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mental explosions

Nachdenkliches · Experimentelles
Sebastian ist ein Läufer.
Niemand läuft so schnell wie Sebastian.
Uneinholbar.
Aber warum diese Eile?
Sebastian weiß es selber nicht.
Außer, das seine Ohreneingänge verstopft sind, und er schlecht hört.
Die glückseligen Poren seines Körpers rinnen an seiner Haut herunter, bei dem Laufen.
Wie ein Messer schneidet sich die Traurigkeit durch seine Beine. Und wie gerne würde er das Blut der Sterne sehen.
Bei Vollmond wird er Blind.
Die Erkenntnis, das alle Augenblicke an unserem Dasein vorbeirasen, ohne innezuhalten, betrübt unseren begabten Läufer.

Die Uhr tickt, und Sebastian weiß das.

In der Nacht zerspringen die Nerven, das Gehirn fühlt sich an wie matte Matten.
Seine Augen brennen, die Kleider sind des öfteren nass geschwitzt, der Penis pulsiert nicht mehr.
Sebastians gespaltenes Ich erschreckt sich immer wieder, und er fragt sich:" Was soll das alles?"

Die Erde fängt an zu beben...

Den Krankenschwestern wird Schwindelig, und später verschlucken sich die Ärzte. Augenblicke und Sekunden ringen miteinander, um die Gunst der schwebenden Zeit.
Sebastian mag die Natur, vergewissert sich aber immer wieder ob die Schamhaare der Mädchen, nach dem Liebesakt, auch wirklich brennen.

Danach schleicht sich Sebastian durch den Stadtwald.
Er geht sehr ungern durch diese verkrüppelte Pflanzenwelt. Wo einem die Sonne ungeschützt auf dem Kopf brennt. Hier gibt es nicht den geringsten Schutz.
Einmal einen Sonnenstich, und du verbrennst an Seele und Körper.

Deine Gedanken explodieren !

Stürmisch durchjagen dann Marginalien die Därme.
Aus den entzündeten Innenteilen deines Körpers vergehen kleine, violette Spanferkelröschen,
derweil auf der Sodbrennen Autobahn feuerlodende
Nervenparzellen spuckend stottern...

Und in dieser Nacht schläft Sebastian ein !
 
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Kommentare  

Danke petra fürs Grün und den Läufer.
Wieder ganz schön heiss hier, liege fast in der kalten Wanne und schreibe.
Fussball ist schon crazy, aber ich freue mich für die jungen Spieler...BEST


Jürgen Hellweg (04.07.2010)

hallo Ingrid, tja wichtig ist es, und das sollten wir nicht vergessen, auch mal innezuhalten...
Danke für deinen Kommentar, Beste grüße


Jürgen Hellweg (04.07.2010)

Schön, dass dein Läufer schlafen konnte, obwohl auf der Autobahn so viel los war. Ist es bei dir auch so heiß oder regnet`s? Toll, dass wir gewonnen haben. Vier Tore, das ist wirklich eine stattliche Zahl. Ich bewundere unsere Jungs. Grün für deinen Läufer.

Petra (03.07.2010)

manchmal läuft man automatisch. um vor sich selber davonzulaufen? oder läuft die zeit an einem vorbei? mist, wenn man immer weiterlaufen muss.
kleine violette spanferkelröschen? schööön... ;)


Ingrid Alias I (03.07.2010)

das mit dem Laufen ist so ne Sache.ich laufe nur im (teutoburger)Wald, befreit und erfrischt und bringt mir dei feinsten Ideen...Vielen Dank für deinen Kommentar...Beste grüße

Jürgen Hellweg (01.07.2010)

Stillstand und Bewegung - manchmal kann man das eine vom anderen nicht mehr unterscheiden. Ich laufe auch, aber langsam und dafür um so länger, das pustet den Kopf frei.
Liebe Grüße Dubliner Tinte


Pia Dublin (01.07.2010)

Hey, und ich glaube, auch Läufer nehmen Anabolika, habe ich zumindestens gehört.
Hast schon ne sehr gute Interpretation
gegeben, DANKE und beste Grüße


Jürgen Hellweg (01.07.2010)

Hallöchen,

hmm...also so ganz kann ich nicht folgen,aber doch ein Stück weit meine ich, zumindest aus meiner Sicht.
Nun, mir waren diese Leute, diese Jogger, Läufer, sowieso immer ein kleines Rätsel. Ich hatte immer das Gefühl das diese Leute versuchen vor etwas (ihren Problemen?) davonzulaufen und ich denke, das liest sich auch ein wenig aus deinen Gedankenfetzten heraus, in diesem Fall aber nicht nur auf einen einzelnen bezogen sondern auf eine sozusagende Allgemeinheit.

Liebe Nachtgrüße


Tis-Anariel (01.07.2010)

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