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5 Seiten

Erben des Dritten Reichs - Epilog

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Alexander stützte Nava. „Lass uns hier verschwinden.“ Sie lächelte ihn schwach an.
Man küsste sich.
Gemeinsam verließ man den Vulkan, der den Schatz des Königs beherbergte und ging zum Ankerplatz der HMS York.
Dort angekommen verschwand Alexander mit Nava unter Deck, brachte sie in ihre Kajüte und umsorgte seine Verlobte, bis sie im Bett lag und vor Erschöpfung einschlief.
Unterdessen hatte Admiral Harris die Abfahrt eingeleitet. Die Mannschaft lichtete den Anker, das Schiff steuerte aus der Bucht und nahm Kurs auf die Hafenstadt Eilat.
Major Pérez hatte Premierminister Nevy zwischenzeitlich Bericht erstattet.
Dass der Schatz des Königs verloren war, ließ sich nicht ändern.
Man würde alle Vorkehrung für ihre Ankunft treffen.
Mehr oder weniger zerstreute sich die Gruppe.
Auch wenn das Schiff nicht allzu groß war, konnte jeder ein Plätzchen finden.
„Wie geht es ihr?“, fragte Sven, als sein Bruder auf der Brücke erschien.
„Sie ist vollkommen erschöpft“ Kein Wunder bei dem, was er gehört hatte. „und schläft.“ Alexander war ne Weile bei ihr geblieben um sicher zugehen, dass alles in Ordnung war. Jetzt stand er mit einer Tasse Tee in der Hand neben seinem Bruder. „Du hast was verpasst, Kleiner.“
Sven grunzte. „Worüber ich auch ganz froh bin.“ Beim dem, was er bereits gehört hatte, war er wahrlich froh an Bord der HMS York geblieben zu sein. So konnte unter anderem Anna Bergmann aus dem Weg gehen. Auch wenn sie die Seiten gewechselt hatte, fühlte er sich in ihrer Nähe nicht Wohl. Eine Folge der vergangenen Überschneidungen, bei der Sie versuchte ihn und Alexander zu töten.
„Bin unten.“
„Okay.“

***

In Eilat wurden Alexander und Nava vom Admiral in einem Luxushotel untergebracht. Die HMS York würde 3 Tage im Hafen bleiben, dann wieder Richtung Sinai-Halbinsel auslaufen, um Auftrag zu Ende zu bringen, den man unterbrochen hatte.
Nava erholte sich relativ schnell von den Strapazen. Sie nutzte einen Tag lang das ausgiebige Wellnessangebot des Hotels. Die Verwöhnung tat ihr sichtlich gut.
Alexander erarbeitete zwischendurch, zum Zeitvertreib, einen Aktionsplan für die Bergung des Schiffswracks im Potomac River, welchen er mit Admiral Harris den Leuten vom Smithsonian Institution in Washington vorstellen würde.
Premierminister Nevy kam für einen Kurztrip vorbei.
Anna hatte sich von ihnen schon bei der Ankunft im Hafen von Eilat verabschiedet. Es gab keinen Grund, dass sie länger bei ihnen bleiben sollte. Auch Major Pérez samt Tross verabschiedeten sich. Sie wurden am Pier abgeholt.
Der Admiral blieb an Bord der HMS York.
Nach dem Treffen mit Nevy begann für Nava und Alexander der bezahlte Kurzurlaub, gingen am Strand spazieren, aßen auswärtig und erkundeten die Stadt.
Vom Balkon ihrer Suite aus, hatten sie einen wunderbaren Blick auf den Hafen, konnten sogar die HMS York sehen. Tags darauf lief sie, wie von Harris angeordnet, wieder aus. Der Admiral war von Eilat über Tel Aviv nach London geflogen. Vor dem Treffen mit Alexander in Washington musste er noch einige Dinge erledigen, die keinen Aufschub duldeten.
Nava und Alexander flogen über Tel Aviv nach Prag.
Dort trafen Sie sich mit Ari Lehmann.
Alexander hatte Anna bei ihrem Abschied gesagt, er möchte sich noch Mal mit dem Nazi-Jäger treffen, um etwas mit ihm zu besprechen.
Wie schon in Nikosia fand das Treffen in einer Wohnung statt, die ihm als Unterschlupf dienten. Jemand wie Herr Lehmann war ständig unterwegs. In seinem Leben hatte er sich einige Feinde gemacht. „Sie wollten etwas mit mir besprechen.“, erinnerte er die Anwesenden nach dem Smalltalk um die Geschehnisse auf Ezeon.
Alexander nickte. „Stimmt.“ Er schaute ihn an. „Sie sind Manfred Strauß!“

