2


1 Seiten

Hackfleisch im Gemüsebouillon

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten
© Nigjo
Eigentlich wollte er das gar nicht, das diese kleine Lapalie so große Wellen schlagen. Im nachhinein betrachtet war es sogar ziemlich lächerlich, was alles passiert war.

Aber vielleicht ist es immer so, wenn man in ein fremdes Land kommt. Sich mit der Kultur nicht auskennt und auch die heimische Sprache nicht wirklich beherrscht.

Vielleicht hatte die Leute um ihn herum nur auf so eine Situation gewartet. Jeden Tag darauf gelauert, das endlich mal wieder etwas passiert oder sie einen Fremden (unter welchen Vorwänden auch immer) helfen könnte und sie als Helden dastanden.

Er war mittlerweile eigentlich nur froh darüber, das jetzt alles vorbei ist.
Alice am 29.08.2001: Und weil alles vorbei war, bestellte er per www ein Flugticket zurück in sein Land, wo er die Spache kannte, die Menschen, selbst ein Held sein konnte, wenn er den treudoofen Touristen den Weg erklären konnte oder ähnliches.
Morgen, 6:30, sein Flieger.
Noch 17 Stunden hier.

Was machen?
Hackfleisch mit Gemüsebrühe schlürfen, mit paar Bierchen nachspülen, die Stunden gehen im Nu vorbei, ja geil, denkt er sich und steigt bereits in den Flieger.
 
jbuegler am 23.09.2001:
Naja, er hatte nur nicht bedacht,
dass das Flugzeug nun abstürzen sollte, nämlich direkt auf ein US-Kampfboot.

Das Kampfboot wurde zerstört und er war tot und entschwebte in den Himmel der Gemüsekreationen. Hier gab es so viel tolles Gemüse, Karotten, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln und Hirse.

Er nahm sich also einen Hirse-Halm und backte ein Brot. Dies hätte er nich tun sollen worauf ihn eine Stimme hinwies: "Wer das Brot nicht lassen kann, kommt nicht im Himmel an".

Jetzt wurde er wieder heruntergesogen auf die Welt und erwachte als Edgar Hoover, ohne zu wissen, wie er sich
jetzt verhalten sollte.
 
Hubert am 29.09.2001: Der kleine, fensterlose Raum, in dem er sich befindet, ist
annähernd quadratisch. Versenkte Deckenleuchten spenden ein angenehmes, warmes Licht. „Wie, um alles in der Welt,
komme ich hierher ? Weshalb erwache ich mitten in diesem Arbeitszimmer ? “
Edgar Hoover - er erinnert sich an diesen Namen - sieht sich
um. Zwei Schritte vor ihm, an der hellen Wand, befindet sich ein runder Tisch mit Glasplatte und Metallrahmen. Zu beiden
Seiten stehen zwei Stühle gleichen Stils. Rechts bemerkt er
eine mannshohe Pflanze, linker Hand einen gläsernen Schreibtisch mit Telefon, Monitor, einigen Schreibutensilien
und einem Drehstuhl.

Unsicher und vorsichtig schiebt er sich nach rechts.
„Ich fasse es nicht !“ Aus der Berührung eines großflächigen
Blattes, das er zwischen Daumen und Zeigefinger prüfend
reibt, schöpft er genug Kraft, um sich zum Schreibtisch
zu bewegen.
Entschlossen schaltet er die elektronische Kiste ein und
meldet sich an: er tippt „Hoover“ und wartet gespannt.
Die Frage nach dem Paßwort erheitert ihn.
Erste Fragmente seiner Erinnerungen erheben sich aus dem
weißen Nebel des Vergessens. Sie lassen den rastlosen
Blick seines inneren Auges einen Lidschlag lang zur Ruhe
kommen.

