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8 Seiten

Das Tor - Kapitel 23

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Pérez Männer kamen zurück. Sie hatten sich die Landungsstelle näher angesehen, um sicher zugehen, dass niemand zur Bewachung abgestellt wurde. Anna ließ niemanden zur Bewachung zurück, schmälerte die Feuerkraft. Was ihnen die Möglichkeit gab die Boote zu sabotieren. So verlockend der Gedanke auch war, ließ man es bleiben.
Untätig setzten sie den Marsch fort, folgten einige Zeit den Spuren die Anna und ihre Leute hinterließen. Nach einer kurzen Rast, um zu trinken, essen und sich auszuruhen, ging es weiter. Diesmal ließen sie die Spuren links liegen. Anna ging mit ihrem Team nach Nordwesten. Sie bevorzugten Südwesten.
Sven schätzte, dass die Goldene Stadt im Krater lag. Was es nämlich unmöglich machte die Stadt via Satellit aufzustöbern. Das Suchgebiet, bzw. der Krater allein hatte die Größe von Mexiko City. Berlin passte zweimal hinein, ohne irgendwelche Platzprobleme.
Seiner Zeit hatte der Vulkanausbruch, infolgedessen der Krater entstand, eine Schneise der Verwüstung verursacht. Was Alexander dahin gehend beeindruckend fand, dass die Natur, also Mutter Erde, sich immer wieder erholte. Die Narben blieben, fügten sich in den Heilungsprozess ein. Der Anblick des gewaltigen Schlunds im Berg war überwältigend und beängstigend zugleich.

***
Sie erreichten den Südwestausläufer des Bergs, machten vor dem Aufstieg eine Pause. Vor ihnen lag eine flache Erhebung, was als sanfter Aufstieg bezeichnet wurde. Für den Fall das sich das Geländeprofil änderte, hatte jeder eine Kletterausrüstung im Rucksack. Isodrinks, Energieriegel nahm man zur Stärkung. Sie prüften Ausrüstung und Waffen. Eine Stunde blieb man an Ort und Stelle, bis sich die Gruppe unter Führung der Mossad Agenten an den Aufstieg machte.
Die Bewaldung vom Urwald lichtete sich, je höher sie stiegen- und gleichzeitig wurde es kühler. Durch das Blätterdach der Bäume drangen vereinzelte Sonnenstrahlen. Das Gestrüpp verschwand völlig. Moos bedeckte Felsen. Blumen. Strauchbeeren. Schlingpflanzen, die sich an die Stämme der Bäume schmiegten. Blühende Knospen. Reife Baumfrüchte.
Schwindendes Unterholz. Felsbrocken, die sich wie selbstverständlich in den Urwald einfügten. Je höher sie kamen, je mehr schroffe Felsen, Steinbrocken und Geröll wurden sichtbar, drängten den Bodenwuchs zurück. Nackter, kantiger Fels. Wettergeerbte Steine. Silber. Weiß. Braun. Silbergrau. Dunkelbraun. Schwarzstumpfer Basalt. Eine wahre Fundgrube für alle Steinsammler.
Eine Leidenschaft von Sven. Überall, wo sie waren, ob nun Haupt- oder Nebenberuflich, sammelte er Gesteinsbrocken. Seine Sammlung hatte ein eigenes Zimmer in seiner Londoner Wohnung. Er nahm einen faustgroßen schwarzen Basaltstein, begutachtete ihn. Der Stein besaß eine glatte Oberfläche. Seine Kanten waren abgerundet. Eine solche Form sah man in der Regel nur bei Steinen in Flüssen. Das Wasser schrubbte die Oberfläche glatt und spülte die Kanten stumpf.
Hier war aber kein Wasser.
Die Umgebung zeigte auch keinerlei Spuren das hier einst ein Wasserverlauf gelegen hatte. Dafür waren die Felsen und Steinbrocken einfach zu kantig, rau und schroff. Einen vergleichbaren Stein konnte Sven nicht ausmachen. Wie kommt ein Stein, der alle Merkmale eines Wassersteins aufwies, an einen Ort, wo kein Wasser floss? Und wo es keine Anzeichen gab, das jemals Wasser geflossen war! Damit hätte er sich lieber beschäftigt, als mit dem Umstand auf das bevorstehende Aufeinandertreffen mit Anna Bergmann. So steckte Sven den Stein ein. Wenn die Sache mit der Goldenen Stadt beendet war, fand sich sicherlich Zeit dem nachzugehen.
Das Terrain wurde steiler. Das Urwaldunterholz wich zurück. Bäume, viele Hundert, ja tausend Jahre alt, thronten uneinsichtig und trotzig. Sie ließen sich nicht von der schroffer werdenden Landschaft des Berges einschüchtern. Mammutbäume, Zeitzeugen der Kreidezeit. Ihre Stämme, so breit wie eine Luxuslimousine. Ja, sogar wie Einfamlienhäuser. Sie ragten in die Höhe, wie moderne Wolkenkratzer. Äste, so groß wie normale Bäume. Obenauf majestätische Baumkronen.
Nach einem stundenlangen, schwerer werdenden Marsch, tauchte ein Abgrund auf. Vor ihnen lag der Krater. Ein entferntes Rauschen. Im Kraterbett floss ein vom Gletscher gespeister Fluss. Ein dichtes grünes Dach überspannte ihn, verbarg den Boden darunter. Im Krater hatte sich ein eigenes Biotop angesiedelt, ermöglicht durch die Rückeroberung des Urwalds.
„Was jetzt?“, fragte Ben beim Blick über die Landschaft unter ihnen.
„Hoffen wir, dass das Seil reicht.“, antwortete Alexander lässig und nickte Pérez zu.

