16


9 Seiten

Ich werde dich immer lieben 4 Teil

Romane/Serien · Spannendes
Drei Monate waren inzwischen vergangen. Michael und Sharon wohnten in einem Haus in Miami Beach. Michael ahnte jedoch nichts davon, dass sich Sharon einen Liebhaber genommen hatte, den sie täglich für einige Stunden besuchte. Michael selbst verließ kaum das Haus. Das starke Medikament, das Sharon ihm verabreichte, sorgte dafür, dass sich seine Herzprobleme drastisch verschlimmert hatten.



Das Telefon, das auf dem Nachtisch neben dem Bett stand, klingelte und riß Michael aus dem Tiefschlaf. Er tastete nach den Hörer, drückte ihn an sein Ohr und murmelte "Sullivan?"
"Mr. Sullivan, hier ist Dr. James Berg aus dem Memorial Hospital in Miami. Ihre Frau Sharon hatte einen Unfall und möchte sie bitten sofort herzukommen."
Michael richtete sich so hastig auf, dass der Hörer fast aus seiner Hand gefallen wäre.
"Einen Unfall? Wie geht ...es ihr? Ist sie..?"
"Sie liegt auf der Intensivstation, Mr. Sullivan. Es sieht nicht sehr gut aus". Die Stimme des Arztes klang ernst.
"Ich komme sofort." Michael legte auf , warf die Bettdecke zurück und erhob sich. Zu schnell, denn sofort wurde ihm schwarz vor den Augen und er ließ sich wieder aufs Bett zurückfallen. Es dauerte fast fünf Minuten, bis er aufstehen und sich anziehen konnte. Er nahm die Autoschlüssel und verließ das Haus. Wenige Minuten später fuhr er auf die Autobahn und dann mit hoher Geschwindigkeit Richtung Miami, das 9 Meilen von Miami Beach entfernt lag. Obwohl es August war, war der Himmel an diesem Tag von dunklen Gewitterwolken bedeckt und es regnete stark. Trotzdem verringerte Michael die Geschwindigkeit nicht, der Tacho stand bereits auf 150 Meilen: Plötzlich jedoch erschien das Gesicht einer Frau vor ihm, mit blauen Augen, also war es nicht Sharon, die ihn anblickte und ahnungsvoll vor einem drohenden Unfall beide Hände hob.
"Halt an", rief sie, aber es war bereits zu spät. Der Wagen geriet auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern, durchbrach eine Leitplanke, überschlug sich ein paar Mal und blieb dann stehen.


Ein Wagen stoppte an der Strasse, eine Frau stieg aus und blickte den Abhang hinunter auf den Wagen, der jeden Moment in Flammen aufgehen konnte. Ohne nachzudenken, stieg sie über die Leitplanke, rannte den Abhang hinunter. Sie erreichte den Wagen, riß die Fahrertür auf, fasste unter Michaels Achseln, zog ihn heraus und unter Keuchen ein ganzes Stück von Wagen weg. Sekunden später schoss eine Stichflamme aus den Wagen und er flog in die Luft.
Michael öffnete die Augen und sah das Gesicht der Frau über sich. "Liz?", murmelte er, dann wurde es dunkel um ihn herum...



Sharon schloss die Haustür auf, trat ein und ging ins Schlafzimmer. Die Anzeige auf den Anrufbeantworter zeigte an, dass ein Anruf eingegangen war. Sie hörte ihn ab. Doch es war keinesfalls die Nachricht, die sie erwartet hatte. Michael hatte, wie durch ein Wunder, den Autounfall, der für ihn hätte tödlich enden sollen , überlebt. Jim hatte ihr gesagt, dass der Wagen die Leitplanke durchbrochen hatte und dass er nur wenige Minuten später in die Luft geflogen war. Aber Jim hatte nicht den Wagen gesehen, der angehalten hatte, wie die Frau ausstieg, über die Leitplanke stieg, den Abhang hinunterlief , Michael aus den Wagen zog und in Sicherheit brachte, bevor das Auto in die Luft flog.

