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König Graubart der dreihunderttausendfünfundachtzigste

Poetisches · Aktuelles und Alltägliches
© doska
Hallo, da bin ich wieder!
An dem Band "Das Licht der Hajeps - Zarakuma" bin ich mächtig am Arbeiten. Das frisst mich rein auf.
Darum zum Trost für alle Ungeduldigen diesmal ein Gedicht.

König Graubart der dreihunderttausendfünfundachtzigste

Es war einmal König,
der aß zum Frühstück wenig.
Selbst mittags so um zwei
nahm er nur etwas Brei.

Doch abends tüchtig dann
fing er zu speisen an.
Ein Stück vom Schuh, dann etwas Wurst,
verfaultes Bier so für den Durst,
ein bisschen Kabel, etwas Ei,
das kleine Restchen Hirsebrei,
ein Stückchen Käse, dann Salat,
die Seife schmeckte etwas fad !

Von der Gardine auch ein Stück,
die Salbe schob er heut` zurück.
Er bohrte sich in`s Brot ein Loch.
Ein Stückchen Rohr verschlang er noch !

So füllte Graubart sich den Bauch,
sein ganzer Hofstaat tat es auch.
Man nagte hier, man nagte dort
Und dann am Morgen war`n sie fort !

D´rauf schlüpft` ein Mensch in seinen Schuh:
„Schon wieder schlug King Graubart zu !
Ach, selbst der Herd geht` heut nicht an,
der Kerl war auch am Kabel dran.
Urrgg ! Auf den Tisch hat er geschi.....en,
die Tüllgardine ganz zerbissen !
Beim Waschen kann man sich kaum seifen,
muss nach den kleinsten Krümeln greifen.
He, das passiert nun alle Tage.
Wir haben eine Rattenplage!“

Letztendlich kam , was kommen muss.
Die nächste Nacht fraß mit Genuss
ein Stückchen Apfel, etwas Speck,
vom Lampenschirm die Hälfte weg,
der Rattenkönig ganz allein,
all diese Dinge in sich `rein,
und jeder machte es ihm nach,
bemerkte Bauchweh schließlich, aaach !

Oh, schmerzlich sank die Meute hin,
denn in den Äpfeln war Strychnin.
Dagegen war man zwar immun,
doch Menschen konnten Schlimm`res tun.

„Man will uns Ratten gar nicht haben.
Hier dürfen wir uns nicht mehr laben !“
Das quietschte laut die graue Meute.
Ach, Menschen sind so böse Leute.
Nein, wirklich, es ist nicht zu fassen,
dass uns die Menschen immer hassen,
dass sie verfolgen uns mit Schrot
und schlagen liebe Ratten tot.


Und schließlich dann im Morgengrau`n
verließen Männer, Kinder, Frau`n,
die schöne Wohnung und den Keller
und liefen dabei immer schneller.
Der ganze Hofstaat schlich davon.
Ein bisschen weinte jeder schon !

Wie freute sich der Mensch am Tage.
Nun war er los, die schlimme Plage.
Lief durch die Wohnung, um das Haus
und rutschte plötzlich furchtbar aus.
Das Stinke-häuflein war kaum hart,
ein Abschiedsgruß von King Graubart !
 
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Kommentare  

Hallo Holdriander!
Vielleicht wird dich das interessieren. US-Genomen - Forscher haben sich das Erbgut von 13 Tierarten mal genauer angeschaut - und festgestellt: Die DNS von Mensch und Ratte ähneln einander sehr. Ihre Theorie : Affen und Menschen stammen von einer Baumrattenart ab!
Außerdem: Ratten können sogar nützlich für uns Menschen sein. Afrikanische Beutelratten z. B. schnuppern Sprengstoff schneller als Schweine Trüffel: In Tansania werden die Superschnüffler bereits erfolgreich als Landminensucher eingesetzt. Die Überlebensgarantie der Nager : sie sind zu leicht, um eine Detonation auszulösen!
gefunden tv movie
Was uns Menschen nervt ist, dass sie sich so rasant vermehren können. Das war auch früher mal bei den Tauben so. Antibabytabletten halfen. Warum gibt`s nicht welche für diese intelligenten und drolligen Nager?


doska (02.02.2007)

Na, soviel ich gehört habe, hat Berlin ebenso viele Ratten wie Einwohner. Sogar auf m Alexanderplatz sind welche gesichtet worden. Die sind ekelig und richten großen Schaden an. Aber zahme Ratten sind niedlich, da hast du recht.

holdriander (02.09.2006)

Also...gelesen wird`s ja, aber allmählich gewinne ich den Eindruck, keiner von euch mag Ratten! He, gibt`s denn hier niemanden, der zu Hause `ne zahme Ratte hat? Ich hatte mal so`n Graufellchen - einfach drollig, hat mir viel Spaß gemacht, aber ich musste höllisch aufpassen, dass nichts zernagt wird - deshalb dieses Gedicht!

doska (13.05.2006)

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