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Der Alien Warrior - Ein Findelkind

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Es war am frühen Morgen, als er von der Großstadt her durch die stille ländliche Idylle fuhr. Es war ein bescheidener, unauffälliger Kleinwagen, in dem er unterwegs war, obwohl er sich viel besseres leisten konnte – aber für diese Mission reichte ihm ein kleiner Mietwagen, den er am Flughafen gemietet hatte.

Er gehörte einer geheimen Behörde an, die außerirdische Aktivitäten im Sonnensystem überwachte und kontrollierte – manche würden Männer wie ihn Men In Black nennen. Nur war diese Organisation nicht so geheim wie manche behaupten oder vermuten. Sie operierten teilweise sogar ganz offiziell für die Regierung – und er war einer der obersten Akteure dieser Organisation in dieser Welt.

Die Vorgeschichte zu dieser Fahrt begann vor 2 Monaten, als die Weltraumscanner eine Kapsel mit unbekanntem Inhalt den Eintritt ins Sonnensystem mit direktem Kurs zur Erde meldeten. Die Kennung der Kapsel war unkenntlich gemacht worden von Ihren Herstellern – nur ein ungefähres Alter von etwa 30 Jahren konnte identifiziert werden. Zum Glück für die Kapsel und deren eventuell wichtige Inhalt konnte eine Verbindung hergestellt werden, und somit ermöglicht werden, daß die Kapsel gezielt gesteuert und gelandet werden. Man einigte sich ein Gebiet, das sich im nördlichen Schwarzwald befindet – ein Gebiet im Süden Deutschlands.

Es war eine halbe Woche her, als er in Stuttgart landete und sich nach Pforzheim begab, wo er bis zur Ankunft der Kapsel wartete. Tao Ten-Singh war dafür ausgesehen, sich um diese Sache zu kümmern. Er langweilte sich in einer Herberge, in der er in seinem Zimmer mit Simulationen und Theorien sich anseinem Laptop darauf vorbereitete, was mit der Kapsel und deren möglichen verschiedenen Inhalten zu tun sei.

Am frühen Morgen hatte er eine E-Mail erhalten, in der der genaue Ankunftsort mitgeteilt worden war. Er befand sich nur ca. 25 km entfernt an einer abgelegenen einsamen Landstraße mitten im Wald.

Nun befand er sich zwar an der Stelle, konnte aber nirgends irgend etwas erkennen, das technisch war und nicht in diese Gegend gehörte. Also beschloß er seine eigene Mini-Sonde zu starten, um nach der Kapsel effektiv suchen zu können, und um nicht stundenlang eventuell vergeblich suchen zu müssen – die Minisonde wurde vom Laptop automatisch gesteuert.

Über den Monitor sah er den Bereich, den die Sonde gerade absuchte. Die Kapsel hatte knapp 2 m Durchmesser und befand sich zwischen den Bäumen abseits vom Weg. Auch jetzt waren keine Kennzeichen an der Kapsel angebracht, um für die Entdecker den Inhalt und natürlich auch Herkunft kenntlich zu machen.

Zu Fuß machte er sich auf den 3 Minuten langen Weg zur Kapsel. Hier erkannte er eine verdeckte Schalttafel, mit der sich die Kapsel öffnen ließ. Er hatte sich auf vieles vorbereitet, aber was er da fand übertraf seine waghalsigsten Erwartungen.

Kaum hatte sich die Kapsel mit einem leisen Plopp geöffnet, konnte man, nachdem der leichte Rauch vergangen war einen eiskalten Behälter erkennen. Für nichteingeweihte sah er so aus, als wäre es ein Sarg für einen Säugling gewesen – Tao Ten-Singh erkannte aber, daß es ein Kälte-Aufbewarungs-Behälter für Lebewesen war. Damit konnten Lebewesen gigantische Entfernungen im Weltall zurücklegen, die zum Teil viele Jahrzehnte dauerten, ohne selber zu altern.

Allerdings war diese Technik bereits dermaßen veraltet, daß nur wenige sie benutzten, um riesige Strecken zu überbrücken.

Eine genetische Code-Karte in der Kapsel verriet ihm, daß der Säugling von einer Zivilisation, stammte, die vor etwa 40 Jahren durch einen brutalen Krieg systematisch vernichtet worden war. Offiziell hatte es nie einen einzigen Überlebenden dieser Zivilisation gegeben – der Krieg hatte nur dazu gedient, die gesamte Zivilisation zu unterwerfen oder zu vernichten. Da sich die Anführer aber geweigert hatten, sich zu unterwerfen, wurden sie völlig zerstört.

Er wußte genau, wie mit solchen Behältern umzugehen war. Er aktivierte die Reanimation und untersuchte, ob noch weiteres in der Kapsel vorhanden war. Außer dem Behälter befand sich ein silberner Halbmond an einer Silberkette, ein großes Tuch mit den Initialen „A.W.“ und eine Art Brettspiel mit 9 Feldern und 72 kleinen verschieden-farbigen Figuren.

