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Was soll man dazu noch sagen?

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Es war ein schöner Sommertag, das richtige Wetter, um sich in ein Eiscafé zu setzen. Viele Menschen teilten diesen Gedanken und hatten es sich in dem Straßencafé, an dem ich soeben vorbei ging, bequem gemacht. Ein Bild jedoch schockte mich etwas. An einem Tisch saß eine junge Frau im Rollstuhl, die offensichtlich nur noch ihren Kopf bewegen konnte. Auch schien sie nicht selbständig atmen zu können, wie ich an dem Atemgerät sah. Ein trauriger Anblick. Mit ihr am Tisch saßen zwei Angehörige oder Bekannte von ihr. Beide aßen gemütlich Torte und tranken ihren Kaffee dazu. Ein Luxus, den die junge Frau wohl nicht genießen konnte. Vielleicht bekam diese Frau es auch nicht mit, vielleicht war sie aber doch noch bei klarem Verstand. Nur weil sie bewegungsunfähig war, musste nicht auch ihr Geist davon betroffen sein. Ich fragte mich, wie sie sich wohl in dem Moment fühlte, wenn sie ansehen musste, was andere für ein Leben führen konnten. Ich könnte es nicht fertig bringen, ihr einen vor zu essen. Jedenfalls machte mich diese Beobachtung sehr nachdenklich.
 
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Kommentare  

Oha ^^ da widersprech ich dir und Else mal ganz gehörig und aus tiefster Seele. Behinderungen sind was sie sind. Manche können nicht sehen, nicht hören, nicht laufen, nicht... aber das macht sie nicht zu Menschen 2. Klasse, die rund um die Uhr bemitleidet werden müssen. Für fast alle stellt das ganz normale Alltagsleben eine große Herausforderung dar - aber nicht nur für sie. Auch die Leute, die sich um sie kümmern, müssen großen Einschnitte in ihrem Lebensstil hinnehmen.
Es wäre unglaublich vermessen zu fordern, dass die Welt keinen Spaß haben darf, wenn ein Behinderter in der Nähe ist. Das würde nämlich diesen Menschen noch eine zusätzliche, emotionale Bürde auflasten.
Soll die Familie eines Blinden keine Bilder betrachten dürfen? Soll die Familie eines Tauben keine Musik hören dürfen?

Stell dir vor, dass diese junge Frau in diesem Moment kein Ballast ist, der jegliche soziale Kontakte unterminiert. Dass sie Teil eines ganz normalen Kaffeekränzchens ist. Womöglich der schönste und unbeschwerteste und einfach normalste Augenblick in ihrem ganzen Tagesablauf.


Jingizu (07.12.2012)

Ich finde es gut, dass du das hier mal festgehalten hast. Viele machen sich überhaupt keine Gedanken um andere denen es schlecht geht.

Else08 (06.12.2012)

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