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9 Seiten

Erben des Dritten Reichs - Kapitel 04

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Die Wüstenstadt Talek war an der gleichnamigen Oase gegründet worden. Sie lag 3 Stunden von Akaba, der einzigen jordanischen Hafenstadt entfernt. Durch die Oase, die von einer unterirdischen Wasserquelle gespeist wurde, gewann die Siedlung an Bedeutung für den Handelsverkehr nach Norden, Osten und Westen. Sie wuchs schnell von einer einfachen Siedlung zu einem Dorf und wurde letztlich eine Stadt, die auf dem Höhepunkt 100.000 Einwohner zählte.
Die Häuser bestanden größten Teils aus Sandstein und Lehm. Sie umfassten in der Regel 2 Stockwerke, waren Flachbauwerke. Der See von Talek war das Wasserreservoir der Stadt. Kanäle führten durch die Stadt zu einigen errichteten Wasserspeichern, so das überall die Trinkwasserversorgung sichergestellt war.
Zum Schutze vor Banditen und den Sandstürmen war eine 7-Meter-Hohe Stadtmauer erbaut worden, die im Zuge der Ausdehnung mehrmals verschoben und erweitert worden war.
Talek war eine freie Stadt, stand also unter keinem Banner der hiesigen Stämme, Volksgruppen oder Nationen. Durch den damaligen wachsenden Handelsverkehr war die Stadt wohlhabend. Wodurch Sie wiederum strategische Bedeutung erlangte. Innerhalb eines Radius von 10 Tagen gab es nirgendwo sonst entlang der Routen durch die Wüste eine Oase. Wer von Norden oder Osten kam, um zum Beispiel nach Akaba oder Elat (im damaligen Königreich Israel) wollte, musste zwangsläufig in Talek Station machen.
Außerdem konnte man die Stadt als geografischen Mittelpunkt zwischen den Königreichen Israel und Saba sehen. Als freie Stadt war Talek neutraler Boden. Ideal für diplomatische und verschwiegene Treffen zweier Oberhäupter.
Zumindest wenn man über die entsprechende Fantasie verfügte oder eine gesunde Portion Verschwörungstheorien besaß.
Obwohl seit Jahrhunderten verlassen, trotzte Talek den Versuchen der Wüste sie unter ihren Ausdehnungen zu begraben. Die Wasserquelle war versiegt, entsprechend war der See ausgetrocknet. Doch schon vorher hatte die Stadt unter den Einflüssen von Kriegen, etlichen Auseinandersetzungen und dem modernen Wandel zu kämpfen gehabt, wodurch sie rasend schnell an Bedeutung verlor und sich letztlich in eine Reihe von verlassenden Wüstenstädten einreihte.
Die Menschenlose Zeit hatte die Stadt relativ unbeschadet überlebt. Ende der 90ger Jahre und Anfang der Jahrtausendwende entdeckte man das Potenzial für Touristenausflüge. Mit Bussen und Kamelkarawanen, für die abenteuerlustigen Touris, wurden sie nach Talek gekarrt. In jener Zeit gab es auch vermehrt Expeditionen und Ausgrabungen. Bis die Regierung in Amman Talek zum Kulturerbe und Sperrgebiet erklärte. Um das kulturelle Erbe zu schützen. Nur wenige der angefragten Expeditionen und Ausgrabungen bekamen die notwendige Sondererlaubnis.
Ihr Ausflug nach Talek besaß eine eben solche.
Vom jordanischen König höchstpersönlich ausgestellt.