…..
Wütend holte Sharon ihren Koffer vom Schrank. Sie wollte verschwinden, denn es war möglich, dass sich Michael an den Anruf erinnerte, den von einem Dr. Berg, der ihm sagte, er solle sofort ins Krankenhaus kommen, weil seine Frau Sharon einen Unfall gehabt hätte und dort schwerverletzt auf der Intensivstation lag . Aber vielleicht erinnerte er sich auch nicht? Und wenn schon, sie wollte keinesfalls auf das Geld verzichten, dass sie nach seinem Tod erben würde. Und er würde sterben,dafür würde sie sorgen.....

Dr. Jenny Marcus arbeitete seit 12 Jahren in Memorial Hospital in Miami. Sie war glücklich verheiratet und hatte eine 5 jährige Tochter und einen 9 jährigen Sohn. Als Michael an diesem Morgen eingeliefert wurde, führte sie die Untersuchung durch. Einer der Sanitäter, der Michael ins Krankenhaus gebracht hatte, hatte ihr gesagt, dass die Frau vom Unfallort aus angerufen hatte und nicht mehr da gewesen sei , als sie eingetroffen wären.

Jetzt wurde Michael in ein Zimmer gebracht und sie gab einer Schwester die Anweisung Mrs. Sullivan anzurufen, ihr zu sagen, was passiert sei und sie zu bitten ins Memorial Hospital in Miami zu kommen. Während die Schwester telefonierte, ging Jenny in das Zimmer, in das man Michael gebracht hatte und blieb vor dem Bett stehen.
"Mr. Sullivan, ich bin Dr. Jenny Marcus. Sie hatten einen Autounfall und liegen in Memorial Hospital in Miami. Können Sie sich an den Unfall erinnern?"
Michael wollte sich aufrichten, aber Jenny schüttelte den Kopf. "Nein bleiben Sie bitte liegen. Sie hatten wirklich Glück Mr. Sullivan und einen sehr realen menschlichen Schutzengel, der Sie aus den Wagen zog bevor dieser in Flammen aufging."
"Unfall?", murmelte Michael. "Ja, ich erinnere mich. Ich war auf dem Weg hierher zu meiner Frau. Sie ..ist sie hier? Wie geht es ihr?"
Michael richtete sich jetzt doch auf, sein Gesicht verzog sich jedoch schmerzhaft und er sank zurück.
"Nein, Mr. Sullivan. Ihre Frau ist nicht hier."
"Nicht hier? Aber ich erhielt einen Anruf, von einen Dr. Berg. Er sagte mir, Sharon hätte einen Unfall gehabt und läge auf der Intensivstation des Memorial Hospitals. Ich solle gleich kommen."
Jenny schüttelte den Kopf. "Es gibt hier keinen Dr. Berg. Und Ihre Frau wurde hier auch nicht eingeliefert"
Michael schwieg einen Moment, als könne er die Worte kaum glauben. Dann sah er Jenny wieder an und auf einmal war es ein anderes Gesicht, in das er blickte. Es war dasselbe Gesicht, das er gesehen hatte, bevor der Unfall geschah. "Liz", sagte er und griff nach Jennys Hand. Doch das Gesicht verschwand und es war Jenny, die ihn jetzt leicht irritiert ansah
"Liz? Nein ich bin nicht Liz. Wer ist das? Ich dachte der Name Ihrer Frau ist Sharon?"
"Ja sicher. Sie heißt Sharon", murmelte Michael und ließ Jennys Hand los. Er blickte auf den Ring, den er am Ringfinger der linken Hand trug.
"Ich weiß nicht wer Liz ist. Aber ich sehe immer wieder ihr Gesicht. Ja bevor der Unfall geschah sah ich es auch. Sie hatte ihre Hände erhoben, so als ahne sie den Unfall und dann rief sie "Halt an", aber ich konnte nicht mehr stoppen. Der Wagen geriet außer Kontrolle, durchbrach die Leitplanke und dann.... ja ich spürte wie mich jemand aus den Wagen zog und in Sicherheit brachte... Bevor ich ohnmächtig wurde, sah ich wieder ihr Gesicht, Lizs Gesicht..."
"Könnte es sein, dass sie mit Ihnen im Wagen saß? Dass sie rief:" Halt an"? Dass sie Sie aus den Wagen zog und in Sicherheit brachte?"
"Nein, Dr. Marcus. Ich war alleine im Wagen. Ganz sicher".....
