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Schneewittchen Teil 9

Romane/Serien · Amüsantes/Satirisches
Am dritten Tag hörten sie plötzlich draußen das Schnauben und Wiehern von
Pferden, und schon pochte es an der Tür.
Ludwig erhob sich mühsam aus der Runde und schlurfte zur Tür. Er öffnete
und sah zwei Ritter draußen stehen. Einen Älteren mit Lederwams, ledernen
Hosen, schulterlangen braunen Haaren und mit einem Dolch am Gürtel. Der
andere war viel jünger, Mitte zwanzig etwa. Er trug trotz der Wärme eine
silbern schimmernde Rüstung, hatte blaue Augen und ebenfalls schulterlange
aber blonde Haare, dazu hing ein kostbares Schwert aus Damaszenerstahl an
seiner Seite. Sie hatten ihre Rösser am Gartenzaun angebunden, wo die sich
schon über den Kohl und die Blumen hermachten.

„Ihr seid doch die Gebrüder Klein. Sagt habt ihr nicht ein junges Mädchen
bei euch aufgenommen, so etwa vor einem Jahr? Wie geht es ihr, kommt ihr
zurecht?", fragte der Ältere der Beiden, während der junge Ritter nur stumm auf die Brüder schaute, die sich jetzt alle neugierig im Türrahmen drängten.

„Etwas furchtbares ist passiert. Schneewittchen ist tot. Die böse Königin
hat sie umgebracht" brachte Johann Sebastian mit erstickter Stimme heraus.

„What happened? Will you not tell me?" wollte der jüngere Ritter plötzlich
wissen.

„Ach ja, ich vergaß vorzustellen. Dieser junge Ritter, ein echter König
sogar, nennt sich Lionheart. Aber ihr könnt Richie zu ihm sagen. Ich hab
ihn unterwegs getroffen, das heißt, eigentlich hat er mich ja beim Pokern
gewonnen. Mein alter Herr, mit dem ich auf dem Weg ins Morgenland war,
König Drosselbart übrigens, hat mich einfach verspielt, und so bin ich
jetzt mit Richie unterwegs. Er ist auf dem Weg nach Hause, nach London, sagt er. Was ist los, Schneewittchen tot?! Lasst mich zu ihr, Schneewittchen ist in Wirklichkeit meine Tochter, müsst ihr wissen. Hatte da mal kurz was mit der alten Königin" brachte er unter Tränen hervor.

„My daughter, SnowWhite, is dead. Killed by her stepmother, Richie"
übersetzte er wieder kurz.

„Killed! This lovely young girl! By her stepmother. My goodness.
Terrible!" rief der Jüngling aus.

Die beiden unterhielten sich kurz.

„Gebt Sie mir mit. Wir werden ihr ein ehrenvolles Begräbnis ausrichten.
Richie hat Verwandte in der Nähe, einen Cousin zweiten Grades, hat gerade
geheiratet glaub ich. Irgendein armes Mädchen, Aschenputtel oder so. Die
suchen glaub ich noch einen Verwalter. Dann könnte ich mich ums Grab
kümmern. Soll auch euer Schade nicht sein."

Stumm umstanden sie das immer noch unbeweglich daliegende Schneewittchen.

"Helft mir beim aufheben. Wir legen sie über den Sattel und bringen sie
fort. Hier habt ihr einen Beutel Gold für eure Mühe."

Weinend hoben die Brüder Schneewittchen auf und trugen sie nach draußen.
Beim Rückwärtsgehen stolperte Zacharias über die Türschwelle und
Schneewittchen glitt ihm aus den Händen.

„Pass doch auf, du Tollpatsch" fuhr Ludwig ihn an.

Beim Aufprall flog ein Apfelstückchen aus Schneewittchens Mund.
Plötzlich ein Hustenanfall, sie öffnete ihre Augen, Tränen strömten
hervor.

„Was ist, wo bin ich. Mir ist ja so schlecht, ich glaub ich muss....."
wimmerte Schneewittchen.

Fortsetzung noch vor Weihnachten
 
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