7


3 Seiten

ein ganz normaler Tag

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten
© Brötchen
Ein Tag wie jeder andere, eigentlich. Zehn vor fünf aufgestanden und noch schnell unter die Dusche gesprungen.
Wie du weißt, mach ich das ja meistens abends, aber irgendwie hat es sich in den letzten Tagen so entwickelt. Obwohl meine Eltern das ja nicht leiden können. „Frühs duschen, wer macht denn so was?“ sagen die dann immer. Aber die waren ja eh nicht da.
Schnell noch den Geschirrspüler ausgeräumt, Apfeltee gekocht, angezogen. Und ab in den Keller, Fahrrad holen und wie immer in einer ursten Eile zum Bus! Ja, der Busbahnhof in G*.Schließe mein Fahrrad lieber zweimal an.
Jeden Tag dieselben Leute. Ich hätte fast „Larven“ geschrieben, aber wir wollen ja mal nicht so sein.
6:35 Abfahrt. Kleine blöde hyperaktive Kinder rennen durch den Bus, wie jeden Tag.
Der Busfahrer schimpft, wie jeden Tag. Er tut mir leid. Ich ärgere mich, dass ich nicht mit dem Zug gefahren bin, wie jeden Tag. Doch zum Zug schaffe ich es meist nicht, der fährt schon 6:11 und ich habe früh irgendwie immer was zu tun, was mich daran hindert, eher loszufahren…und wenn es nur das Nachdenken ist.
Werfe noch schnell einen Blick in meinen Biohefter, um den Ablauf der Zellatmung anzuschauen. Das sollte man ja wissen. Glaub ich. Schlage ihn aber bald wieder zu, ich denke es reicht.
Setzt sich mir einer kleiner Junge gegenüber. Aus irgendeinem Dorf. Naja, der sieht auch irgendwie verzweifelt aus, wie jeden Tag. Seine Brille ist angelaufen. Wie jeden Tag bei so einem Wetter.
Dass ihn das nicht stört, frage ich mich, wie jeden Tag. Und so habe ich schon früh morgens um 7 eine Menge Gedanken verschwendet. War es wirklich Verschwendung? Keine Ahnung. Woher will man das wissen?
Im Wörterbuch steht unter „verschwenden“ „viel von etwas verbrauchen, ohne dass es einen Nutzen oder Erfolg hat“. Hm, ob es einen Nutzen hat, nachzudenken? Ich denk schon. Erfolg manchmal vielleicht auch. Gedanken verschwenden gibt’s bei mir also nicht.
Zehn nach sieben steige ich aus dem Bus aus. Bin irgendwo in R*. Keine kleinen blöden hyperaktiven Kinder mehr. Treffe mich mit Freundinnen, weil wir später Unterricht haben. Trinke einen großen Kaffee für 1,80 €. „Mein Gott, wie teuer ist das denn?“ frage ich mich. Trinken tu ich ihn aber trotzdem. Danach denke ich an das schöne Geld und dann bilde ich mir ein, der Kaffee macht mich übelst wach. Und dann wieder dieser Gedanke…1,80 €!
Davon kann ich doch fast ein halbes Päckchen Dallmayer Prodomo kaufen. Bin halt in der Beziehung geizig. Geiz ist geil.
Frage mich, ob sich die Bäckerin einen ablacht, weil es wirklich Menschen gibt, die so viel Geld für einen Kaffee bezahlen. Davon könnte ein Kind in Afrika einen Monat Essen haben.
Irgendwann ist das auch wieder vergessen. Frage mich, ob andere Menschen auch so viel über das nachdenken, was sie tun und denken, wie jeden Tag.

Verabschiede mich und gehe in die Schule. Inzwischen ist es kurz nach 8. Frau H* ist erkältet, hält sich aber tapfer. Vergleichen Aufgaben und reden über die GmbH&Co.KG. Eigentlich ganz interessant, denke ich.

