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4 Seiten

Suicide isn´t the exit!!!

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Seit geraumer Zeit läuft in Bea ´s Leben nichts mehr so, wie sie es sich vorstellt! Jeden Tag treten neue Probleme auf, und sie kommt damit einfach nicht mehr zurecht!
Andauernd zerstreitet sich Bea mit Freunden, zu Hause gibt es keinen Tag an dem sie ohne eine knallende Tür in ihr Zimmer läuft!
Eine von Bea ´s besten Freundinnen, Karin, ist magersüchtig und steht schon mit einem Fuß im Krankenhaus. Bea fühlt sich hilflos, kann nichts dagegen machen. Sie kann ihrer Freundin einfach nicht helfen, so sehr sie sich auch bemüht, dass beste aus der Situation zu machen, doch auch das brachte sie kein winziges Stückchen weiter. Bea ´s beste Freundin Vera versuchte immer, Bea zu verstehen, und konnte sie auch meist wieder etwas aufbauen, aber diesmal war das anders! Vera ist eifersüchtig, weil sich Bea teilweise mehr um Karin kümmert! Aber Karin hat sich seit ihrem Abnehmwahn von allen so sehr zurückgezogen, und saß meist nur mehr traurig auf einem der vielen Tische! Sie ließ niemanden mehr an sich ran. Mit Ausnahme von Bea. Bea brachte es einfach nicht übers Herz, dass auch sie Karin im Stich ließ.
An einem der anscheinend endlosen Schultage, kam Bea dann endlich raus aus dem großen Schulgebäude. Sie saß im Bus und dachte über die vergangenen Stunden nach. Viel war passiert, und Bea war wieder einmal am Boden zerstört. Anscheinend hatten sich alle ihre Freunde, die ihr noch geblieben waren, gegen sie gerichtet. Konnten sie nicht ein einziges Mal akzeptieren, dass Bea nicht mehr wollte, dass sie Abstand brauchte. Die Streiterein, die sich jeden Tag wiederholten...ihr wurde das alles zuviel!
Bea fasste einen Entschluss: Etwas musste sich gewaltig schnell ändern! Was genau, wusste sie selbst noch nicht so genau! Oder doch? Ganz tief in ihr drinnen, fühlte sie, dass sie nicht mehr weiterleben wollte! Schon einige Male hat sie in letzter Zeit mit dem Gedanken gespielt, sich umzubringen. Einige Chancen hatten sich ihr schon geboten, aber immer hatte Bea dann doch zu wenig Mut, es wirklich durchzuziehen.
Als Bea aus dem heißen Bus ausstieg, wehte ihr ein angenehm kühler Wind ins Gesicht, und ließ ihr Haar fliegen. Bea schloss für einen kurzen Moment die Augen, ging los, über die wenig befahrene Straße, doch plötzlich hörte sie lautes Autohupen. Bea wurde schwindlig, und als sie vorsichtig ein Auge öffnete, bemerkte sie, was passiert war. Das Auto, hatte sie gestreift, und sie wurde mit voller Wucht auf den Gehsteig zurückgeschleudert. Bea spürte plötzlich einen stechenden Schmerz am linken Arm. Eine junge Frau stieg aus dem Auto aus, und lief zu Bea. Besorgt fragte sie Bea über Schmerzen. Die Frau überspielte ihre Nervosität mit einer angenehm ruhigen Stimme, doch Bea bemerkte, dass die Frau alles andere als ruhig war! Frau Klaushuber (die Frau aus dem Auto), packte Bea in ihr Auto, und fuhr mit ihr zum nächsten Arzt. Die Untersuchung ergab eine starke Prellung des linken Armes, und einen verstauchten Finger.
Auf einmal wurde die Stille im Arztzimmer unterbrochen – die Tür wurde aufgerissen, und Bea ´s Mutter stand mit besorgtem Gesichtsausdruck darin. Bea saß auf dem ledernen Sessel, und vor ihren Augen hing ein dicker verschwommener Schleier. Sie stand neben sich, und hatte noch nicht realisiert, was wirklich geschehen war.
Als Bea dann endlich zu Hause war und in ihrem weichen, gemütlichen Bett lag, dass ihr immer Geborgenheit vermittelte, begriff sie allmählich, was sich in den letzten zwei Stunden ereignet hatte. Dicke Tränen liefen über ihre Wangen. Wie kleine Bäche flossen die Tränen über ihr Gesicht. Total erschöpft schlief Bea dann unter Tränen ein.
