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Die Maske

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
© Mandala
Alle denken ich bin stark. Sagen dass sie mich bewundern und stolz sind, dass ich all meine Vergangenheit so gut verkraftet habe. Dass ich von meiner Sucht losgekommen bin, dass ich ein neues Leben angefangen habe.
Dieser Stolz... ist er nicht unberechtigt?! Belüge ich sie nicht alle indem ich sage "Ja, mir geht es gut. Die Vergangenheit tut mir nicht mehr weh" Ich spiele ihnen doch allen etwas vor. Wer meine Artikel gelesen hat weiß wovon ich spreche. Ich setze immer wieder diese Maske auf, die ich lange Zeit nicht getragen habe. Jetzt bedeckt sie wieder mein Gesicht. Mein Gesicht von Schmerz verzerrt und von Trauer geprägt. Wieso habe ich mich wieder so verschanzt? Warum bin ich nicht wieder ein fröhlicher Mensch?
Was veranlagt mich dazu, wieder in der Vergangenheit leben zu wollen und zum Teil auch schon zu leben?!
...bin ich stark?! Nein, ich bin schwach... ich will meine Schwächen nicht öffentlich zeigen, weil dann wieder die ganzen Mitleider kommen. Es kommen alle Personen an, die in meiner Vergangenheit mitgespielt haben - die meine Vergangenheit kennen. Sie werden angst um mich und mein Leben haben. Sie werden mich wieder zu einem Psychologen schicken, vielleicht wieder in eine Klinik. Sie werden meine Schränke durchwühlen ob da nicht ein scharfer Gegenstand zu finden ist, mitdem ich mir was antun könnte. Ich würde wieder Tag und Nacht das Gefühl haben von irgendwem bewacht zu werden. Ich dürfte nicht mehr alleine zu hause bleiben, denn schließlich könnte ich wieder bluten. Ich dürfte nicht alleine wegfahren, denn schließlich könnte ich bluten... bluten... bluten... Wieso haben alle so verdammte Angst dass ich wieder bluten könnte?! Es ist nicht IHR Leben... nicht IHR Blut... nicht IHRE Haut...
Doch, ich will nicht, dass sich welche Sorgen um mich machen. Keiner soll sich um mich sorgen. Keiner soll mein wahres Gesicht sehen.
Meine Maske ist doch auch schön... sie lacht immer, ist immer fröhlich. Keiner kann sich darüber beschweren, oder? Meine maske würde nie eine Träne in gegenwart von anderen durchlassen.
.........ich belüge sie alle, stimmt´s?!
 
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Kommentare  

ich habe auch eine Maske. Sehr viele Sogar.
Eine für Freunde, für Familie, Arbeit und für mich.
Damals war ich auch glücklich.Konnte über alles Lachen bis..... Das Leben ist nicht immer rosig, wie alle behaupten. Der Sinn des Lebens könnte darin liegen, sich selbst zu schützen. Schützen vor der Welt und ihre Bewohner.
Sich ein Schneckenhaus zu bauen ist eine Lösung, doch sich selbst zu belohnen, in dem man sich selber ritzt ist eine willkommende Erkenntnis das man noch lebt.
Aber den Menschen geht es nicht besser, wenn sie wissen das du traurig bist. Lügen ist in dem Fall nur vorteilhaft.
Psychologen. Ja diese können viel sagen, was in einem vorgeht. Sie haben es studiert. Doch es sind nur Themen die auswendig gelernt wurden und nichts über die Gefühlslage eines Menschen aussagen können.
Das was du schreibst, tue ich auch. Ich trage meine Maske seit 3 Jahren und es ist besser wenn ich sie in der Öffentlichkeit aufsetzte. Denn man will ja nicht entdeckt werden und seine Taten auf Armen nicht zeigen...


Alice Misery (03.07.2008)

das hat mich mal wieder sehr berührt... aber alte wunden brauchen zeit zum heilen, das geht halt nicht von heute auf morgen und da ist eine der vielen entscheidungen, die man nur selbst treffen kann, was da das beste ist: sich ablenken oder sich direkt damit beschäftigen...oder, oder...
naja, der text gefällt mir:)
lg darkangel


darkangel (23.03.2007)

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