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Jahresbeginn

Poetisches · Aktuelles und Alltägliches · Winter/Weihnachten/Silvester
Ein deutscher Autofahrer ist in Bottrop
Ich schaue in der Stube nach draussen
In eine Gruppe feiernder Menschen gefahren
Nebel liegt über der Landschaft

Eine Fünfjährige ist bei einem Hochhausbrand
Ich gehe zum Spiegel im Badezimmer
In Puchheim ums Leben gekommen
Und schaue meine Augenringe an

In Brasilia hat der rechtsgerichtete Präsident
Ich gehe in die Küche zum Weihnachtsgebäck
Im Rolls Royce offiziell sein Amt angetreten
Und schaue meinen Neujahrsbauch an

In Manchester hat ein Mann mit einem Messer
Ich lasse im Schlafzimmer die Läden herunter
Am Bahnhof drei Menschen schwer verletzt
Und lege mich wieder ins warme Bett
 
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Kommentare  

Ich weiß ja nicht was Rene eigentlich überhaupt mit seinem Gedicht gemeint hat. Er könnte ja auch alles satirisch gemeint haben. Um sozusagen den deutschen Durchschnittsbürger mal so richtig vorzuführen. Frei nach dem Motto, der deutsche Bauch interessiert sich nur sich und sonst weiter nichts. Marco hat Renes Worte aber wohl eher als Provokation gesehen, auch mal all die schrecklichen Nachrichten, die man täglich hört, zu ignorieren. Ein Zeichen dafür, dass Rene ein wirklich gutes Gedicht fabriziert hat, denn was gibt es Besseres als mit seiner Schreiberei eine Diskussion auszulösen. Mir persöhnlich hat am Besten zu diesem Gedicht Daniels Kommentar gefallen, denn er wählte den goldenen Weg der Mitte. Der ist immer der richtige und ich kann mich ihm nur anschließen.
Liebe Grüße an euch alle


Evi Apfel (09.01.2019)

Vielleicht ist an allen drei „Meinungen“ was dran. Manchmal möchte man einfach seinen Kopf in den Sand stecken und nichts mehr hören und sehen. Ob das was bringt? Für den Moment schon. Ab und zu braucht man eine Auszeit von dem ganzen Geplärre in der Welt. Für mich sieht diese Auszeit aber eher nach Rosinen rauspicken aus. Ja man braucht diese Rosinen, seine kleine heile behagliche Welt, um da draußen zu überleben. Und ja wir sollten auch einfach mal die schönen Sachen sehen, die glücklichen Momente, den Spaß, die Liebe, unsere Familie und Freunde und diese heile Welt pflegen.
Nicht an jeder Ecke steht ein messerstechender Asylant. Nicht an jeder Ecke wird man überfallen. Nicht den ganzen Tag marschieren Rechte Idioten durch die Stadt. Nicht den ganzen Tag zerstören Linksradikale Idioten ganze Städte.
Natürlich gibt es das alles und noch vieles mehr und vieles das kaum zu ertragen ist. Und nein wir können das nicht ignorieren es muss dagegen angekämpft werden. Gegen alle Menschen die Recht brechen, Straftaten begehen, lügen, betrügen oder glauben sie würden über dem Recht stehen. Ob das nun Asylanten, Flüchtlinge, Deutsche, Politiker, Linksradikale, Rechtsradikale oder was auch immer für kranke Individuen sind.
Nicht der am lautesten schreit ist im Recht, wenn man das zurzeit auch denken könnte.
Wir beschäftigen uns in Deutschland seit Jahren nur noch mit Flüchtlingen, AFD und dem Diesel. Ich kann es nicht mehr hören!
Wir verlieren die großen und kleinen Sachen aus den Augen. Wir verfallen wieder in eine depressive Lethargie anstatt Mut zu haben, Dinge in Angriff zu nehmen, innovativ zu sein, voran zu gehen und was zu bewirken. Aber auch all das gibt es immer noch – nur sieht oder will es im Moment niemand sehen oder wahr haben – lieber schotten wir uns ab, jammern und laben uns im Selbstmitleid und schuld sind immer die anderen. Und es gibt nur eine Meinung – meine. Es gibt nur eine Sicht der Dinge – meine. Es gibt nur eine Welt und Ansicht darüber – meine.
Ich kann das manchmal nicht mehr ertragen und als ich vor kurzem gelesen habe, dass es wirklich Menschen gibt, die felsenfest behaupten die Erde sei eine Scheibe, dachte ich im ersten Moment okay das ist das Ende von allem. Der Gipfel an Ignoranz und allem was ich gerade beschrieben habe. Aber dann dachte ich nein ihr macht mir meine Welt nicht kaputt. Sie ist rund, sie ist blau, sie ist grün, sie ist schön, sie ist vielfältig, sie ist einzigartig und wir leben immer noch und das nicht unbedingt schlecht!
Was ich damit sagen will? Es gibt nicht nur die eine Meinung, es gibt nicht nur die eine Sicht auf die Dinge. Es gibt immer zwei oder drei Seiten und manchmal auch noch mehr Seiten und das vergessen wir immer öfter…


Daniel Freedom (09.01.2019)

@euch beide- nein, das finde ich nicht. "Es gibt
kein größeres Verbrechen, als nicht kämpfen zu
wollen, wo man kämpfen muss." Friedrich Wolf.
Der Text steht nicht unter Satire, also muss ich
ihn pur nehmen. Und er stinkt nach
Gleichgültigkeit und Eigennutz. Ganz im Sinne
der Eliten. Guckt weg. Duckt euch. Pickt euch die
Rosinen raus. (solange es noch welche gibt)
Behaltet die Schlafmütze auf. Wir regeln das für
euch. Aber wehe, solltet ihr euren Kopf
gebrauchen. Dann kippen wir unseren Kübel der
Angst und Verzweiflung und Hilflosigkeit über
euch aus.
Was hier seit nun mehr drei Jahren geschieht,
schreit zum Himmel. Und was jetzt dem Frank
Magnitz widerfuhr, sind die Früchte des
Wegguckens und Relativierens verbrecherischer
Straftaten. Nein, wir können und dürfen nicht
einfach so weiter leben. Die Welt um uns herum
hat sich verändert. Also müssen auch wir uns
verändern.


rosmarin (08.01.2019)

Tja, was soll Otto Normalverbraucher oder meinetwegen auch Ottilie Normalverbraucherin gegen die vielen schlimmen Vorfälle, die auf der ganzen Welt leider passieren, tun. Ist es gemein und interessenlos trotzdem ganz behaglich sein kleines Leben weiter zu führen? Ich setze noch eins drauf. Er und Sie sollten gerade jetzt zum Jahresanfang fast ausschließlich an die schönen Dinge des Lebens denken, denn so lange der Tunnel des Lebens, durch den wir hindurch müssen noch eine Öffnung zeigt, sollten wir das ruhig auch mal mit geschlossenen Augen tun aber auch mal offenen Augen, so wie wir es eben ertragen können und, nein, verzweifeln sollten wir darüber auf gar keinen Fall, denn die Welt ist groß und die Menschheit hat sich insgesamt schon ganz erheblich gebessert. Ja, picken wir uns ruhig auch mal die Rosinen aus diesem Kuchen raus.

Marco Polo (06.01.2019)

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