***
Wie sich zeigte, reichte das Seil nicht, immerhin 100m. Vorsorglich hatte man die Israelis, Luka und Samir, mit einem weiterem Seil ausgestattet, so das sie am Ende den Abstieg in die Tiefen fortsetzen konnten. Sie verschwanden zwischen den Baumkronen. Langsam verstreichende Minuten der Ungewissheit folgten. Dann meldete sich Samir über Funk. Sie waren am Boden angekommen. Die Lage war klar, Abstiegszone gesichert.
Als Nächstes nahm Alexander zusammen mit Ari den Abstieg in Angriff. Je tiefer sie sich hinab schwangen, desto unheimlicher wurde es. Unten angekommen löste man das Seil, nahm die Waffe zur Hand, orientierte sich. Mit einem –Sind unten– teilte man den Anderen über ihnen mit das sie angekommen sind. Daraufhin kamen Ben und Sven.
30 Minuten brauchte die Gruppe. Sie ruhten sich am Abstiegspunkt aus, aßen und tranken was. Im Kraterdschungel herrschte eine unheimliche Dunkelheit und Stille. Außer einem entfernten Rauschen, das vom Wasserfall kam, war nichts zuhören. Wie teilweise im Urwald. Diese Art von Stille und Ruhe bedeutete in einem Urwald oder Dschungel nichts Gutes.
Mit den Waffen im Anschlag ging es tiefer in den Krater hinein. Zwei Kilometer später kam das Wasserrauschen näher. Das Gelände war wild bewachsen. Dichtes Unterholz und Gestrüpp. Vorsichtig schlugen sie eine Bresche. Sie erreichten das Flussufer. Ein entferntes Getöse, wie bei einem Wasserfall. Oberhalb des Flussverlaufs lag das Flussbett höher. Eine Steinformation störte den Wasserlauf, sodass es rauschend hinabfloss und seicht dahinglitt.
Die Tiefe vom Flussbett ließ sich schwer einschätzen. Zwar was das Wasser kristallklar, aber mögliche Untiefen waren kaum zu erkennen. Sie konnten natürlich den Fluss entlang gehen, in der Hoffnung eine seichte Stelle zu finden, um ihn zu überqueren. Andererseits hatten Sie nicht unbedingt ein großzügiges Zeitfenster. So beschloss man bei der Steinformation einen Versuch zu wagen.
Als Sie auf höhe der Stelle waren, schien es ein passender Übergang zu sein. Die Steinblöcke wirkten breit und eben genug. Durch die Strömung, die die Stauung verursachte, hatte sich kein Wassermoos oder Algen abgesetzt.
Alexander ging als Erster. Hinter sich, im Klettergut eingespannt, zog er ein Seil her. Sie wollten es über den Fluss spannen, als Führung und halte Hilfe. Das Wasser war kalt, eiskalt. Bedächtig machte er einen Schritt nach dem anderem, schaute stets aufs Wasser. Mit jedem Schritt nahm die Stauströmung zu. Ein Balanceakt. Sein Fuß rutschte weg. Er drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Ohne zu überlegen machte Alexander ein Satz, winkelte die Beine an und ging bei der Landung in die Hocke. Die Strömung war stark, drohte die Füße unter ihm wegzuziehen. Er nahm den Kletterhacken, schlug ihn in einen scheinbaren Spalt zwischen 2 Steinblöcken. Der Kletterhacken schien ins Leere zugehen. Dann verhackte er sich doch noch und bot Alexander den nötigen Halt. Er schnaufte paar Mal durch. Knapp!! Ein Blick über die Kante, ins darunterliegende Flussbett. Es konnte 10 Meter tief sein oder aber nur 1 Meter.
Drüben angekommen befestigte er das Seil mit einem Karabiner um einen Baum, betätigte das Kehlkopfmikro und gab das Okay Signal. Ari hackte sich ins Seil ein und ging los. Ohne Zwischenfall erreichte der Israeli die andere Uferseite. Einer nach dem anderem überquerte den Fluss.
Eine kurze Verschnaufpause. Durch eine Lücke im Kronendach sahen sie einen dunkler werdenden Himmel. Die Nacht brach herein. Bald würde es stockfinster werden.
Sie kehrten in den Dschungel zurück.

