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3 Seiten

GOR I

Romane/Serien · Spannendes
© Khellian
Im Schutze der Dunkelheit setzte ich meinen Weg fort. Ich wusste nicht wohin ich ging, aber eines war klar, ich durfte nie lange dort bleiben wo ich war.
Mittlerweile war es drei Mal wieder hell und heute zum dritten Mal wieder dunkel geworden. Seit drei Tagen befand ich mich hier also. Obwohl ich mir nicht sicher war, wo ich hier war, hatte ich eine furchtbare Ahnung.
Zwei Wochen zuvor befand ich mich noch in der kleinen Bibliothek der Fachhochschule auf der ich studierte. Ich ließ eines der Bücher "Wirtschaftsmathematik" versehentlich fallen und als ich auf die Knie ging um es aufzuheben tauchte ein dunkler Schatten über mir auf. Ich sah nach oben und dort stand er. Groß, dunkelhaarig und ein merkwürdiger Ausdruck lag in seinen Augen. So überlegen, stark und frei und allein sein Blick reichte um mich daran zu hindern aufzustehen.
Er sah auf mein Buch und mir dann einmal tief in die Augen.
"Ist es das, wofür sie leben und wie sie leben wollen?", seine Stimme hatte einen fremden ungewohnten Klang, er sprach mit einem Akzent den sie nicht zuordnen konnte.
"Eine widernatürliche Ordnung, eure Geschäftswelt." Er ließ einen Zettel fallen, als ich danach griff und ihn ihm wiedergeben wollte war er verschwunden.
"Merkwürdig", murmelte ich und schob während ich aufstand den Zettel in die Tasche meiner Jeans.
"Oh Verdammt", ein zufälliger Blick auf die Uhr an der Wand verriet mir das meine Vorlesung bereits begonnen hatte, ich packte das Buch ins Regal und beeilte mich in den Hörsaal zu kommen.
Erst am Abend, als ich das Buch, das ich in der Zwischenzeit ausgeliehen hatte aus meinem Rucksack zog, fiel mir der Zettel wieder ein. Er war noch in meiner Tasche, ein weißes kleines Stück Papier. Als ich ihn auseinander gefaltet hatte, stand dort nur ein einziges Wort: Kajira.
"Und was heißt das nun?"
Kajira, es klang zumindest schön, aber welche Sprache war das.
"Mal sehn was das Internet dazu sagt", sagte ich zu mir selbst und drehte mich zu dem hell leuchtenden Display.
Eine Suchmaschine war schnell geladen und ich gab das Wort ein.
"Mal sehen was dir dazu einfällt.",sagte ich, während ich das Buch zu den anderen ins Regal stellte.
`Kajira auf Gor ? Sklavin auf Gor ? In Sklavenketten auf Gor` drei PDF Downloads waren das erste Ergebnis, ich klickte auf Download und verbrachte dann die restliche Nacht damit diese drei PDFs zu lesen.
Erst am Morgen war ich damit fertig und starrte entsetzt und etwas verärgert auf meinen Monitor. Auch wenn es nur ein Roman war, wie konnte man nur so mit Frauen umgehen. Schließlich sind wir doch gleichberechtigte Menschen, nicht wesentlich anders als die Männer, abgesehen von einigen anatomischen Unterschieden. Wer auch immer John Norman war, er hatte eine perverse Phantasie. Mit einem entschlossenen Mausklick markierte ich die drei Dateien und löschte sie von der Festplatte.
"Und mit diesem Unsinn habe ich jetzt die gesamte Nacht verschwendet". Etwas ärgerlich ging ich ins Badezimmer und zog mich um. Meine Vorlesung würde bald anfangen.
Nach einer Woche intensiver Arbeit hatte ich den Zwischenfall in der Bibliothek schon fast wieder vergessen, aber dann kam dieser eine Abend. Ich war gerade auf dem Weg vom Hörsaalgebäude bis zum Parkplatz. Es wurde schon langsam dunkel und ich war furchtbar müde. Als plötzlich vor mir eine Gestalt auftauchte. Ich blieb stehen.
"Wie ich sehe erkennst du mich wieder."
"Was wollen sie von mir?" Ich ging weiter, eigentlich wollte ich keine Antwort auf meine Frage, an ihm vorbei.
Doch weiter kam ich nicht, er packte mich an der Schulter. Sein Griff war fest und unnachgiebig, ließ mir keine Chance auch nur einen Schritt mehr zu machen.
"Lassen Sie mich gefälligst los." fuhr ich ihn an und versuchte seine Hand von meiner Schulter zu schieben.
Doch anstatt mich loszulassen, drückte er mich runter, so dass ich vor ihm auf die Knie gehen musste.
"La Kajira,sag es!", meinte er zu mir und sah mir dabei in die Augen.
"Sind sie total verrückt? Lassen sie mich gefälligst los?" Ich versuchte mich gegen ihn zu wehren und aufzustehen, aber es war zwecklos.
"Du musst es nur sagen, dann darfst du gehen." Es klang schon fast nett, wie er es jetzt sagte.
"La Kajira! Es ist doch so einfach." Er klang etwas spöttisch, aber als ich zu ihm hochsah, wusste ich dass ich vermutlich keine andere Wahl hatte. Vielleicht war er auch wirklich ein Verrückter, wer weiß was er mit mir vorhatte wenn ich es nicht tat.
"La Kajira!", sagte ich schließlich ganz leise und fügte dann, in einem etwas forscheren Ton an:"Lassen sie mich jetzt gehen!" Es war mehr eine Forderung als eine Bitte. Trotzdem ließ er mich frei.
"Lauf kleine Kajira, genieß deine Freiheit solange du sie noch hast." Ich fing wirklich an zu laufen, den gepflasterten Weg zu meinem Auto. Mit zitternden Händen öffnete ich die Tür, stieg ein und sperrte mit der Zentralverriegelung die Türen ab.
In Sicherheit, zumindest vorerst. Das dachte ich zumindest.


[Kleiner Versuch, nachdem ich die Fantasyromane von John Norman gelesen hab. Nichts sonderlich real (vermutlich zum Glück *G*) aber doch ganz netter Zeitvertreib]
 
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