Jenny nickte nur. Das ganze war merkwürdig. Ein Anruf von einem falschen Dr., der ihm sagte seine Frau läge schwerverletzt im Krankenhaus. Dann der Unfall, den er wie durch ein Wunder überlebt hatte. Die Frau, die ihn aus den Wagen zog, in Sicherheit brachte und dann, nachdem sie den Krankenwagen gerufen hatte, verschwand War es möglich, dass....? Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Gedanken und nach ihrem: "Herein", wurde die Tür geöffnet und Schwester Dora trat ein. "Dr. Marcus, kann ich Sie einen Moment sprechen?"
"Ja sicher"....
Nach ein paar Minuten kehrte Jenny zurück. Sie setzte sich wieder.
"Mr. Sullivan, die Schwester konnte Ihre Frau leider nicht erreichen, hat ihr aber eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen."
"Nicht da? Vielleicht liegt sie in einen anderen Krankenhaus? Können Sie das überprüfen?"
"Es gibt hier kein anderes. Aber ich bin sicher, sie wird bald herkommen. Und dann wird sich die ganze Sache sicher aufklären. Mr. Sullivan, ich glaube, dass diese Liz einmal eine wichtige Rolle in Ihrem Leben gespielt hat. Es muss etwas passiert sein, etwas an das Sie sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr erinnern können. Und dennoch verbindet sie noch ein unsichtbares Band und Sie sehen ihr Gesicht, dass nicht aus Ihrer Erinnerung gelöscht wurde."
"Ja, aber jetzt ist Sharon meine Frau, also habe ich mich von Liz getrennt, nicht wahr? Ich habe ihr vermutlich sehr wehgetan und deshalb sehe ich immer ihr Gesicht. Vielleicht…" Michael schwieg und fügte nach einer Weile leiser hinzu: "Vielleicht ist sie auch... tot?"
"Nein, das glaube ich nicht, Mr. Sullivan. Könnte es nicht sein, dass Ihre Frau...."
"Dass Sharon uns auseinander brachte? Wollten Sie das sagen? Warum sollte sie das tun? Ich.. liebe sie und ...."Michael redete nicht weiter, weil er an den Anruf dachte, den er erhalten hatte. Einen falschen Anruf, der ihn dazu gebracht hatte, sofort ins Auto zu steigen und ins Krankenhaus zu fahren. Er hätte gar nicht fahren dürfen, denn durch die starken Medikamente, die er wegen seiner Herzprobleme nehmen musste , hatte der Arzt ihm das Autofahren untersagt. Der Arzt ja ...sein Name war Dr. Berg gewesen, er hatte ihn untersucht und ihm die Tabletten aufgeschrieben, die ihm Sharon täglich gab. Doch waren es nur diese Tabletten, die sie ihm gab? Steckte sie mit dem "Arzt" unter einer Decke? War er ihr Geliebter? Michael fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach und die Stirn hinunterlief, sein Herz raste und er hörte eine besorgte Stimme fragen: "Mr. Sullivan? Ist alles okay?" Er konnte nicht antworten. Gleich darauf hörte er Schritte, die sich entfernten, wie eine Tür geöffnet wurde und dann Stimmen aus weiter Ferne..
"Wollte Sharon seinen Tod? Hatte sie damit gerechnet, dass er bei dem Unfall starb? Diese beiden Fragen waren das letzte, was er denken konnte, dann raste ein stechender Schmerz durch seine Brust und das Zimmer versank in abgrundtiefe Dunkelheit......


Wütend holte Sharon ihren Koffer vom Schrank. Sie wollte verschwinden, denn es war möglich, dass sich Michael an den Anruf erinnerte, den von einem Dr. Berg, der ihm sagte, er solle sofort ins Krankenhaus kommen, weil seine Frau Sharon einen Unfall gehabt hätte und dort schwerverletzt auf der Intensivstation lag . Aber vielleicht erinnerte er sich auch nicht? Und wenn schon, sie wollte keinesfalls auf das Geld verzichten, dass sie nach seinem Tod erben würde. Und er würde sterben, dafür würde sie sorgen.
…..