***
Mit jeder Minute wurde es dunkler. Bizarre Schatten entstanden, wenn Lichtstrahlen durch die Baumkrone kamen. Ein Ort, der schon bei Tag unheimlich war, konnte bei Nacht Angst und Schrecken verbreiten, wie es kein Horrorfilm je vermochte. Selbst hartgesottene Elitesoldaten bekamen es dann mit der Angst.
Klick… kam es aus dem Ohrempfänger.
Sofort verharrte die Gruppe. Die Waffen im Anschlag, bereit auf alles zu schießen. Ein Klick bedeutete Stopp.
Klick…Klick… kurz hintereinander, Achtung.
Aus der Dunkelheit vor ihnen schälte sich einer der 2 Israelis, die als Vorhut fungierten. Dennoch blieben die Waffen gehoben, bloß nicht in seine Richtung.
„Das sollten Sie sich ansehen, Sir.“, wandte sich Samir an Alexander, Ben und Pérez.
Zusammen mit Sven folgten sie ihm. Zwischen dem Dickicht tauchte schwaches Licht auf. Die Quelle sahen sie ein wenig später. Die letzten Meter robbte man durchs Gestrüpp.
Eine Lichtung öffnete sich. Ihre Position lag auf einer Anhöhe. Unter ihnen, gute 100 Meter entfernt, stand ein gewaltiges Bauwerk, dem die Lichtung vorstand. Bei dem Bauwerk handelte es sich um das Tor, der Goldenen Stadt. Sie hatten es gefunden, mit einem bitteren Beigeschmack. Anna!!
Ihre Gegenspielerin hatte ihr Lager vor dem Tor aufgeschlagen. Was es unmöglich machte es zu erreichen. Zwei Mann Wachen patrouillierten ums und im Lager. Armeezelte dienten als Unterkünfte. Lagerfeuer brannten. Halogenlampen, betrieben durch Batteriezellen, leuchteten die Lichtung aus. Techniker standen am Tor.
Sven stupste ihn an. Aus einem der Zelte trat Nava. Sie sah in Ordnung aus. Zwischen den Zelten tauchte Anna mit dem Söldnerführer des Kommandotrupps auf. Sie ging zu Nava. Die Frauen sprachen kurz miteinander, näherten sich dem Tor.
Das Tor, schnörkellos, war aus Granit, lag mindestens 2 Meter tief in einer Mauer, die unaufhörlich in die Höhe ragte, sich oberhalb der Baumkronen weiteren Blick entzog und eine Schneise durch den Krater schlug. Fugenlose Steinblöcke, deren Gewicht mehrere Tonnen betrug. Unüberwindbar aufgetürmt. Durch das Tor konnten locker 2 Sattelschlepper fahren. Für die Ewigkeit gebaut.
Alexander schaute durch einen digitalen Feldstecher, zoomte das Bild heran. Sein erster Blick galt Nava. Sie wirkte verzweifelte, aber auch gespannt. Was ihrem Vater verwehrt blieb, hatte sie geschafft. Wenn auch nicht ganz freiwillig. Am Ende zählt nur, dass die Goldene Stadt gefunden war. Zumindestens das Tor. Schließlich ließ sich nicht sagen, was einen dahinter erwartete.
Er löste seine Beobachtung von Nava, schwenkte zu Anna, streifte den Söldnerführer und blieb am Tor haften. Den Zoomfaktor stellte er zurück. Einmal mehr war er tief beeindruckt. Wie Menschen, die als rückständig bezeichnet wurden, in der Lage waren so was zu erschaffen war unglaublich. Wenn man im Gegenzug den heutigen Aufwand für den Bau einer Mauer, eines Hauses oder bei einem Wolkenkratzer sah, wirkte es geradezu lächerlich.
Im Tor befanden sich viereckige Aushöhlungen. 5 Stück an der Zahl. 4 von ihnen bildeten ein Viereck. Indessen Mitte Nummer 5 lag. Darin wurden die Schlüsselsteine platziert. Gab es eine Reihenfolge!? Welche Steine wurden wo eingesetzt!? Fragen, die sich sicherlich auch Anna und ihr Team stellten. Gut zu wissen.
Alexander kehrte vom Tor zu Nava zurück. Sie wandte den Blick vom Treiben der Techniker ab, schaute sich ziellos im Lager und darüber hinaus um. Als suche sie jemanden. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke, ohne dass sie es wusste.
Einer der Techniker löste sich, ging zu Anna und dem Söldnerführer, sprach mit ihr. Was besprochen wurde, entzog sich ihrer Kenntnis. Sie sah zuversichtlich aus. Hatten die Techniker Antworten auf die Fragen gefunden!? Ganz egal, sie mussten sich was einfallen lassen. Anna lud sie mit Sicherheit nicht zu einer Besichtigung ein.
An Feuerkraft war man ihnen unterlegen. Der Überraschungsmoment fiel auch weg. So wie er Anna kannte, erwartete Sie sie schon. Blieben nicht viele Optionen übrig.

