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Serie "Auslandsaufenthalte" (2): Als AuPair internationale Erfahrungen sammeln.

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten
Die Gründe für einen Aupair-Aufenthalt im Ausland sind vielschichtig. Bei wenigen Rückschlägen stehen meistens Erfolg und Erfahrung im Vordergrund. Als AuPair bei einer ausländischen Gastfamilie wird man nicht am Geld, sondern an Erfahrung reich. Ein Jahr lang sich mit fremden Kindern befassen und in unbekannter Umgebung leben, bedeutet für junge Frauen – bei Ausnahmen auch Männern – weitaus mehr als nur eine Periode der Arbeitslosigkeit überbrücken. Was hier an Selbstständigkeit und Persönlichkeitsbildung gelernt wird, ist ohnehin mit Geld kaum zu bezahlen.
Grundlagen von Aupair-Stellen:
Aupairs sind in der Regel ledig, nicht geschieden, und zwischen 18 und 28 Jahre alt. Gelegentlich werden auch männliche Bewerber zu den gleichen Bedingungen vermittelt. Das Engagement sollte mindestens sechs Monate, besser aber ein Jahr dauern. Für Australien und die USA gilt mindestens eine Dauer von einem Jahr. Kürzere Zeiten sind schlecht zu vermitteln. Es bestehen – besonders in Frankreich – Ausnahmen als sogenannte „Sommer-Aupairs“; Hier wird die Gastfamilie mit Kindern in den Sommerferien, meist in deren Landhaus oder Ferienwohnung, begleitet.
Schwerpunkte der Aupair-Vermittlung:
Der weitaus größte Teil der Bewerberinnen wird nach Frankreich, Großbritannien, Österreich, Spanien, in die skandinavischen Länder und die USA vermittelt. Osteuropa hat noch keinen großen Bedarf, da junge Frauen aus diesen Ländern am liebsten selbst ins – westliche – Ausland gehen möchten. So ist auch die große Konkurrenz zu erklären, dass Osteuropäerinnen derzeit verstärkt auf den Markt drängen.
Stärkung von Kulturverständnis und Persönlichkeit:
Ein Aupair-Aufenthalt ist in der Regel an den Besuch einer Sprachschule gebunden. Dies sehen zumindest die offiziellen Aupairverträge der beteiligten Arbeitsämter vor, von dem die Arbeitserlaubnis (Carte de Séjour oder Resident-Card) und die Versicherungspapiere abhängen. Dies bedeutet, dass dem Aupair neben einer täglichen Arbeitszeit von sechs Stunden genügend Zeit zum Erlernen oder zur Vertiefung der Sprache des Gastlandes verbleibt. Denn die Hauptgründe für einen Au-Pair-Austausch sind das Erlernen von Fremdsprachen und das Kennenlernen anderer Kulturen.
Hilfreiche Voraussetzungen:
Hilfreich für eine Aupair-Bewerbung sind Kenntnisse in der Kinderpflege, Erfahrung im Babysitting, Führerschein, nachgewiesene ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel als Gruppenleiterin in einem Sportverein oder einer kulturellen Vereinigung, musische Aspekte wie das Spielen eines Musikinstrumentes, Referenzen von Lehrern, Pfarrstellen, Vereinen ...
Gründe für einen Aupair-Aufenthalt:
Einige junge Menschen warten auf einen Studienplatz oder eine Azubistelle und möchten die Zeit sinnvoll überbrücken. Oder Aupair ist das Sprungbrett für den Einstieg in eine Auslandstätigkeit, solange man noch keinen richtigen Beruf hat, der für einen Auslandsaufenthalt qualifiziert. Auch das Erlernen einer Fremdsprache, verbunden mit einem Job, mit etwas Geld und einer Wohngelegenheit wird als Grund genannt. Aupair kann auch Vorbereitung auf eine Tätigkeit oder ein Studium in Richtung Hauswirtschaft, Kindergärtnerin, Pädagogik oder Köchin sein. Als vorübergehende Überbrückung von Jugendarbeitslosigkeit sollte Aupair nur genutzt werden, wenn der junge Mensch nicht nur Trostlosigkeit und Langeweile überbrücken will, sondern sozial, musisch und kulturell gut motiviert ist, um sich in eine Gastfamilie mit Kindern einzubringen und dort kreativ tätig zu sein.
