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In der Nacht des hellen Wahnsinns

Poetisches · Erinnerungen
Entsprungen dem Lichte friedvoller Kerzen
Verwob sich euphorisch der Stolz in den Herzen
Als der erste Schlagbaum nach oben sprang
So Mancher rührend mit den Tränen rang

Die ein wahres Freudenmeer durchströmten
In dem auch jene Menschen sich versöhnten
Die im schmutzig‘ kalten Kriege sich entzweiten
Bis die wahren Helden sich gnädig an sie reihten

Doch einige Wunden sind selbst heut‘ noch nicht verheilt
Getragen von den klaffenden Schatten falscher Eitelkeit
Wuchern die Stacheln an neuen, gespenstigen Mauern
Wo für die Menschheit, die echten Gefahren lauern

Deren Existenz seit langem schon bedroht
In Glamours Schein grinst auch Gevatter Tod
Den die warmen Lichter mögen geißeln
Um den Weg zum Guten uns zu weisen

Wahnsinn hieß das Zauberwort der Nacht
Der fast alle hatte um den Schlaf gebracht
Nicht in Jedem rührte sachlicher Verstand
Um den wir ringen sollten, Hand in Hand
 
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Kommentare  

Hallo Frank: da gebe ich dir voll Recht! Dass wir
heute erneut am Rande eines dritten Weltkrieges
uns befinden, hatte ich damals auch nicht gedacht.
Herzlichen Dank für den tollen Kommentar, mit
dem du voll ins Schwarze getroffen hast!
LG. Michael


Michael Brushwood (27.04.2015)

Hallo Michael,

Dein Gedicht gefällt mir, da es zum Reflektieren anregt, was sich nach dem Ende des Kalten Krieges verändert hat. Damals hatten wir die Hoffnung auf eine friedlichere Welt. Wie schnell hatte uns die Realität überholt. Deshalb ist es so wichtig, nach den Stacheln zu suchen, die den Frieden bedrohen. Der sachliche Verstand, wie oft wird er geopfert für den Ausbau an Macht, um die eigenen Kassen zu füllen.
Deshalb dürfen die Sehenden nicht schweigen.

Viele Grüße
Frank-Bao


Frank Bao Carter (26.04.2015)

Liebe Else, liebe Ingrid,
Else: Ich war damals selbst in Berlin gewesen, wenn auch aus zeitlichen Gründen erst in der Nacht vom 11. zum 12. November 1989 und bin auch heute noch so begeistert wie du. Mir geht es darum gegenüberzustellen, was aus diesem freudigen Ereignis nach diesen 25 vergangenen Jahren in Europa und der Welt passiert ist und da sind tatsächlich neue, gefährliche Mauern gewachsen, und zwar die zwischen Arm und Reich, aber auch die zwischen Völkern. Hinsichtlich dessen, ist mir der Ukraine-Konflikt besonders in den Sinn gekommen. Aber die innere Freude überwiegt bei mir dennoch. Die Sendungen an diesem Tag im RBB habe ich übrigens intensiv verfolgt und bei einigen ergreifenden Szenen war ich immer noch den Freudentränen sehr nahe. Dass Deutsche nicht mehr aufeinander schießen müssen, ist explizid die wichtigste Errungenschaft dieser friedlichen Revolution. Nur ist leider der Kalte Krieg erneut bedrohlich aufgeflammt, sodass es wahrscheinlich der einzig mögliche Zeitpunkt gewesen war, um diese Wiedervereinigung unter Dach und Fach zu bekommen.
Ingrid: das sehe ich ebenso!
LG. Michael


Michael Brushwood (10.11.2014)

Vom Klang her ist das Gedicht toll und ich mag es, wie du mit Worten spielst, und das ist wohl auch deine Meinung zum Mauerfall, aber ich sehe diese Sache mit ganz anderen Augen. Nämlich mit den Augen der Freude und großen Erleichterung, dass wir seit diesem Tage wieder ein Volk sind. Es wäre doch schrecklich gewesen, hätte es womöglich sogar eines Tages einen Bruderkrieg gegeben. Deutsche gegen Deutsche - entsetzliche Vorstellung.

Else08 (09.11.2014)

stimmt, der sachliche verstand blieb außen vor, dummheit und raffgier waren auf der anderen seite. dennoch war es unglaublich toll - in dieser nacht. ;-)

Ingrid Alias I (09.11.2014)

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