ein Freundschaftsangebot.

Bereits zwei Stunden danach traf eine Mail von Cynthia ein.
„Hallo Mario,
aus deiner Mail habe ich erfahren, dass wir annähernd die gleichen Probleme haben. Ich nehme dein Freundschaftsangebot an.”...
Was für eine Überraschung!
Auch sie hatte unter den unbegreiflichen Animositäten ihres Umfeldes so furchtbar leiden müssen.
So wie Mario, stand sie sowohl mit ihrem Bruder, als auch mit ihrer Mutter auf Kriegsfuß. Seine soziale Kompetenz, seine Bereitschaft sich an feste Regeln zu halten, ließ extrem zu wünschen übrig. Und dieses alles seit frühester Kindheit. Er wollte sich von keinem etwas sagen lassen und lag deshalb in ständigem Clinch mit seiner Mutter. Zum Lernen hatte er absolut keinen Bock, dafür aber zum Prügeln umso mehr. Bereits in den unteren Klassenstufen spielte er mächtig mit Muskeln und Fäusten, die er sogar gegen seine jähzornige Mutter einsetzte, die aber auch kein Kind von Traurigkeit war, die sogar imstande war, diesem Kraftprotz Paroli zu bieten. Auch sie war in keinster Weise gewillt, für gute Ratschläge ihrer Bekannten ein offenes Ohr zu haben. Ihr Gatte, ein sehr ruhiger, aber auch ein stets besonnen handelnder Mensch, nusste stets nach ihrer Pfeife tanzen. Den ganzen Ärger hatte er viel zu oft im Stillen in sich hineingefressen, da er - des lieben Friedens Willen - gewillt war, eine drohende Eskalation auf jeden Fall zu verhindern .
Was für Parallelen, die sich da auftaten!

Cynthia hatte sich stets und mit viel Liebe um ihre beiden Töchter gekümmert, die die Schwelle zur Pubertät bereits überschritten haben. Das war auch der Grund, weshalb ihre beiden eineiigen Zwillinge mit Worten des Dankes regelrecht geizten – ein Geiz, der alles andere als geil ist. Die sehr aufopferungsvolle Frau hatte es wie Mario nur sehr selten vermocht, das schwergewichtige Wort „Nein” auch nur ansatzweise in den Mund zu nehmen.

In den verflossenen zwei Monaten trafen sich die beiden regelmäßig im Chat. Mario versandte ihr auch eine Mail mit einer dieser tieftraurig stimmenden Geschichten.
„Kannst aber gut schreiben. Zum Glück konnte diese Frau Daniel doch noch abhalten, sich in die Tiefe zu stürzen.
Aufmunternd fuhr Cynthia fort:
„Mario - schreib' doch mal was Lustiges, das tut dir gut, und deiner Seele natürlich auch.”
Wie wahr!

Unvermittelt überraschte das geheimnisvolle Wesen den Glücksanbeter - zwei Tage nachdem sie ihre Meinung zu dieser Geschichte kundig gemacht hatte - mit einer supertollen Botschaft.
„Mario – wärst du einverstanden, wenn wir uns am Ostersonntag in Dresden treffen würden, und uns einen Eisbecher genehmigen?”...
„Genehmigung erteilt!”, flachste der Glückspilz, der zu später Stunde mit gleich mehreren Freudensprüngen polterte, was möglicherweise sogar das unter ihm wohnende junge Paar aus dem wohl verdienten göttlichen Liebesakt gerüttelt haben könnte.



(Fortsetzung Teil 7 folgt)
 
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Kommentare  

Hallo Doska, Petra, Mario und Ingrid,

vielen Dank für die netten wohlwollenden Kommentare.
Ich kann euch jetzt schon versprechen, dass auch der letzte Teil dieser Geschichte sehr spannend werden wird.
LG. Michael

LG. Michael


Michael Brushwood (28.07.2011)

Und wieder ein spannendes Kapitel, wie Mario sich durchkämpft, nicht aufgibt und erkennt, dass das Leben auch seine schönen Seiten hat. Er steckt zum Beispiel tapfer weg, dass Anika keine Erklärung abgeben hat, weshalb sie plötzlich keinen Kontak mit ihm will. Was ich einfach toll finde, und wendet sich einer neuen Bekanntschaft zu. Da werde ich mal die Daumen drücken. Lebensecht und flüssig geschrieben.

doska (28.07.2011)

Er ist zäh lässt aber Anika völlig in Ruhe. Mario erkennt, dass er sich ins Schreiben weiter vertiefen kann. Und er fragt sich, ob Cynthia wohl die Richtige für ihn sein könnte? Was uns vielleicht das nächste Kapitel verrät. Spannend.

Petra (28.07.2011)

Es ist bewundernswert wie Mario, trotz der vielen Niederschläge, den Mut findet, nicht nur einfach weiter zu schreiben, auch nach einer Freundin Ausschau zu halten. Hat mir sehr gefallen.

Gerald W. (27.07.2011)

schlimm diese zweifel, wenn man immer nur die schuld beim eigenen verhalten sucht. aber egal, jetzt bin ich gespannt auf den eisbecher in dresden... ;-)

Ingrid Alias I (27.07.2011)

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