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4 Seiten

Death Note

Fantastisches · Kurzgeschichten
.:Death Note:.
Der Tod macht keine Rechtschreibfehler

© Mirror
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Death Note ist aus einem Traum heraus entstanden und beim Aufschreiben habe ich echt Blut und Wasser geschwitzt, das wollte zuerst nämlich so gar nicht fluppen. Aber ich bin da hartnäckig, ein großer Becher Kakao und die steinharten Schwarz-Weiß-Gebäck-Kekse meiner Oma und nach einer durchgemachten Nacht war es dann schließlich fertig. Zumindest in der Rohfassung…

Es ist definitiv etwas anderes als das, was ich normalerweise schreibe, habe mich quasi in unbekannte Gefilde begeben und hoffe doch sehr, nicht direkt unterzugehen. Nichts desto trotz hat es riesigen Spaß gemacht so etwas zu schreiben. Und da sich das hier ja sowieso kaum einer durchliest mache ich hier jetzt einfach einen Schnitt und beginne mit der eigentlichen Story. Vorhang auf für Death Note. Und falls wer welche von den Keksen will… *Teller hinstell*
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.:Das Sterben gehört zu den Spielregeln:.

Das Kratzen der Feder weckte sie. Es war nicht besonders laut, selbst in der Stille, die während der Nacht in dem Waisenhaus herrschte. Dennoch schreckte Sara so abrupt aus ihrem Schlaf, dass sie sich einige Lidschläge nur verwirrt blinzelnd im halbdunklen Raum umsah. Sie hatte die Gardinen am Abend zuvor nicht geschlossen, silbriges Mondlicht fiel durch ihr Fenster und malte Muster auf den alten Dielenboden. Es war kein besonders schönes Haus, es war alt und renovierungsbedürftig, aber Sara war in ihm aufgewachsen und selbst wenn der Putz von den Wänden bröckelte, es war ihr zu Hause. Deshalb verspürte sie nach 11 Jahren auch keine Angst mehr nachts, wenn die Dielen knarrten und der Wind um das Haus herum pfiff.

Auch in dieser Nacht verspürte Sara keine Angst, sie war einfach nur verwirrt und müde. Gähnend strich sie sich durch die kurzen, rostroten Haaren und schwang ihre schmalen Beine über den Bettrand. Wie jedes der Kinder hatte sie keine eigene Uhr, dementsprechend konnte sie nicht sagen wie spät es genau war, nur, dass es wohl definitiv noch nicht Zeit war, um aufzustehen.

Irgendwo außerhalb schrie ein Käuzchen, ein leichter Windzug strich um ihre nackten Beine und lies sie frösteln. Schnell durchquerte sie ihre kleine Kammer und schloss das Fenster. Beim herumdrehen streifte ihr Blick ihren Schreibtisch – und Sara erstarrte. Der dunkle Füllfederhalter mit den edlen, goldenen Verzierungen, den sie und ihr Bruder am Nachmittag auf dem Dachboden des Hauses fanden und mit dem sie versuchsweise einige, krakelige Bustaben auf ein paar Blätter pinselten, bewegte sich von allein. Die nächsten Sekunden konnte Sara nichts anderes tun als mit weit aufgerissenen Augen und hämmernden Herzschlag dazustehen und den Stift anzustarren. Zuerst wollte Sara schreien, aber es kam kein Ton aus ihrer Kehle, dann wollte sie wegrennen, doch ihre Beine bewegten sich nicht. Das einzige, zu das sie sich durchringen konnte, war bis zum geschlossenen Fenster zurückzuweichen und sich zitternd gegen das kühle Glas zu pressen. Knarrende Dielen und seltsame Laute waren eine Sache, sich von allein bewegende, schreibende Füllfederhalter etwas anderes.

Wie lange genau sie dastand, verschreckt wie ein Reh, wusste Sara nicht. Aber irgendwann stoppten die Bewegungen, der dunkle Füller schloss sich und schwebte wie durch Geisterhand zurück in das ebenfalls dunkle Etui, in welchem der Füller gelegen hatte. Außer den beschriebenen Seiten zeugte nichts mehr von der unheimlichen Begebenheit, die sich gerade vor den Augen der Elfjährigen abspielte. Und nachdem Sara das realisierte, gehorchte ihr auch wieder ihr Körper und nun mehr fassungslos als ängstlich stolperte sie in Richtung ihres Schreibtisches. Mit zitternden Händen griff sie nach dem eng beschriebenen Blatt, warf dem unscheinbar aussehenden Etui einen kurzen Blick zu, bevor ihre Neugier siegte und sie den Text überflog.

