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Hochzeit

Kurzgeschichten · Erinnerungen
„Willst du mich heiraten?“, fragte er sie und sah schüchtern auf den Boden.
„Was ist heiraten?“, erwiderte sie lachend und drehte dich im Kreis.
„Das haben Mama und Papa gemacht, dass heißt, dass sie sich ganz ganz doll lieb haben“
„Ich hab dich auch ganz doll lieb“, sagte sie und ging zu ihm.
„Also heiratest du mich“, strahlte er ihr entgegen.
„Natürlich, aber wie macht man das?“
Er lief los und sammelte Gräser und Blumen, gab sie ihr und lief wieder los, hob ein paar Steine auf, bis er einen mit einem Loch in der Mitte fand.
„Du musst den hier an deinen Finger machen“
Sie nahm den Stein und sah ihn sich an, probierte ihn über den Daumen zu zwängen, aber merkte, dass das nicht funktionierte, nahm stattdessen den Zeigefinger und hob diesen dann stolz.
Sie blickte auf die Blüten in ihrem Schoß und sah ihn dann fragend an.
„Die musst du dir in die Haare machen, denn du musst ganz ganz schön aussehen, wenn wir heiaten“ Vor Aufregung begann er zu lispeln und lief wieder los.
„Was machst du denn jetzt?“, rief sie ihm hinterher.
„Ich hole meine Freunde, Papa sagt, die Freunde sind das zweitwichtigste im Leben und die Frau ist das wichtigste.“
Sie lachte leise und guckte auf den Stein an ihrem Finger, begann dann sich die Blumen ins Haar zu flechten, mit flinken Fingern und sehr gekonnt.
Als die Jungs wiederkamen stand sie auf und drehte sich.
„Wie sehe ich aus?“, fragte sie und er antwortete, wie sein Papa es immer tat: „Du bist das Schönste, was ich je sehen durfte“
Sie blickte kichernd zu Boden und er nahm ihre Hand.
„Jetzt müssen wir uns hinstellen und dann müssen wir beide sagen: 'Ich will' und dann bist du meine Frau“, erklärte er ihr nickend, „und dann müssen wir uns küssen“
Sie sah hoch und machte den Mund auf, vor Staunen.
„Wir müssen und küssen?“ „Ja, Papa sagt, das macht man so und mein Papa hat immer recht und Mama und er machen das ganz oft“
Wieder kicherte sie. „Na gut“
Seine Freunde lachten und warfen mit Gras nach ihnen, riefen sie sollen sie sich jetzt küssen, sie wollten wieder spielen gehen, und das dauere hier alles viel zu lange, das könne doch keine Liebe sein.
Der Junge drehte sich um und rief ihnen zu, sie sollen endlich leise sein und dann sah er wieder das Mädchen um.
„Also... ich will! Willst du auch?“
Sie lächelte schüchtern und streichte mit den Fingern über seine Hand.
„Ja, ich will“
Er grinste über das ganze Gesicht und dann küsste er sie, drückte seine Lippen auf ihre, 1,2,3 Sekunden bis sie lachen musste und er hörte auf und sah sie an.
Die Jungs liefen davon und gingen wieder spielen, bekriegten sich mit Holzschwertern und bauten Sandburgen, aber das Mädchen und der Junge saßen den restlichen Tag auf der Wiese und erzählten sich Geschichten, denn sie liebten sich und waren Mann und Frau.
 
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Kommentare  

Schade, dass den meisten von uns diese "Kindlichkeit" allzu früh verloren geht. Wenn wir es wenigstgens ein bisschen kontrollieren würden, könnten wir zumindest den Zeitpunkt des Verlustes festmachen oder vielleicht sogar vermeiden.

Michael Kuss (10.11.2012)

Niedlich.

Jingizu (08.11.2012)

Da kann ich mich nur anschließen. Eine zarte verträumte Geschichte, die mich an meine eigene Kindheit erinnert hat.

doska (06.11.2012)

Ganz entzückend. Denn so können Kinder wirklich sein.

Else08 (06.11.2012)

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