An windgeschleifter Berge Ufer
unter Scharlachrotem Himmel
Heimgesucht seit alter Zeit
von Chronos unstillbarer Habgier
alter Bücher argem Wissen
ungenannter Sphären Dinge
liegt die Namenlose Stadt
und schweigt
.
In zyklopisch Götzentempel
aus unendlichen Äonen
wallt herauf von dunklem Abyssal
der vergess'nen Fäulnisodem
Unter ewighohen Minaretten
Zeitgestumpfter Pracht
hinter vieler Lücken klaffend Mauern
die einst wehrhaft stark bemannt
zwischen längst verfall'nen Häusern
deren Obdach heut' verdirbt
über Herzschlag barer Straßen
und selbst tief darunter
.
wo einstig Leben heut'ger Fäulnis
schwitzt endlich
seine letzten Säfte
aus der Pergament'nen Haut
.
Zu der alten Götter Statuen Füße
einzelnd unbewusst um aller Joch
zersetzt ins Mark doch stehend noch
und längst nichts mehr als darbend
ihres dumpf ersehnten Loses
wandelt undenkbar velor'nes Grauen
stetig strauchelnd matt umher
in selbstvergess'ner Stille
ohne Mund' Aug' oder Ohr
sinnlos durch die tote Stadt
deren Hoheit vor Zeitaltern
unantastbar von der Welt
als Herrenrasse angebetet
ihre eig'nen Schöpfer übertraf
und höher noch sich aufschwang
als des Idiotengottes Thron
.
Der Flötenspieler stilles Lied
durchfährt Figuren stumpfer Gleichgult
schneidend durch ihr trock’nes Fleisch
Ungeschlachte Köpfe räkeln sich
auf kurzen Hälsen sitzend in
die ungewohnte Höh'
Vom Himmel sickert's Leichentuch
tobt Spielmanns Wind heran
treibt's Nagli far zum dunklen Steg
Seufzend wenden sich der Körper
unförmige Shilouetten um
trotten langsam ihrer Fahrt entgegen
.
In dieser düster'n Stätte
nunmehr nur sich finden
bleiche Albgesichter
Nachtmahren in der feuchten Gassen
Schatten hausend heulend nach
vergessner Tage unerreichbar
fernem Friede
An windgeschleifter Berge Ufer
unter Scharlachrotem Himmel
liegt die Namenlose Stadt
Und schweigt