Er gibt das Paßwort ein: * * * * * * * *

Er lächelt. Hat er diesen Rausch der Sinne selbst erlebt ?
Sind diese Erinnerungen wirklich seine eigenen ?
Edgar Hoover ruft den Browser auf. Er will es
herausfinden.
Unter „Suchmaschinen“ wird die Seite www.google.com
geladen. Mit zitternden Fingern füllt er die hellgraue Leere
des Feldes: „+Edgar+Hoover“

„John“, der Name gefällt ihm.
„John Edgar Hoover ! “
Der Anblick der Informationen berührt ihn tief.
John Edgar Hoover pfeift anerkennend durch seine Lippen.
Nicht ohne Stolz registriert er die Zahl der Treffer.
Sein Bekanntheitsgrad bewegt sich genau zwischen dem von
Marilyn Monroe mit 250.000 und dem von Karol Wojtyla
mit 13.000 Treffern.
Falls es kein Trugschluß ist, die Menge der Resultate als
Gradmesser der Popularität gelten zu lassen.

Geboren 1.1.1895, gestorben am 2.Mai 1972 im Alter von 77.
„Blödsinn, ich bin im besten Mannesalter !“
Die Datumsanzeige des Bildschirms verwirrt ihn:
„Ich bin schon lange tot !“ Er lacht und liest weiter.
„Was, schwul soll ich sein? Mache ich mir etwas aus
Männern?“
Edgar denkt an sein Paßwort und lächelt...
Erwartungsvoll lenkt er den weißen Pfeil auf die erste
Verbindung. Diese wird aufgebaut:

The Crime Library

J. Edgar Hoover

By Marilyn Bardsley

“Hat die auch so Riesentitten wie Norma Jean?“
Die Affäre beschäftigte damals etliche Journalisten.
N.J. und J.F.K. , the President.
Der geile Bock.

Bobby Kennedy, sein Vorgesetzter, bat ihn damals um
eine saubere Lösung.
Sehr sauber. Keine Fremdeinwirkung.
Doch das Euter, so nannte er sie, hatte einflußreiche
Freunde.
Ein Jahr später - jetzt erinnert er sich – am letzten Tag
der Sonne im Skorpion, da hatte dieser junge Schwanz
ausgefickt. Finaler Rettungsschuß !
Das brachte ihm einen Haufen Ärger ein.
„Trotzdem, es hat sich bezahlt gemacht.“
John Edgar Hoover schmunzelt und denkt an all die kräftigen,
gutaussehenden, groß gebauten Jungs, die auf den Brettern
der Welt und im Filmgeschäft Karriere machen wollten.
Damals waren sie sein neues Betätigungsfeld.

Immer zahlreicher werden die Bilder, immer genauer
kann er sich erinnern.
John Edgar Hoover klickt sich durch seine Vergangenheit.

Er erfährt, daß Richard Nixon ihn freundschaftlich mit
„Old Cocksucker“ betitelte.
Der kleine Scheißer.
Er lächelt bei dieser Vorstellung.

Je mehr Edgar von sich und seinem früheren Leben erfährt,
desto mehr festigt sich sein Entschluß:
„Ich brauche eine neue Identität ! “
Ein besonderes Ereignis, das ihm verborgen bleibt,
bescherte ihm ein neues Leben.
„Ich bin wiedergeboren im Bewußtsein meiner Möglichkeiten.“
Diesmal wird er größere Taten vollbringen.
John Edgar Hoover beendet den Browser und fährt
Linux herunter.

 
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

also ich finds witzig! aber irgendwie nicht so interessant für die meisten glaube ich... die fortsetzungen passen ncith besonders gut zueinander...
lg darkangel


darkangel (29.03.2007)

Sehr verwirrend

Hubi (22.11.2002)

Leider hat die Geschichte nicht ganz den Verlauf genommen, den ich erwartet hatte. Die Geschichte wird von mir hier nicht weiter fortgeführt.

Wer will kann das gerne auf meiner Homepage machen.


Nigjo (07.02.2002)

Wow. Dieser Anfang lässt wirklich mehr als genug Platz, die Geschichte weiter zu schreiben. Da ist ja noch alles möglich und meine grauen Zellen beginnen auch schon zu jucken. Werde mir eines der erwähnten Fettnäpfchen ausdenken und hier verewigen. Bitte nur um ein wenig Geduld. Der Anfang aber ist echt geil. Mehr Spielraum kann man den anderen nicht lassen. Liebe Grüße, bignose

bignose (24.08.2001)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De