***
Wieder zurück bei den Anderen, herrschte erstmal schweigen. Alexander rieb sich spielerisch die Finger. Ein Zeichen, das er grübelte. Sven setzte sich auf einen Baumstamm, sah zu seinem Bruder. „Was ist?“
Er ging auf und ab. „Keine Ahnung. Im Notizbuch stand dieser Satz.“
„Was für ein Satz?“, hackte Sven nach, nahm ein Schluck Wasser.
„Wer das Tor trockenen Fußes passieren will, muss die Wächter um einlas erbeten.“, zitierte Alexander. Er hatte ihn beim durchblättern aus dem Gekritzel gelesen.
Sven versuchte sich zu erinnern, ob ihm der Satz aufgefallen war, zuckte aber kurze Zeit später mit den Schultern.
„Was bedeutet er?“, wollte Ben wissen.
„Wenn ich das wüsste.“ Er tigerte weiter umher, rieb sich die Finger. Etwas an dem Satz störte ihn. Als Alexander das Tor durch den Feldstecher betrachtete, war es ihm eingefallen. Was hatte es zu bedeuten? Doktor Schneider hatte allerhand in sein Notizbuch geschrieben. Vieles wirkte unnütz. Anderes wiederum erwies sich als überaus hilfreich. „Wer das Tor trockenen Fußes passieren will, muss die Wächter um einlas erbeten.“, nuschelte er vor sich hin.
Ben sah zu Sven. Er zuckte mit den Schultern.
„Warum hat er sich den Satz notiert?“, fragte Alexander mehr sich selbst.
„Vielleicht hat er ihn bei seinen Recherchen irgendwo gelesen!“, entgegnete Ben.
Er blieb stehen, sah den Israeli an. Die Askalon-Texte!!! Schneider besaß Zugang zu ihnen über das Historische Archiv in Berlin. Stand der Satz in der Textsammlung, die Nava`s Vater gefunden hatte und zum Anlass nahm seine Expedition zu starten!? Was für einen Grund mochte Schneider gehabt haben, sich ausgerechnet diesen Satz zu notieren. Seine Notizen waren umfangreich. Das machte es so schwierig die wichtigsten Fakten herauszufiltern, abgesehen von dem Durcheinander in seinem Notizblock. Man würde eine gewisse Zeit brauchen, um den Zusammenhang zu erkennen. Wenn es einen gab!!
„Was wissen wir?“, richtete Alexander sich mehr rhetorisch an die Anderen. „Santos rettete einem Eingeborenem das Leben. Bei einem Überfall auf eine Abteilung Soldaten wurde er schwer verletzt. Unter den Angreifern befand sich der Eingeborene, dem Santos das Leben rettete. Dieser wiederum brachte ihn in die Goldene Stadt.“
Sven nickte zustimmend.
Soweit so gut. „Wie kamen Sie in die Stadt?“, fragte Alexander. Wie bei einem Mosaik versuchte er die Stücke zusammenzusetzen. „Santos war schwer verletzt. Er konnte ihn nicht auf direktem Weg in die Stadt bringen, das hätte die Spanier hingeführt. Ein Umweg oder eine falsche Fährte kam nicht in Frage. Ansonsten wäre Santos gestorben. Er musste schnellstmöglich medizinisch versorgt werden..“, murmelte er für alle hörbar. Ben und Pérez sahen einander an. Sven hingegen kannte diese Art der Rätselfindung seines Bruders.
„Der Angriff fand in der Nähe vom Fluss statt.“, warf Sven ein.
Das stimmte, wenn die Erzählungen über die Ereignisse stimmten. Wovon sie ausgingen, schließlich war man hier. Alexander kniete sich hin, schob Äste und Blätter weg, nahm einen Stock und zog eine gewellte Linie. Daneben gerade Striche. Weiter oben zog er einen waagerechten Strich, davor einen Kleinen und eine Fingerlänge davon entfernt einen Kreis. Ein grober Kartenentwurf der Gegend.