***

Sie fuhren mit 2 Jeeps 5 Stunden auf einer der einstigen Handelsrouten durch die Wüste nach Talek. Im Führungsauto saßen Alexander, Nava, Olivia und Mahmoud, der Fahrer. Bei ihm handelte es sich um einen Vertrauten des Königs. Alexander hatte stets mit ihm zu tun gehabt, wenn er im Auftrag des Admirals in Jordanien weilte. Die 4 Männer im zweiten Jeep gehörten zum umfangreichen Personalpool des Königs, aus dem Mahmoud schöpfen konnte.
Die Ausrüstung und Verpflegung für ihren Trip war auf die 2 Fahrzeuge verteilt.
Bei ihrer Ankunft war das Osttor das einzig befahrbare. Auf dem dortigen Torplatz errichteten sie ihr Basiscamp. Obgleich die Häuser und Gebäude bewohnbar aussahen, hieß das nicht das Sie es auch zwangsläufig waren.
Während Mahmoud mit seinen Männern das Camp errichtete, machten Alexander, Nava und Olivia eine Begehung von Talek.
Was Ihnen das Leben rettete.
Über tragbare Funkgeräte (Walkie-Talkies) standen sie im Kontakt mit Mahmoud.
Die Hauptstraße, welche von Stadttor zu Stadttor führte, war nicht bereiter als 5 Meter. Davon zweigten etliche schmale Seitenwege, Gassen und Nebenstraßen ab. Die Gebäude standen dicht an dicht. Was bei 100.000 Einwohnern nicht verwunderlich war. Grünflächen suchte man vergebens.
Manche Gebäude hatten die Zeit nicht so glimpflich überstanden, wie ein Großteil der Stadt. Sie waren teilweise oder ganz eingestürzt. Mal aus Altersschwäche, mal wegen baulichen Mängeln. Fusch am Bau gab es seit Anbeginn der Menschheit. Gut, das es aber auch vorzeigbare Bauwerke gab, wie die Pyramiden.
Auch wenn man gerade angekommen war, wollte Olivia keine Zeit verlieren. Um sich Talek anzusehen, hatten sie später noch Zeit. Schließlich war man auch nicht zum Vergnügen hier. An ihrem Arbeitseifer fand der Admiral bestimmt gefallen.
Alexander bestaunte einen Steg über ihm, der die gegenüberliegenden Häuser miteinander verband. Dort wo eigentlich ein Balkon oder sich die Außenwände befanden, gab es 2 Durchgänge. Wahrscheinlich wohnten in den Häusern einst eine Großfamilie. Er folgte Nava und Olivia, die in Richtung See gingen.
An dessen Ufern hatten die wohlhabenden Bewohner von Talek ihre Behausungen errichtet. Villenartige Häuser, mit verwilderten, toten Gärten. Künstlich angelegte Privatstrände. Für die Strände hatte man einfach den Sand vor den Toren der Stadt genommen. Tote 4 Meter Hohe Palmenstämme, die von Stürmen teilweise entwurzelt oder wie Streichhölzer zerbrochen waren. Auf dem versandeten Grund des Sees befand sich sogar ein antikes Segelboot. In den Rissen und Spalten am Grund war das Wasser versickert.
Wenn man am Ufer stand, wirkte der See wenig spektakulär. Mit ein wenig Fantasie jedoch änderte sich dies. Vor allem wenn man Dinge gesehen und erlebte, die nur sehr, sehr wenige Menschen sahen und erlebten.
Hier ließ es sich ohne Zweifel angenehm Leben, fand Alexander. Ob eine der Villen das (Liebes)-Domizil für König Salomon und Königin Saba war?