Das Fieber dörrte Larissas Körper aus, ihre Kehle fühlte sich an, als hätte sie seit Jahren nichts mehr getrunken und würde langsam vertrocknen. Das Glas Wasser vom Vorabend, das ihre Schwester Alessa gebracht hatte, war bereits leer und ihr Durst nicht gelöscht. Das Badezimmer lag am anderen Ende des Flures, es war nicht so weit, als das sie es nicht schaffen konnte und die Aussicht auf Wasser verlieh ihrem geschwächten Körper genug Kraft, um sich aus eigener Kraft hochzustemmen und in Richtung Tür zu wanken. Es war dunkel auf dem Flur und als ihre zitternde Hand nach dem Lichtschalter tastete, funktionierte dieser nicht. Der Flur blieb schwarz und kalt. Außerhalb ihres warmen Bettes fröstelte Larissa, doch ihr Durst trieb sie weiter. Mit beiden Händen an der Wand abgestützt bewegte sie sich mit vorsichtigen, kleinen Schritten in Richtung des Badezimmers. Außer ihrem eigenen abgehackten Atem hörte sie nichts.

Irgendwo in ihrer unmittelbaren Nähe musste die Tür zum Badezimmer sein, schemenhafte Umrisse bildeten sich aus der Dunkelheit. Larissa löste sich von der Wand, taumelte einige Schritte in die Mitte des Flures – und trat ins Nichts. Unter ihren nackten Füßen befanden sich keine Dielen mehr, Larissas Augen weiteten sich ungläubig, als sie realisierte, dass sie nicht das Badezimmer, sondern die Treppe betreten hatte. Ihr kurzes Leben zog innerhalb weniger Sekunden an ihrem inneren Auge vorbei, Bilder, Gesprächsfetzen. Sie schrie, so lange bis ein grausamer Schmerz durch ihren Nacken bis in ihren gesamten Körper fuhr. Dann… nichts mehr. Nur noch Dunkelheit.

Stirnrunzelnd betrachtete Sara die verschlungenen Bustaben die sich wie gedruckt die Linien des Blattes entlang schlängelten. Die Tinte war noch feucht, die Mondstrahlen ließen die schwarze Schrift schimmern. Immer und immer wieder las sie den kurzen Test, saugte Wort für Wort in sich auf und verstand es doch nicht. Verstand nicht, wie der Füller wissen konnte, dass Larissa krank war, verstand nicht, was das Geschriebene zu bedeuten hatte, verstand nicht, wer ihn geführt hat, verstand noch nicht einmal, warum so etwas gerade ihr passierte. Vom Flur her erklang das leise Klicken einer zufallenden Tür, Saras Körper erstarrte. Mit pochendem Herzen lauschte sie den leisen Schritten die den Flur entlang tapsten. Unfähig sich zu rühren.

Ein gellender Schrei, der außerhalb ihres Zimmers erklang, riss Sara aus ihrer Trance, entsetzt wirbelte sie herum und hastete zur Tür. Das klang beinahe so wie die Stimme von Lara. In ihrem Kopf wirbelten ihre Gedanken umher, Unglaube, Entsetzen, Fassungslosigkeit. Und die kleine Hoffnung, dass sie den Schrei ihrer Freundin überbewertete und das ihr nicht das Schicksal widerfahren war, dass ihr der seltsame Füllfederhalter zugedacht hatte. Sie war eine der ersten die aus dem Zimmer stürmte. Während sie den Flur hinab zur Treppe rannte, öffneten sich rechts und links die Türen und verschlafene Gesichter tauchten auf. Aber das war nur nebensächlich, ihr Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Brust, ihr Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig während sich ihre Augen auf das Bild hafteten, das sich ihnen bot. Jemand hatte den zweiten Lichtschalter umgelegt, die alte Lampe an der Decke tauchte die Szene in ein mattes gelb. Am untersten Ende der Treppe lag Larissa, zusammengekrümmt und mit weit aufgerissenen, leblosen Augen.

Und auf dem Papier in ihrer Hand begann die Schrift zu verblassen.
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Das war es auch schon mit meinem ersten Kapitel. Es ist ein wenig kurz und am Anfang wird man mitten in das Geschehen hineingeschmissen, aber da es ursprünglich als Kurzgeschichte geplant war, wird es so bleiben.^^ Ich hoffe dennoch das es Gefallen gefunden hat.
 
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Kommentare  

die story is nich schlecht, weiter so^^

Christin I.C. Grum (10.03.2008)

Klingt schonmal sehr vielversprechend. Brauchst du für Teil 2 so lange wie seit der letzten Story? ;)

Middel (05.03.2008)

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