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4 Seiten

Aus Sheilas Leben ...

Romane/Serien · Spannendes
Sie sitzt auf der Veranda der Elterlichen Farm, starrt in die Luft, die vor Hitze flimmert und denkt immerzu an ihren Vater, wo er wohl ist? Geht es ihm gut? Er ist früh am Morgen mit dem Jeep weggefahren und will am nächsten Abend zurückkommen. Ihm ist bestimmt etwas passiert. Sie fühlt es. Sie weiß es. Es riecht nach Rauch und sie sieht die kleinen Aschewölkchen durch die Luft treiben. Sie beobachtet verschiedene Tiere, die aus Angst vor dem Feuer panisch fliehen. Das Feuer, dass sie hier jedes Jahr einmal ins Grad geworfen wird und dann jedes Jahr denselben Weg geht, gegen die Berge hin. Vor den Bergen legt es sich hin und die Aschige Erde wird gepflügt, gegraben und mit Mais besäht. Das ist jedes Jahr so, sie beobachtet das immer, jedes Jahr. Und wenn das Feuer weg ist, kommen auch die Tiere wieder. Lukas, Vaters sanftmütiger Knecht, seit 14 Jahren ist auch seit Tagen verschwunden. Kommt er mit dem Feuer wieder? Wie die Tiere? Vielleicht ist ihm etwas passiert. Vielleicht passiert ihrem Vater dasselbe. Als sie noch klein war hatte sie Angst vor Lukas. Er sah so bedrohlich aus, mit seinen tiefen Stirnfalten und den dichten engsitzenden Augenbrauen, die die tiefen dunklen Augen umgeben. Aber sie hatte sich an ihn gewöhnt. Mittlerweile gehört er sogar schon fast zur Familie, aber er ist oft so abweisen. Sie hat schon beobachtet, wie ihr Vater Lukas gezeigt hat, wie er eine Arbeit besser machen kann, aber Lukas hat weiter gemacht, wie er es schon immer gemacht hat. Der Rat von ihrem Vater war ihm egal. Ihr Vater hatte ihn auch schon oft zum Essen eingeladen, aber er wies die Einladung immer ab. Vielleicht kommt es daher, dass er ein Kikuju ist und diese lieber unter sich bleiben. Sie ist mitten in Gedanken, als ihre Mutter auf die Veranda gestürzt kommt und ihr Panisch versucht zu erklären, dass ein Trupp Kikujus sich dem Haus von der Rückfront nähern, die mit Panga-Messern bewaffnet sind. Sie geht mit ihrer Mutter zu einem Fenster an der Rückseite des Hauses, von dem sie den Trupp der Kikujus beobachten können und sie sehen 15-20 Kikujus auf das Haus zukommen. Im der Hand schwere Panga-Messer. Sheilas Mutter und sie haben Angst. Sie fühlen sich bedroht und sie wissen nicht, was sie machen sollen. Sie wissen nicht, was die Kikujus vorhaben. Sheilas Mutter geht weg und Sheila bleibt am Fenster. Sie bemerkt, dass das Feuer auf dem Grasland sich schon bis nahe an die rückwärtigen Fälder der Farm herangefressen hat. Ihre Mutter kommt wieder, mit dem Gewehr, das im Haus immer bereitliegt. Sie schauen wieder aus dem Fenster, die Kikujus sind jetzt schon ganz nahe. Sheila spürt, dass der Atem ihrer Mutter flacher wird und das macht sie nervös, aber sie bemerkt unter diesen 15-20 Kikujus Lukas, der Knecht ihres Vaters. Sie zeigt ihn ihrer Mutter und ihre Mutter stellt das Gewehr zu Seite. Sie geht zur Tür und öffnet sie. Sie stehen beide da und warten auf die Kikujus. Lukas kommt. Sheilas Mutter begrüßt ihn höflich, aber er geht einfach, ohne ein Wort zu sagen an ihnen vorbei. Er nimmt das Gewehr. Geht weiter in das Haus, aber weder Sheila, noch ihre Mutter folgen ihm. Dann kommt er mit dem Armeerevolver von Sheilas Vater wieder zurück. Sheila und ihre Mutter wollen mit ihm sprechen, gehen auf ihn zu, setzen zu einem Gespräch an, aber Lukas reagiert nicht, er geht wieder hinaus aus den Haus und hinein in die Menge der Kikujus, von denen in der Zwischenzeit einige in der Zwischenzeit zum Schuppen, der als Garage dient gegangen sind und nun mit vollen Benzinkanistern um Lukas herumstehen. Er gibt ihnen die Anweisung das Benzin im Haus zu verteilen und sie gehen sofort los. Lukas blick ist leer. Sheila mustert ihn, aber er verrät nichts. Was er wohl vor hat? Eins ist klar, er zündet die Farm an, aber werden sie und ihre Mutter auch verbrannt werden, oder können sie noch flüchten? Sie können sich nicht mehr wehren, Lukas hat alle Waffen mitgenommen, aber ihr fällt ein, dass ihr Vater noch einen alten Armeerevolver unter seiner Matratze hat. Sie rennt schnell in sein Zimmer und sieht nach, aber nichts. Kein Revolver, nichts. Sie sind