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Meine letzte Nacht

Nachdenkliches · Poetisches
Es ist Nacht.
Mein Fenster steht offen und ich sehe auf zum Mond.
Fahl beleuchtet er die Welt dort draussen.
Der Wind bauscht die Vorhänge und spielt leise mit ihnen.
Ich habe mich auf einen hölzernen Stuhl gesetzt, die Rückenlehne vorn.
Mein Kopf ruht auf den verschränkten Armen.
Ich blinsele und halte stumme Zwiesprache mit dem Erdtrabanten.
Sein kaltes Licht fällt zu mir ins Zimmer.
Mein Blut rinnt aus den Wunden an meinen Armen.
Böse und tief glitt die scharfe Klinge hinein
Tropfen für tropfen rinnt dass leben aus mir fort.
Sie sammeln sich und bilden eine kleine Lache.
das Mondlicht spiegelt sich darin
Tränen rinnen über mein Gesicht.
Die Hände die dies angerichtet zittern leicht.
Schmerz wandert langsam die Arme empor, erreicht das Gehirn.
Sturmlauf der Gedanken.
Das Leben ist ein dunkler Traum aus dem es kein Erwachen gibt.
Dennoch klammer wir uns Tag für Tag daran.
Aber ich nicht mehr.
Meine Tage sind die Nacht.
Mein Leben ist die Nacht.
Alles ist NACHT.
Wie ein auf ewig verdammter lebe ich nur in der Dunkelheit.
Viel zu lange schon.
Endlose tote Zeit, die sich bleiern dahin schleppt.
Aber heute mache ich mich auf den Weg hinter den Spiegel.
Bald werde ich wissen, was auf der anderen Seite der Nacht wartet...
Tropfen für Tropfen....
Ich kann es kaum erwarten.
Langsam gehe ich zum Fenster und sehe zum Mond auf.
Bald hast Du mich nicht mehr in der Hand.
Du wirst mich nicht mehr quälen, nicht mehr über mich herschen.
Das Ende meiner Nacht beginnt.
Bald... -
 
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