***

Olivia’s Ziel stand am See.
Um genauer zu sein, das Forum ähnliche Gebäude. Dort hatte der sogenannte Stadtrat seinen Sitz. Es war ein antikes Rathaus, wo die Stadtverwaltung saß. Mit seinen 5 Stockwerken war es das höchste Gebäude. Hinzu kamen die 4 Ecktürme, die noch Mal 7 Meter hoch waren. Es war das einzige Gebäude, das hinter der Stadtmauer emporragte und bereits aus der Ferne zu erkennen war.
Eine steinerne Treppe führte hinauf zu der 3 Meter großen Flügeltür aus afrikanischem Edelholz. Sie waren mit Eisenbeschlägen ins Mauerwerk eingefasst. Über dem Portalbogen aus Sandstein befanden sich antike arabische Schriftzeichen.
Grob übersetzt, so Nava, hieß es Stadtverwaltung.
Durch die Sandstürme hatte der feine Sand den Schutzanstrich der Türen sandgestrahlt, wodurch das Holz der Sonneneinstrahlung ausgesetzt war, austrocknete und bei dem geringsten Druck auseinander bröckelte.
Auch im Inneren des Gebäudes hatte sich der feine Wüstensand ausgebreitet. Eine Zentimeter dicke Schicht lag über den Sandsteinplatten, mit denen der Boden ausgelegt worden war. Von der einstigen Einrichtung war im Verlauf der Jahrtausende und Jahrhunderte nichts übrig geblieben. Alles, was nicht Nied und Nagelfest war, hatte man mitgehen lassen.
Sie gingen die große Treppe über die Zwischenebene hinauf in den Ersten Stock. Einige der Fensterscheiben hatten die Zeit heil überstanden, waren aber vom Sand mattiert worden. Dies war der Preis ihrer Standfestigkeit.
Auf die Stockwerke verteilt befanden sich im Forum die etlichen Büros einer Stadtverwaltung. Da unterschied sich die antike Bürokratie nicht sonderlich von der heutigen.
Im 5en Stock hatten die Mitglieder des Stadtrats ihre Räumlichkeiten.
Olivia Soreno ging zielstrebig auf ein Büro zu.
Die Tür hing auf halb acht. Das Eisenscharnier hielt sie eisern in dieser Position. Sie war übersät von Gewaltanwendungen um sie aufzubrechen. Der Rahmen war teilweise in Stücke geschlagen.
Im Büro war nichts außer dem feinen Sand, Glas- und Holzsplittern. Unter dem einstigen flauschigen Teppich kam der Holzboden zum Vorschein, der teilweise zerpflückt worden war. Darunter befand sich nackter Sandstein.
Der Putz an den Wänden war großflächig abgebröckelt oder mit Gewalt abgeschlagen worden. Ebenso der Stuck von der Decke.
Olivia stellte sich in die Mitte des Raums, schaute aus den großen Fenstern, die einen herrlichen Blick über die Stadt Talek boten, der zur Blütezeit einfach umwerfend gewesen sein musste.
Sie war nicht alleine wegen der Aussicht hier. Hier musste etwas Besonderes sein. Obgleich nicht mehr vorhanden war. „Was machen wir hier?“, fragte Alexander. Das Büro wirkte wie im abgebrochenen Rohbau.
Die Frau wandte sich zu ihm. „Assad bin el-Faruk gehörte zum Stadtrat von Talek.“, erzählte Olivia ihnen zögerlich. Sie wusste noch nicht was und wie viel Sie von ihrem Wissen preisgeben konnte. „Er hat zwischen der Königin von Saba und Salomon vermittelt.“ Tatsächlich hatte der Mann den Kontakt hergestellt. Über ihn liefen die geheimen Verhandlungen zwischen König Salomon und der Königin von Saba. Ohne sein Mitwirken hätte es das Bündnis und den damit einhergegangenen Frieden nicht gegeben. „Er bekam von Salomon ein Geschenk überreicht.“, fuhr sie fort. Olivia steckte in einer Zwickmühle. Sie hatten sie hierher gebracht. Früher oder später wären sie bei ihrer Suche und Recherche auf die Verbindung von Salomon, der Königin von Saba und Assad bin el-Faruk gestoßen. Sie schaute zu Nava. „Den Kompass von Askalon.“
Eine gespenstische Ruhe kehrte in das Büro ein.
Nava wollte etwas sagen, doch plötzlich ertönten Schüsse.