Soziale Angelegenheiten:
Normalerweise bekommt ein Aupair ein eigenes Zimmer und Anwesenheitsverpflegung in der Gastfamilie, ein monatliches Taschengeld von etwa 400 Euro, eine Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr, eine Unfall- und Krankenversicherung und einen Tag pro Woche zur freien Verfügung.
Freier Markt, Zeitungsanzeigen oder Vermittlungsagentur:
Egal ob Gastfamilie oder AuPair-Frau: Alle stehen vor der Frage, auf dem freien Markt oder per Zeitungsanzeige zu suchen, oder eine staatliche oder private Vermittlungsagentur einzuschalten. Alles ist möglich, aber der freie Markt birgt das Risiko, dass die Situation schlecht einzuschätzen und kaum zu kontrollieren ist. Wird das Mädchen als billige Putzfrau missbraucht? Werden alle AuPair-Standards eingehalten? Ist der Sprachkurs und der freie Tag gewährleistet?
Beratung, Moderation, Kontrolle, Sozialarbeit:
Zu empfehlen sind jene - privaten, halbstaatlichen und staatlichen - Agenturen und Vermittlungen, die auch eine Vorortbetreuung anbieten; zum Beispiel mit einer Kontrollperson, Moderatorin oder Sozialarbeiterin, die im Gastland die jungen Frauen leitet und bei Problemen berät und die Gastfamilie kontrolliert oder mit ihr gemeinsam nach Lösungen sucht.
Aufgabengebiete eines AuPair:
Zu den Aufgaben gehören soziale Kompetenz, Kinderpflege, Babysitting, mitunter die Kinder mit dem Auto in die Schule fahren und abholen, Essenzubereitung sowie leichte Bügel- und Hausarbeiten. Schwere Gartenarbeit, schwere Hausarbeit oder Putzen gehört eigentlich nicht zum Aupair-Vertrag, ist aber leider nicht immer auszuschließen. Deshalb sollten die Vermittlungsagenturen besonders intensiv unter die Lupe genommen werden.
Vorbereitung, Adressen, Durchführung und Erfahrungsberichte
Die Bücher „Das Aupair Handbuch“ (ISBN 978-3-86040-026-5) sowie „Abenteuer Au-Pair – Europa, USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Lateinamerika“ (ISBN 978-3-86040-025-8) und „Aupair USA – zwischen Traum und Frust“ (ISBN 978-3-86040-123-1), "Aupair-Ratgeber für Gastfamilien" (ISBN 978-3-86040-115-6) sind erschienen im Verlag interconnections, Freiburg.
Das “AuPair Handbuch“ ist in vielen Auflagen zum unbestrittenen Standardführer in allen Aupairfragen geworden. Es werden Möglichkeiten in Frankreich, Europa, USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Israel behandelt. Themen sind u. a.: Aupairverträge, Versicherungsangelegenheiten, Vermittlungsstellen, Einreisebestimmungen, Verdienst, Freizeitkontakte, Reisekosten, Profilanforderungen, richtige Vorbereitungen, Länderkunde und eine Menge Erfahrungsberichte, die sich mit kenntnisreichen Detailfragen aus der unterschiedlichen Sicht von Aupairs und Gastfamilien eingehend befassen. Es wendet sich an Aupairs und Gastfamilien gleichermaßen.
„Abenteuer Au-Pair“ wendet sich ausschließlich an Mädchen. Ferner gibt es noch einen Band zu den Vereinigten Staaten „Aupair USA“. Die Vermittlungen in die USA sind intensiver und bürokratischer als in Europa. Auch unterscheiden sich die Arbeitsanforderungen in den USA sowie das Familienprofil und die Erwartungshaltung amerikanischer Gastfamilien im Vergleich zu Europa stark.
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(Foto: www.Auslandszeit.de)
 
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