„Sagen wir der Angriff auf die Spanier fand irgendwo hier statt.“, sagte er, zog die Flusslinie weiter und markierte die Angriffsstelle mit einem X. „Das wäre der direkte Weg um Santos in die Stadt zubringen und zu versorgen.“ Vom X ein Strich zur Torstelle. Langsam fügte sich alles zusammen. Wie bei einem Puzzle. „Ein Umweg sähe so aus.“ Er zog einen weiten Bogen vom X zur Torstelle, ohne dabei den Strich der den Krater darstellte zustreifen.
„Was zu lange gedauert hätte.“, schlussfolgerte Ben.
„Wie bringt man einen schwer verletzten Mann, dem man sein Leben verdankt, in die Stadt? Vorbei an Wächtern, die man beim Tor um Einlas erbeten muss.“
„Er wurde in die Stadt geschmuggelt!“ Sven klang vorsichtig.
Alexander lächelte. War es so einfach!?
„Aber wie? Das Tor ist der einzige Zugang zur Stadt. Die Mauer ist mehr als 500 Meter hoch, wenn nicht sogar höher und erstreckt sich über die gesamte Breite des Kraters.“, warf Ben ein. Zurecht.
„Ein zweiter Zugang.“, fügte Pérez der Besprechung hinzu.
„Damals wurden Städte, Siedlungen und Dörfer unter anderen Gesichtspunkten errichtet.“, fuhr Sven fort. „Die Verteidigbarkeit gehörte zu den Prioritäten.“
„Wie bei Belagerungen!“, entgegnete Alexander. Sein Bruder nickte.
Er schaute auf die grobe Zeichnung der Gegend. Mit dem Stock zog den Strich der Mauer weiter, bis er die Wellenlinie traf, die den Fluss darstellte. Süßwasser!? Ein weiteres Kriterium für die Errichtung einer Stadt war die Versorgung mit Wasser. Mancherorts wurden Brunnen gegraben oder man errichtete die Städte, Siedlungen und Dörfer an Flüssen. So war die Wasserversorgung für Mensch und Tier sichergestellt.
Als man die Goldene Stadt baute, speiste der Gletscher bereits den Fluss. Der Krater bot eine gute Verteidigbarkeit. Die Angreifer konnten weder über die Flanken, noch von hinten angreifen. Wieso aber die Mauer so hoch bauen!?, fragte er sich. Ihre Ausmaße waren gigantisch. Sie einzureißen wäre vermutlich vergeblich gewesen. So bliebe nur eine Belagerung. Doch was lag hinter der Mauer? Gleich die Stadt!! Oder eine Freifläche!? Die Bewohner mussten die Mauer nicht mal verteidigen. Er hatte nichts Entsprechendes gesehen. Diente die Mauer einem anderem Zweck!? Wenn ja, welchem!! Alexander versuchte den Gedanken zu ignorieren. Er blieb haften wie ein Blutegel.
„Dort finden wir den zweiten Zugang.“, sagte er überzeugt genug. Diente die Mauer einem anderem Zweck!?, hallte es in seinem Kopf nach.
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-Ende, Kapitel 23-
© by Alexander Döbber
 
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Kommentare  

Dieser Teil ist beinahe noch spannender als der vorherige. Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen. Man läuft förmlich mit den Freunden mit, befindet sich im dichten Dschungel. Und endlich sind sie am Ziel, stehen sie vor der goldenen Stadt. Auch dort schilderst du dem Leser eine tolle Umgebung. Das Tor zu dieser Stadt ist ebenfalls sehr eindrucksvoll beschrieben. Nun fragt man sich, was die Freunde dahinter erwartet? Ein sehr schönes Kapitel.

doska (20.07.2010)

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