***

Wäre Talek keine Geisterstadt hätte man es für eine Fehlzündung eines Autos oder Feuerwerkskörper halten können. Den Einzelnen Schüssen folgte eine Salve, mitten drin dumpfe Explosionen, was 2 schwarze Rauchsäulen zur Folge hatte, dann ein heftiges, kurzes wildes Durcheinander, wie bei einer Bandprobe.
Stille.
Nichts.
Alexander griff zum Walkie-Talkie. Doch bevor er den Sendeknopf drücken konnte, um einen Funkspruch abzugeben, knackte das tragbare Funkgerät. Mahmouds Stimme ertönte. „Wer seit ihr?“ Er röchelte. „Was wollt ihr?“, fragte der Vertraute des jordanischen Königs in arabisch. Seine Stimme war schwach. Kein gutes Zeichen. „PENG!!“ Der Knall ließ Nava und Olivia zusammenzucken. Alexander starrte unverdrossen das Walkie-Talkie an. „Sucht die Frauen und den Mann.“, rief eine unbekannte Stimme auf arabisch. Man hörte Schritte. Dann brach die Funkverbindung ab.
Mahmoud musste die Zeit über den Sendeknopf gedrückt gehalten haben. Seine Männer und er waren angegriffen worden. Von wem spielte erstmal keine Rolle. Wichtiger war, die Angreifer waren nicht zufällig hier. Sie hatten es auf Olivia, Nava und ihn abgesehen. Einen solchen Schritt hätte er von Sheridan nicht erwartet. Irgendwie hatte Alexander auch das Gefühl dass dies nichts mit Sheridan zu tun hatte. Dadurch wurde deutlich das noch jemand hinter der sagenumworbenen Mine von König Salomon her war. Ein anderer Erbe des Dritten Reichs? Die Möglichkeit bestand. Oder jemand gänzlich anderes?
Das würde sich zeigen.
Doch im Moment hatten sie wichtigeres zu tun.
Er schaute erst zu Nava, die sich die gleichen Gedanken gemacht hatte wie er, sah dann zu Olivia Soreno, die wie versteinert dastand. Sie starrte fassungslos auf das Walkie-Talkie. „Wir haben nicht viel Zeit.“ Alexander trat einen Schritt näher, blieb auf Ms Soreno haften. Es sollte keine Warnung sein, ließ sich aber nicht ändern. Ihnen blieb nun mal nicht viel Zeit. Die Typen mussten nur den Spuren im Sand folgen.
Sie führten sie direkt zum Forum.