***

Keine Reaktion.
Was er auch nicht erwartet hatte.
„Mein Vater gehörte zu einer jüdischen Untergrundbewegung.“, erzählte Ari Lehmann statt zu antworten. „Sie hatte es sich zum Ziel gemacht das Nazi-System von innen heraus zu zerstören.“ Verständlicherweise. Die Aussicht auf Erfolg war schwindend gering, wie die Geschichte zeigte. „Wir müssen Sie aufhalten.“, wiederholte Ari die Worte seines Vaters. An jenem Tag sah er ihn zum letzten Mal. Kurze Zeit später wurde Ari als Manfred Strauß von Adolf Hitler für Damokles Schwert als einer der Erben des Dritten Reichs ausgesucht.
Er kehrte in die Gegenwart zurück, zeigte sich wenig überrascht über die Enthüllung. „Am Tag des Brandes hat Peter mich versucht zu ersticken.“ Hätte Ari aka Manfred sich nicht Tod gestellt, hätte ihn sein Freund tatsächlich umgebracht. Die Täuschung rettete sein Leben.
„Wie sind Sie aus dem brennenden Haus verschwunden?“, wollte Nava neugierig wissen.
Anna Bergmann ließ sich von der Beichte nichts anmerken. Sie war sich der Enthüllung bewusst gewesen. Oder es spielte für sie keine Rolle. Entscheidend war, dass Ari Lehmann tatsächlich der war, der er heute war. Nämlich der berühmt-berüchtigte Nazi-Jäger.
„Durch den rückseitigen Keller.“, antwortete der Mann ehrlich und offen. „Ich bin zu einem Ehepaar gegangen, dass der Untergrundbewegung angehörte. Sie haben mich aufgenommen.“ Gaben ihm ein neues Leben. Jenes, das er bis heute als Ari Lehmann führte. Die Lehmann’s wurden zu seinen Ersatzeltern. Da sein Vater bei einem der zahllosen Bombenangriffe gestorben war. Bis zum Tode hatte er sich als glühender Anhänger des Nazi-Regimes ausgegeben. Andernfalls hätte man ihn gefoltert und hingerichtet.
„Sie wussten das Peter Lenz ihre Tarnidentität angenommen hatte.“ Keine Frage sondern eine auf der Hand liegende Feststellung.
Trotzdem nickte Ari zur Bestätigung.
„So mussten sie nur noch warten bis sich der Kreis um die Erben des Dritten Reichs schloss.“, sagte Nava.
„Ja.“
„Die Erben waren nie eine ernsthafte Bedrohung.“, fuhr Alexander fort. Die Männer hatten Gefallen an ihrem Leben gefunden, als es mit der Ausführung von Damokles Schwert zu opfern. Keiner war dazu bereit gewesen. Ihnen waren die Folgen bewusst gewesen. Das Leben, so wie sie es kannten, hätte ein jähes Ende gefunden.
Er setzte den Kampf fort, den sein Vater einst führte. „Der Krieg mag seit 67 Jahren vorbei sein.“, sagte er mit fester Stimme. „Der Kampf ist es noch nicht.“ Bis zu seinem letzten Atemzug würde er kämpfen. Überall, wo es nötig war. Außer ihm schien sich niemand sonst der Bedrohung entgegenzustellen.
Die Nazi-Idiologie musste ohne jeden Zweifel ausnahmslos überall bekämpft werden.
Alexander stand auf. „Ich hoffe sehr sie werden Erfolg haben.“ Ein kurzer Blick zu Anna. Sie würde diejenige sein, die Ari Lehmann’s Erbe antrat. „Wenn sie mal Hilfe brauchen, Anna weiß, wie wir zu erreichen sind.“
Sie verabschiedeten sich, verließen die Wohnung, ließen sich per Taxi zum Flughafen fahren und bestiegen dort das nächstbeste Flugzeug nach Washington D.C. Um dort am Treffen mit den Leuten vom Smithsonian Institution und ihrem Chef Admiral Harris die Bergungspläne zu besprechen.