Sharon hielt vor dem Krankenhaus und stieg aus ihrem Wagen. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, es war kurz nach eins. Wenig später stand sie vor der Anmeldung und wartete ungeduldig, bis die Krankenschwester den Hörer auflegte.
“Ja bitte? Kann ich Ihnen helfen?”, fragte Schwester Dora freundlich.
“Mein Name ist Sharon Sullivan. Ich möchte bitte zu meinem Mann. Er wurde hier heute morgen nach einen Autounfall eingeliefert.”
“Oh, Mrs Sullivan. Ihr Mann hatte einen Herzinfarkt und liegt auf der Intensivstation. Zur Zeit darf niemand zu ihm. Warten Sie bitte einen Moment, ich werde Dr. Marcus holen. Sie ist die Ärztin, die Ihren Mann behandelt.”
Sharon nickte ungeduldig. Ein Herzinfarkt. Sie lächelte und strich sich das lange blonde Haar zurück. Vielleicht war ihr Problem schon gelöst…
“Mrs. Sullivan. Ich bin Dr. Jenny Marcus. Es tut mir sehr leid. Ihr Mann hatte kurz nach seiner Einlieferung einen Herzinfarkt. Zur Zeit liegt er im Koma und wir wissen nicht, ob er … !Entschuldigen Sie bitte. Kommen Sie und setzen Sie sich. “Jenny ergriff Sharons Arm , führte sie zu einer Sitzgruppe und drückte sie hinein.
“Möchten Sie einen Kaffee?”
“Ja bitte”. Sharon wischte die Tränen weg, die über ihre Wangen liefen. Sie wusste es konnte nicht schaden , ein paar Tränen…
“Hier bitte.”
Jenny drückte ihr den heißen Pappbecher in die Hand und setzte dann auch.
"Ihr Mann hatte heute morgen einen Autounfall. Aber er hatte großes Glück. Eine Gehirnerschütterung, ein paar Prellungen und einen gebrochenen Arm. Ich hatte mich mit ihm unterhalten, über Sie Mrs. Sullivan Er hatte morgens einen Anruf erhalten, dass Sie in Krankenhaus liegen, schwer verletzt. Er fuhr sofort los und da hatte er den Unfall . Und er wäre zweifellos tot, wenn da nicht die Unbekannte gewesen wäre, die ihn aus den Wagen zog, in Sicherheit brachte und dann den Krankenwagen rief. Sie selbst war allerdings weg, als dieser eintraf. “
“Ein Anruf? Ich verstehe nicht? Ich hatte keinen Unfall, das Ganze muss ein Missverständnis gewesen sein. Ich möchte jetzt zu meinem Mann. Aber vorher sagen Sie mir bitte, warum er einen Herzinfarkt hatte?"
“Nun, etwas hat ihn sehr aufgeregt, Mrs. Sullivan. Und ich glaube der Grund waren Sie. Kennen Sie eine Frau, die Liz heißt?”
Jenny beobachtete Sharon sehr genau und merkte deshalb auch sehr wohl, wie diese zusammenzuckte.
“Nein, kenne ich nicht”, sagte Sharon und trank noch einen Schluck Kaffee. “Was soll das, Dr. Marcus? Wer ist diese Frau, diese Liz? Was hat sie mit meinen Mann zu tun?”
“Ich weiß es nicht. Er kann sich nicht an sie erinnern, es scheint aber so als hätte ein tragisches Schicksal sie auseinander gebracht. Aber etwas wurde nicht aus seiner Erinnerung gelöscht und das ist ihr Gesicht, das sieht er, immer wieder.”
“Glauben Sie etwa, ich hätte die beiden auseinander gebracht? Mit Gewalt? So, daß jetzt jegliche Erinnerung an sie aus seinen Gedächtnis gelöscht ist, außer ihr Gesicht? Das ist ja lächerlich, Dr. Marcus. Ich möchte jetzt zu ihm.”
“Na gut. Aber nur einige Minuten.”
Jenny brachte Sharon auf die Intensivstation und in das Zimmer in dem Michael lag. Sharon trat an das Bett, in dem er lag. Er war an mehrere Geräte angeschlossen. Sie sah sich kurz um, Jenny stand draußen vor dem Fenster, durch das man in das Zimmer hineinsehen konnte. Es schien fast so, als ahne sie etwas. Sharon beugte sich über Michael. Sie war sich nicht sicher, ob er sie hören konnte, da er wie Jenny ihr gesagt hatte, im Koma lag. Aber sie sagte leise:” Jetzt ist es schief gegangen, Michael, mein Liebster, aber das nächste Mal wird es funktionieren. Ich kann noch etwas warten." Sie beugte sich noch tiefer, ihre Lippen berührten die seinen. “Aber nur eine kleine Weile, Michael"
Sharon stand auf und ging zur Tür. Bevor sie das Zimmer verließ, warf sie noch einen letzten Blick auf Michael. Sie hoffte, dass er bald aufwachte. Dann würde sie ihn nach Hause holen, ein paar Wochen und dann… Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie die Tür hinter sich schloss. Jenny stand noch immer vor dem kleinen Fenster, durch das man in den Raum, in dem Michael lag, hineinsehen konnte.
“Dr. Marcus, wird mein Mann wieder aufwachen?”, fragte Sharon und versuchte einen besorgten Ton in ihre Stimme zu bringen.
“Das kann ich Ihnen im Moment nicht sagen. Er kann noch heute erwachen, aber vielleicht auch ….”Sie hielt inne und warf einen Blick in Sharons Gesicht, es wurde nicht blass unter der sonnengebräunten Haut, wie sie es erwartet hatte.
“Oder gar nicht? Wollten Sie das sagen?” Sharon unterdrückte die Wut in ihrer Stimme, weil sie ahnte, dass die Ärztin sie immer noch verdächtigte an den Unfall ihres Mannes beteiligt gewesen zu sein.
“Nun, es tut mir leid, aber ich kann Ihnen im Augenblick nichts weiter dazu sagen. Wir müssen es abwarten.”
“Gut. Ich habe mir ein Zimmer in Hilton Hotel genommen. Dort bin ich zu erreichen. Rufen Sie mich bitte an, wenn mein Mann erwacht oder sein Zustand sich ändern sollte. Morgen früh komme ich wieder.”
Sharon nickte der Ärztin zum Abschied zu und ging. Jenny blickte ihr nach. Diese Frau ist eiskalt, dachte sie.