***

„Und Sie glauben der Kompass ist hier?“, fragte Nava mit schwacher, trauriger Stimme. Was mit ihrem Vater zusammenhing, der einst in Askalon die Askalon-Texte fand die zum Goldenen Manuskript zu gehören schienen, welches wiederum den Standort der Torschlüssel zur Goldenen Stadt, El Dorado beinhaltete. Bei eben jener Ausgrabung gehörte Olivia Soreno zu Johannes Levy Remzsch Ausgrabungsteam. Sie war eine seiner Studentinnen.
Sie schaute die Tochter ihres Mentors an. „Eine persönliche Notiz von Assad bin el-Faruk lässt darauf schließen.“, antwortete Olivia zurückhaltend. Trotz der jüngsten Geschehnissen. Vertrauen wollte sich bei ihr einfach nicht einstellen. Was man ihr, angesichts des Rufs von Nava Hoffmann’s Begleiter, kaum verübeln konnte.
Diese Hinhaltetaktik konnte Alexander nichts abgewinnen. Zumal ihnen jeden Moment die Kugel um die Ohren pfeifen konnten. „Wo genau?“, fragte er ein wenig ungehalten.
Sie ließ sich nicht einschüchtern, obgleich Olivia die Situation bewusst war in der Sie gemeinsam steckten. Wodurch sie ihm nicht automatisch vertraute. Doch allen Bedenken zum trotz gab es hierbei einfach kein Mittelweg. Sie musste mit offenen Karten spielen. Nur so konnte man den Kompass vor jenen finden, die ihnen gefolgt waren, ihre Begleiter töteten und nach ihnen suchten. Trotzdem war es nicht einfach. „Er hatte es von seinem Schreibtisch aus immer im Blick.“, teilte Olivia ihnen mit. Sie stellte sich dahin wo sich, ihren Recherchen nach, der Schreibtisch von Assad bin el-Faruk befunden hat.
Nämlich direkt vor dem mittleren Panoramafenster, das einen grandiosen Blick auf Talek zeigte. Man konnte praktisch die gesamte Stadt überblicken.
Ihre Nachforschungen dazu ergaben zum Teil dass am anderen Ende der Stadt eine Art Leuchtturm gestanden hat, der den Karawanen in der Wüste als Wegweiser/Fixpunkt dienen sollte. Das Leuchtfeuer wurde auch als das Ewige Feuer von Talek bezeichnet. Sollte dieses je erloschen, so herrsche Dunkelheit in Talek. Die Übersetzung hatte jedoch noch eine zweite Bedeutung: Untergang. Indem anderen Teil, meist Erzählungen, war nie die Rede von einem Leuchtturm. Obwohl in einigen auf das Leuchtfeuer von Talek hingewiesen wurde. Daher war man sich in akademischen Kreisen uneins darüber ob es den Turm von Talek je gegeben hatte. Auch wenn Ausgrabungen auf Überreste eines Gebäudes hinwiesen, das an der beschriebenen Stelle gestanden hatte.
Dann bekam Olivia eine Zeichnung in die Hände, die die Stadt von einem der Dächer zeigte. Ein reisender griechischer Künstler malte es. Es zeigte Talek bei Sonnenaufgang. Und genau an der Stelle wo die Überreste lagen, befand sich ein Leuchtturm, dessen Feuer kein Feuer im übertragenden Sinne zu seien schien, sondern einfach ein Leuchten. Worüber ebenfalls Uneinigkeit herrschte.
Bis polnische Soldaten im heutigen antiken Babylon im Irak bei Befestigungsarbeiten des Koalitionsstützpunkts auf ein unterirdisches Gewölbe stießen. Worin Alexander der Große Trophäen und andere Mitbringsel seiner Feldzüge lagerte. Unter den unschätzbaren Stücken, die als antike Schätze bezeichnet wurden, befand sich auch die Turmspitze von Talek.
Zur genaueren Untersuchung/Identifizierung wurden die Stücke mit Genehmigung der irakischen Übergangsregierung außer Landes gebracht. Verschiedene Universitäten, Museen und spezialisierte Forschungseinrichtungen erhielten aus der Sammlung Stücke zur Verifizierung.
Olivia konnte nicht in Erfahrung bringen wohin die Turmspitze gebracht wurde. In den Ausfuhrlisten war sie nicht aufgeführt. Ebenso wenig wie in der Bestandsliste, die das irakische Innenministerium erstellte. Sie schien spurlos verschwunden.
Doch deswegen wollte und war sie nicht in Talek.