Am Abend wachte Bea auf. Das erste Mal sah Bea die Bilder des Unfalls ganz klar vor ihren Augen.
Bea war ganz verwundert über sich selbst, dass sie mit geschlossenen Augen über die Straße gelaufen war, ohne an die Folgen zu denken. Plötzlich tat ihr die junge Frau, die sie angefahren hat, leid. Bea konnte sich gut vorstellen, dass die Frau eine Anzeige wegen Körperverletzung, oder ähnlichem bekommt. Sollte sie sagen, dass sie selbst schuld war? Der Selbstmordversuch war nicht aufgegangen, und jetzt hatte Bea noch mehr Sorgen. Was sollte sie nur tun? Wenn sie sagen würde, dass es nicht geplant war, aber sie habe nicht anders gekonnt, würden ihre Eltern sie zu einem Psychiater schicken, oder vielleicht sogar für einige Zeit in eine Klinik, für psychisch auffällige Jugendliche stecken. Nein, das wollte sie nicht, aber sie wollte auch nicht, dass die junge Frau, bestraft wurde, obwohl sie nichts für den Unfall konnte. Was sollte sie nur tun?
Sie fasste eine Entscheidung. Mit diesen Gedankenspielen kam sie nicht weiter. Sie wollte in keine Klinik, aber ebenso wenig wollte sie, dass die junge Frau, bestraft wurde.
Bea nahm das kleine Taschenmesser aus ihrem Nachtkästchen, setzte sich auf, und setzte an zum Schnitt. Ihre Hand umklammerte das Messer und der griff erwärmte sich mit der Zeit, trotzdem: sie konnte einfach nicht. Doch plötzlich kam Bea ein ganz anderer Gedanke: IHRE Probleme konnte sie mit einem einzigen Schnitt lösen, doch würde jeder so handeln, gäbe es bald keine Menschen mehr. Naja, ein bisschen drastisch ausgedrückt, aber...! Nein, Bea klappte das Messer zusammen, und beschloss ihre Probleme anders zu lösen. Sie hatte zwar noch keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte, aber bestimmt nicht mit ihrem Leben. Ihren größten Wunsch wollte sie sich noch erfüllen, und das würde nicht gehen, wenn sie JETZT ihr Leben beendete. Das konnte sie ja noch immer, aber auf keinen Fall in diesem Moment.
Doch was sollte sie bloß machen, um die Frau aus der Affäre zu ziehen?
Bea saß eine Weile grübelnd auf ihrem Bett, als ihr die Lösung für das Problem einfiel. Sie würde einfach sagen, dass sie hinter dem Bus über die Straße gehen wollte, und nicht darauf geachtet hatte, ob ein Auto auf der anderen Seite entgegenkam. Okay, EIN Problem war gelöst. Zwei Minuten später klopfte jemand an Bea ´s Zimmertür. In einem Satz lag sie unter der Bettdecke. Langsam wurde die Tür geöffnet, und ein großer, kräftig gebauter Mann in Uniform stand in dem hellen Zimmer. Er erzählte, dass er Polizist der örtlichen Gendarmerie war, und setze sich an die Bettkante zu Bea. Er erkundigte sich nach Bea ´s verletzten Arm. Natürlich fragte er, wie sich der Unfall zugetragen hatte. Bea erklärte ihm in allen Einzelheiten, was passiert war, und freute sich, die Frau sozusagen gerettet zu haben.

Nach 3 Wochen war Bea wieder halbwegs fit - was ihren Arm anging. Die Probleme mit ihren Freunden und ihrer Familie waren zwar noch immer allgegenwärtig, aber sie haben sich gemildert. Einige zumindestens.
Als Bea ´s Arm wieder ganz in Ordnung war, ging sie in die nahegelegene Turnhalle. Sie hatte die Chance bekommen, beim Volleyballtrainer vorzuspielen. Und sie schaffte es. Sie wurde in die Mannschaft aufgenommen. Ihr größer, lange ersehnter Traum war in Erfüllung gegangen!
Am Abend spielte Bea noch lange, und als es schon dunkel wurde, bemerkte sie, dass ihre Unterarme ganz blau und angeschwollen waren. Doch sie spürte keinerlei Schmerz. Ihre Seele war einfach noch immer zu verletzt, um körperliche Schmerzen wahrzunehmen.
Trotzdem hat Bea etwas sehr wichtiges aus dieser anfangs aussichtslosen „Geschichte“ gelernt:


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