hilflos. Lukas geht an einen großen Benzinfleck und zündet ihn an. Er ließ sich nicht aufhalten. Und so sehen Sheila und ihre Mutter, wie sie Farm in rasender Geschwindigkeit abbrennt. Lukas ruft Sheila und Ihrer Mutter zu, dass sie schnell fliehen sollen. Er sagte zu ihnen, dass sie in die nächst größere Siedlung gehen sollen. Sie sollen schnell von der näheren Umgebung der Farm verschwinden. Sheilas Mutter verharrt wie gelähmt etwas weiter vom Hau weg. Sie starrt in die Flammen der Farm. Ihr blick ist durchsichtig und ihr Herz schein nicht mehr zu schlagen. Sheila nimmt die Gefühle ihrer Mutter stark wahr. Das war schon immer so. Ihre Mutter ist auch im immer so zerbrechlich, aber äußerlich zeigt sie sich stark. Sheila spürt es, wenn es ihrer Mutter schlecht geht und versucht sie zu trösten, aber sie spürt auch, wenn ihre Mutter ihre Ruhe will, und dann lässt sie sie. Aber jetzt gerade weiß sie es nicht genau. Sie zieht ihre Mutter mit und zieht sie in die nächsten Maisfelder. Sie stehen beide im Maisfeld und blicken zurück auf die Farm, die jetzt in riesigen Flammen steht. In Sheila siegt der Überlebens Wille über die Verzweiflung und sogar ihre Mutter zeigt etwas davon. Sie wollen fliehen, aber nicht zu den Nachbarfarmen. Sheila kann sich vorstellen, was Lukas mit ihnen macht. Er wird sie genauso wie Ihre Farm abbrennen. Wieso macht Lukas das? Will er Rache nehmen, dafür, dass wir (die weißen) den Kikujus das Land genommen haben? Sie weiß es nicht. Was zählt ist, dass sie von hier vorkommen. Sie flüchten durch die Maisfelder. Eins nach den anderen. Am Rande dieses Maisgebiets rasten sie. Sie haben Hunger und essen einige Maiskolben, sie warten die Dunkelheit ab, und als es so dunkel ist, dass sie niemand mehr erkennt, laufen sie durch das Grasland. Aber es scheint ihnen dennoch gefährlich, denn der Wind könnte sich drehen und dann würde das Feuer in ihre Richtung brennen.Sie erreichen den Bambuswald. Bis jetzt sind sie gut vorangekommen, aber im Bambuswald gibt es so viele Tiere und Gruben, dass sie zu kämpfen haben einigermaßen normal zu laufen und nicht von einem Tier überfallen zu werden. Mit letzter Kraft erreichen sie aber den Fluss. Sie Waten flussabwärts, eine ganze Weile, aber das Wasser wird tiefer und tiefer, als sie fast nichtmehr vorankommen, sieht Sheilas Mutter am Ufer die Reste eines Bambusfloßes. Abgekämpft, und glücklich, dass sie es gefunden haben lassen sie sich darauf nieder. Sie lassen sich den Fluss eine Weile hinuntertreiben. Sheila schaut aufmerksam nach Krokodilen, wenn sie nicht gerade vor Erschöpfung schläft. Sie denkt darüber nach, wie es ihrem Vater geht, über das Zusammenleben von schwarzen und weißen, aber auch über Lukas, den „sanftmütigen“ Knecht seit 14 Jahren nach. Sheila und ihre Mutter sitzen Die ganze Nacht auf diesem Floß und reden über allesmögliche auf der Welt. Sie schlafen aber auch viel. Sheila hört Stimmen, sie Rufen. Es sind Frauenstimmen. Sie öffnet ihre Augen und sieht, wie 10-15 Frauen am Ufer um sie und ihre Mutter herumstehen, sie mustern und er sie diskutieren. Da öffnet auch Sheilas Mutter die Augen. Ihr Floß ist am Ufer hängengeblieben. Sie gehen beide an Land. Da stehen auch Männer. Alle zwischen 28 und 35, alle weiß, die Frauen auch, alle weiß. Es ist dort sauber, sehr sauber für eine afrikanische Stadt. Der Fluss fließt mitten durch dieses Dorf, das von weißen regiert wird. Sheila sieht einen Jungen, er ist ungefähr 2 Jahre älter als sie, er steht bei seinem Vater, der interessiert zu Sheilas Mutter hinüberschaut. Jetzt schaut auch der Junge und Sheila merkt, dass sie ganz rot wird, aber das ist ihr egal, denn in diesen Augenblick merkt sie, dass das hier ihr neues Zuhause sein wird.
 
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Kommentare  

Eine kleine spannende Story. Aber irgendwie fehlt hier noch die Tiefe, die nötig wäre um einen wirklich mitzureißen. Die Story wirkt auf mich, als ob du noch sehr jung wärest und ich vermute, dass es deine erste Story ist. Dafür wäre sie dann recht gut. Es sind durchaus interessante Ansätze vorhanden und ich würde mich freuen wieder etwas von dir zu lesen.

Petra (10.10.2012)

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