Frau H* geht, Herr H* kommt. Hat heute wahrscheinlich einen guten Tag. Erzählt uns von 24 € teuren Tabletten aus Bulgarien namens „tabex“. Hat er bestellt, will aufhören zu rauchen… oder so. Oder war es seine Frau? Ach, was weiß ich. Vielleicht sollte er erstmal aufhören zu trinken…naja oder ich aufhören zu essen. Der Arme, ist so ein schlauer Mann und doch so dumm, sich von der Sucht lenken zu lassen, macht sich doch nur Ärger damit.
Über die Süchte nachdenken, wie jeden Tag. Über die Sucht nachzudenken ist schlimmer als über den Tod nachzudenken. Eine Sucht ist was Tolles. Solange man verdrängt, dass man weiß, dass man eine hat. Oder man verdrängt, dass man verdrängt, dass man verdrängt, eine zu haben. Oder so.
Dann erzählt er was über ATP, das ist irgendein Energieüberträger, und über Gärung. Naja, wieder was dazu gelernt. Ich weiß jetzt, wie ich einen Weinballon bauen kann. Toll. Vielleicht hat er ja gar kein Alkoholproblem, denke ich, wie jeden Tag.
Dann große Pause. Rede mit ein paar Leuten. Nichts los großartig, wie immer. Es ist nur was los, wenn irgendjemand was macht, was andere nicht machen.
Gehe aufs Klo. Schau die Leute lieber nicht an, die diese Toiletten benutzen. Ist besser so.
Dann Geschichte. Frau K*. Nutzt die Zeit um mit ein paar Schülern über die Belegarbeit zu sprechen. Am Ende noch 20 Minuten Zeit. Das Fazit: Hausaufgaben.
Danke und tschüss! Ab zum Bus, es ist kurz vor 13:30. Kleine blöde hyperaktive Kinder. Oh nein! Nicht schon wieder! Ich hasse sie! Unterhalte mich mit einer Freundin und schaue den Leuten zu, wie sie versuchen, einen Sitzplatz zu ergattern.
Die haben voll die falsche Taktik. Vielleicht sollte man sich auch dort hinsetzen, wo noch ein Platz frei ist und sich nicht neben einen freien Platz hinstellen. Haben die Menschen Angst? Oder wollen sie Fremde nicht berühren oder was? Sich selbst berühren kann ja jeder.
Endlich aussteigen. Mir fällt ein, meine Oma hat morgen Geburtstag. Mist! Gehe noch schnell in den Netto und kaufe irgendwas. Sie wird sich bestimmt nicht freuen. Aber naja.
Schnell nach Hause. Kaffee trinken, fern schauen, irgendwas machen. Im Internet surfen, mit Freunden chatten. Schnell wird es 19 Uhr und habe noch nichts Richtiges gemacht.
Fahre mit einer Freundin in die Schwimmhalle, 21 Uhr wieder zu Hause.

Nur noch ein paar Hausaufgaben erledigen und dann ab ins Bett, wie immer.

Jeder Tag ähnelt dem anderen, fast immer gleiche Abläufe. Aber er ist nie genauso. Die Tätigkeiten sind die Selben, wie z. B. in die Schule gehen, nachdenken. Aber man lernt nicht jeden Tag dasselbe.
Man hat nicht jeden Tag dieselben Gedanken. Zum Glück. Man hofft, die Welt bleibt nicht stehen. Jeder entwickelt sich weiter, auch wenn er es selbst nicht merkt, es ist alles unbewusst, wie jeden Tag.

Und morgen bricht ein neuer Tag mit vielen neuen Gedanken an. Gedanken über dieselben Leute, wie jeden Tag. Und wie jeden Tag verbringt man die Zeit mit vielen Leuten um sich herum und abends ist man doch wieder allein. Komisch, wie jeden Tag.
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

hat mir nicht so gefallen... anstrengend zu lesen, lang, ohne pointe... außerdem unstrukturiert und damit noch schwerer zu lesen.

darkangel (08.06.2007)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De