***

Etliche Anzugträger verließen das Büro, als die Stabbesprechung beendet war.
Der breitschultrige Mann, der geduldig im Vorraum wartete, ließ sich die Wichtigkeit dessen, was er dem Besitzer des Büros mitzuteilen hatte, nicht anmerken. Er war kaltschnäuzig, emotionslos und brutal, wenn es erforderlich war. Sein Boss wusste um seine Fähigkeiten, aus diesem Grund hatte er ihn als Sonderbeauftragten angestellt und einen Freibrief ausgestellt, bei dem was er tat.
Als der letzte Anzugträger gegangen war, erhob er sich, trat ohne vorangegangene Aufforderung ins Büro ein. Die Sekretärin schloss die Tür hinter ihm. Sie fragte ihn längst nicht mehr, ob etwas zu trinken haben wollte. Ihr Unwohlsein war zu spüren, wenn er im Vorraum wartete. Um die Befindlichkeiten kümmerte sich der Mann nicht. Dafür war er nicht angestellt worden.
Der Bürobesitzer hatte sein Sakko über seinen Drehstuhl gehangen, obwohl ein Kleiderständer vorhanden war. Die Krawatte hing über einem Briefbeschwerer auf seinem großen Arbeitstisch.
Unaufgefordert legte er ihm einen unbeschrifteten versiegelten Aktenordner vor.
Sein Boss brach das Siegel kurzum auf, öffnete den Ordner, schaute auf die darin befindlichen Fotografien.
Insgesamt waren es 2.
Die Qualität ließ zwar zu wünschen übrig, aber es reichte aus um etwas zu erkennen.
„Ist es bestätigt?“, fragte der Bürobesitzer düster.
„Ja.“
Er atmete tief ein, schloss die Augen und ließ den Aktenordner auf den Tisch fallen.
Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
„Gibt es eine Empfehlung?“
„Man überlässt ihnen die Verfahrensweise.“
Natürlich, um ihm damit im Falle eines Fiaskos einen Strick draus zu drehen.
Er atmete gemächlich aus, öffnete die Augen, setzte sich in seinen Drehstuhl. Der Entscheidungsträger lehnte sich zurück. „Sorgen Sie dafür das keine Beweise zurückbleiben.“ Der Aktenordner wanderte in den elektronischen Schredder. Die Überbleibsel würden am Abend in der Verbrennungsanlage im Keller vernichtet werden.
Sein Gegenüber nickte stumm, machte auf dem Absatz kehrt und schritt aus dem Büro.
Seine Telefonanlage piepte aufdringlich. Er sah dem Problemlöser hinterher, drückte die Freisprechfunktion. „Ja, Melissa?“
Sie hatte erst durchgerufen, als der Mann sein Büro verließ. „Sir. Der Präsident möchte sie sprechen.“
„Sagen Sie ihm, ich bin auf dem Weg.“ Er beendete die Verbindung, stand aus seinem Stuhl auf, zog sich das Sakko an, streifte sich die Krawatte über, korrigierte sein Erscheinungsbild im Spiegel und verließ sein Büro.
Gegenüber der Bürotür im Vorraum hing das Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
______________________________________________________

Ende
© by Alexander Döbber
 
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