9


2 Seiten

Rote Tränen

Trauriges · Experimentelles
Es war schon spät. Bestimmt schon lange nach Mitternacht! Trotzdem konnte sie nicht einschlafen, kam einfach nicht zur Ruhe. Ihre Gedanken kreisten seit einer kleinen Ewigkeit nur noch um das Messer in dem Nachtkästchen neben ihrem Bett. Am Abend hatte sie einer Freundin versprochen, wenigstens zu versuchen, aufzuhören. Hatte sie es wirklich ernst gemeint?
Doch nun war der Schmerz zu groß. Die Unruhe in ihr stieg von Sekunde zu Sekunde und wurde immer schlimmer. Sie dachte an die Worte ihrer Freundin. Wollte es versuchen, doch der Schmerz in ihr verlangte danach. Ihre Gedanken schalteten sich aus. Sie drehte das Licht auf und griff zu dem kleinen Taschenmesser. Ein kleines, rotes Schweizer- Messer. Sie umfasste es mit der ganzen Hand, hielt es fest und ließ einige Zeit verstreichen. Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf, dennoch war er wie leer. Bilder, Erinnerungen kamen in ihr hoch, Ängste, mit denen sie nicht mehr zurechtkam.
Langsam klappte sie das Messer auf, es lag in ihrer Hand und die Schneide blitze im Licht leicht auf. Am Morgen noch hatte sie es abgewaschen; es war ganz sauber. Der Schmerz in ihrer Seele, in ihrem Herzen verlangte, gestillt zu werden. Sie hielt es nicht mehr aus, wollte endlich etwas Erleichterung. Ihre Hände waren noch kalt, steif saß sie auf ihrem Bett und setzte zum Schnitt an. Plötzlich spürte sie die scharfe Klinge auf ihrem Handgelenk und drückte etwas zu. Alles passierte von ganz alleine, so als würde das Geschehen von einer unsichtbaren Hand geführt. Blut bildete sich rund um den Einschnitt und ein Bluttropfen lief über ihren Arm. Wärme erfüllte ihren Körper und ein Gefühl von Erleichterung ergriff sie. Ganz bedacht fuhr sie weiter, sich Wunden am Arm zuzufügen. Sie erwischte eine Ader, und schnitt etwas zu tief in die vom Ritzen entzündete Haut. Das Blut lief in einem kleinen Bach auf ihrem Unterarm, in Richtung Hand. Es rann über den Mittelfinger und tropfte zu Boden.
Zufrieden sah sie auf die etwas stechenden Wunden. Der Schmerz war nicht schlimm. Nichts im Gegensatz zu dem von vorher.

Zwei Tage danach sprach sie wieder einmal mit einer ihrer besten Freundinnen über alles. Sie wollte, dass die Schmerzen aufhörten - die, in ihrem Herzen. So würde sie wahrscheinlich auch aufhören, sich zu ritzen. Sie versuchte, ihr das „warum“ zu erklären. Versuchte ihr die Gründe für alles zu nennen. Ihre Freundin hörte aufmerksam zu, ließ sie ausreden. Plötzlich kam eine unerwartete Frage. „Glaubst du wirklich, dass es dir hilft?“. Diese Frage brachte sie völlig aus dem Konzept, aber sie nickte stumm. „Meinst du wirklich?“. Sie dachte nach. Ihr kam alles plötzlich so lächerlich vor und trotzdem! Natürlich war es so. Sicher, lange half es nicht, aber für kurze Zeit ging es ihr besser.
Sie griff nach dem Messer in ihrer Tasche. Fest nahm sie es in die Hand. Verlor sich in Gedanken. Ihr dämmerte, dass ihre Freundin Recht haben könnte. Aber nun konnte sie nicht mehr aufhören. Es war wie eine Sucht. Die Schmerzen im Blut ertränken. Ja, das war, was sie wollte. Sie machte das nicht aus Selbsthass. Sie wollte doch nur diesen Schmerz besiegen.

Am Abend nahmen die Angst und diese Sehnsucht nach dem Glücklichsein über ihren Körper die Überhand. Ihre Hände begannen zu zittern. Kälte erfasste sie und sie fasste in ihre rechte Hosentasche, als ihr einfiel, dass sie ihrer Freundin das Messer gegeben hatte. Sie dachte an das Gespräch, versuchte sich die Fragen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Die, die sie nicht hatte beantworten können. Sie dachte daran, wie lächerlich ihr ihre Worte im Gespräch am Vormittag vorkamen und sie fasste nun entgültig einen Entschluss. Sie wollte aufhören, davon loskommen, diese Sucht besiegen und ihr Leben in den Griff bekommen.

Bitte bei dieser Story besonders um eine ehrliche Meinung!Weiß selber nicht recht, wie ich die einstufen soll!
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

vll sollte man so ein bild nicht unbeding einstellen... *kopf schüttel* schonmal was von triggerwarnung gehört?

xy (06.10.2006)

leider kenn ich das auch.. diese probs die sich einfach nicht anders lösen lassen.. dieser schmerz in einem.. der raus will.. aber nicht in die realität sondern ins ende!
momentan bin ich wieder am boden zerstört.. ich versteh die welt nicht mehr.. ?!
aber ich hab mir fest vorgenommen.. das allein zu schaffen.. ich brauch keine hilfe von unehrlichen menschen.. die es so und so nicht nachvollziehen können!
trodzdem dir viel glück! du schaffst das du hast eine starke freundin hinter dir stehen!


 (12.04.2005)

also ich hab diese story nicht gelesen, sondern nur das bild gesehn und es wäre nett, wenn du in den titel der story so was wie *kann triggern* hinschreibst..

jaana (28.03.2005)

Bitte, bitte mach den Deal! BITTE! du schoffst des....BITTE ! i hab di SOOOOOOO UNDENDLI fü lieb, des is a wahnsinn....drum bitte..BITTE! durs fir mi! i will des echT! BUSSAL hdgdl

u know (15.01.2005)

Also,Steffi,i kenn deine Geschichten,und de san voi gurd,und de geschichte gfoit ma echt voi gurt,weil i ah scho moi soiche zeiten erlebt hob,mit umbringen wole und so(wer will das nicht einmal?).und ich finde toll wie du dieses thema beschreibst! den die Leute da draußen sollenwissen,das man alle probleme lösen kann,und keiner es wert ist,sich das leben zu lehmen!

Pezn (13.01.2005)

i hob di sooooooooooo lieb!
für immer!!!!!!!
du konnst mit mir reden, du wast es...i finds echt supa vo dir dass du mit mir redst!
oba WARUM? i loss da zeit und wü di net drängen!!
hob di so vü lieb i konns net schreim


mango10 (13.01.2005)

Ich finde, dass du ein sehr großes, schlimmes Thema sehr gut beschreibst. Nur die Stelle, wo sie sich ins Handgelenk schneidet, finde ich ein bisschen zu plastisch beschrieben ("sie erwischte eine Ader" zum Beispiel klingt irgendwie seltsam). Das hätte ich irgendwie bildhafter gelöst.
Trotzdem sehr gut geschrieben. 4 Punkte.


Lena N. (13.01.2005)

Es tut ma leid...es tut ma echt leid

du wast wer i bin (12.01.2005)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Freundschaft - fast wie eine Liebe - Inhaltsangabe  
Erfolg ist alles!!! - Inhaltsangabe  
Ein Traum?!  
Es bringt mich nicht um...  
Zeit vergeht  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De