„Ein Tacticon.“ staunte Tao. Tao erkannte sofort die Herkunft des Säuglings. Er war der Sohn des größten Taktik-Familie aller Zeiten, sein Name war Ariush Walgh. Eine Familie, die legendäre Taktiken entwickelt hatte und ihrer Welt mit entsprechenden militärischen Mitteln mit Sicherheit perfekt geholfen hatte. Aber was will man schon gegen millionen von Raumschiffen und milliarden von Soldaten und Kampfdroiden ausrichten? Nur verzweifelt ums Überleben kämpfen.

Tacticon war sogar das Lieblingsspiel der Welt gewesen. Eine Welt, die bekannt war für ihre außergewöhnliche Taktik, brachte verständlicherweise ein Spiel hervor, das zum taktischen Verständnis paßte. Das Spiel hatte so viele Kombinationen, Manöver und Taktiken, daß es nur wenigen Außenstehenden jemals möglich war das System auch nur im Ansatz zu verstehen.

Das Spiel wurde von 2 Spielern oder Gruppen gespielt. Auf jedem Feld befanden sich 2 unterschiedliche Figuren. Jeder hatte auf einem Feld 100 „Lebenspunkte“ Mit den Figuren waren etwa 500 unterschiedliche Manöver möglich, die je nach Figur und Gegner auf dem Feld unterschiedliche Ergebnisse zur Folge hatten. Zuerst wurden die Eckfelder ausgewertet. Das Ergebnis der Eckfelder hatte dann Auswirkung auf das Ergebnis der Randfelder – und je nach Ergebnissen der Randfelder war dann das Ergebnis des Mittelfeldes. Meister und Turnierspieler gingen sogar oft so weit, daß nicht „nur“ 9 Felder verwendet wurden, sondern 81 Felder. So wurde das einfache 9er-Brett in jedem Feld auf je weitere 9 aufgeteilt.

Er war noch in Gedanken versunken an diesen grausamen blutigen Krieg, als die Kapsel sich öffnete und somit erkennbar war, daß die Reanimation abgeschlossen war. Der nackte Säugling schlief tief und friedlich in seiner Kapsel, als ob es das normalste aller Zeiten wäre, nach 40 Jahren aus einem Kälte-Behälter zu erwachen. Tao wickelte ihn in das wärmende Tuch und ging mit ihm zurück zum Auto.

Am Auto angekommen, verständigte er die Polizei, die verständlicherweise bei solch einem unerklärlichen Kindsfund sofort anrückte. Was niemand bemerkt hatte, war daß die Kapsel sich verflüssigt hatte und die Flüssigkeit ins Erdreich versunken war.

Die beiden Polizisten staunten nicht schlecht, als sie an der Landstraße einen Asiaten mit einem Säugling in einer Decke fanden. Doch die nächste große Überraschung kam auf, als nach dem Ausweis gefragt wurde – Tao hatte nicht nur einen einfachen Ausweis dabei, der ihn als Sonderbeauftragten der UNO auswies, sondern auch gültige Ausweise des FBI, BND, BKA, CIA und Interpol. Zusätzlich zu seinem Namen stand auch überall der Kenn-Name Milosh Ilias Bachmann.

Beide Namen wurden natürlich überprüft ob etwas gegen den Mann vorliege. Doch kaum 1 Minute nach der Anfrage kam bereits eine klare Antwort, daß er unter allen Umständen zu unterstützen sei und die Polizisten ihm unterstellt waren, bis die Aktion vorrüber war. Bei den beiden gab es verständlicherweise großes Grübeln, aber da Tao die beiden nicht mehr benötigte, machten die Beiden sich keine Gedanken mehr über den etwas eigenartigen Funkspruch. Das einzige, was Tao noch zum Abschied hinwies, war, daß man sich um den Säugling sorgfältig kümmern solle.

Und so ging jeder der bis dahin Beteiligten an der Landstraße wieder seiner Wege. Die Polizisten brachten den Säugling zum Kinderarzt, der ihn auf Krankheiten und Verletzungen untersuchte – wobei sich aber auffällig nichts befand, und anschließend in ein großes Kinderheim, in der Alexander Wald – so wurde er genannt aufgrund der Initialen auf der Decke.

Noch am selben Nachmittag wurden die beiden Polizisten zum Polizeipräsidenten gerufen.

Am Präsidium angekommen, befanden sich bereits weitere Dienstfahrzeuge hoher Persönlichkeiten vor dem Gebäude. Die beiden wurden ohne Wartezeit direkt zum Präsidenten durchgeleitet.