Wenig später saß Jenny im Büro ihres Mannes, der als Chirurg in diesen Krankenhaus arbeitete.
“Jenny, mein Liebes, was ist denn los? Ist etwas passiert? Mit den Kindern?” Davids Stimme klang beunruhigt.
“Nein, Schatz. Denen geht es gut. Es geht um einen Patienten, um Michael Sullivan.”
Jenny erzählte David von Michael Sullivan. Auch von ihrem Verdacht, dass Sharon Sullivan, aus welchen Gründen auch immer, hinter den Unfall ihres Mannes steckte.
“Aber wie kommst du darauf ? Hatte er selbst auch den Verdacht, als du mit ihm gesprochen hast?”
“Nein, keineswegs, Dave. Er sagte mir, er liebe seine Frau. Aber auf einmal schwieg er. So als wäre ihm etwas eingefallen, während wir miteinander sprachen. Und dann verlor er das Bewusstsein. Ein Herzinfarkt, wie ich kurz darauf feststellte, etwas hat ihn aufgeregt, da bin ich mir sicher.. Und da ist noch etwas. In seiner Tasche fanden wir Herztabletten. Ziemlich starke. Aufgrund dieses starken Medikamentes hätte er auf keinen Fall Auto fahren dürfen. Und seine Frau weiß das, ganz sicher. Diese Tabletten verursachen starken Schwindel ,verschwommenes Sehen, und können jegliche Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Deshalb auch das Fahrverbot. Aber er erhielt einen Anruf, der ihn dazu veranlasste, ins Auto zu steigen und hier herzufahren. Aber es war sehr schlechtes Wetter, die Strassen nass. Auf einmal sah er das Gesicht, das Gesicht einer Frau, die er vermutlich einmal sehr geliebt hat. Aber er kann sich nicht mehr daran erinnern. Weiß nur ihren Namen ”Liz” mehr nicht. Und dann verlor er die Kontrolle über den Wagen und der Unfall passierte. Aber eine Unbekannte zog ihn aus dem Wagen und brachte ihn in Sicherheit. Wäre sie nicht aufgetaucht, wäre er verbrannt.”
“Nun Schatz, das hört sich alles sehr mysteriös an. Ich glaube, du liest zuviel. Warum sollte sie ihn umbringen? Hat sie einen Geliebten? Dann hätte sie ihrem Mann auch leicht eine Überdosis von seinen Herztabletten geben können. Warum dieser falsche Anruf, der ihn ins Auto steigen ließ? Sie müsste ja damit gerechnet haben, dass er einen Unfall hat"
“Ja genau. Eine Überdosis seiner Tabletten wäre nachweisbar gewesen. Man hätte sie verdächtigt. Aber ein Unfall, nun, er hätte ja nicht mehr sagen können, warum er in den Wagen gestiegen ist, nicht wahr? Er wäre tot gewesen. Ich glaube es geht um Geld, Dave. Viel Geld. Ich werde Nachforschungen anstellen, Dave. Vermutlich ist …”
“Liebling, nun mal ganz ruhig. Ich glaube, das Ganze ist irgendwie erklärbar. Ein Irrtum.”
“Irrtum? Glaubst du das wirklich? Glaubst du, es gibt eine zweite Sharon Sullivan? Und wer ist dieser Dr. Berg, der anrief? Es gibt hier kein anderes Krankenhaus.”
“Aber eine Privatklinik, vielleicht liegt sie dort.”
“Oh mein Schatz”, sagte Jenny mit ungeduldiger Stimme. “Er sagte Memorial Hospital in Miami. Das sagte mir Mr. Sullivan. Und eine zweite Frau dieses Namens? Mehr als unwahrscheinlich. Ehrlich.”
“Ja, du hast recht, du kleine Detektivin. Was sollen wir tun? Die Polizei informieren? Wir haben doch überhaupt keine Beweise. Und der Patient liegt zur Zeit in Koma. Wenn er erwacht, können wir mit ihm sprechen."
“Ja hoffen wir, dass er erwacht. Und ich werde nicht zulassen, dass seine Frau alleine bei ihm ist. Sie wird beobachtet. Nur so können wir verhindern, dass sie ihm eventuell etwas antut.”
“Jenny, sie würde es gewiss nicht hier im Krankenhaus versuchen. Wenn sie tatsächlich vorhat, ihm etwas anzutun, dann wartet sie damit, bis er zuhause ist.”
Jenny nickte. Auch sie nahm das eher an. Trotzdem würde sie versuchen, herauszufinden , ob Michael Sullivan ein Vermögen hatte, so dass es sich für seine Frau lohnen würde, ein Verbrechen zu begehen. Ein Mord, der dennoch nicht nachweisbar war. Denn nur wenn ihr Mann durch einen Unfall starb, würde sie an sein Geld kommen. Geld, das ihr so viel bedeutete, dass sie bereit war, ein Leben auszulöschen...

