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DAS VERGESSEN
Mensch
die Zeit
zerrt dir die Glut aus Herz
und Hirn
sie saugt dich aus
bis du leer bist
was bleibt von deinem Lieben
den Rosentagen
was bleibt
von Freude Schönheit ?
wo ist das 'Damals' hin ...
- ein Schicksal bemerkenswert wie meines
gab es zuvor noch nie -
hast du gedacht
im
Jugendrausch
Vergänglichkeit ein dummes Wort
an das du nie geglaubt
nun bist du alt
und bald ...
was wird
aus deinem Wissen
werden
dem angelesenen
dem angelebten?
die stolz gehegten Schätze
deiner Seele ...
ein unbegreifliches Geschehen
frisst sie langsam
Stück für Stück
und die geleerte Muschelschale
deines Seins
speit es zuletzt
dem Universum kalt
ins schwarze Maul
von dir bleibt
weder Leuchtspur
Duft
noch Tat
Vergessenheit
sonst nichts ...
ein leerer Platz
von andern rasch besetzt
vielleicht IST
aber doch
DORT
irgendwo
ein unbegreiflich
göttliches
Erbarmen?
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Copyright Irmgard Schöndorf Welch, im Mai 2006
Bild virtuell 'gemalt' von Irmgard Schöndorf Welch, 2005
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