***

Ihr Blick blieb auf dem nackten Sandsteinfensterboden gerichtet. Einst war der Fensterrahmen mit Edelholz verkleidet, welches entweder von den Dieben und Plünderern jener Zeit entwendet oder verbrannt worden war. Kerben ließen darauf schließen, dass man versuchte, auch die schweren Standsteinplatten abzuschlagen. Das Vorhaben schien nicht von Erfolg gekrönt gewesen zu sein.
Ansonsten hätten diejenigen weitaus mehr gefunden, als bloß die Sandsteinplatten mitgehen zu lassen. Indem darunter liegenden Lehm-Sand Mauerwerk befand, sich ein Geheimfach. Darin lag ein ovales handflächengroßes Artefakt aus Bronze. Es hatte feine meisterhaft gearbeitete Gravierungen, die abrupt endeten, weil das Stück ein Teilstück war. Mittig gab es eine Ausbuchtung. Am Teilstück fand man Einkerbungen, damit man die Teilstücke zusammenstecken konnte.
Olivia sah fasziniert auf das Innenstück vom Askalon-Kompass.
Die spärlichen Hinweise hatten ihr den Standort verraten. Deswegen wollte Sie unbedingt nach Talek. Um das Innenstück zu finden. Dies war der Beweis für den Askalon-Kompass, den König Salomon Stadtrat Assad bin el-Faruk schenkte. Wovon er das Außenstück in der Turmspitze vom Leuchtturm Talek’s und das Innenstück in seinem Büro versteckte. Beide Teilstücke hatte er stets im Blick.
„Ich nehme mal das ist nicht der komplette Kompass?“, fragte Alexander wissend, wie die Antwort lautete. Olivia schüttelte bestätigend den Kopf. Die Suche nach Artefakten, Relikten und Schätzen war eine Schnitzeljagd. Hinweis über Hinweis. Rätsel über Rätsel. „Wir sollten schnellstmöglich von ihr verschwinden.“
Weder Olivia noch Nava widersprachen ihm.
Sie verließen schleunigst das einstige Büro von Assad bin el-Faruk, liefen den Flur entlang, lugten um jede Ecke, immer auf der Hut vor ihren Verfolgern, die alles daran setzen, ihnen das Teilstück abzuluchsen und zu töten. Je nach dem wer und ob sie lebend gebraucht wurden.
Schattige Umrisse von 2 Personen schienen durch die halb offene Eingangstür. Alexander gab das Handzeichen auf eine der seitlichen Türen der Räume neben dem Haupteingang. Die Schatten wuchsen und wuchsen. Sie eilten quer durch die Halle, drückten die Tür, soweit auf das Sie hindurchschlüpfen konnten. Genau in dem Moment erreichten 2 einheimische, wie Beduinen gekleidete Männer, mit russischen Pistolen bewaffnet die Halle vom Forum.
Um die Spuren zu verwischen, hatte Alexander einen zerfetzten Stück Stoff hinter sich hergezogen, da er der Letzte war. So kamen die unbekannten Angreifer nicht auf ihre Spur. Stattdessen standen sie unschlüssig in der Halle, schauten sich um, sahen die Fußspuren, die zur Treppe führten, horchten nach verdächtigen Geräuschen. Über Funkgeräte teilten sie den anderen auf Arabisch mit, dass Sie Spuren gefunden hatte. Der Anführer befahl ihnen Sie zu suchen. Ohne die Männer explizit darauf hinzuweisen wen und ob man Sie lebend gefangen nehmen sollte.
Sie gingen zur Treppe, stiegen Stufe um Stufe hinauf.
Obwohl die Typen verschwunden waren, ihre Schritte nicht mehr zuhören waren, wartete Alexander einen Moment länger. Statt den Raum durch die Tür zu verlassen und durch den Haupteingang nach draußen zu gelangen, kletterten Sie durch ein Loch in der Wand in den Nebenraum und von dort aus, aus dem Fenster. Die Stelle konnte nicht von der Hauptstraße die zum Forum führte eingesehen werden, sofern die übrigen Gesellen sie nutzten, um hierher zu gelangen. Jetzt hatten Sie keinen Grund mehr in Talek nach ihnen zu suchen, sie wussten ja das Sie im Forum waren. Den Spuren nach jedenfalls. Lange würden Sie mit Sicherheit nicht brauchen um festzustellen dass sie das Forum längst wieder verlassen hatten.
Bis dahin wollten Nava, Olivia und Alexander soviel Abstand wie möglich zwischen Sie gebracht haben. Möglicherweise fanden Sie sogar ein Versteck, wo sie ausharren konnten. Die Frage war bloß; Für wie lange? Schließlich mussten sie sich nirgendwo melden.
Sie liefen in einen der Seitenarme die vom Vorplatz des Forums zum Forum und davon wegführten. Weit kam das Trio nicht. Man lief einem Gegner Duo mitten in die Arme. Die Typen eröffneten sofort das Feuer. Ohne die Mühen einer diplomatischen Warnung zu rufen. Nava, Olivia und Alexander konnten rechtzeitig in einer Nische, wie Sie es in den Gassen und Seitenstraßen häufiger gab, in Deckung gehen. Wodurch der Kugelhagel in die Wände einschlug.
Sie saßen fest.
Alexander sah wie einer der Männer seine Kumpanen über das Funkgerät informierte. Sein Partner schoss unterdessen auf ihn, zwang ihn in Deckung. Mist!!
Da klingelte unerwarteterweise sein Handy.
Er achtete nicht auf die angezeigte Nummer im Display. Hätte Alexander es getan, hätte er gewusst, wer ihn anrief.
Admiral Landon Harris. CEO der Harris Sea and Underwater Company. Sein, Nava’s und seines Bruders Boss.
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Ende, Kapitel 04
© by Alexander Döbber
 
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