Ende Teil 4
 
Wenn du registriert und angemeldet bist und selbst eine Story veröffentlicht hast, kannst du die Stories bewerten, oder Kommentieren. Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diese Story kommentieren.
Weitere Aktionen
Wenn du registriert und angemeldet bist, kannst du diesen Autoren abonnieren (zu deinen Favouriten hinzufügen) und / oder per Email weiterempfehlen.
Ausdrucken
Kommentare  

Was bei dir immer so alles passiert. Das wird nie langweilig. Mann, waren das wieder Zufälle! Bin gespannt, wann die blöde Sharon endlich dafür bestraft wird.

Petra (13.10.2009)

Wird ja immer raffinierter, das Weib. Tja, so etwas sollte man sich als Mann ganz genau durchlesen, damit man weiß wozu Frauen fähig sind. Nichts für ungut, Carrie, du hast mich wieder mit diesem Kapitel sehr schön unterhalten.

Jochen (12.10.2009)

Login
Username: 
Passwort:   
 
Permanent 
Registrieren · Passwort anfordern
Mehr vom Autor
Ginnys letzter Sommer - Inhaltsangabe  
Ich werde dich immer lieben - Inhaltsangabe  
Bonanza 11 Teil und Ende  
Bonanza 9und10Teil  
Bonanza 8Teil  
Empfehlungen
Andere Leser dieser Story haben auch folgende gelesen:
---
Das Kleingedruckte | Kontakt © 2000-2006 www.webstories.eu
www.gratis-besucherzaehler.de

Counter Web De