Im großen Besprechungsraum befand sich nicht nur der Präsident, sondern auch zwei Generäle und zwei weitere Herren, die einer anderen Behörde angehörten. Im Hintergrund liefen hinzugeschaltete Videokonferenzen mit internationalen Organisationen, die die beiden einfachen Polizisten sonst nur vom Namen her kannten.

Der Präsident begrüßte die beiden knapp. Die weiteren Besucher stellten sich als Generäle der Luftwaffe und des Heeres heraus und als Bundesvorsitzende des BND und BKA heraus. Bei den Videokonferenzen waren die Vorsitzenden des FBI, CIA, Interpol und des russischen Geheimdienstes hinzugeschaltet.

Die beiden einfachen Polizisten staunten nicht schlecht, als ihnen klar wurde welch hohe Persönlichkeiten hier vor ihnen zusammentrafen.

„Nun,“ sagte der Präsident, „sie hatten heute morgen gegen 6:00 eine Überprüfung über einen Milosh Ilias Bachmann?!“

„Ja genau.“

„Worum ging es da?“

„Der Mann – scheinbar asiatischer Herkunft – hatte an einer Landstraße ein Bündel mit einem Säugling gefunden und den Notruf verständigt.“

„Ist über den Säugling etwas bekannt?“

„Nichts, außer einem außergewöhnlich gesunden Körper. Er war in eine Decke gehüllt mit den Initialen AW. Deswegen bekam er vorläufig den Namen Alexander Wald.“

„Wo ist er jetzt?“

„Er ist noch im Krankenhaus zur Untersuchung und kurzzeitigen Beobachtung. Sobald das abgeschlossen ist kommt er in ein Kinderheim. Die Fahndung nach den Eltern läuft bereits.“

„Gibt es bereits Anhaltspunkte?“

„Bis jetzt noch nicht. Ich bin mir jedoch zuversichtlich, zumindest die Mutter ausfindig machen zu können.“

„War der Säugling asiatisch?“

„Nein er war mitteleuropäischer Art.“

„Gibt es weitere Anweisungen von Ihm, die zu befolgen sind?“

Die beiden überlegten kurz. „Nein – es gibt keine weiteren Anweisungen oder Aktionen.“

„Ich hoffe, Sie haben Ihn nach allen Kräften unterstützt?“

„Natürlich. Wir hatten zwar den Verdacht, daß mit dem Mann etwas nicht in Ordnung war, aber nachdem die Zentrale die Anweisung gab, ihn auf jeden Fall zu unterstützen, war uns klar, daß alles in Ordnung ist. Er meinte nur wir sollen uns um das Kind gründlich kümmern und ihm die Möglichkeit überlassen, sich bei Gelegenheit ebenfalls um das Kind zu kümmern.“

„In Ordnung. Schicken sie mir einen Bericht. Sie können dann gehen.“

Die Polizisten bedankten sich und gingen.
 
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Kommentare  

du willst eine meinung ?
nun, ich bin bei scfi sehr anspruchsvoll - trotzdem einige anmerkungen:

achte v.a auf wortwiederhohlungen (machst du zimlich oft und unterbricht beim lesen den flow).
ausserdem wirkt die storry wie eine zusammenfassung wobei aber der größere zusammenhang fehlt.
soll heißen: du lässt den leser etwas im unklaren - weder situation, zeit noch die persönlichkeiten der protagonisten wird klar bzw. ist nicht vorhanden. dadurch wirkt es flach und bindet den leser weder intellektuell noch emotional.
d.h. dramaturgie passt nicht, ausbildung der charaktere und fehlende beschreibung/informationen der umstände.

...ist meine meinung - und ist konstruktiv gemeint - also nicht sauer sein... ;)
es braucht halt doch sehr lange einen guten stil zu bekommen und es ist ziemlich schwierig eine geschichte / bzw. die eigene faszination aus dem eigenen kopf adequat an andere vermitteln zu können...


ich würd mal sagen: viel lesen - viel schreiben (es gibt ja genug autoren die sich zum "einlesen" und "weiterentwickeln" anbieten).
also alles gute und viel erfolg bei deinen weitern geschichten !

me.


me (04.03.2007)

Is der ansatz so wenig interessant oder is die Story zu lang?

Komentiert doch bitte zumindest kurz was dazu :-)

Wenn nich hier, dann vielleicht per EMail(?)

Würd mich schon interessiern, wie/ob noch Interesse an ner Fortsetzung besteht.


Sven Wagner (17.02.2007)

Geplant is eine teils größere Fortsetzungs-Story

Bei Interesse was aus Tao und Alexander wird kann ichs gerne fortsetzen:
- dem Krieg, aus dem Alexander der einzig-überlebende war
- warum Tao auf der Erde lebt und wo er herkommt
- noch weitere Überlebende des Krieges?
- Ein Rätsel um ein Mord, der seit 600 Jahren ungeklärt ist
...


Sven Wagner (10.02.2007)

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Mächte, mit denen man sich besser nicht anlegen sollte  
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